Aborigines

  • Nicht mehr ganz neu doch immer noch Lesenswert!


    In folgenden Büchern geht es um die Ureinwohner des tasmanischen Australiens, die Aborigines.
    Das Wort ist vom Lateinischen abgeleitet und bedeutet: Von Beginn an.
    Nun aber zu den Büchern.


    Traumreisende


    Marlo Morgan, Goldmann Tb - 8 € - ISBN 3-442-43740-7


    Für die Amerikanerin Marlo Morgan beginnt alles ganz harmlos.
    Eines Tages erhält sie eine Einladung zu einem Treffen mit einem Aborigines-Stamm.
    Dieses ist als Auszeichnung für ihre erfolgreiche Arbeit mit jungen Halbblut-Aborigines in Australien gedacht.
    Gespannt macht sie sich für die Einladung zurecht: Ein neues Seidenkostüm, eine dazu passende Seidenbluse und elegante Pumps. Wenige Stunden später, nachdem sie vor ihrem Hotel mit einem Jeep abgeholt worden ist und eine stundenlange Fahrt durch den australischen Busch hinter sich hat, wird sie von einer kleinen Gruppe von Menschen eingeladen, an einem Walkabout teilzunehmen.
    Noch nie zuvor wurde einer Weißen, einer in den Augen der Aborigines "Veränderten", eine solche Ehre zuteil.
    Marlo Morgan lernt in den nächsten Monaten die Unwichtigkeit des Zeitbegriffes kennen, ernährt sich von Maden, Krokodilen, Nüssen, Kräutern und Früchten und hätte niemals geglaubt, dass sie gebratene Ameisen als Delikatesse schätzen lernt.
    Sie wird in das erd- und naturverbundene Leben der Aborigines eingeweiht und erkennt, dass es hier Menschen gibt, die die Erde nicht ausbeuten, die in der Lage sind, sich telepathisch zu unterhalten und über medizinische Kenntnisse verfügen, die sie staunen lassen.


    Traumfänger ist ein faszinierendes und -- für "Veränderte" -- oft auch ein beschämendes Buch.
    Zeigen uns die Aborigines doch, wie unwichtig unser Alltag für unser persönliches Wachsen und Reifen ist.
    So feiern sie keinen Geburtstag, sondern sie feiern dann ein Fest, wenn einer von ihnen denkt, dass er eine höhere Stufe in seiner persönlichen Entwicklung erklommen hat.
    Marlo Morgan hat es sich zur Aufgabe gemacht, über das Leben der Aborigines zu berichten, ohne sie an unsere Zivilisation mit ihrem zerstörenden Tourismus zu verraten -- ein fesselnder Bericht.
    Manuela Haselberger


    Marlo Morgan, Goldmann Vlg - 8,95 € - ISBN 3-442-44879-4


    Wer sind sie, die australischen Ureinwohner? Wie haben sie gelebt, gedacht, gefühlt?
    Kaum jemand weiß es wirklich, schon der Name Aborigines bewirkt wohl bei vielen Zeitgenossen noch Stirnrunzeln.
    Die Erfolgsautorin Marlo Morgan (Traumfänger) hat mit ihrem neuen Roman Traumreisende ein liebevolles und verständnisvolles Bild dieser Menschen und dieser fremden Kultur geschaffen.
    Ihr Buch ist aber zugleich eine Abrechnung, und zwar mit religiöser Überheblichkeit, Rassismus und allen damit verbundenen negativen Begleiterscheinungen.
    Beatrice Lake, die Heldin in ihrer Geschichte, wird fernab der Zivilisation geboren, aber sofort von ihrer Mutter getrennt und in ein Waisenhaus gegeben.
    Ihr Zwillingsbruder wird von der gleichen christlichen Missionsstation zur Adoption freigegeben. Die Mutter wird nicht einmal verständigt.
    Während der junge Mann am Leben völlig scheitert und in den USA eine lebenslange Haftstrafe absitzt, kämpft Beatrice sich durch und will immer mehr wissen, wo sie eigentlich herkommt. So wandert sie schließlich nach Norden, wo sie die Menschen trifft, zu denen sie gehört. Es ist der lehrreichste Teil des Romans.


    In einer dicht gedrängten Erzählung packt die Autorin in einer ungemein einfühlsamen Sprache Informationen über das Leben und Denken der Menschen, die von den weißen Siedlern gar nicht als solche betrachtet wurden.
    Dabei hebt sie nie den moralischen Zeigefinger, aber ihre Seitenhiebe gerade auf den Missionseifer bestimmter religiöser weißer Gruppen sind drastisch und glaubwürdig zugleich.
    Wer sich mit den Aborigines ein wenig befasst hat, der merkt, mit welcher Sachkompetenz dieser Roman geschrieben wurde.


    Eine der eindrucksvollsten Passagen ist die, in der eine alt gewordene Frau feststellt, daß es für sie jetzt Zeit zum Sterben ist, wie sie von den Mitgliedern der Gruppe verabschiedet wird, fortgeht, sich hinsetzt -- und stirbt.
    Marlo Morgan hat ein Buch verfasst, das ohne jeden Zweifel seine Leser, wie ihr vorheriger Erfolgsroman Traumfänger, in den Bann ziehen wird.
    Corinna S. Heyn


    Die Beschreibungen sind z.T. Zitate von 2008 und ich kann nicht mehr eruieren woher ich sie habe. Tut mir wirklich leid.
    Bitte ggf. löschen. Danke.

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