Vor ein paar Tagen sind wir mit unserem Enkel Tom im Unterallgäu bei Illerbeuren gewandert. Ausgangsbasis war der Ort direkt am Fluß gelegen. Das Auto kann man auf dem Gelände des abgerissenen Bahnhofs abstellen.
Wir gingen zuerst über die alte Brücke der stillgelegten Legaubahn.

Die Brücke überspannt die Iller bei den Orten Illerbeuren und Lautrach.
Heute ist die Brücke Teil eines beliebten Radlweges.
Wir verlassen jedoch gleich nach der Brücke den Radweg um im Bannholz auf einem Pfad nach oben zu gehen.
Auch dies war einst eine Eisenbahnbrücke.
Blick auf die Iller
Das feuchte Klima der letzten beiden Wochen läßt die Pilze wachsen.
Nach einer Dreiviertel Stunde liegt der Wallfahrtsort Maria Steinbach vor uns.
Erfrischung am Ulrichsbrunnen
Während wir im Schatten der Basilika unsere Brotzeit einnehmen telefoniere ich mit dem Fischer Sepp in Wasberg auf der anderen Seite der Iller. Dies deshalb weil wir dessen Fähre benötigen um ans andere Ufer zu gelangen. Der Termin der Überfahrt muß vorab vereinbart werden. Schließlich vereinbaren wir die Abholung am Steg um 14.oo Uhr.
So haben wir ausreichend Zeit um den Berg hinunter am Kraftwerk vorbei bis zur Anlegestelle zu gelangen.
Weil es ziemlich heiß ist kühlen wir zumindest die Füße in der Iller.
Dann gehts zur Anlegestelle.
Drüben sieht man die beiden Aluboote mit welchen man übersetzen kann.
Sepp macht sich auf den Weg zu unserem Ufer.
Das gemeinschaftliche Rudern von Sepp und Tom klappt ganz gut. Als Tom jedoch alleine rudern darf geht es nur noch im Kreis herum.
Nachdem wir den Fluß überquert haben sitzen wir vier noch bei einem Bier bzw. einem Spezi zusammen. Dabei erzählt uns Sepp, daß er mit seinen 77 Jahren der letzte Fährmann in Wagsberg ist. Es findet sich niemand, der seinen Job übernehmen möchte. Mit dem Rudern von Passagieren allein ist es nicht getan. Bei oder nach starken Regenfällen muß der Kahn leergeschöpft werden. Dazu verschmutzen ihn immer wieder Wasservögel mit ihren Exkrementen. Bei Hochwasser ist zu befürchten, daß entwurzelte Bäume sich in der Verankerung verfangen und den Kahn losreißen und und und...
Auch erzählt uns Sepp etwas über den Bau des Wasserkraftwerks wenige hundert Meter flußabwärts. Details dazu sind aus dieser Website zu entnehmen.

Der erzeugte Strom war jedoch nicht für die örtliche Bevölkerung gedacht, sondern dazu, ein naheliegendes militärisches Großprojekt des Dritten Reichs zu versorgen.

Etwas wehmütig betrachte ich diese Tafel im Garten des Anwesens vom Fischer Sepp. Ich glaube, daß wir demnächst noch mal diese Tour unternehmen. Schon alleine deshalb weil schon bald eine generationenübergreifende Tradition hier am Ort Geschichte sein wird.
Eigentlich wollen wir drei nun in den Biergarten der kleinen Brauerei in Kronburg. Die zwei bis drei Kilometer dahin sind uns jedoch bei der Hitze zu viel. Also gehts zunächst zurück nach Illerbeuren.
Kunst am Stadel
So nehmen wir ab Illerbeuren das Auto um nach Kronburg zu fahren. Der Biergarten der örtlichen kleinen Brauerei ist nur spärlich besucht.
Ein Limo, ein helles Bier und ein dunkles Bier vom Faß und die "Dreier-Seilschaft" ist zufrieden.
Über fast leere Landstraßen fahren wir nun zum Geburtsort des Wasserdoktors Sebastian Kneipp nach Stephansried um zu kneipen. An so einem heißen Tag kann das Wasser gar nicht kalt genug sein.
Wer nun meint, daß Tom Abends müde ins Bett fiel, der ist auf dem Holzweg. Wie schafft es ein Siebenjähriger blos, so agil zu sein ohne am Abend müde zu werden?
jürgen