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Lago Maggiore: Wanderung von Cannero nach Carmine

  • Gast001
  • 3. Juni 2014 um 17:42
  • Gast001
    Gast
    • 3. Juni 2014 um 17:42
    • #1

    Eigentlich wollte ich an diesem schönen, nicht allzu warmen Mittag an der Strandpromenade von Cannero unter den Magnolienbäumen mit den riesigen weißen Blüten entlang spazieren und mir dann bei der Schiffsanlegestelle in einem der Cafes einen Cappuccino genehmigen.

    Doch ich schlenderte weiter durch ein paar Gassen,

    vorbei am alten Fischerhafen

    und ging einen steil ansteigenden Weg hinauf , um von dort oben die Aussicht zu genießen.

    Die Luft war voll Jasminduft

    Die Hauptstraße führt oberhalb des Ortes entlang - und nach dem Überqueren entdeckte ich einen Fußweg, der noch weiter hinauf führte.
    Der Wegweiser zeigte nach Carmine Superiore.

    Spontan beschloss ich, dem Weg zu folgen.

    Durch Carmine Inferiore bin ich auf meiner Anreise schon gefahren - der Ort liegt unten am See.

    Das kleine Dorf Carmine Superiore liegt ca 200m höher, oben am Berg und hat keine Straßenzufahrt.

    Es war einfach schön, hier dem Weg zu folgen- weg vom Betrieb unten an der Seepromenade.

    Zum Glück hatte ich einigermaßen stabile Turnschuhe angezogen. Außer meiner Kamera hatte ich nichts dabei und wanderte daher mit ganz leichtem Gepäck.

    Nach steilem Anstieg auf unregelmäßigen Steinstufen führte der Weg am Berghang entlang.

    Blick hinunter auf die Inselchen vor Cannero mit ihren Festungsruinen - die Castelli Cannero, die heute immer noch im Privatbesitz der Familie Borromäus sind ( vgl Borromäische Inseln)

    Der Weg ist eine Mulattiera, ein Saumpfad, ein uralter Verbindungsweg zwischen den Orten am Lago Maggiore.
    Wichtig in einer Zeit , in der es die Straße unten am See noch nicht gab.

    An vielen Stellen ( vor allem an den Anstiegen) ist es ein sehr sorgfältig gebauter Weg: Natursteinplatten sind sorgfältig aneinandergefügt. Was für eine Arbeit, diesen Weg anzulegen!

    Heute erscheint er uns ein wenig holprig- aber vor Jahrhunderten war er als einziger Handelsweg ein wichtiger Pfad.

    Beim Dahingehen kamen mir Gedanken, wer diesen Weg wohl gebaut hat, wer ihn wohl schon gegangen ist- Bauern, Händler, Reisende mit Maultieren, vielleicht auch solche mit weniger guten Absichten, Menschen, die zum Kirchlein San Gottardo in Carmine Superiore wollten, vielleicht zum dortigen Friedhof... usw.

    Der Weg führt bergauf und bergab und oft durch lichte Kastanienwälder

    Nach ca 1 Stunde sah ich durch die Zweige die Häuser von Carmine Superiore

    Ein Bach musste überquert werden- vorbei an einer Wasserstelle- früher sicher einer der wichtigsten Plätze im Ort.

    Auf einer Informationstafel erfuhr ich etwas über das Dörfchen - ich möchte etwas daraus hier wiedergeben.

    Carmine war früher die Hausburg einer Adelsfamilie aus Cannobio .

    Die Burg wurde etwa 975 auf einem steilen Felsvorsprung gebaut und galt als uneinnehmbar.

    Die Bewohner der in der Umgebung verstreuten Höfe zogen sich bei drohender Gefahr auf die Burg zurück, die ihnen Sicherheit bot.
    Aus der kleinen Festung wuchs im Laufe der Jahrhunderte ein Dorf hervor, das heutige Carmine Superiore.

    Ein paar Eindrücke vom Ort heute .
    Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein.

    Heute ist der Ort umgeben von Wald- früher war es eine terrassierte Kulturlandschaft, auf der Landwirtschaft betrieben wurde.

    Nach dem ersten Weltkrieg verließen die Bewohner den Ort, das Bergbauernleben rentierte sich nicht mehr.

    Heute wohnen wieder einige Menschen in Carmine, viele Häuser wurden wieder hergerichtet oder werden gerade liebevoll restauriert.

    Eine befahrbare , befestigte Zufahrtsstraße gibt es noch nicht. Auch keine Konoba oder ein Cafe.

    Die Kirche San Gottardo

    Der Weg im Ort zur Kirche

    Mit dem Bau der im Romanischen Stil gebauten Kirche San Gottardo wurde 1310 begonnen.

    Vom Vorplatz der Kirche hat man einen hervorragenden Blick über den Lago Maggiore- auf der gegenüberliegenden Seite liegt der Ort Maccagno.

    Die Fresken an den Außenwänden und im Inneren der Kirche stammen von lombardischen Künstlern aus dem 14.und 15. Jahrhundert.

    Die Fresken an der Außenwand wurden im 17.Jahrhundert mit einer Schicht Mörtel überdeckt , vermutlich weil die Pest wütete, viele Kranke in die Kirche flüchteten und die Kirche danach desinfiziert werden musste.

    Die Fresken wurden 1933 wieder freigelegt und vor ca 10 Jahren sorgfältig restauriert.

    Die Kirche in diesem abgelegenen Ort war verschlossen.

    Aber ein großes Glasfenster erlaubte den Blick ins Innere.

    Ich hielt mich lange auf dem Vorplatz der Kirche auf und genoss die Ruhe, die Atmosphäre und den Blick über den See

    Auf dem Rückweg

    Wegzehrung - direkt am Wegrand - ich hatte inzwischen Durst bekommen und da konnte ich dann nicht vorbeigehen.

    Ausblick auf den See

    Nach reichlich einer Stunde kam ich wieder zum Ausgangspunkt an der Straße nach Cannero - und mit etwas Verspätung auch zu meinem Cappuccino.

    Wenn ich heute diese Wanderung nochmals machen würde, würde ich es geplant machen:

    Diesen Weg bis Carmine Superiore gehen , aber dann nochmals eine Stunde weiter bis Cannobio . Ich würde mir einen Schiffsfahrplan besorgen, dann eine genussvolle Ruhepause in einem der schönen Restaurants oder Cafes an der Uferpromenade von Cannobio einlegen und schließlich mit dem Schiff nach Cannero zurückfahren.

    Einen paar Tage später bin ich mit dem Schiff nach Cannobio gefahren und konnte vom See aus
    Carmine sehen.

    Elke

  • Karin
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    • 3. Juni 2014 um 18:52
    • #2

    Hallo Elke,

    das muss eine wunderschöne, die Nerven beruhigende und fürs Auge genussreiche Wanderung gewesen sein.
    Haben die Erd(?)beeren deinen Durst gestillt?

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Gast001
    Gast
    • 3. Juni 2014 um 19:10
    • #3
    Zitat von Karin


    Haben die Erd(?)beeren deinen Durst gestillt?

    Haben sie natürlich nicht - sie waren auch noch recht sauer und etwas fad- aber weil sie mich so schön "anleuchteten", habe ich sie probiert. Ich war mir auch gar nicht so sicher, ob es Erdbeeren waren- von den Blättern her gesehen: ja - aber die kleinen Früchte standen aufrecht auf den Stängeln ( Bei Walderdbeeren hängen sie herunter)
    Aber ich dachte, das sei vielleicht eine endemische Sorte und hab trotzdem ( ohne Folgen :wink: ) eine paar gegessen.

    Lieben Gruß,
    Elke

    Später Nachtrag:
    Inzwischen weiß ich, dass es keine Erdbeeren waren, sondern "Scheinerdbeeren" aus der Familie Fingerkraut.
    https://wildpflanzenliebe.wordpress.com/wildpflanzenpo…scheinerdbeere/
    Nicht giftig....:-)

  • Karin
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    • 3. Juni 2014 um 19:32
    • #4

    Genau dieses wollte ich dir auch gerade erzählen. Hatte auch gesucht.
    Sie schmecken zwar nicht besonders, aber vergiften auch niemanden. Glück gehabt :)

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • herby_51
    Gast
    • 3. Juni 2014 um 20:32
    • #5

    Hallo Elke,

    eine wunderschöne, spontane Wanderung, ich danke dir für`s zeigen der eindrucksvollen Bilder und für`s mitwandern ...

  • wallbergler
    Gast
    • 4. Juni 2014 um 17:17
    • #6

    Liebe Elke,

    beim Lesen dieses herrlichen Berichts bin ich direkt mit dir mit gewandert. Wahnsinn. Die engen Pfade, Wege, Gässchen. Teilweise verwildert , naturbelassen, Enges Mauerwerk durch die Örtchen, man fühlt sich zurück versetzt in andere Jahrhunderte.

    Die Fresken, dort unten auch immer wieder anzutreffen .
    Nur, das was dich anleuchtete auch noch probieren, das hätte ich aus gegebenen Anlass nie mehr gemacht.
    Hatte das vermutlich schon mal an anderer Stelle beschrieben:

    Helmut der 5 jährige Stopsel, naschte also 1949 vor dem Haus am Fuße des Wallberges von einem Baum der dunkelrote Kirschen trug.
    Meinte ich. Es war eine rote Tollkirsche.

    Ergebnis: Meine Mutter fuhr mit dem Rad vom Wallberg in der Nacht, als keine Luft mehr bekam und nicht mal mehr schlucken konnte, zum Arzt nach Rottach - Egern.
    Dieser hatte Gott sei Dank (er war auch noch anwesend, weil wohlgemerkt 1949) einen VW, der mit dem Kugelgas und kam mit einer Penizillin Spritze .
    Was zur sofortigen Heilung beitrug.
    Glück gehabt. Seit dem bin ich mit solchen Sachen extrem vorsichtig.

    Danke für diesen traumhaften Spazierweg.

    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • herby_51
    Gast
    • 4. Juni 2014 um 20:22
    • #7

    Lieber Helmut,

    Zitat

    Helmut der 5 jährige Stopsel, naschte also 1949 vor dem Haus am Fuße des Wallberges von einem Baum der dunkelrote Kirschen trug.
    Meinte ich. Es war eine rote Tollkirsche.

    da hast du aber nochmal Glück gehabt, aber auch das gehört dazu ...

  • Gast001
    Gast
    • 6. Juni 2014 um 21:32
    • #8

    Na ja.. Tollkirschen hätte ich gewiss erkannt. Ich kenne sie nicht als rote, sondern als schwarze, glänzende Beeren.

    Zitat

    Die Fresken, dort unten auch immer wieder anzutreffen .


    Da hast Du sicher Recht, Helmut. Alte Fresken gibt es überall.

    Und doch waren diese hier, sorgfältig restauriert und in der Einsamkeit am Berg für mich etwas Besonderes ( auch die Geschichte der Kirche, die ich kurz erwähnt habe)

    Gruß,
    Elke

  • vadda
    Gast
    • 8. Juni 2014 um 12:34
    • #9

    Bei einer solch schönen Wanderung lässt sich der verspätete Cappuccino sicherlich verschmerzen.

    Herzlichen Dank,
    Irmgard und Klaus

  • Gast001
    Gast
    • 8. Juni 2014 um 23:38
    • #10

    Klaus - ich gestehe-
    es war nicht nur der Cappuccino- sondern auch noch ein hausgemachtes Gelato!

    Die Italiener verstehen es einfach, wunderbares, köstliches Eis herzustellen!
    Da kann/konnte ich nicht widerstehen !

    Gruß,
    Elke

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