In Bangkok gibt es zwar öffentliche Verkehrsmittel wie die Hochbahn, die U-Bahn, Linienbusse und auf dem Fluß Chao Phraya und den Kanälen, Klongs genannt, regelmäßig verkehrende Boote für den Personenverkehr. Dazu kommen tausende lizensierte Taxen und sicherlich auch tausende Tuktuks.
Eine besondere Art von Verkehrsmittel nur für einen Passagier sind die ebenfalls lizensierten Rollertaxen. Meist junge Fahrer bieten mit ihren Rollern Fahrdienste im Kurz- und Mittelstreckenbereich der Großstadt an. Ein Passagier setzt sich einfach auf den Sozius, vereinbart das Fahrtziel und den Fahrpreis, der natürlich verhandelt werden kann und schon geht es los.
Ich habe mir diesen Spaß und Nervenkitzel gegönnt, als ich im März vom Eisenbahnknotenpunkt Phetchaburi zum Busbahnhof Ekkamai gefahren bin um mir für den nächsten Tag eine Busfahrkarte zur Insel Koh Chang zu kaufen.
Das ist so ein Rollertaxi. Der Fahrer trägt Helm und hat natürlich für den Sozius auch einen parat. Die meisten Passagiere verzichten jedoch auf den Helm. Dies wohl, weil nach herrschender Meinung eh nichts passiert und man ja nur eine Kurzstrecke unterwegs ist. Ich sehe das anders und habe mich behelmt.
Wie für Pkw-Taxen gibt es auch für Roller einen Taxistand, wo die Fahrer auf Kundschaft warten. Dort befindet sich ein Verzeichnis mit den lizensierten Chauffeuren. Jeder ist mit Namen, Bild und einer Nummer dort angeschlagen.
Auch auf der Rückseite der orangen Warnweste die jeder Taxifahrer trägt erkennt der Kunde die Lizenz.
Vor allem im Zentrum der Stadt und zu Stoßzeiten hat so ein Roller schon Vorteile. Man kommt am Stau vorbei und ist meist schneller als die wartenden Pkw.
Freie Fahrt auf oder neben der Spur. Auf den Gehweg fuhr zumindest mein Chauffeur nicht.
Eng wird es natürlich oft. Aber irgendwie ist immer ein Durchkommen. Die Pkw und Lkw nehmen meiner Erfahrung nach durchaus Rücksicht auf die Zweiräder.
Der grünweiße Toyota ist ein Taxi. Andere sind rot oder blau. Welche Unterschiede die Farben bei den Taxen bedeuten, kann ich euch nicht sagen.
Einmal gehts rechts vorbei, einmal links und einmal in der Mitte der überwiegend mehrspurigen Straßen in Bangkok.
Steht die Ampel auf rot versucht man, sich vor den wartenden Pkw in einer Reihe aufzustellen, so daß es bei Beginn der Grünphase für alle sofort weiter geht. Da muß man sich festhalten weil die Beschleunigung der 150 Kubikzentimeter-Roller nicht schlecht ist.
Ein Durchkommen gibt es nicht immer, aber fast immer.
Ich fahre ja selbst Motorrad und in Thailand auch immer wieder mit dem Roller. Aber manches wäre mir dann doch zu riskant.
Das ist mein Fahrer, der mich sicher und schnell von A nach B transportiert hat. Manchmal habe ich zwar die Augen geschlossen, aber es ging alles gut.
Ich nehme auch an, daß tatsächlich nicht allzu viele Unfälle mit Rollern hier in Bangkok geschehen. Die Fahrer sind jeden Tag unterwegs und verdienen damit ihren Lebensunterhalt. Würde nun einer einen Unfall verursachen könnte die Lizenz schnell weg sein. Die anderen Verkehrsteilnehmer wissen wohl um die Verletzlichkeit der motorisierten Zweiradfahrer und verhalten sich entsprechend defensiv. In Deutschland ist das bei weitem leider nicht so.
Ich selbst fahre jedoch in Thailand nur auf dem Land mit dem Roller. In Pattaya und Rayong als Ballungszentren mit viel Verkehr war ich zwar auch schon unterwegs. Aber da macht das Rollerfahren keinen Spaß.
jürgen