das Wisente Schaugehege in Jabel in Mecklenburg-Vorpommern

  • Ein Teil der Mecklenburgischen Seenplatte ist der Naturpark Nossentiner – Schwinzer Heide westlich von Waren an der Müritz gelegen. Hier fühlte sich nicht nur der rote Diktator Erich Honecker bei seiner jährlichen Jagd wohl. Einen Einblick in dessen ehemaliges Anwesen konntet ihr ja bereits durch diesem Bericht gewinnen.


    https://www.schoener-reisen.at…Drewitz&highlight=Drewitz


    Hier befindet sich südlich der kleinen Ortschaft Jabel das 320 Hektar große Wiesente Schaugehege welches ich im letzten Sommer besucht habe. Der Pkw wird auf einem Parkplatz bei dieser Ferienhaussiedlung abgestellt und dann läuft man ein paar Meter bis zum Eingang des Parks.









    Im Eingangsgebäude ist nicht nur ein kleiner Imbiß vorhanden sondern auch eine informative Ausstellung über den Wisent und die Gegend rund um Jabel.





    Vier Euro Eintritt bezahlt, gerade mal 10 Minuten zu Fuß gegangen und wenn es so wie bei unserem Besuch 11 Uhr oder 15 Uhr ist, kommt man rechtzeitig zur Fütterung der Tiere, die man von zwei überdachten Unterständen aus gut beobachten kann.





    Drei voneinander getrennte Herden gibt es derzeit in der Anlage.







    Die einstündige Fütterung ist ein Erlebnis für uns Besucher, weil währenddessen ein Tierpfleger alle möglichen Dinge über Wisente erzählt und auch für Fragen zur Verfügung steht.







    Ich habe mir natürlich nicht alles merken können. Der Wisent ist das europäische Urrind ähnlich wie der Bison in Nordamerika. Beide Tiere sehen auch fast gleich aus, wobei der Wisent etwas kleiner ist. Beide könnten theoretisch gekreuzt werden, obwohl es sich um zwei verschiedene Arten handelt. Um Inzucht zu vermeiden werden jedoch Tiere mit anderen ausländischen Gehegen in Europa regelmäßig ausgetauscht.









    Die Fütterung kann man bei zwei Herden beobachten. Die dritte bewegt sich völlig frei und ungestört von Menschen in einem sehr großen Gelände. Dabei haben die Tiere auch die Möglichkeit, ins Wasser des Sees zu gehen, was sie im Hochsommer offenbar gerne tun.





    In der Anlage gibt es auch ein Gehege für Rothirsche. Deren Fütterung findet im Anschluß an die der Wisente statt. Auch hier können Besucher zusehen. Heute werden hier im Gegensatz zu DDR-Zeiten keine Hirsche mehr speziell für die Jagd der roten Nomenklatura gezüchtet.









    So war das damals...








    Wer mehr über das Wisentgehege erfahren möchte, kann sich hier informieren:


    https://www.wisentinsel.de/


    Jürgen

  • Schöne Tiere!
    Aber in freier Wildbahn möchte ich ihnen nicht begegnen!


    Auf der Infotafel (2.Bild) hab ich zwar gelesen, dass sich das Reservat auf einer Halbinsel befindet, aber...

    Zitat

    Die dritte bewegt sich völlig frei und ungestört von Menschen in einem sehr großen Gelände. Dabei haben die Tiere auch die Möglichkeit, ins Wasser des Sees zu gehen,


    können die Tiere auch schwimmen und besteht keine Gefahr, dass sie übers Wasser "ausbüxen"?


    Danke , Jürgen, für diesen interessanten Beitrag!


    Gruß,
    Elke

  • hallo Elke,


    wenn ich mich richtig erinnere meinte der Pfleger, daß die Wisente im Sommer aus zwei Gründen gerne ins Wasser gehen. Das eine ist die Flucht vor den stechenden oder sonst lästigen Insekten und der andere Grund liegt in der Kühlung. Das Fell der Wisente ist zwar im Winter dichter als im Sommer. Trotzdem dürfte große Hitze den Tieren zu schaffen machen.


    Ob sie schwimmen können, kann ich dir nicht sagen. Wenn dem tatsächlich so wäre, dann sicherlich nicht weit, weil laut Auskunft kein Zaun oder eine ähnliche Absperrung im Wasser ist. Auch habe ich nichts über vermisste Wisente erfahren.


    Die von mir oben im Bereich des Ufers gezeigte Stelle ist zwischen dem Gehege der einen Wisentherde und dem Rotwildgehege. Das Gehege der dritten Herde befindet sich abseits der Wege, welche von Besuchern begangen wird.


    grüsse


    jürgen

  • Angeblich sind Wisente scheu und flüchten beim Anblick von Menschen. Vor rd. zwei Jahren ist in NRW, im Siegerland am Rothaarsteig eine Herde Wisente in die Freiheit entlassen worden. Scheint wohl alles problemlos zu laufen. Lediglich die benachbarten Sauerländer Waldbauern beklagen, dass den Tieren die Buchenrinde sehr wohl zu schmecken scheint. Vor drei Monaten gab ihnen das Landgericht Arnsberg Recht, die Wisente dürfen frei laufen, müssen aber durch "geeignete Maßnahmen" dem Sauerland fern gehalten werden.


    Was es nicht alles gibt. :grin:


    httpss://www.youtube.com/watch?v=MgfwSpfOQqI



    Unsere Wanderung hier am Rothaarsteig liegt leider schon länger zurück.


    httpss://www.youtube.com/watch?v=Z0OY2J-phqo


    Danke Jürgen!


    Gruß,
    Klaus

  • Das sieht gar nicht gut aus für die Wisente im Sauerland!


    Die Bilder der Wisente erinnern mich an ein Erlebnis , das ich vor vielen Jahren mit einem Verwandten des Wisents, einem Moschusochsen hatte.
    httpss://upload.wikimedia.org/…Ovibos_moschatus_qtl1.jpg


    Es war auf einer meiner beiden Wanderung in Südgrönland, wo wir jeweils 2 Wochen mir Zelten weitab von Siedlungen unterwegs waren.


    Es war Sommer, die Nächte wurden nie ganz dunkel und abends versuchten wir in der Nähe unserer Lagerplätze in einem der vielen Seen und Fjorden unseren kargen Speiseplan durch ein paar dicke Lachsforellen aufzubessern.


    Ich bin nicht sehr geschickt und geduldig beim Angeln und entfernte mich vom Lagerplatz, um noch ein paar abgestorbene Zweige von Zwergbirken und Heidekraut für unser Lagerfeuer zu sammeln, wo die Fische ( manchmal waren es 10 oder mehr) gebraten wurden.


    Es gibt dort nur niedrige Sträucher, viel Gras, keine hohen Bäume, überall lagen große Findlinge in der Landschaft, die ich in dem Dämmerlicht durchaus sehen konnte.


    Ich näherte mich ahnungslos einem solchen vermeintlichen Findling- als der sich plötzlich in Bewegung setzte.
    Ich hatte einen Moschusochsen in seiner Nachtruhe gestört und offensichtlich die Fluchtdistanz unterschritten.
    Schnaubend erhob er sich und raste mit gesenktem Kopf auf mich zu.


    So genau weiß ich nicht mehr, was ichgedacht habe.
    Aber ich hätte keine Chance gehabt wegzurennen.


    Ich sah nur einen riesigen Felsen, einen mannshohen Findling und versteckte mich blitzschnell dahinter.


    Ich weiß nicht, ob Moschusochsen Probleme haben, Witterung aufzunehmen, oder ob der Wind günstig stand.
    Als das riesige Tier mich nicht mehr sah, blieb es stehen, wandte sich schließlich ab und ging in eine andere Richtung.
    Ich wartete eine längere Zeit und entfernte mich dann mit ganz vorsichtigen Schritten.


    Für den Moment war das für mich ein erschreckender Moment- aber im Nachhinein eine Erlebnis , das ich nicht vergessen werde.


    Ich könnte mir vorstellen, dass es im Sauerland ähnliche Begegnungen mit Wisenten geben könnte.


    Agressiv sind die scheuen Tiere vermutlich nicht - aber wenn sie ( wie "mein" Moschusochse ) sich gestört fühlen, werden sie sicher angreifen ( vor allem wenn sie Jungtiere dabei haben)


    Gruß,
    Elke

  • Wahrlich ein Erlebnis, das man nicht unbedingt haben muss, liebe Elke.


    Inwieweit Animositäten zwischen den Sieger- und den Sauerländern bestehen, die die im Siegerland ausgesetzten Wisente betreffen, vermag ich nicht zu beurteilen. Irgendwie scheint das aber doch eine Rolle zu spielen.


    Gruß,
    Klaus

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