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  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. waldi

Beiträge von waldi

  • Nix Besonderes..

    • waldi
    • 22. April 2016 um 20:07
    Zitat von vadda

    Apropos "Paradeiser", letztens hatte ich auch ein Rezept mit dieser Zutat (aus einem Roman) und konnte mir darunter nichts vorstellen. Die gute(?) alte Tante Google hat mir geholfen. Auf Tomaten wäre ich nicht gekommen. :blink:


    Würdest Du Ungarn als Urlaubsland anfahren, dann wäre Dir dieser Ausdruck geläufiger, Klaus.
    Die Ungarn nennen diese ekligen roten Dinger (ich esse so was nicht) paradicsom, was nichts anderes als Paradeiser oder auch Paradies oder Himmel bedeutet.
    Für mich nicht nachvollziehbar!


    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Das Watterbacher Haus

    • waldi
    • 21. April 2016 um 19:46

    In meinem Bericht über die Wildenburg habe ich das


    Watterbacher Haus


    erwähnt.
    Jetzt möchte ich Euch etwas mehr darüber erzählen.


    Das als Watterbacher Haus bekannte Gebäude ist nach seinem ursprünglichen Standort in Watterbach, einem Ortsteil der Gemeinde Kirchzell, benannt.
    Es gilt als das älteste erhaltene Bauernhaus des Odenwalds.


    Der mittelalterliche Fachwerkbau ist mit Firstsäulen konstruiert, im Gegensatz zu den späteren Fachwerkhäusern die in der sogenannten Rähmbauweise
    Stockwerk für Stockwerk aufeinander gesetzt wurden, und tragen fünf durchgehende, in der Längsachse angeordnete Balken, die Firstpfette.


    Ein Modell im Museum zeigt den Aufbau der gesamten Holzkonstruktion.


    Eine dendrochronologische Untersuchung - also die Untersuchung mehrerer Holzproben nach der Jahresringmethode - ergab ein Baudatum um 1475.


    Als die ursprünglichen Besitzer das Haus wegen eines Neubaus abreißen wollten, entdeckte man unter der Vollverschindelung,
    wie sie auf dem zweiten Bild noch zu sehen ist,
    das Fachwerk in historischer Ständerbauweise und wissenschaftliche Hausforscher erkannten die Bedeutung des Hauses.
    Viele öffentliche Stellen bemühten sich daraufhin, das Haus vor dem Abriss und der Beseitigung zu bewahren und es der Nachwelt zu erhalten.

    Ein Bild des Hauses während des Abbaus in Watterbach 1962.


    So wurde es komplett dokumentiert, jedes Bauteil einzeln abgetragen und zunächst in dem abgelegenen Kirchzeller Weiler Breitenbach im Jahre 1966 wieder aufgebaut.
    Doch weil es dort wegen mangelnder Nutzung der Zerstörung durch die Witterung und auch durch Vandalismus ausgesetzt war,
    wurde das Haus schließlich 1981 ein zweites mal und jetzt an seinen endgültigen Standort an den Ortsrand von Preunschen versetzt.


    Seit 1997 ist im Watterbacher Haus auf etwa 200 m² Ausstellungsfläche ein Waldmuseum eingerichtet.

    Es zeigt die forstgeschichtliche Entwicklung seit dem Mittelalter und viele längst vergessene Waldnutzungsarten.
    Ich möchte mit nur wenigen Bildern den Appetit auf das Waldmuseum anregen.


    Die Baumarten des Odenwalds werden anschaulich erklärt.
    Die Baumform ...


    ... Kennzeichen, Verbreitungsgebiet, Wachstumsbedingungen ...


    ... Lebensalter, Höhe, Eigenschaften, Verwendung ...


    ... die Blätter (Nadeln) und Früchte...


    ... die Maserung des Holzes ...


    ... und die Beschaffenheit der Baumrinde.


    In der Geschichte des Waldes spielen auch Grenzsteine eine große Rolle und manche erzählen sogar Geschichten, so wie dieser...


    Im Bereich der Jagd sieht man verschiedene Fangeisen...


    ... eine Selbstschußanlage ...


    ... ein dekoratives Pulverfass ...


    ... und andere Waffen und Trophäen.


    Über diese leicht modernisierte alte Treppe stieg ich in den ersten Stock.


    Dort empfing mich eine echte Odenwälderin mit zweckentfremdeter Milchkanne und einer "Manne" auf dem Kopf.


    Als Bub nahm ich manchmal auch eine solche Milchkanne mit zu einem Waldspaziergang,
    besonders dann wenn meine Oma einen leckeren Heidelbeerkuchen backen wollte.
    Leider kam ich ich meist mit leerer Kanne, aber blauen Händen und Lippen nach Hause.
    Wie alle Früchte, so schmeckten mir die Heidelbeeren am Besten frisch vom Strauch!

    Mein Opa war ein guter Führer durch den Wald.
    Er kannte auch viele gute Pilzplätze. Leider erkenne ich heute grad noch einen Pfifferling.
    Deshalb lasse ich auch die Finger davon.


    Das Obergeschoss hat den Kreislauf der Holzernte von der Gewinnung des Saatguts über die Pflanzung und Wiederaufforstung bis zur Fällung der Bäume zum Thema.
    Auch auf die einst große Bedeutung des Beeren- und Pilzsammelns im Odenwald wird eingegangen.

    Die Werkzeuge der Waldarbeiter.


    Der Korbflechter ist im Odenwald ausgestorben.


    Auch den Zapfenpflücker gibt es schon lange nicht mehr.


    Die "Butzelesbrecher" verdienten sich, wie auch die Holzfäller, im Sommer ihr Geld in der Landwirtschaft, als Maurer, Schreiner etc.
    Im Herbst wenn die verschiedenen Nadelbäume Zapfen trugen, begann ihre gefährliche, aber gut bezahlte Arbeit in den Baumwipfeln.


    Der Zapfenpflücker kletterte mit seinen Steigeisen in die Baumkrone, zog mit einem Haken (Hokke) die zapfenbehängten Äste an sich heran
    und füllte den Sack den er über der Schulter hängen hatte.
    Manchen war die Zeit zu wertvoll um den nächsten Baum zu besteigen und sie schwangen sich auf den nächsten Baum.
    Dabei passierten nicht selten schlimme Unfälle.

    Zur Ausrüstung eines Zapfenpflückers gehörten die Steigeisen.
    Sie waren zweimal rechtwinklig gebogen und das kürzere innere Ende war mit einem scharfen Haken versehen.


    Dazu gehörten die halbhohen Lederstiefel mit einem schafthohen Lederfortsatz zum Festbinden der Riemen oder Schnüre der Steigeisen.


    Die Hokke war eine etwa 3 Meter lange Stange aus Haselholz mit einem Widerhaken an der Spitze.
    Der Butzelessack war ein Jutesack mit Schnur der über die Schulter gehängt wurde.
    Auf einem Videofilm kann man Zapfenpflücker bei der Arbeit zusehen.

    Im Dachgebälk ...


    ... hängt dieser Holzschlitten.


    Jetzt ist es doch wieder viel umfangreicher geworden als ich beabsichtigte. :roll:
    Aber Ihr kennt mich ja inzwischen.


    Das Museum ist an Samstagen und Sonntagen von Oktober bis März zwischen 12 und 16 Uhr, und von April bis September zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet.
    Es bietet sich natürlich an, einen Museumsbesuch mit einer etwa 20minütigen Wanderung zur Wildenburg zu verbinden.
    Ein Modell der Wildenburg steht im Eingangsbereich des Waldmuseums.


    Das Watterbacher Haus und die Wildenburg sind Teil des Nibelungensteiges und warten darauf erwandert zu werden!

    Meine Quellen:
    https://www.kirchzell.de/index.asp?naviid={A265F657-1255-433D-97E9-41639AB9DD1D}
    https://www.rotary1950.net/miltenberg/03_…/waldmuseum.php
    https://www.watterbach.de/watterbacher_haus.htm



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Burg Wildenberg / Wildenburg

    • waldi
    • 19. April 2016 um 23:23

    Höhenburg Wildenberg
    oder kurz Wildenburg


    Teil 2


    Ich setze den Plan der Wildenburg noch mal an den Anfang, weil ich die Nummern zur besseren Orientierung im Bericht verwenden werde.


    Von Südwesten betreten wir den Zwinger durch eine Lücke in der Burgmauer.


    Früher kam man über eine Brücke im Halsgraben direkt auf den Torturm zu.


    Heute sieht man da nur eine Lücke in der Zwingermauer...


    ... und die Brückenpfeiler im Halsgraben.


    Das Stufenportal des äußeren Torbogens ist dreifach abgetreppt und verziert ( 5 + 6 ).

    ...


    Das Kreuzgewölbe im Torturm ist leider eingestürzt und es sind nur noch die verzierten unteren Schlußsteine vorhanden.

    ...


    Über dem Kreuzgewölbe befand sich die Georgskapelle deren Apsiserker noch zu sehen ist.


    Am inneren Torbogen sind zwei Tafeln eingemauert die auf den Erbauer der Wildenburg hinweisen.
    Die Inschriften sind nur noch schwer erkennbar. Deshalb habe ich Zeichnungen davon angefügt.


    Bevor man durch die Errichtung der Sperrmauer den Burghof in zwei Hälften teilte blickte der Besucher direkt auf den Palas.
    Jetzt stehen wir vor einer Mauer mit Rundbogenfries.


    Vor der Trennung war der Burghof groß genug um Turniere und großartige Feste darin zu veranstalten.

    Auf dem Schlußstein des Torbogens ( 18 ) der Sperrmauer...


    ... ist das Wappen des Dietrich Schenk von Erbach zu sehen.


    So sieht es farbig aus.


    Bevor wir den Torbogen durchschreiten und den Palas besuchen wenden wir uns um, und dem südwestlichen Teil der Burg zu.


    An der südwestlichen Ringmauer standen einige Wohn- und Wirtschaftsgebäude, deren Fenster sich zum Teil an der Ringmauer noch erkennen lassen.


    In der Kemenate zeugen Reste von einem Kamin.


    Im westlichen Bereich fallen die Durchbrüche der Aborterker auf.


    Zahlreiche Steinmetzzeichen in der Burgmauer findet man in anderen Burgen und Kaiserpfalzen wieder.


    Mauerreste, Bogenfragmente und Schmucksteine laden geradezu zum Graben ein.


    Beim Bergfried stand ich leider vor verschlossener Tür.


    Hier sieht man, dass der Bergfried im Winkel über Eck an die Schildmauer angebaut ist.
    Das machte man um Angreifern keine Breitseite zu bieten.
    Man hoffte, dass Geschosse auf einer Schräge weniger ausrichten könnten.

    Der Bergfried ist 25 Meter hoch auf einer Grundfläche von knapp 10 x 10 Metern und hat eine Mauerstärke von 3 Metern.
    Der ursprüngliche Eingang befand sich in einer Höhe von etwa 8 Metern und war nur durch eine Leiter erreichbar.
    Der Bergfried und der Palaskeller sind nur am ersten Sonntag eines Monats, wenn ein Geo-Park-Führer vor Ort ist, zugänglich.
    Bei meinem Besuch war trotz Anwesenheit eines Führers beides nicht möglich weil im Keller noch Fledermäuse schliefen
    und man im Bergfried auf Turmfalken und Uhus wartete.

    Vom Bergfried wendete ich mich wieder in Richtung Sperrmauer...


    ... mit dem Rest seines Nordwestturmes.


    Dort wo die Sperrmauer auf den Nordwestturm trifft hat man diese Gravur freigelegt.


    Ich ging durch den Torbogen und schaute auf die Reste des Palas.


    Über dem Abgang zum Palaskeller sehen wir den Zugang zum Palas mit Zickzackbogensturz.


    Leider ist zurzeit wegen der eingestürzten Burgmauer der Zutritt zum riesigen Saal des Palas mit 200 m² Grundfläche verboten.


    So könnte er früher ausgesehen haben.


    Durch die Gitter des Bauzaunes konnte ich keine guten Bilder der dreiteiligen Fenstergruppe ( 23 ) in der Südostwand machen.


    Aber einige andere Details konnte ich festhalten.

    ...


    Vor dem gewaltigen Kamin des Palas ( 21 ) mit 9 m² Feuerfläche...


    ... soll Wolfram von Eschenbach zumindest einen Teil seines Parzival geschrieben haben.
    Wolfram von Eschenbach stand in Diensten des Grafen von Wertheim.
    Historiker glauben in der Wertheimer Burg Ähnlichkeiten zu Eschenbachs Burg des Bösen, Schastel marveile, zu erkennen.
    Für seine Gralsburg Munsalvaesche soll die Wildenburg Vorbild gewesen sein.
    Munsalvaesche bedeutete im Altfranzösischen "wilder Berg".

    "So groziu fiwer sit noch è
    Sach niemen hie ze Wildenberc"
    (So große Feuer wie hier auf Wildenberg hat niemand jemals gesehen.)
    steht in seinem fünften Buch, was besagt, dass er damals auf einer Burg gleichen Namens mit extrem großem Kamin gelebt hat.
    In einem Stein des Palas ist eingeritzt:


    Als Kind befragt Parzival seine Mutter Herzeloide: "Owe muoter, waz ist got?"
    Die Frage nach Gott durchzieht die ganze Gralsdichtung Eschenbachs.
    Hat er diese Buchstaben in dem Stein hinterlassen?


    Als meuternde Bauern aus dem Haufen des Götz von Berlichingen am 4. Mai 1525 die Burg niederbrannten war ihr Ende besiegelt.
    Sie wurde nicht mehr aufgebaut und verkam zur Ruine.
    Hätte unser guter alter Goethe nicht in seinem Schauspiel "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand" die Wildenburg mit der Mildenburg verwechselt,
    dann wäre die Wildenburg ein zweites Mal als Schauplatz in einem berühmten Werk der deutschen Literatur erschienen.

    Erst nachdem 1922 Dr. Albert Schreiber in seiner Studie "Neue Bausteine zu einer Lebensgeschichte Wolframs von Eschenbach" die Vermutung äußerte,
    dass es sich bei der Wildenburg um die Gralsburg aus dem Parzival handeln könnte, wurden erste Erhaltungsmaßnahmen eingeleitet.


    Abschließend noch einige Infos für Besucher der Wildenburg:
    Die Wildenberg ist ganzjährig öffentlich zugänglich.
    Der Bergfried und der Gewölbekeller ist nur zugänglich bei Anwesenheit eines Geopark-Vorort-Begleiters
    und wenn keine Tiere gestört werden.
    Ein Geopark-Vorort-Begleiter ist meist am ersten Sonntag eines Monats auf der Wildenberg und bietet Führungen an (2,- EUR/Erwachsener).

    Meine Quellen:
    https://burglandschaft.de/burgen-und/kir…rzbeschreibung/
    https://burgenarchiv.de/Burgen/Burg_Wildenberg_in_Bayern
    httpss://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Wild…%28Kirchzell%29
    "Zur Geschichte der Burg Wildenberg im Odenwald" ISBN 978-3-922903-11-6



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Burg Wildenberg / Wildenburg

    • waldi
    • 17. April 2016 um 22:55

    Die stauferzeitliche Ruine der …

    Höhenburg Wildenberg
    oder kurz Wildenburg


    … liegt versteckt im Wald und abseits von Hauptverkehrswegen
    auf einem nach Nordosten vorgeschobenen Bergsporn des Schlossberges in 365 m ü. NN über dem Tal der Mud,
    drei Kilometer südöstlich von Kirchzell und nur wenige hundert Meter nordöstlich des Zentrums von Preunschen,
    etwa 13 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Miltenberg.

    Nur die Zinnen des Bergfrieds ragen über die Baumwipfel heraus wenn man auf der MIL42 von Amorbach nach Mudau unterwegs ist.


    Die kurvenreiche Strecke ist bei den Bikern sehr beliebt.


    Von Miltenberg auf der B469/B47 oder von Darmstadt B26 und B47 jeweils bis Amorbach und dann die L2311 bis kurz vor Kirchzell,
    oder von Heidelberg die B37 bis Eberbach von dort die L2311 bis kurz nach Kirchzell.
    Ca. 500 m vor bzw. nach dem Ort Kirchzell abbiegen in den OT Buch (MIL42) und nach ca. 250 m, nach dem Gasthaus "Zur Wildenburg" rechts abbiegen.


    Den Hinweisschildern bis zum Waldparkplatz folgen ( ca. 3 km langer geteerter Wirtschaftsweg ).
    Von dort sind es dann noch ca. 15 min. steiler Waldweg hoch zur Ruine.


    Von der B27 Mosbach-Buchen über den Ort Mudau erreicht man die Ortschaft Preunschen.
    Am östlichen Ortsausgang, beim "Watterbacher Haus", befindet sich ein Parkplatz, von dem man über einen Schotterweg die Burg nach ca. 15 Minuten erreicht.
    Diese beiden von den drei eingezeichneten Zugangsmöglichkeiten habe ich ausprobiert.
    Empfehlen würde ich die zweite Variante weil das Watterbacher Haus selbst ein sehenswertes Museum ist und eines beherbergt.
    Darauf werde ich später näher eingehen.
    Außerdem ist dieser Weg weniger schweißtreibend.
    Kennzeichnung des Wanderweges beachten! Der Weg zur Burg ist nicht ausgeschildert.


    Im Watterbacher Haus ist auch ein Modell der Wildenburg ausgestellt.
    So könnte die Burg in ihrer besten Zeit mal ausgesehen haben.


    Die Wildenburg wurde von den Herren von Dürn erbaut.
    1171 erscheint der Name Rupertus de Durne erstmals als Zeuge in einer von Kaiser Friedrich I. Barbarossa unterschriebenen Urkunde.
    Bis 1196 findet sich dieser Name in insgesamt 142 Urkunden die durch Kaiser Barbarossa oder dessen Sohn König Heinrich VI. unterschrieben wurden.
    1226 nannte sich Ruperts Sohn Konrad erstmals nach seiner Residenz "Cunradus de Wildenberc".

    Nach dem Ende der Stauferzeit zerfiel auch das Adelsgeschlecht der Dürn und die Burg ging 1271 an den Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein.


    Mit den gut erhaltenen Mauern, dem imposanten Palas und dem mächtigen Bergfried
    gehört die Wildenburg sicher zu den eindrucksvollsten Bauwerken der Burglandschaft.
    Burgenfans schwärmen von der Wildenburg weil die Schmuckformen so reichhaltig
    und von solch hervorragender Qualität sind wie sie sonst nur in Kaiserpfalzen zu finden sind.

    Der Grundriss und eine Anlagenskizze.

    ...


    Mit einer Grundfläche von etwa 3000 m² ist sie etwa dreimal so groß wie eine übliche deutsche Burg.

    Nähert man sich der Wildenburg vom Watterbacher Haus kommend,
    so erreicht man einen ersten tiefen, in den Stein gehauenen Halsgraben, den einst eine Holzbrücke überspannte.


    Aus obiger Perspektive kann man sich den Weg zum inneren Tor gut vorstellen.
    Von der Brücke ist nur noch ein steinerner Pfeiler aus Quadern mit Zangenlöchern erhalten.


    Wenige Meter im Nordosten befindet sich etwas tiefer ein zweiter Halsgraben, welcher auch tief in den Fels gehauen wurde.
    Auch hier stehen noch zwei steinerne Brückenpfeiler auf der Grabensohle.


    Ich ging in den Halsgraben und stieg auf den Buckel zwischen den beiden Halsgräben.
    Von der recht kleinen Vorburg ist heute aber nichts mehr erhalten.

    Der Blick in den Halsgraben...


    ... und auf die mächtige Schildmauer ( 1 ) ( 37 Meter breit, 10 Meter hoch und 3 Meter dick ) mit dem Bergfried dahinter.


    Die Westecke der Wildenburg.


    An der Nordwestmauer...


    ... sind noch Aborterker zu sehen.


    Im nordwestlichen Turm, dort wo die Sperrmauer aus dem 15. Jahrhundert die den Burghof teilt auf die Ringmauer trifft, befand sich eine Ausfallpforte.


    An der Nordecke der Ringmauer...


    ... beginnt nach dem Nordturm der Palas der fast die gesamte Außenwand der Nordostfront bildete.

    Der Burggraben führt in weitem Bogen um ihn herum.


    Da musste ich näher ran.

    Im Sockel des Nordturmes entdeckte ich eine kleine liegende Steinfigur.


    Es ist eine uralte Überlieferung, dass bei Errichtung von wichtigen Bauwerken ganz bestimmte Opfer, oft sogar Tier- und Menschenopfer,
    gebracht wurden um böse Geister abzuhalten und die Mauern standhaft zu machen.
    Beim Bau von Burgen sollen nicht selten neugeborene, ungetaufte Kinder lebendig eingemauert worden sein.
    Sie vermochten angeblich, den notwendigen Schutzzauber auszuüben.
    In der Gegend um die Wildenburg erzählt man sich folgende Geschichte.

    Zitat

    Die Sage vom verschleppten Kind

    Ein Ritter soll ein kleines Mädchen das unehelich geboren war auf die Burg verschleppt haben.
    Dies wurde bemerkt und schon am nächsten Tag begaben sich einige Bürger zum Kloster Amorbach um den Abt um Hilfe zu bitten.
    Dieser zog mit einigen bewaffneten Bauern auf die Wildenburg um die Freilassung des Mädchens zu erreichen.
    Dies war erfolgreich.
    In Ermangelung eines Menschenopfers hat man in das Fundament der Ringmauer unter dem Nordturm eine Kinderfigur eingefügt die heute noch erkennbar ist.

    Zitat


    Daneben zeugen zwei erhaltene Doppelfenster des Palas von seiner aufwändigen Konstruktion.


    Zwischen diesen Fenstern befindet sich der große Kamin des Palas, den ich Euch noch von innen zeigen werde.

    Oje! Ein Teil der Ringmauer war im Winter eingestürzt!
    Später durfte ich deshalb den Palas nicht betreten weil es zu gefährlich gewesen wäre.


    Es ließ mich aber durch die Lücke ein Foto von der dreiteiligen Fenstergruppe ( 23 ) in der Südostwand machen.


    Ich bog um die Ostecke um die Fenstergruppe von außen zu fotografieren.


    Die Südostmauer.


    Der Torturm besitzt einen Erker, der zur St. Georgskapelle gehörte ( 8 ).

    ...


    Durch diesen Torturm werden wir im zweiten Teil die Burg betreten.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • 1589 Bayern > WELTENBURG > Donaudurchbruch

    • waldi
    • 14. April 2016 um 22:11

    Während meiner Bundeswehrzeit lag ich mal eine Nacht mit meinem Funkgerät oben auf dem Felsen.
    Ich wäre so gerne mal runtergelaufen zum Kloster Weltenburg!
    War aber nix. :cry:
    Ich hätte ja auch noch rüberschwimmen müssen.

    Danke für das Rätsel das Erinnerungen geweckt hat!


    Liebe Grüße von waldi :174:

  • 1589 Bayern > WELTENBURG > Donaudurchbruch

    • waldi
    • 14. April 2016 um 21:27

    Ist das Wasser blau oder täusche ich mich, Elke? :14:


    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Mildenburg

    • waldi
    • 13. April 2016 um 22:21

    Die Mildenburg


    Teil 3


    Zur besseren Übersicht habe ich hier noch mal eine Skizze der Mildenburg.


    Nach der Besichtigung der Innenräume und der Kunstgalerie begab ich mich wieder in den Burghof.

    Neben dem Eingang steht irgendwie lieblos diese Plastik in einer Nische.


    Sieht aus wie ein Bischof mit Beratern.
    Oder ist es eine Darstellung von Jesus mit zwei seiner Jünger?

    An die Burggebäude schließt sich ein Museumsgarten an, der von der Südfront des Conradybaus und einer freistehenden Gebäudewand begrenzt wird..

    ...


    Dazwischen ist nicht viel Platz.


    Die Gewölbe unter der ruinösen Wand sind nicht zugänglich.


    Vor dem Museumshof befindet sich ein kleiner Brunnen.


    Der Blick vom Brunnen zum Tor.


    Entgegengesetzt kann man rechts vom Bergfried das frühere Tor zur Kernburg sehen.


    Heute ist dieser Zugang über den bergseitigen Halsgraben nicht mehr möglich weil sich das angrenzende Gelände in Privatbesitz befindet.


    Im Burghof entdeckte ich diesen Gedenkstein.


    Den Text konnte ich leider nicht entziffern.
    Der Raupenhelm könnte auf einen Offizier der bayrischen Armee im 19. Jh. hinweisen.


    Im südlichen Burghof, der terrassenförmig angelegt ist, steht frei im Hof der 27 Meter hohe Bergfried der aus Buckelquadern erbaut wurde.
    Jetzt wollte ich da hinauf.


    Dazu musste ich quer über den Burghof gehen.


    Dabei kam ich an dieser interessanten Sonnenuhr vorbei.


    Bevor ich da hinauf ging...


    ... schaute ich über den Burghof auf den Palas und die angebauten Teile der Burg zurück.


    Die Ostseite der inneren Burg vom nördlichen Wehrgang aus.


    Vom westlichen Wehrgang aus zwischen den Bäumen durch fotografiert.


    Der Blick über die Burgmauer ins Maintal nach Nordwesten...


    ... und nach Nordosten.


    Im Nordwesten trifft eine der Schenkelmauern auf die Burgmauer.


    Langsam stieg ich auf dem Wehrgang höher, auf den Bergfried zu.


    Sein Zugang befindet sich in 12 m Höhe und war ursprünglich nur über eine überdachte Holztreppe zu erreichen.
    Heute führt der Weg über den Wehrgang der Ringmauer zum alten Eingang des Turms.


    Dieser Zugang wurde 1884 durch Wilhelm Conrady gelegt.

    Der Bergfried ist heute der älteste Teil der Festung.
    Der Turm weist 2,5 m starke Außenmauern auf und hat eine Seitenlänge von 9,5 m.

    Zuvor schaute ich noch über die Burgmauer in die südlichen Zwingeranlagen.
    Der innere Torturm in Halbschalenform.


    Außerhalb führte ein Zwinger zum äußeren Tor, das mit einer Zugbrücke gesichert war.
    Das werden wir später vom Bergfried aus noch besser erkennen können.

    Zwischen Schildmauer und Bergfried gab es ursprünglich keine Verbindung.


    An den Buckelquadern des Bergfrieds haben die Steinmetze auch hier in der Mildenburg ihre Zeichen hinterlassen.


    Über die oben gezeigte Brücke gelangte ich zum Eingang des Bergfrieds.


    Im ersten Raum ist in der Mitte das "Angstloch" durch Gitter und Fenster gesichert.


    Das soll den Fall ins Verlies verhindern.
    Mehrere Versuche in das Loch zu fotografieren misslangen.

    Darüber befand sich ein Wohnbereich mit Kamin...


    Rauchfang

    ... und Aborterker.


    Der war bis zum Ende des 19. Jh. noch überdacht. (und notfalls nutzbar)

    Auf der Aussichtsplattform weht die Fahne Miltenbergs. (wenn der Wind mitspielt)


    Nach Südwesten sieht man wieder den inneren Torturm und den Zwinger der zum äußeren Tor führt.


    Hier sieht man auch die Reste des äußeren Torturmes.


    Ich drehte mich weiter gegen den Uhrzeigersinn.


    Das "Waldhaus am Schloßberg" nutzt derzeit ein Maßkonfektionär als Gästehaus.


    Aus dieser Perspektive scheinen die Bäume im Burghof in den Himmel zu wachsen.


    Von hier kann man auch die Sicherung der freistehenden Wand zum Museumshof gut erkennen.


    Die Burggebäude im Schatten des Bergfrieds.


    Der Blick auf Miltenberg.


    Die alte und die neue Mainbrücke mit dem Campingplatz - praktisch im Stadtzentrum.


    Die Mainschleife erinnert an die Saarschleife! Hier habe ich aber mit der Panoramafunktion etwas nachgeholfen.


    Bevor ich den Bergfried wieder verließ, nutzte ich noch das stärkste Zoom um das Kloster Engelberg in Großheubach einzufangen.


    Auch dieses Kloster werde ich bald besuchen und Euch vorstellen.

    Abschließend möchte ich noch über eine Begegnung mit einem Wildtier im Burghof berichten.


    Es war aber eine kurze, eher "flüchtige" Begegnung.

    Auf dem Rückweg zum Parkplatz fiel mir noch was Blühendes ins Auge.


    Ich danke für Eure Geduld und mache mich auf die Suche nach der nächsten Burg in meiner herrlichen Heimat.

    Quellen und Links zur Mildenburg:
    https://www.miltenberg.info/article/museum…und-mildenburg/
    https://burglandschaft.de/burgen-und/mil…rzbeschreibung/
    https://burgenarchiv.de/Burgen/Burg_Miltenberg_in_Bayern
    https://www.museum-miltenberg.de/pages/museum.burg.-miltenberg.php



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Mildenburg

    • waldi
    • 12. April 2016 um 18:32

    Die Mildenburg


    Teil 2


    Ende des 12. Jahrhunderts ließen die Erzbischöfe von Mainz zur Sicherung ihrer Machtposition und einer Zollstelle am südwestlichen Mainviereck über der Mainschleife
    eine Burg anlegen und das "Östliche Gebäude", den Vorläufer der späteren Kemenate, die Ringmauer und einige Wirtschaftsgebäude im Südteil errichten.

    Der große und repräsentative Palas mit seinen charakteristischen Treppengiebeln entstand wahrscheinlich um 1400 durch Erzbischof Konrad von Weinsberg.


    Besichtigt werden kann der Burghof, die Schildmauer mit Wehrgang, sowie der Bergfried.
    Beim Besuch des Museums kommt man natürlich auch in die Räume des Palas und der Anbauten.

    Man betritt die Anlage von Süden (Conradyweg) her über den ehemaligen Torzwinger und gelangt im Norden durch ein Tor in die Kernburg.


    Der Zugang kostet Eintritt!
    Erwachsene zahlen derzeit 3 Euro.
    Dieser Preis beinhaltet sämtliche Museums- und Ausstellungsräume innerhalb der Burg und die Besteigung des Bergfrieds.
    Zu beachten sind die begrenzten Öffnungszeiten!

    November bis März: geschlossen!!!
    Karsamstag (spätestens 1. April) bis 1. November:
    Dienstag - Freitag: 13.00 Uhr - 17.30 Uhr
    Samstag - Sonntag: 11:00 Uhr - 17:30 Uhr
    Details findet Ihr hier!

    Der erste Blick in den Burghof.


    An das Tor schließt sich links der Palas an.
    Nach dem Treppenturm kommt der Zwickelbau.
    Daran angehängt ist der Conradybau.

    Ein Grundriss der Burggebäude.


    Südlich vom Museumshof hat man eine Gebäudewand als Ruine gesichert.


    Im Süden, zum Berghang hin, steht der Bergfried über Eck zur Schildmauer.


    In einem kleinen Café kann man es sich gutgehen lassen.

    In zwei Räumen des Gewölbekellers des Palas können Besucher viel Wissenswertes zur Geschichte der Burg und ihrer Burgherren erfahren.


    Dort steht auch ein Modell der Mildenburg.


    An der Front des Palas ist das Wappen des Erzbischofs Konrad von Weinsberg eingemauert.


    Die Erzbischöfe waren bei den Bauern nicht sehr beliebt, was im Mai 1525 zur Eroberung durch das Bauernheer "Neckar-Odenwälder Haufen"
    unter Führung von niemand Geringerem als Götz von Berlichingen führte.
    Die Mainzer holten sich die Burg zwar zurück, aber schon etwa 30 Jahre später wurde die Burg im Zweiten Markgrafenkrieg, als
    die Grafen von Oldenburg im Verbund mit dem Markgrafen Albrecht Alcibiades gegen die Mainbistümer kämpften, zerstört.

    Es folgten umfangreiche Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten in den Jahren 1566 bis 1568 durch Erzbischof Daniel Brendel von Homburg.
    Über dem Eingang zum Treppenturm ist sein Wappen sichtbar.


    Das benachbarte Gebäude, der Ostbau, wurde noch vor 1500 durch einen Brand zerstört.
    Infolge dessen entstand nach 1500 der Neubau der Kemenate unter Erzbischof Berthold von Henneberg, dessen Wappen heute am Gebäude hängt.


    Ein weiteres Mal, etwas stärker verwittert, finden wir sein Wappen am Conradybau.


    Im Zuge der Säkularisation ging die Burg vom Bistum Mainz 1803 an das Fürstenhaus zu Leiningen.
    Bereits 1808 wurde von ihnen die Burg an den ersten Privatbesitzer den Konsistorialrat Carl Gottlieb Horstig verkauft.
    An ihn und seine Gattin erinnert ein Gedenkstein im Burghof.


    Die Familie Horstig wurde hier zweimal von König Ludwig I. besucht.

    Am Conradybau hat auch einer der letzten Besitzer der Burg sein Wappen einmeißeln lassen.


    Dies war der Jurist und Generalleutnant Ferdinand Bock von Wülfingen, Mitglied von Roland Freislers Tribunal "Volksgerichtshof".
    Von Wülfingen wurde (wie so gut wie alle Richter und Staatsanwälte des NS-"Sondergerichts") nach dem Krieg für die Unrechtsurteile nicht zur Rechenschaft gezogen.
    Er starb hochgeehrt 1956 auf der Mildenburg.

    1979 erwarb die Stadt Miltenberg die Burg.
    Sie war zu dieser Zeit nur noch teilweise bewohnbar und stark sanierungsbedürftig.
    Im Jahre 2000 wurde dann schließlich die Idee geboren, gemeinsam mit der Diözese Würzburg ein Museum einzurichten.
    2010 begann man mit den umfangreichen Sanierungsarbeiten und im Juli 2011 eröffnete das "Museum Burg Miltenberg"
    mit einer Ausstellung in der sich Ikonen und zeitgenössische Kunstwerke in einem spannungsreichen Dialog präsentieren.
    Wir werfen einen Blick hinein.


    Auch Kunstwerke des 20. und 21. Jh. des Domkapitulars Dr. Jürgen Lenssen
    mit Werken von Barlach, Beuys, Fräger, Lange, Lehnen, Morgner, Polke, Stötzer, Stoltz, Willikens u. a. sind ausgestellt.


    Bifurkation, Markus Fräger, 2002, Öl auf Leinwand



    Apokalyse 03/32 Vor dem Thron Gottes, Jaques Gassmann, 1989, Tusche auf Leinwand



    Mittler, Manfred Reinhart, 2000, Bronze


    Mich haben mehr die alten Räumlichkeiten angesprochen.


    Dieser Kamin gefiel mir besser als die gezeigte Kunst - bin halt Kunstbanause.


    Das Wappen von Erzbischof Daniel Brendel von Homburg mit der Jahreszahl 1565.


    Viele Wappen an den Wänden.
    Das Wappen derer von Henneberg ist leider unscharf. :sad:


    Auch die Rüdt von Kollenberg könnten schärfer sein.


    Das Mainzer Rad.


    Die wittelsbachischen Rauten.


    Ein Kreuzgewölbe in einem Erker des Palas.


    Auf dem Schlußstein das Wappen des Erzbischofs Berthold von Henneberg.


    Auch über dem Bogen die "Spuren der Henne"!


    Ein Blick durchs Fenster des Erkers auf Miltenberg.


    Im nächsten Raum wieder ein interessanter Kamin.


    Diesmal mit dem Wappen derer von Normann-Loshausen, wie ich es schon am äußeren Burgtor fand.


    Mit einem kunstvollen Türbogen...


    ... und einem Blick in den Treppenturm ...


    ... will ich die Kunst und die Ausstellung in den Räumen des Palas und der Anbauten verlassen.

    Wer möchte, der kann sich im altehrwürdigen Rittersaal der Mildenburg das standesamtliche Ja-Wort geben.
    Der Rittersaal kann auch zu privaten Feiern angemietet werden.
    Video zum Burgmuseum


    Im dritten Teil werde ich Euch auf den Bergfried führen.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Mildenburg

    • waldi
    • 12. April 2016 um 12:40
    Zitat von ELMA

    ... und das bei inzwischen doch deutlich frühlingshaftem Wetter, wie es vor allem auf diesem schönen Bid zu erkennen ist...


    Es ist auch ein recht "frisches" Bild wie Du unschwer den in besagtem Bild noch erhaltenen EXIF-Daten entnehmen kannst, Elke.
    Andere Bilder in meinen Berichten über die Mildenburg sind auch schon etwas älter.

    Zitat von claus-juergen

    Mal sehen, ob ich auch mal wieder an "Bayerns Nordgrenze" komme um mich hier ein wenig umzusehen.


    Die "Nordgrenze Bayerns" liegt wesentlich weiter südlich, meinen Spezialisten. :wink:
    Wir sind hier in Franken! Gefühsmäßig sind wir hier aber eher Südhessen! *3\'

    Zitat von vadda


    War das eine Anspielung, lieber waldi :174:?


    Davon kann keine Rede sein, Klaus. :roll:

    Zitat von vadda

    Wir waren zwar vor kurzem dort (Beweisfoto), ...


    :roll:

    Zitat von ELMA

    Es hat sich wenig verändert....:wink:


    Dem ist schwer etwas entgegen zu setzen!

    Zitat von vadda

    ... die Mildenburg ist aber trotzdem den erneuten Besuch wert.


    Damit sprichst Du ein wahres Wort gelassen aus!

    Ich habe mal versucht, mich an Eurem lauschigen Plätzchen auf der Burgmauer der Mildenburg niederzulassen.
    Es war mir nicht möglich. Eine hohe Hecke versperrt den Zugang.


    Ich streckte mich und versuchte "über Kopf" ein Foto aus ähnlicher Perspektive zu machen. Wie schön wäre jetzt ein ausklappbares und schwenkbares Display gewesen!


    Hier sieht man nur geringe Veränderungen zu Deinem Bild, Klaus.
    Der herrliche Blick auf die Stadt Miltenberg mit der alten Mainbrücke. Die "Neue" im Hintergrund gabs noch nicht.

    Die markanten Türme der Stadtpfarrkirche St. Jakobus im Vordergrung tragen übrigens das zweitstärkste Geläut Unterfrankens nach dem Würzburger Dom!
    Dies erlangte vor 10 Jahren durch den "Miltenberger Don Camillo" zumindest bundesweite Aufmerksamkeit.
    Damals fielen Ostern, Pfingsten und Weihnachten auf einen Tag.
    Durch das 20-minütige Läuten aller 6 Glocken der Jakobskirche verursachte der damalige Pfarrer - heute Weihbischof von Würzburg - den Abbruch einer genehmigten NPD-Demo auf dem Marktplatz!
    Dies schrieb die FAZ damals dazu.
    Ein kommunaler Blog zeigt Details auf.


    Genug Geschichte!
    Ran an den zweiten Teil zur Mildenburg.


    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Mildenburg

    • waldi
    • 12. April 2016 um 02:19

    Die Mildenburg


    Teil 1


    Über der Stadt Miltenberg erhebt sich auf dem nördlichen Vorsprung des Greinbergs die Mildenburg.


    Es gibt mehrere Möglichkeiten die Burg zu erreichen.


    Ausreichend Parkmöglichkeiten bestehen am Main (P1, gebührenpflichtige Parkplätze).
    An der Nordseite der Alten Schule befindet sich auch eine Infotafel der "Burglandschaft" zur Mildenburg.
    Von hier aus gelangt man zum Marktplatz den Ihr vom Film "Das Wirtshaus im Spessart" vielleicht noch in Erinnerung habt.


    Ich höre heute noch Rudolf Vogel (Buffon Parucchio) mit seiner Quetschkommode um den Brunnen tänzelnd die "Ballade von die schreckliche Räuber in die finstere Wald" singen.

    Über eine Treppe...


    ... und die ...


    ... hinauf ...


    ... gelangt man zum ersten Burgtor.


    Nach nur einer Biegung steht man vor dem zweiten Tor, direkt unterhalb der Mildenburg.


    Vom Marktplatz aus kann man auch den Weg durch das ...


    ... wählen. Ich sehe den Ursprung des Namens "Schnatterloch" anders als die offizielle Version auf dem Schild.
    Durch den kleinen Durchgang im Schnatterlochturm...

    ...


    ... weht auch im Sommer immer ein kühles Lüftchen.
    Da kann man leicht mal vor Kälte ins schnattern kommen.

    Durch diesen Hohlweg kommt man zum Burgweg und zur Burg.


    Möchte man ohne Höhenunterschiede, also nahezu barrierefrei zur Mildenburg laufen, dann kann man auch im Burgweg oder Conradyweg parken (P2 gebührenfrei).


    Eine direkte Zufahrt zur Burg ist für Besucher nicht möglich.
    Dafür spaziert man nur sanft ansteigend an der Winterhelt-Villa vorbei, die sich an die alte Stadtmauer anlehnt.


    Um 1900 von einem Sandsteinfabrikanten erbaut, dient sie heute als Schullandheim.

    Ein paar Schritte weiter treffen wir auf diesen dreigeschossigen Konglomeratsbau mit Zinnenbekrönung (Ende 19. Jhd.), das "Haus Turmeck".

    ...


    Als ich dort fotografierte, erklärte ein Papa seinem Kind, dass dies die Vorburg wäre.
    Ich konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

    Die Burg kann man aber von hier schon gut sehen!


    Nur noch über den Graben des Schnatterloches...


    ... und wir stehen vor dem nächsten Tor.


    Über dem Schlußstein des Torbogens sehen wir das Wappen derer von Normann-Loshausen.


    Oskar Normann (1833–1914), preußischer Oberstleutnant, erhielt 1893 den preußischen Adelsstand als von Normann-Loshausen,
    unter Bewilligung der Weiterführung des bislang geführten Stammwappens der rügenschen von Normann.
    Erst 1908 erwarb diese Familie die Mildenburg, und die Anlage des Burghofes im Stil der Burgenromantik des 19. Jahrhunderts,
    sowie umfangreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen der Innenräume folgten.


    Für Bergziegen bietet sich der Spaziergang über den Bismarckweg (P3) an.


    Beginnend am Schwertfegerturm oder auch Schwertfegertor, trifft dieser Weg wieder auf das Tor am Conradyweg.
    Der Schertfegerturm stammt aus dem 14./15. Jahrhundert und bildete den Abschluss der inneren Westvorstadt.


    Benannt wurde er nach einem Miltenberger Waffenschmied.

    Anfangs geht es in Serpentinen steil nach oben.


    Reste der Stadtmauer...


    ... treffen auf steile Sandsteinwände.


    Eine Tafel erinnert an die Sicherungsarbeiten an den Sandsteinfelsen.


    Fangzäune sollen mich am Abrutschen hindern.


    Es öffnet sich mir ein herrlicher Blick ins Maintal.


    Im Vordergrund sehen wir das Jagdhotel Rose wo man gerade an der Hochwasserfreilegung Miltenbergs arbeitet.

    Ich steige immer höher und der Blick ins Maintal verändert sich.


    Schon kann man den Palas der Mildenburg leuchten sehen.


    Oberhalb der Burg endet der Bismarckweg und ich biege nach links in Richtung Burg ab.


    Ein eingezäuntes Privatgelände verhindert die Erkundung des bergseitigen Halsgrabens.


    Es geht bergab und ich treffe auf den Conradyweg und trete durch das Tor auf die Mildenburg zu.


    Ein Blick in den unzugänglichen Halsgraben.


    Der Bergfried vom Conradyweg aus.


    Die Kernburg der Mildenburg ist von einer 1,2 m dicken und bis zu 9 m hohen Ringmauer umgeben.
    Vorbei an den Außenmauern der Burggebäude ...


    ... kommen wir durch ein weiteres Tor in den Zwinger.


    Weiter gehts im zweiten Teil meines Berichtes über die Mildenburg oberhalb von Miltenberg.



    Liebe Grüße von waldi :174:

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