Hier war im Mai / Juni dieses Jahres Schluss gewesen,
Verbarrikadiert, niemand konnte durch dieses Tor fahren.
Es ist die Grenze zwischen Österreich und Italien am Nassfeldpass in Kärnten.
Wegen der schlimmen Situation mit Corona vor allem in Norditalien hatten die Österreicher die Grenze dicht gemacht.
Anfang Juli konnte ich wieder problemlos passieren.
Der Blick von der Grenze hinunter zum Lago di Pramollo auf italienischer Seite und zu den Julischen Alpen,
Wann der See entstand , konne ich nicht herausfinden.
Schon immer war dort am "Nassfeld" ( nomen est omen ) ein Sumpfgebiet. Irgendwann hat man das Wasser gestaut, wahrscheinlich um Weideflächen zu gewinnen.
Es bildete sich dieser See. Es ist kein Speichersee für die Pistenbeschneiung, das gab es seinerzeit noch nicht.. Aber im Winter kann man Schlittschuhlaufen und eine schöne Loipe führt rings um den See.
Ich parkte auf österreichischer Seite und machte einen Spaziergang auf dem bequemen befestigten Weg rund um den See.
Die sumpfigen Wiesen und zahlreichen kleinen Bäche sind vorteilhaft für eine üppige Vegetation.
Eine wasserliebende Wiesenrauke
Knabenkraut und Klee
Wollgras, Glockenblumen, Storchenschnabel und erstaunlich viele Arnika.
Hier hätte ich noch einige Kilometer weitergehen können bis zur Winkelalm ( auf italienischer Seite)
Ich wusste, dass die Alm in dieser Zeit nicht bewirtschaftet war.
Außer mir war niemand unterwegs. Das war mir dann doch zu einsam , ich drehte wieder um und ging zum See zurück in Richtung Passhöhe.
Auf der Passhöhe betrachtete ich die Infotafel zur Geschichte und zu den Besonderheiten des Nassfeldpasses.
Im Ersten Weltkrieg verlief hier die Front, Die schlimmsten Kämpfe jeoch fanden einige Kilometer weiter westlich, am Plöcken statt,
Die Grenze bestand auch nach dem Ersten Weltkrieg noch lange ( mit kleiner "Unterbrechung" während der NS Zeit. als es auf dem Nassfeld eine Grenze D / I gab, )
siehe Rätsel
A / I 1858 Kärnten > NASSFELD > Grenzsteine
Erst am 16. Juni 1958 kam es zu einer Öffnung der Grenze zwischen zwei Regionen , die kulturell manches gemeinsam haben, dem Kanaltal (Friaul) und dieser Region in Kärnten.
Die Grenze war seither offen ... bis zum Mai 2020 ...
Als Andenken an die erneuerte Freundschaft wurde dieses Denkmal errichtet, eine geschmiedete Wulfenia , der einzigartigen Pflanze dieser Gegend.
Dieser Teil der Karnischen Alpen ist reich an besonderer Flora.
Um die Wulfenia zu sehen. sollte man im Juni dort sein, In Juli war es schon zu spät.
Ob das die Große Teufelskralle ( Phyteuma comosum ) ist , weiß ich nicht . Es gibt so viele Sorten der Teufelskrallen.
Mein Auto stand auf dem Parkplatz am Pass, aber ich hatte noch wenig Lust zurückzufahren. Außerdem hatte ich Durst.
So ließ ich das Auto stehen und wählte das schmale Sträßchen hinauf in Richtung Watschiger Alm.
Blick zurück zum Lago di Pramollo
Der Weg ging vorbei an der Gedächtniskapelle für die Opfer des Ersten Weltkrieges.
Nach etwa einer halben Stunde erreichte ich die WatschigerAlm. Mir gefiel diese Alm. Ich besuchte sie in dieser Woche mehrmals für eine Jause zum Abschluss eines Tages, zumal man sie mit dem Auto schnell erreichen kann.
Die Speisekarte ist nicht sehr lang. aber der vor Ort hergestellte Käse hervorragend.
Ich ließ den Tag ausklingen mit Blick hinüber zurä anderen Seite des Nassfeldpasses, zur Madritschen, und überlegte, was ich am nächsten Tag dort drüben unternehmen wollte.
MIt der Sesselbahn hinauf und dann auf den anderen Seite eine relativ lange Wanderung über die Rudnigalm zur Tressdorfer Alm?
Oder vorn hinunter und gemütlich über die Almwiesen zur Rossalm , oder... ?
Der nächste Tag wurde wieder ganz anders.
Gruß,
Elke