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Margarita, Mais & Meeresfrüchte - Eine Reise in das Reich der Maya

  • Heiko705
  • 10. Dezember 2021 um 21:28
  • Heiko705
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    • 15. Dezember 2021 um 22:14
    • #31

    05. Tag – 13.11.2021 – Der Weg nach Westen

    Heute hat ein neues Abenteuer begonnen. Ich bin auf der Autobahn nach Westen gefahren in Richtung Merida. Nach einer Weile beginnt die mautpflichtige Strecke, und als ich Valladolid als mein Ziel angab, musste ich ca. 250 Pesos Maut bezahlen. Teilweise fuhr ich ganz allein auf der immer geradeaus durch den Urwald führenden Trasse. Das war mir nur recht, denn wo kein anderes Fahrzeug war, konnte ich auch nicht angehalten werden.

    Man hört vielfach, dass man mit Militär- oder Polizeisperren rechnen muss, wo man in der Regel als Tourist jedoch durchgewunken werden soll. Man hört jedoch auch teilweise, dass die Polizei einen auch schon mal anhalten soll und die Behauptung aufgestellt wird, man sei zu schnell gefahren, auch wenn das nicht der Fall war, um sich das nicht allzu hohe Gehalt etwas aufzubessern, doch passierte mir so etwas zum Glück nicht. Zur Sicherheit soll man nicht das ganze Geld in seinem Portemonnaie aufbewahren, sondern nur ein paar Hundert Pesos. Im Extremfall kann man dann zeigen, dass man nicht viel dabei hat, und die Beamten geben sich dann vielleicht mit dem Portemonnaie-Inhalt zufrieden.

    Nördlich von Valladolid bog ich von der Autobahn ab und fuhr zur ersten meiner größeren Maya-Ruinenstätten nach Ek Balam. In Temozon parkte ich kurz zuvor auf dem Dorfplatz und kaufte in einem Oxxo-Supermarkt Zigaretten und eine Tüte Erdnussflips, da ich heute auf mein Frühstück verzichtet hatte. Solche Flips scheinen in allerlei Varianten in Mexiko der Renner zu sein und werden auch vielfach an Stränden angeboten. Im Dorf schaute man mich doch recht erstaunt an. Wahrscheinlich sieht man hier nicht besonders oft Touristen. Außer Blicken hatte ich jedoch nichts zu ertragen.

    2021-11-13 15.13.53

    Dorfplatz in Temozon

    Nach insgesamt 170 Kilometern parkte ich auf dem Parkplatz vor der Mayastätte, der gleichzeitig auch zum nahe gelegenen Cenote X-Canche (gesprochen „Esch-Kanschee“) gehörte. Der Eintritt war mit ungefähr 450 Pesos nicht gerade günstig. Ich war etwas aufgeregt. Das würde meine erste, richtige Maya-Stätte sein. Ein recht zwielichtiger Mexikaner, der mich „Amigo“ nannte, erklärte mir ungefragt, wo die Mayastätte und wo der Cenote sei. Sein Job sei es, auf die Autos aufzupassen. Ja, wollte er jetzt dafür Geld von mir, oder was? Ich gab ihm nichts, begab mich auf den Pfad durch den Urwald und kam alsbald an eine Lichtung. Da wir erst gegen halb 9 Uhr hatten, war noch nicht allzu viel los. Das erste, was ich sah, war ein kleines, eckiges Gebäude mit kurzen Treppenaufgängen, der Eingangsbogen. Daneben war jedoch ein stattliches Gebäude. War das etwa bereits eine Pyramide? Auf den alten Steinen streckten große Leguane ihre Köpfe in die Sonne und brachten ihre Körperwärme so auf Temperatur. Man konnte sie sogar recht gut fotografieren, wenn man nicht allzu nah kam. Auf der anderen Seite sah ich, dass das stattliche Gebäude tatsächlich eine lange Treppe hatte, doch konnte das doch nicht schon die Pyramide sein. Die Größe beeindruckte mich aber bereits. Aha – das war der Ovale Palast. Er wurde nach kosmologischen Gesichtspunkten ausgerichtet. Einige Touristen waren die Mauern emporgestiegen und machten vielerlei Fotoaufnahmen. Ich stellte fest, dass sich hier doch etliche Deutsche aufhielten. Ich sprach sie erfreut an, und auch sie lachten erstaunt. Bis man ganz oben war, hatte man viele anstrengende Stufen zu erklimmen. Da es ein sehr sonniger Morgen war, begann ich schon zu schwitzen. Doch der Aufstieg hatte sich gelohnt, denn von oben hatte man einen guten Überblick. Hinter dem gegenüberliegendem Gebäude, welches als „Die Zwillinge“ bekannt ist, da es zwei ähnliche Treppenaufgänge besitzt, sah man eine noch größere Ruine auf einer weiteren Lichtung aufragen. Das war sie. Die 30 Meter hohe und „Akropolis“ genannte Hauptpyramide erhob sich inmitten des Blätterdachs.

    2021-11-13 15.55.02

    Pfad zur Maya-Stätte

    2021-11-13 15.58.21

    Eingangsbogen und Ovaler Palast

    2021-11-13 16.05.52

    Der Ovale Palast

    2021-11-13 16.09.47

    Blick vom Ovalen Palast über die Zwillinge zur Hauptpyramide im Hintergrund

    2021-11-13 16.18.14

    Blick vorbei an den Zwillingen zum Ovalen Palast

    Hinter den Zwillingen erreichte ich den Ballspielplatz mit zwei Steingebäuden auf beiden Seiten aus dem Jahre 841. Die Maya spielten doch tatsächlich ein ebenso merkwürdiges wie makabres Spiel. Mit einem runden Ball musste ein oft mehrere Meter über dem Boden angebrachter Steinkreis getroffen werden. Der Ball durfte jedoch nur mit den Hüften, den Ellenbogen oder Schultern gespielt werden. Das stelle ich mir sehr schwierig vor. Die Gewinner wurden – was man anhand mancher Zeichnungen in Erfahrung brachte – den Göttern geopfert. Denn schließlich wollte man ihnen keine Verlierer darbringen, was mit Sicherheit ihren Zorn erweckt hätte. Ja, die Maya waren ein rohes Volk, und ein eben noch schlagendes Herz war das höchste Opfer, was man erbringen konnte.

    2021-11-13 16.18.40

    Ballspielplatz

    2021-11-13 16.21.24

    Pfade neben der Maya-Stätte

    Über den Hauptplatz, der von zwei größeren Plattformen flankiert wird, betritt man wieder den Wald. Und dann schimmert sie durch das Blätterwerk hindurch, die Pyramide. Das Besondere an Ek Balam ist, dass man die Pyramide besteigen darf. In vielen anderen Mayastätten ist dies untersagt. Kommt man aus dem Wald heraus auf die Lichtung, ragt sie in den Himmel, weshalb sie sich nicht besonders gut fotografieren lässt. Die unzähligen Stufen verdeutlichten ihre Höhe, und jetzt bereits zahlreiche Touristen machten sich an den schweißtreibenden Aufstieg. Eine weitere Besonderheit ist eine äußerst gut erhaltene und detaillierte Stuckwand auf einer der Seiten, die nur unschwer die enormen künstlerischen Fähigkeiten der Maya unter Beweis stellt. Hier wurde der Herrscher Ukit Kan Le’k Tok‘ begraben. Die Tür hat die Form eines Jaguarmauls.

    2021-11-13 16.24.58

    Hauptpyramide

    2021-11-13 16.29.23

    Schweißtreibender Aufstieg

    Ich habe hier mitten auf einem öffentlichen Gang am Innenhof des neuen Hotels einen Tisch aufgebaut, an dem ich auf dem Notebook diese Zeilen schreibe. Die anderen Bewohner, die an mir vorbeikommen, schmunzeln, doch schließlich trinke ich etwas Wein beim Schreiben und rauche auch mal eine Zigarette dabei, und das ist schließlich nicht innerhalb meines Zimmers möglich.

    Die Sonne knallte. Mein Schweiß tropfte auf den Boden, doch selbstverständlich musste die Pyramide erklommen werden. Die Stufen sind allesamt recht kurz. Die Maya mussten ein eher kleinwüchsiges Volk gewesen sein. Oben angekommen hatte man einen unbeschreiblichen Blick über den gesamten Urwald.

    2021-11-13 16.30.01

    Alte Mayakunst

    2021-11-13 16.32.00

    2021-11-13 16.35.58

    Teil der Stuckwand

    2021-11-13 16.36.20

    Eingang zum Grab des Herrschers

    2021-11-13 16.46.22

    Der Blick den Treppen hinab

    2021-11-13 16.47.23

    Blick über den Urwald zu den Zwillingen und zum Ovalen Palast

    2021-11-13 16.54.17

    Abschied von der Pyramide

    Jetzt brauchte ich eine Abkühlung. Da kam mir der nahe gelegene Cenote gerade recht. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie darf man den Weg zum Cenote zurzeit mit dem Auto fahren. Vor dem Bad hieß es, die Reste der Sonnencreme vom Körper zu duschen, um das reine Wasser nicht zu verunreinigen. Als ich hinunterstieg, war ich baff. Der Cenote X-Canche ist gänzlich anders als der von mir besuchte Cenote Cristalino. Ein riesiges, tiefes, vollkommen rundes Loch mit zahlreichen Lianen an den Seiten, durch die sich so Mancher in das Wasser schwingt. Sogar ein kleiner Wasserfall plätscherte hinab. Ich wollte lieber gar nicht wissen, wie tief das Wasser war und nahm mir zur Sicherheit lieber wieder eine Schwimmweste. Das alles sieht nahezu surreal aus. Kleine Welse schwammen im Wasser, doch knabberten sie nicht. Man muss einfach mal hier gewesen sein.

    2021-11-13 17.35.38

    Cenote X-Canche

    2021-11-13 17.45.16

    2021-11-13 17.45.32

    2021-11-13 17.54.20

    2021-11-13 17.57.28

    2021-11-13 17.58.37

    2021-11-13 18.00.50

    2021-11-13 18.04.08

    2021-11-13 18.06.38

    In einer nahen Bar bestellte ich mir zum Mittagessen einige kleine Quesadillas und ein Bier. Herrlich. Und was noch herrlicher war – neben der Bar befand sich ein überdachter Hängemattenbereich. Ich konnte gar nicht anders und legte eine halbstündige Pause in der Hängematte ein.

    2021-11-13 18.46.59

    Interessierter Besucher

    2021-11-13 19.08.17

    Quesadillas

    2021-11-13 19.38.23

    Pause

    Dann ging’s nach Valladolid. Genau im Zentrum der Kolonialstadt liegt der quadratische Stadtpark Francisco Canton Rosado. Mein Hotel liegt genau an diesem Platz. Und dass es einen abgeschlossenen, internen Parkplatz hat, wusste ich ja bereits vorher. Doch wo war der bloß? Ich hatte keine Ahnung. Also parkte ich vorm Eingang nahe einer Straßenecke. Zum kurzen Einchecken würde das ja wohl okay sein, dachte ich. Dann könnten sie mir ja auch gleich zeigen, wo der Parkplatz ist. Ich war gleich freudig überrascht, als ich reinkam. Das Hotel hat einen schönen, kleinen Pool und ein offenes Atrium in der Mitte. Machte einen guten Eindruck.

    2021-11-13 21.10.28

    Der kleine Hotelpool

    Als ich mit einem Angestellten wieder raus kam, der mir den Parkplatz zeigen wollte, fühlte bereits ein Polizist an der Motorhaube, ob sie noch warm war. Die waren schnell hier. Ich konnte ihm verständlich machen, dass ich ein Hotelgast bin und in zwei Minuten wegfahren würde. Damit gab er sich zufrieden. Das Hotel ist deutlich besser als mein Hotel in Cancun. Schade, dass ich nur zwei Nächte hier übernachte. Mein Zimmer ist super; alles macht einen guten und sehr sauberen Eindruck.

    Der Rest des Nachmittags sollte mir dazu dienen, den Ort kennenzulernen. Mittlerweile hatte sich der Himmel wieder zugezogen. Die Stadt hat 50.000 Einwohner, und ich freute mich auf den Kolonialstil mancher Gebäude. Direkt am Park steht die alles dominierende Kathedrale San Gervasio. Das koloniale Stadthaus Meson del Marques ist heute zu einem Hotel geworden und nicht unbedingt eine Schönheit. Mein vorläufiges Ziel war der Mercado Municipal, ein Markt mit Obst, Gemüse, Fleisch (was oftmals wohl schon etwas länger über der Metzgertheke hängt), Gewürze und Süßigkeiten. Dort angekommen, erblickte ich ein sehr großes, längliches Gebäude. Die Mexikaner verstehen unter einem Markt vielfach ein Gebäude mit unzähligen Shops aneinander. Für mich nimmt das ein wenig vom Charme eines herkömmlichen Marktes, so wie wir ihn kennen. Ein großer Platz mit vielen Marktständen ist doch gemütlicher als ein riesiges Haus mit zahlreichen, abschließbaren Shops nebeneinander. Noch dazu waren alle Shops verriegelt. Ein Taxifahrer erklärte mir, dass alles geschlossen ist und an dieser Stelle bald ein neues Marktgebäude entstehen soll.

    2021-11-13 21.44.40

    Brunnen am Park Francisco Canton Rosado

    2021-11-13 21.48.35

    Esshalle im Zentrum

    2021-11-13 21.56.54

    Kathedrale San Gervasio

    2021-11-13 22.03.43

    In den Straßen

    2021-11-13 22.14.36

    Die alte Markthalle

    Na gut. Über die Calzada de los Frailes – wo ich in einem Souvenirshop eine Flasche Likör erstand – machte ich mich zum Convento de San Bernardino de Siena auf, dem großen Franziskanerkloster der Stadt. Das lange Gebäude ist von außen durchaus ein Staunen wert. Der Eintritt kostete 40 Pesos. Natürlich war das nicht viel, doch hatte ich Idiot nur noch 33 Pesos bei mir. Der Rest war im Hotel. Wie blöd kann man sein? Die Dame am Eingang erklärte mir, dass sie in einer halben Stunde schließen würde, nahm meine Münzen und klebte mir ein Bändchen um den Arm. Glück gehabt. Das Besondere hier war, dass alle Etagen des Klosters frei zugänglich waren. Die Räume waren jedoch weitestgehend leer, so dass man lediglich die alten Gewölbe betrachten konnte. Der Gesang einiger Mönche kam wohl aus dem Inneren der dazugehörigen Kirche, die jedoch verschlossen war. Anschließend betrat ich den Klostergarten, der im langsam einsetzenden Regen kein allzu schönes Bild abgab. Der Cenote Sis-Ha ist leider unterirdisch, so dass man nichts davon sehen kann.

    2021-11-13 23.10.08

    Calzada de los Frailes

    2021-11-13 23.17.59

    Der Platz vor dem Kloster

    2021-11-13 23.19.22

    Convento de San Bernardino de Siena

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    2021-11-13 23.35.16

    Klostergang

    Da der Regen stärker wurde, schaute ich mir noch die Iglesia San Juan in der Nähe an und beschloss, dass dies für heute reichte. So konnte ich mir in einem nahe gelegenen Supermarkt noch eine Flasche Wein kaufen, denn nach 17:00 Uhr bekommt man in den meisten Geschäften keinen Alkohol mehr. Vorm Weinregal unterhielt ich mich mit einem Franzosen, der sich unschlüssig war, welchen Wein er kaufen sollte. Er war mir sehr sympathisch, reiste allein durchs Land und wollte am nächsten Tag die Mayastätte Chichen Itza besuchen, genau wie ich. Wir scherzten, dass wir uns vielleicht dort sehen würden. Das würde mich freuen, sagte ich.

    2021-11-14 00.16.32

    Iglesia San Juan

    Und nun bin ich wieder im Hotel. Dass man in Mexiko andere Steckdosen hat als bei uns in Deutschland, war mir ja bewusst, und so hatte ich extra vier Steckdosenadapter mitgebracht. Hier im Hotel hat man jedoch noch einmal andere Steckdosen als in Cancun, bei denen ich mit meinen Adaptern auch nichts anfangen kann. Zum Glück bekam ich eben an der Rezeption, an der man ausschließlich Spanisch spricht, zwei weitere Adapter. Irgendwie konnte ich dem Herrn klar machen, was ich brauche. Nun stecken die Adapter des Hotels in der Steckdose. Darauf stecken meine mitgebrachten Adapter, und dort hinein passen die Kabel für das Notebook oder das Smartphone. Eine wackelige Angelegenheit, aber Hauptsache ist, es funktioniert. Valladolid ist jedoch nicht so schön, wie ich es mir von einer Kolonialstadt vorstellte. Wo sind denn die imposanten, alten Gebäude im Kolonialstil? Vielleicht lag es aber auch etwas am Regen, dass alles einfach nicht so sehenswert erschien. Ich freue mich auf morgen…

    2021-11-14 02.18.33

    Wackelige Steckdosenkonstruktion

    2021-11-14 04.30.56

    Mein Schreibplatz

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Gast001
    Gast
    • 15. Dezember 2021 um 22:41
    • #32

    Heiko705 , ein erster Eindruck: das ist für mich alles so fremd und wahnsinnig spannend. Als ob ich dabei wäre! Ich will morgen alles nochmal genau anschauen! :thx:

    Liebe Grüsse,

    Elke

  • Gast001
    Gast
    • 16. Dezember 2021 um 21:58
    • #33

    Nach einem etwas turbulenten Tag habe ich mir jetzt Zeit und Ruhe genommen, , den großen Desktopbildschirm gestartet und die Bilder in voller Größe nochmal eingehend betrachtet . Das ist ganz großes Kino ! :thumbup:

    @Heiko, ich weiß ja, dass Du Deine Individualreisen immer sehr gut vorbereitest. Und doch gibt es jeden Tag trotz genau geplantem Programm immer wieder Spontanes, das Du nicht auslässt und genießt. ( s. Cenote, Hängematte usw)

    Das macht Deinen Bericht so besonders, vor allem, weil Du uns auch immer wieder teilhaben lässt an ganz persönlichen Eindrücken.

    Ich staune auch immer wieder, mit welcher Gelassenheit Du Unerwartetem begegnest (der Blechschaden, die Hartnäckigkeit bei dem mehrmaligen Polizeibesuch, die Parkplatzsuche vor dem Hotel ....)

    Ich hoffe nur, dass Du die Hitze, das tropische, bzw subtropische Klima und auch das heimische Essen auch in den folgenden Tagen gut vertragen hast

    Ich bin gespannt, was da noch alles kommt.

    Werden wir jetzt ein Avatar von Dir mit Sombrero sehen ( statt marokkanischem Beduinenlook) ? ;)  :mrgreen:

    Liebe Grüße,

    Elke

  • BerndMeir
    Gast
    • 17. Dezember 2021 um 15:29
    • #34

    Wahnsinnig schöne Bilder die Ihr hier in diesem Forum teilt, danke euch dafür :)

    Mexiko steht bei mir auch auf meine Liste, vielleicht wenn das ganze Corona Drama endlich mal ein Ende hat, für nächstes Jahr ist bei mir mal wieder Italien angesagt. Vielleicht besuche ich aber in naher Zukunft auch mal das Land der Mayas.

    LG

    Berndi

  • Heiko705
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    • 17. Dezember 2021 um 21:21
    • #35

    06. Tag – 14.11.2021 – Die Pyramide des Kukulcan

    Ohne Frühstück bin ich heute Morgen losgefahren, denn schließlich gilt es so früh wie möglich da zu sein. Der heutige Tag galt vor allem der Mayastätte Chichen Itza. Sie ist die größte und bedeutendste Ruinenstätte auf der Halbinsel und eines der 7 Weltwunder der Moderne. Einst sollen dort an die 100.000 Menschen gelebt haben. Um 07:40 Uhr war ich am Eingang, an dem sich bereits eine kleine Schlange von Touristen gebildet hatte. Um 08:00 Uhr wird geöffnet, und wenn man als einer der ersten Besucher über den großen Platz an der Pyramide streift, hat man das Areal noch weitestgehend für sich.

    2021-11-14 15.09.24

    Der Pfad zur Maya-Stätte

    Hinter dem Eingang führt zuerst einmal ein etwas längerer Pfad durch den Urwald. Das gesamte Areal Chichen Itzas ist riesig, und man kann sich hier ohne Probleme einige Stunden aufhalten, bis man alles gesehen hat. Als erstes gelangt man jedoch auf eine große Lichtung. Und dort thront das Objekt der Begierde, die Pyramide des Schlangengottes Kukulcan. Sie ist lediglich 24 Meter hoch, doch wirkt mächtig. Die Sonne kam raus, was mich sehr freute. Sie hat insgesamt 365 Treppenstufen, was der Anzahl der Tage eines Jahres entspricht. Am Fuße der Nordtreppe thronen zwei Schlangenköpfe. Beim Sonnenaufgang der Winter- und Sommersonnenwende gibt es ein besonderes Schauspiel zu betrachten. Durch die Stufen wirkt das einfallende Sonnenlicht derart, dass man meint, einen Schlangenkörper zu sehen, der sich der Pyramide hinab windet. Und unten ist der dazugehörige Kopf. Für die Maya muss das ein ganz besonderer Augenblick gewesen ein. Der Gott kam zu ihnen.

    2021-11-14 15.11.35

    Die Pyramide des Kukulcan

    2021-11-14 15.13.15

    2021-11-14 15.16.31

    2021-11-14 15.18.04

    2021-11-14 15.24.25

    2021-11-14 15.28.20

    Natürlich musste ich sie eingehend von allen Seiten in Augenschein nehmen. Es waren noch nicht allzu viele Besucher hier. Überall waren Händler im Begriff, ihre Souvenirstände aufzubauen, doch war man noch nicht weit fortgeschritten. Klatscht man vor der Pyramide in die Hände, so gibt dies ein ganz außergewöhnliches Echo. Es ist ein hoher Ton. So etwas habe ich noch nie gehört. Man sagt, dieser Ton soll den Ruf des Quetzals imitieren, ein für die Maya heiliger Vogel. Keine Ahnung, wie man das hinbekommen hat.

    [evideo='170','large','player'][/evideo]

    [evideo='171','large','player'][/evideo]

    2021-11-14 15.43.38 In Richtung des Ballspielplatzes


    Im Nordosten liegt der große Ballspielplatz. Die runden Steinkreise befinden sich jeweils über 4 Meter über dem Boden. Wie soll man dort einen Ball hindurch bekommen? Ringsherum zwitschern die außergewöhnlichsten Vögel in den Bäumen. Daneben liegen die Tempel der Jaguare. Vom Tempel der Venus aus führt ein Pfad zum Cenote Sagrado, der jedoch nicht zugänglich ist. Langsam füllte sich das Areal mit Besuchern. Vielfach ist an den Ständen der unzähligen Händler ein Stein-Jaguarkopf zu kaufen. Viele Kinder fauchten in den Kopf hinein, was sich tatsächlich so ähnlich anhörte wie das Fauchen einer Wildkatze. Hinter dem Tempel der großen Tafeln liegen gleich der Kriegertempel und die Halle der 1.000 Säulen. Heute jedoch hat die Halle keine Decke mehr, und so stehen die Säulen allein. Im Osten liegt der alte Marktplatz. Das sich überall Leguane in der Sonne räkelten, war für mich mittlerweile normal.

    2021-11-14 15.47.54

    Der Ballspielplatz

    2021-11-14 15.53.13

    Wie soll man dort einen Ball hindurchbekommen?

    2021-11-14 16.01.18

    Tempel der Jaguare

    2021-11-14 15.59.53

    Relief

    2021-11-14 15.55.18

    Kopf am Ballspielplatz

    2021-11-14 16.02.52

    Die Pyramide im Hintergrund

    2021-11-14 16.22.32

    Tempel der Großen Tafeln

    2021-11-14 16.24.39

    Kriegertempel

    2021-11-14 16.27.30

    Tempel der 1.000 Säulen

    2021-11-14 16.36.21

    Auf all diesen Säulen war mal ein Dach

    Es ist ganz erstaunlich, was die Maya in der damaligen Zeit bereits geschaffen hatten. Ihre ehemaligen Wege (man nennt sie „Sacbe“) führten bis zu 70 Kilometer bis zur benachbarten Stadt. Da sie nur schwer auszuleuchten waren, hat man sie möglichst gerade gebaut. Mit neuartigen Verfahren kann man heute den gesamten Boden des Urwalds nach ehemaligen Gebäuden scannen. Das Verfahren nennt sich „Lidar“. So stellte man fest, dass der heutige Urwald auf Yukatan außerordentlich dicht bebaut war. Geradezu überall standen Gebäude auf dem damals weitestgehend unbewachsenen Gebiet. Im Laufe der Zeit hat sich alles der Urwald zurückerobert.

    Ein Pfad nach Südosten führt zum Tempel Xtoloc (gesprochen Esch-Tolok) und dem gleichnamigen Cenote. Ich entschloss mich, eine kleine Pause einzulegen und kaufte mir ein Sandwich und Kokoswasser. Folgt man dem Pfad nach Süden, gelangt man zum Observatorium, ein Gebäude größeren Ausmaßes, und zum roten Haus, das über einen separaten Ballspielplatz verfügt. An der sogenannten Kirche endet im Süden der frei zugängliche Bereich. Alles in allem habe ich vier Stunden auf dem Gelände verbracht, wobei sich weiter südlich sogar noch weitere Gebäudegruppen befinden, die man aber leider nicht besichtigen kann.

    2021-11-14 17.03.49

    Das Beinhaus des Hohepriesters

    2021-11-14 17.05.33

    2021-11-14 17.21.40

    2021-11-14 17.27.41

    Überall sind Verkaufsstände aufgebaut

    2021-11-14 17.31.17

    Das Observatorium

    2021-11-14 17.34.47

    Das Rote Haus

    2021-11-14 17.41.16

    Die Kirche

    2021-11-14 18.20.01

    Ich brauchte Kraft

    Danach fuhr ich 70 weitere Kilometer nach Westen zur Kolonialstadt Izamal. Dies sollte der westlichste Punkt der Halbinsel sein, den ich in meinem Urlaub besuchen würde. Bis nach Merida im Westen Yucatans wären es lediglich noch 70 weitere Kilometer gewesen. Auf Izamal war ich gespannt. Viele Gebäude der Stadt sollten in gelber Farbe gehalten sein. Die Geschichte geht auf die vorspanische Zeit zurück. Ich parkte auf einem Privatparkplatz in der Nähe der großen Maya-Pyramide Kinich Kakmo, die inmitten der Stadt steht. Mit einer Seitenlänge von 200 Metern und einer Höhe von 36 Metern ist sie wohl das wichtigste Besucherziel in Izamal.

    2021-11-14 20.27.21

    Ankunft in Izamal

    2021-11-14 20.27.52

    Pferdekutsche

    2021-11-14 20.29.04

    In der Nähe des Aufstiegs zur Pyramide Kinich Kakmo

    2021-11-14 20.34.19

    Der Aufstieg

    2021-11-14 20.34.23

    2021-11-14 20.39.34

    Das Oberteil der Pyramide

    Die Sonne knallte noch immer recht erbarmungslos hernieder. Das Gute ist, dass sich unterhalb des Eingangs ein kleiner Shop mit Toilette befindet, wo man sich noch einmal mit nötigen Getränken versorgen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite führt eine Treppe zur Pyramide hinauf. Bald kommt man auf eine Art Vorplatz, bis es dann zum höchsten Punkt der Anlage weitergeht. Viele Besucher hatten es sich in den Schatten der Bäume gemütlich gemacht. Im Hintergrund wartet dann der höchste Gebäudeteil, und es sind viele Treppenstufen zu erklimmen, bis man oben angelangt ist. Die Größe ist beeindruckend, doch befinden sich andere Maya-Ruinen nicht hier, sie sind über die gesamte Stadt verteilt. Von oben hat man eine gute Aussicht über die Stadt.

    2021-11-14 20.44.07

    Blick von der Pyramide

    2021-11-14 20.52.39

    Blick von der Seite

    2021-11-14 21.06.58

    Auf dem Weg zum Plaza Izamal

    2021-11-14 21.18.14

    Am Plaza Izamal ist immer viel Trubel. Hier warten die Pferdekutschen, mit denen der geneigte Besucher eine kleine Rundfahrt durch die Stadt machen kann. Auf dem Weg zum Platz findet man Straßen, in denen wirklich jedes Haus die gelbe – für Izamal charakteristische – Farbe hat. Sofort wurde mir klar, dass Izamal viel schöner und sehenswerter als Valladolid ist. Die kleine Pyramide Kabul liegt leider inmitten eines Häuserkomplexes, den man nur durch ein Museum betreten kann, wenn es denn geöffnet hätte. An einer Seite des Hauptplatzes steht das riesige Franziskanerkloster San Antonio de Padua, ebenfalls ganz in gelber Farbe, mit einem großen Atriumgarten. Das Kloster besichtigte ich, der weitere Zugang zur Kirche Nuestra Senora de Izamal blieb mir jedoch verwehrt. Er war verriegelt. Das große Gebäude steht an der Stelle der ehemaligen Pyramidenstruktur P’ap’hool-chaak, von der heutzutage nichts mehr zu erkennen ist.

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    Plaza Izamal

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    Convento San Antonio de Padua

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    Der ebenfalls gelbe Mercado Municipal ist dann so ein typisch mexikanischer Markt, ähnlich dem geschlossenen Marktgebäude in Valladolid. Man konnte hier sicher günstig essen, doch ansonsten wurden in unzähligen Eingängen und Durchgängen vielerlei Produkte verkauft wie z. B. Kleidung, Taschen, Anhänger, Hüte und Schuhe. In der dazugehörigen Fischhalle roch es für mich sehr unangenehm. Nein, mexikanische Märkte sind nichts für mich.

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    Mercado Municipal

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    Weitere innerstädtische, kleine Maya-Stätten wie Habuc, Chaltun-Ha und El Conejo waren allesamt abgeschlossen und so lediglich von außen zu betrachten. Ich verstehe nicht, wie einige Kutschenfahrten diese kleinen Mayastätten zum Ziel haben können, wenn man sich hier doch gar nichts anschauen kann. Lediglich die 21 Meter hohe Plattform Itzamatul, die einen Tempel des Gottes Itzamna trug, ist auch von außerhalb noch relativ sehenswert.

    Mittels der gelben Straßen näherte ich mich auf meinem Rundgang wieder der Stadtmitte und war erstaunt, dass sich doch dort eine riesige Burg befindet, die ich vorher noch gar nicht gesehen hatte. Wie war das möglich? Dann bemerkte ich, dass das nur die Rückseite des Franziskanerklosters war, die aber vollkommen beeindruckend aussah. Schade, dass das Innere der Klostergebäude nicht zu besichtigen ist. Izamal hatte mir gut gefallen, und so fuhr ich zufrieden wieder zurück nach Valladolid. Heute war es den gesamten Tag lang trocken und sonnig. Meine Füße tun ein wenig weh. Ich bin heute wohl etwas zu viel gelaufen…

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    Rückweg zur Innenstadt

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    Straße zum Eingangsbogen des Plaza Izamal

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    Rückansicht des Klosters

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Gast001
    Gast
    • 17. Dezember 2021 um 22:16
    • #36

    Beeindruckend!

    Wie das Leben der Maya seinerzeit dort ausgesehen hat?

    Und sie sind spurlos verschwunden, kaum zu glauben!

    @Heiko mit neuem passendem Sombreoavatar und Pofilbild! :grin: :thanks:

    Liebe Grüße,,

    Elke

  • Heiko705
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    • 17. Dezember 2021 um 22:21
    • #37

    Elke, nicht alle sollen damals verschwunden sein. Es gibt noch heute Nachkommen.

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Gast001
    Gast
    • 17. Dezember 2021 um 22:53
    • #38

    Heiko705 , die Geschichte der Maya könnten wir im Anschluss an Dein Tagebuch vertiefen - für mich durch Deine Berichte jetzt besonders interessant geworden.

    Liebe Grüße,

    Elke

  • Heiko705
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    • 17. Dezember 2021 um 23:15
    • #39

    Im Nachhinein habe ich erfahren, dass viele Forscher die Meinung vertreten, dass sich direkt unter der Pyramide des Kukulcan auch ein Cenote befinden soll. Ringsherum um das Gelände befinden sich vier weitere Cenoten, die alle unterirdische Verbindungen zur Pyramide haben sollen. So hatte man in der Pyramide immer frisches Wasser. Wahrscheinlich wäre die Zivilisation der Maya ohne die zahlreichen Cenoten nicht denkbar gewesen. Diese sollen die Hauptwasserquellen der Maya gewesen sein. Eine solche Pyramide soll wohl so etwas wie einen heiligen Berg symbolisieren, auf dessen Spitze ein Tempel steht. Im Innern des Tempels der Pyramide des Kukulcan befindet sich ein kleiner Thron, auf dem der Herrscher saß. Durch das neue Lidar-Verfahren hat man auf der Yucutan-Halbinsel über 60.000 Grundrisse ehemaliger Gebäude gefunden, die man ansonsten im Urwald niemals gesehen hätte. Irre, wie stark bebaut die Region gewesen sein muss. Die Hinrichtungen fanden stets öffentlich statt. Schließlich musste das Volk eingeschüchtert werden.

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

  • Heiko705
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    • 20. Dezember 2021 um 21:46
    • #40

    07. Tag – 15.11.2021 – Coba

    So – heute ging es dann wieder zurück nach Cancun. Aber langsam. Im Hotel in Valladolid frühstückte ich ganz gemächlich. Sie hatten Rührei mit Chorizo. Die Wurst war in kleingehäckselter Form im Rührei. Das schmeckte wirklich gut. Dann verabschiedete ich mich. In der Nähe Valladolids gibt es wirklich viele Cenoten. Ich fuhr in das kleine Dorf Dzalbay, weil ich mich für den Cenote Sac-Aua (ja, der heißt so) entschieden hatte. Doch nirgendwo war ein Schild, und dort, wo Google Maps ihn mir anzeigte, war gar nichts. Letztendlich lief ein kleines, schwarzhaariges Mädchen vor dem Auto her und zeigte es mir. Ich drückte ihm 20 Pesos in die Hand, und es lief freudig davon. Der Cenote hatte geschlossen.

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    Beim Frühstück

    Ach, weißt Du was, dachte ich mir, dann machst Du Dir überhaupt keinen Stress und fährst direkt zur Maya-Stätte Coba. Coba liegt dann schon wieder im Bundesstaat Quintana Roo, wie Cancun. Valladolid liegt im Bundesstaat Yucatan. Da es zwischen den beiden Staaten eine Stunde Zeitverschiebung gibt, kam ich nun also wieder in „meine alte Zeit“ zurück. Zur Erklärung: Die Halbinsel Yucatan setzt sich aus den drei Staaten Quintana Roo, Yucatan und Campeche zusammen. Da man im Bundesstaat Yucatan wie in Deutschland eine Winterzeit kennt, war ich die beiden letzten Tage 7 Stunden vor der deutschen Zeit. Nun also wieder 6.

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    Der Weg zur Maya-Stätte

    Nach einer Fahrt von insgesamt 60 Kilometern kam ich im Ort Coba an. Dass es hier so viel Wasser gibt, hätte ich nicht erwartet. Coba liegt an den beiden Seen Coba und Macanxoc (gesprochen „Makanschok“). Der Eintritt zur Maya-Stätte kostet 180 Pesos. Man braucht zwei Eintrittskarten, eine zu 100 und eine zu 80 Pesos. Einheimische benötigen nur die zweite Karte. Trotz meiner Beteuerung, ich sei doch Mexikaner, musste ich beide Karten kaufen. Ich habe keine Ahnung warum! Gleich rechts hinter dem Eingang steht die Pyramide Iglesia (24 Meter hoch). Sie ist recht majestätisch und verfügt über einen eigenen Ballspielplatz.

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    Pyramide Iglesia

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    Der zugehörige Ballspielplatz

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    Neben dem Ballspielplatz

    Dahinter kann man sich Fahrräder leihen, und obwohl es allesamt recht antike Zweiräder ohne Gangschaltung sind, kommt man mit ihnen doch wesentlich schneller voran als zu Fuß. Das recht große Gelände hat keinerlei Steigungen, und so kommt man mit dem alten Drahtesel relativ gut zurecht. Die 60 Pesos war es wert. Vor der Gebäudegruppe Chumuc Mul teilt sich der Weg. Ich nahm den linken und kam nach einiger Zeit zu einer größeren Lichtung mit der 42 Meter hohen Hauptpyramide Nohoch Mul. Obwohl sie nicht mehr so gut erhalten ist, ist ihre Höhe jedoch sehr imposant. Ich hatte mich darauf eingestellt, sie besteigen zu dürfen und mich schon gefreut, doch wie ich erfuhr, war das wegen der Corona-Pandemie zurzeit nicht erlaubt. Man hätte sicher einen fantastischen Ausblick gehabt.

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    Fast antiker Drahtesel ohne Gangschaltung

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    Ballspielplatz auf dem Weg zur Hauptpyramide

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    Mit diesen Fahrrad-Rikschas stehen viele Einheimische für die Besucher bereit

    Das 40 km von der karibischen Küste entfernte Coba wurde zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert nach Christus erbaut und war in der Blütezeit der Maya eine der größten Städte auf Yucatan, doch aus ungeklärten Gründen bereits bei der Ankunft der Spanier verlassen. Die Hauptpyramide hat 120 Treppenstufen. Auf der Spitze befindet sich ein kleiner Ritualraum mit Altar, der mir leider verborgen blieb.

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    Pyramide Nohoch Mul

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    Auf dem Weg nach links gelangt man schon bald zum Tempel der Farben, der recht beeindruckend daher kommt. Viele alte Stelen neben dem Gebäude zeugen von einem weiteren ehemals überdachten Gebilde. Die letzte Gebäudegruppe liegt ein wenig abgelegen; hier machte sich das Fahrrad wirklich bezahlt. Vor der Gruppe Macanxoc machten einige Besucher einen großen Bogen um den eigentlichen Pfad. Hier zogen Horden von großen Ameisen über den Weg, was manche sogar fotografierten. So sehr ich auch ausgewichen bin, hatte ich am Ende doch ein paar Tiere an meinem Bein. Die Bisse taten weh.

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    Tempel der Farben

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    Der Weg zur Gebäudegruppe Macanxoc

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    Macanxoc

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    Ein kurzes Gespräch mit meiner Mutter in Deutschland, wo die Sonne bereits untergegangen war, erledigte ich vor dem Mittagessen. Sie freute sich und war verwundert, dass es bei mir gerade erst um die Mittagszeit war. Hinter dem Ausgang befand sich ein schönes Restaurant, und nach der Vorspeise aus Guacamole genehmigte ich mir einen Teller Schweinefleisch mit Bohnen und Reis. Dann ging es zur Ostküste. Neben dem Ort Puerto Aventuras fuhr ich auf einer sandigen Piste hinab zum Strand Xpu-Ha (gesprochen „Eschpu-Ha“). Der Himmel war leider bewölkt, doch der Strand war gut besucht. Das Wasser war auch hier sehr warm, und nach etwas Faulenzen im Sand begab ich mich zur Strandbar. Ich freute mich über die ziemlich rockige Musik. Man spielte unter Anderem Sachen von Kiss und AC/DC, die mir meinen Margarita noch besser schmecken ließen.

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    Guacamole

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    Schweinefleisch mit Bohnen und Reis

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    Am See Coba

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    Vor der Strandbar

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    Strand Xpu-Ha

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    2021-11-15 21.49.30

    2021-11-15 21.41.00

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    Margarita

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    An der Bar

    Soeben bin ich wieder in meinem Hotel in Cancun angekommen, und es fühlte sich ein wenig wie Nach-Hause-Kommen an. Mein Zimmer war ordentlich, und all meine Sachen waren an Ort und Stelle. Schön, wieder hier zu sein. Nun geht also der siebte Tag langsam zu Ende und damit bin ich bereits in der Mitte meines Urlaubs angekommen. Es ist erstaunlich, wie die Zeit vergeht…

    2021-11-16 02.08.00

    Vorderseite des 500 Peso-Scheins

    2021-11-16 02.07.09

    Rückseite mit dem Konterfei von Frida Kahlo

    Liebe Grüße

    Heiko

    Heute sind die guten, alten Zeiten, nach denen Du Dich in 10 Jahren sehnst. Genieße sie!!!

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