D 1832 Bayern > KONEBERG : eine vergessene Burg und ein vergessenes Schloss

  • Nun habe ich doch noch ein Bild mit dem vollständigen Wegweiser gefunden. :)


    So sieht er aus und steht in Schwäbishofen, Gemeinde Germaringen, Landkreis Ostallgäu.


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    HInter der Linde befindet sich diese Tafel neueren Datums.


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    Hier findet man den Wegweiser auf der Website der Gemeinde.


    https://www.germaringen.de/ger…rtsschild-schwaebishofen/


    Nun müsst ihr noch noch die untergegangene Burg und das ehemalige Schloss an der selben Stelle finden. Wir waren vorgestern zu Fuß von Schwäbishofen aus dort hin gelaufen. Zu weit entfernt kann es also gar nicht sein.


    grüsse


    jürgen

  • hallo Elke,


    danke für den link. Nein, der Georgiberg bei Untergermaringen ist hier nicht gefragt. Auf dem dortigen Friedhof ist übrigens der Volksmusiker Ernst Mosch und seine Gattin bestattet. Vielleicht erinnerst du dich noch an dieses Rätsel.



    Doch zurück zu diesem Rätsel. Ich zeige euch mal das Modell der Burg und vom Schloß.


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    Eine Burg wurde ja mit der Zeit unmodern. Zudem benötigte man all die dicken Schutzmauern nicht mehr und so wurde sie geschleift und an der Stelle ein Schloß errichtet.


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    Diese Modelle sind natürlich auch im Netz zu finden.


    grüsse


    jürgen

  • hallo Elke,


    Gratulation zur Lösung. Wir sind von Koneberg aus nach Schwäbishofen gelaufen weil ich dort eigentlich in der St. Nikolauskirche einen Nepomuk vermute und den gerne abgelichtet hätte. Die Kirche war jedoch verschlossen und so werde ich wohl oder übel bei besserer Witterung mit der BMW vielleicht an einem Sonntag dort erneut mein Glück versuchen.


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    Der antike Wegweiser brachte mich dann auf die Idee zu diesem Rätsel.


    In Koneberg hat einer der aktuell 36 Einwohner vor einigen Jahren nach alten Stichen Modelle der ehemaligen Burg und des ehemaligen Schlosses nachgebaut. Diese Modelle stehen nun vor einem stillgelegten Bauernhof.


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    Viel ist nicht bekannt über diese früheren Bauten. Ich habe hierzu auch nur diese Artikel gefunden.


    https://www.all-in.de/kempten/…oss-fuer-koneberg_a293756


    https://www.jengen.de/jengen-umgebung/geschichte/koneberg/


    Und noch etwas habe ich in Schwäbishofen entdeckt was auch im Allgäu kaum mehr vorhanden ist. Aber das stelle ich euch erst später vor.


    Vielen Dank fürs Mitmachen sagt


    jürgen

  • Nun noch die versprochene Ergänzung meines Zufallsfundes in Schwäbishofen. Los ging unsere kleine Wanderung in Koneberg. Im Wald blühte bereits der Seidelbast.


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    In Schwäbishofen entdeckte ich an diesem Bauernhof einen alten Kiwa Entmistungsaufzug. Was ist denn das frägt sich jemand, der nicht mit der Landwirtschaft verwurzelt ist?


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    Ein Kiwa Heuaufzug war früher ein einfaches technisches Hilfsmittel, das Heu in der Tenne, oft oberhalb vom Stall zu verstauen. Ich kann mich noch an meine Zeit um 1970 herum erinnern, als wir in den Ferien auf dem Bauernhof bei den Großeltern bei der Heuernte helfen durften. Nicht nur das Bulldog fahren war ein Erlebnis, sondern auch die Bedienung des Kiwa Heuaufzugs.


    Das ging folgendermaßen vor sich. Der Ladewagen kippte mittels der Zapfwelle an der Zugmaschine das Heu auf einen Haufen ab. Mittels einem Strick, an dem man zog, kam an einer Schiene unterhalb des Dachfirsts eine Heugabel herab gefahren. Nun galt es, mit dieser möglichst viel Heu zu erfassen und die Gabel zog das Heu nach oben um es dann an der Schiene in die Tenne zu befördern. Die Mutprobe schlechthin war, ein Stück mit der Gabel nach oben zu fahren und dann in den Heuhaufen darunter abzuspringen. Je höher man sich mitfahren traute, desto größer war die Anerkennung bei den anderen.


    Hier in Schwäbishofen haben wir allerdings eine Kiwananlage für die Beförderung von Mist nach draußen auf den Misthaufen gesehen. Die hatten nur ganz wenige Bauern, weil sich so eine Anlage erst bei vielen Kühen und folglich höheren Einnahmen beim Milchgeld rentierte. Die anderen beförderten mittels Mistgabeln den Mist auf eine Schubkarre und schoben die nach draußen wo der Mist auf dem Misthaufen abgekippt wurde.


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    Der Elektromotor befindet sich unterhalb der grünen Abdeckung. Die Mistgabel läuft an einem Seilzug unterhalb des Gestells zwischen Stall und Misthaufen hin und her.


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    Die vertikalen Seile unterhalb des Motors dienten der Steuerung der Anlage.


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    Der Mistfahrer zog mal am einen und mal am anderen Seil, um die Gabel in den Stall zu fahren wo eine zweite Person genauso wie beim Heuaufzug nötig war um den Mist vom händisch angehäuften Misthaufen zu greifen und nach draußen zu befördern. Dort wurde der Mist dann über dem Haufen abgeworfen.


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    Kiwa war um diese Zeit fast Monopolist, was Heuaufzüge angeht. Gebaut werden diese Anlagen schon lange nicht mehr. Der technische Fortschritt macht die überflüssig. Ersatzteile werden nach wie vor geliefert.


    https://www.schoener-reisen.at…bedded=0#imageAnker_47336


    Später kamen dann die sogenannten Spaltenböden in Kuhställen auf. Die Kuh war angebunden und ihre Exkremente floßen durch ein Gitter in einen betonierten Kanal und wurden nach draußen geschwemmt. Das machte das Stall Ausmisten natürlich weitgehend überflüssig, auch weil kein Stroh mehr eingebracht wurde. Die Kühe standen und lagen nun auf Gummimatten.


    Heute ist die Haltung von Rindern schon wieder anders. Es gibt praktisch keine Anbindehaltung mehr. Die meisten Ställe sind sogenannte Freilaufställe. Die Entmistung erfolgt automatisch in große betonierte meist runde Behälter außerhalb.


    grüsse


    jürgen

  • Danke, Jürgen, für die ergänzenden Beobachtungen und Erklärungen zur Landwirtschaft von früher.

    Und natürlich für das schöne Bild vom Seidelbast ! :401:


    Nochmals zu Burg und Schloss bei Koneberg:

    Du zeigst 2 Modelle, die ein Einheimischer, Norbert Kinner, selbst angefertigt hat.

    Die alten Vorlagen (zwei Bilder - ein Kupferstich aus der Jengener Chronik und eine Zeichnung aus dem Augsburger Stadtarchiv) nach denen er die Modelle angefertigt hat, exisitieren tatsächlich .

    Ein Vergleich, viellecht Kopien bei dem Modell, wären interessant.


    Für das Schloss , das immerhin bis 1806 exisiterte, halte ich es durchaus für möglich, dass es auch gemalte Bilder aus jener Zeit gibt.

    Ich denke da gäbe es noch einige Arbeit für einen Heimatforscher.



    Gruß,

    Elke

  • Danke, claus-juergen !


    Es ist ein wirklich interessanter Bericht geworden, den ich mit Interesse verfolgt habe, obwohl ich natürlich keine Chance hatte, am Erraten des Rätsels Anteil zu haben.


    Natürlich gefällt mir als Pflanzenfreundin das Bild vom Seidelbast auch besonders gut - allzu oft wird man ihn nicht mit Schneehäubchen antreffen. Das ist bei mir schon viele Jahre her, dass ich solche Kombination gesehen habe.


    Herzlichen Gruß!

    Susanne

  • hallo Susanne,


    tatsächlich habe ich in den letzten Wochen schon wiederholt blühenden Seidelbast in Wäldern oder an Waldrändern gesehen. Und ja, mit Schneehaube ist er schon was Besonderes.


    Auch kenne ich eine Stelle in der Region wo eine Menge violetter Krokusse wild wachsen. Dort bin ich neulich gleich zwei mal vorbeigekommen. Einmal war es schön sonnig und beim anderen Mal lag wieder Schnee.


    Das Wetter ist zur Zeit bei uns auch ziemlich seltsam. Nach dem Frühsommer Ende Februar hat es bis heute alle paar Tage geschneit. Dann war der Schnee wieder weg und dann wieder da.


    Uns macht das nicht so viel aus. Wir versuchen mindestens zwei ausgiebige Spaziergänge oder Wanderungen pro Woche zu unternehmen. Mehr geht halt nicht in Zeiten der Pandemie.


    Sollte es ab 1.4. wärmer werden erweitert sich mein Radius auch, weil ich dann endlich wieder mit dem Motorrad etwas weiter weg komme.


    grüsse


    jürgen

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  • Gast001

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