Hallo miteinander
Eigentlich wollte ich euch heute einen ganz anderen Bericht präsentieren, exklusiv für SR, aber dazu brauche ich erst noch meine grosse Bildbearbeitung, die hab ich auf meinem neuen Rechner noch zu installieren! Aber, aufgeschoben ist nicht aufgehoben...
Als Pausenfüller habe ich den Bericht über unsere Rückfahrt aus Kroatien überarbeitet und hier eingestellt, viel Spass dabei!
Nachdem unsere Lieblingsstrecke über die Felbertauern wegen einem Felssturz noch einige Zeit gesperrt ist, hatten wir uns letzten Samstag dazu entschieden, mal wieder über die Dolomiten zu fahren, eine landschaftlich sehr schöne Strecke!
Anfangs sah alles noch prima aus, es ging flott voran, in Slowenien machten wir an der Serpentine von Crni Kal eine kurze Sattelrast mit Cappuchino und einem Stück Käseburek, hier ein letzter Blick zurück:
An der Grenze bei Buzet wurden wir einfach durchgewunken, Kozina und die Umfahrung von Triest bereiteten keine Probleme...
An Palmanova fuhren wir diesmal vorbei, um dann Richtung Pordenone und Belluno abzubiegen.
Bei der Bergfahrt nach Pieve di Cadore wunderten wir uns zwar etwas über die wenigen Autos, machten uns aber deswegen keine Sorgen!
Kurz vor Cortina d´Ampezzo machten wir noch einen kurzen Halt, um überschüssiges Wasser zu entsorgen. Die Schneefallgrenze war sehr deutlich weiter oben, also brauchten wir uns eigentlich keine Gedanken machen, obgleich man sah, dass es da oben immer noch schneite...
Beim Rückweg zum Auto fielen mir einige dunkle Gebilde am Boden auf, die ich im ersten Moment für Baumzapfen hielt:
Aber nein, es waren das wunderschöne Spitzmorcheln, der ganze Kiesplatz war damit übersät, die hatte ich so hoch oben nun wirklich nicht erwartet!
Die haben wir natürlich alle sofort verhaftet, hat gleich am Montag Schweinsmedaillons mit Morchelrahm gegeben!
Froh gestimmt fuhren wir nun runter nach Cortina, wo uns dann fast der Schlag traf:
Bereits kurz nach dem Ortseingang standen Polizeiautos quer über die Strasse, der gesamte Ort samt beider Strassen hinunter nach Toblach war komplett abgesperrt!
Was war hier geschehen?
Eine Lawine? Ein Felsrutsch? Ein Prominentenmord?
Nichts von alledem, es handelte sich um eine weit schlimmere Katastrophe:
Der Fahrradgott hatte höchstselbst beschlossen, die vorletzte Etappe ausgerechnet in Cortina enden zu lassen, es war wirklich kein Durchkommen mehr...
Was tun? Die ganze Strecke zurückfahren, um dann auf anderer Strecke vor dem selben Problem zu stehen? Das kam für mich absolut nicht in Frage!
Wir zogen also unsere Gurte etwas fester, die Reifen waren bereits auf Tauglichkeit sorgsam geprüft worden, der Erste-Hilfe-Kasten lag auf Rica´s Schoss...
Bei nur leichtem Schneefall machten wir uns auf, den Falzarego-Pass zu überqueren!
Irgendwann war dann das Schneetreiben so dicht, dass ich das Schild "1700m-Passo in 9,5km" schon kaum mehr lesen konnte.
Kurz nach einer extra scharfen Kurve überquerten dann zwei kapitale Hirsche die schmale Strasse, ich glaube, einer hat mir den Vogel gezeigt, egal...
Zu allem Überfluss leuchtete jetzt auch noch die Airbag-Lampe in gefährlichem Rot!
Ich versuchte Rica zu beruhigen, indem ich ihr erklärte, dass der Airbag bei einem Absturz von 300-400m ohnehin keinen grossen Vorteil bringen würde..
Nachdem ich Kupplungsfuss und Schalthand schon kaum mehr spürte, kamen wir endlich oben an, seltsamerweise fiel hier etwas weniger Schnee, wir waren wohl schon "über den Wolken":
Mit Mühe animierte ich sowohl unser Auto als auch Rica zu einem hübschen Gipfelfoto, beide jammerten lautstark über die ungewohnte Kälte, Trixie(Hund) liess sich erst gar nicht blicken:
Erst nachträglich stellte ich anhand des Fotos fest, dass sich unser lieber Berlingo etwas am Vorderhuf verletzt hatte(Radkappe), gute Besserung...
Nun geht´s endlich wieder bergab, dachte ich noch, aber es ging noch mal etwas weiter hinauf zum Passo Valparola mit 2197m, bevor es dann über Alta Badia hinunter nach Bruneck im Pustertal ging.
Der Rest der Reise verlief ab da eher ereignislos, die Höhepunkte waren ja schon zur Genüge gesetzt!
Viele Grüsse
Viktor