(7) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 7

  • hallo Waldi,


    ich kenn noch drei an Wertach und Lech. Alle stehen sie neben Brücken. Mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen mal wieder auf "den Bock" steige und einen kleinen Ausflug unternehme. Dann sind sie dran! :)


    Auf der Brenner Landstraße habe ich auch einen gesehen. Aber halten kann ich ja nicht immer und überall. Aber den Brenner werde ich ja noch ein paar mal befahren, so Gott will. :)


    grüsse


    jürgen

  • Zitat

    Auf der Brenner Landstraße

    wo, Jürgen ?

    Ich komme öfter zum Brenner, aber hab ihn bis jetzt übersehen.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • hallo Elke,


    ich bin mir nicht hundertprozentig sicher. Aber ich glaube, die Figur steht in Steinach am Brenner. Der Nepomuk ist ca. 150 cm hoch und überdacht. Er steht direkt neben der Bundesstraße im westlichen Bereich. Drumherum ist etwas Grün. Es müsste der Bereich vor dem Kreisverkehr sein.


    Halten kann man da schlecht, zumal immer ziemlicher Verkehr an dieser Stelle ist.


    grüsse


    jürgen

  • Timelkam, Bezirk Vöcklabruck, Hausruckviertel, Oberösterreich


    Ein dritter Besuch, es lohnt, nochmals zu kommen und lebendige Geschichte zu erleben.


    Josef hat hier 2013


    (2) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 2


    die Erstbeschreibung zweier Nepomuks in Timelkam publiziert.


    Ich war dann im April dieses Jahres 2019 auch dort, und habe die zwei Nepomuks, die Josef bereits beschrieben hatte und noch einen in einer kleinen Kapelle beschrieben:


    (6) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 6


    Josef hat in seiner Beschreibung auch die Kirche, die dem Johannes Nepomuk gewidmet ist, erwähnt. Doch keiner von uns beiden kam auf die Idee, einmal in die Kirche, die heute evangelische Kirche ist und vieles von der Geschichte des Hausruckviertels erzählt, hineinzuschauen.


    Die Kirche ist untertags immer geöffnet und ich blickte gestern hinein:



    Eine evangelische Kirche mit einem dominanten Nepomukaltar, was erzählt uns dieser Anblick?


    Das Hausruckviertel war vor vierhundert Jahren stark von den Protestanten geprägt. Bis es zu den dramatischen, furchtbaren Ereignissen 1625 am Haushamerfeld bei Frankenburg kam. Die bäuerliche Bevölkerung lehnte sich gegen Ausbeutung und schlechte Lebensbedingungen auf, der Aufstand entzündete sich, nachdem der evangelische Pfarrer durch einen katholischen Pfarrer ersetzt wurde, zerbröckelte jedoch und der Statthalter, der Gnade versprach, ließ am Haushamerfeld die Aufständischen um ihr Leben würfeln.


    Dieses grausame Ereignis wird seit sechzig Jahren alle zwei Jahre von einer Laiengruppe der Bevölkerung in Frankenburg unter dem Titel „Frankenburger Würfelspiel“ dargestellt, ein Schauspiel, welches ich letzten Donnerstag besuchte:





    Ein Großteil der evangelischen Bevölkerung, die dieses grausame Ereignis überlebte, wanderte danach aus.


    1733 wurde in Timelkam die erwähnte Kirche als Privatkirche mit dem Altarbild des hl.Nepomuk gebaut. Martino Altomonte, der eigentlich Martin Hohenberg hieß, ein bedeutender österreichischer Barockmaler, schuf den Altar, der Nepomuk, Almosen spendend, zeigt.




    1950/51 wurde die private Kirche dann eine katholische Pfarrkirche, die aber bald zu klein für die Gemeinde wurde. Es wurde eine neue katholische Pfarrkirche gebaut und die Johanneskirche an die evangelische Gemeinde erst vermietet und 1980 dann verkauft. Nur der Altar blieb Eigentum der katholischen Kirche.


    Der evangelische Pfarrer erzählte mir, dass es heftige Diskussionen und einen kritischen Zeitungsartikel zum Nepomukaltar in einer evangelischen Kirche gab. Schließlich sind die Ereignisse am Haushamerfeld im Hausruckviertel nicht vergessen.


    Heute lebt man friedlich zusammen und sogar nach dem Krieg nahm die Bevölkerung tausende evangelische Flüchtlinge aus Siebenbürgen hier auf.


    Dieser Artikel beschreibt es sehr schön:


    http://www.kirchenzeitung.at/site/archiv/article/45487.html


    Damals hatte man mit tausenden Flüchtlingen kein Problem, heute hat man, auch hier in der Gegend, bereits mit einzelnen Flüchtlingen ein Problem.


    Der Altar mit dem hl. Nepomuk wurde aber schließlich auch deswegen akzeptiert, da er Nepomuk als Almosenspender zeigt, wie wir ihn schon aus Mödling oder Maria Taferl kennen. Die starke szenische Anlehnung an die Almosen spendende Elisabeth hatte wohl mehr Akzeptanz als die Darstellung Nepomuks als Märtyrer oder in der Glorie.



    Mit diesem Nepomukaltar in der heute evangelischen Kirche wurde für mich Geschichte vom Mittelalter, über den letzten Weltkrieg bis zur Jetztzeit erzählt, und gibt auch einiges zum Nachdenken über Toleranz und notwendige Achtsamkeit.


    Johannes

  • Ried am Riederberg, Ortschaft in der Gemeinde Sieghartskirchen, Bezirk Tulln, Niederösterreich


    An einer Wegkreuzung des Österreichischen Jakobweges steht diese Nepomukkapelle:



    Wie sich herausstellte, gehört diese Nepomukkapelle und Liegenschaft, auf der sie steht, einem Kollegen von mir, der von meiner Nepomuksammelleidenschaft erfuhr und mir über seine Kapelle berichtete.



    Er ließ die Statue und Kapelle erst vor einigen Jahren aufwändig renovieren und gestern konnte ich sie besichtigen. Sie ist nicht weit entfernt von meinem Sommerdomizil in Klosterneuburg.




    Johannes

  • Zitat

    Er ließ die Statue und Kapelle erst vor einigen Jahren aufwändig renovieren

    Vermutlich nicht nur, um ein historisches Kulturdenkmal zu erhalten ....

    :up:

    Vielleicht gibt es bei ihm auch eine persönliche Geschichte, ein Ereignis, das ihn mit dem Nepomuk verbindet.

    Wie bei Dir, Johannes.:wink:

    Du hast uns vor längerer Zeit davon erzählt.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Donnersbach, Ort in der Gemeinde Irdning-Donnersbachtal, Bezirk Liezen, Obersteiermark


    Josef hat hier:


    (3) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 3


    drei Nepomuks in Irdning beschrieben.


    Zweien davon bin ich bei meiner Reise gestern in diese Gegend auch begegnet:


    Irdning vor der Kirche
    Irdning Richtung Donnersbach


    Leider konnte ich das schöne Gemälde in der Kirche, welches Josef auch beschrieben hat, nicht ansehen, da es schon später und die Kirche bereits geschlossen war.



    Aber ich bin dann bis Donnersbach weitergefahren und habe dort einen Nepomuk mit wunderbarem Blumenschmuck gefunden:



    Der ganze Ort ist mit prächtigen Blumen geschmückt, eine Bewohnerin des Ortes pflegt sie aufopfernd. Hier gibt es mit Sicherheit den Nepomuk mit dem schönsten Blumenschmuck in ganz Österreich:




    Johannes

  • Lassing, Bezirk Liezen, Obersteiermark


    Fährt man von Irdning weiter Richtung Graz kommt man durch Lassing, welches immer noch durch das Grubenunglück 1998 in trauriger Erinnerung ist, bei dem zehn Bergleute eines Rettungstrupps starben. Der eingeschlossene Bergmann konnte später wie durch ein Wunder noch gerettet werden.


    Die Kirche von Lassing ist ein beeindruckendes Bauwerk.



    Die Kirche war trotz später Stunde noch geöffnet. Leider war es aber schon ziemlich dunkel, sodass ich die Fresken nur schemenhaft erkennen konnte.



    Der linke Seitenaltar weckte mein besonderes Interesse.



    Mit meiner Stirnlampe konnte ich etwas mehr Aufhellung erreichen und den Leonhardaltar besser betrachten:



    Auffällig die drei heiligen Könige:



    Und links, unverkennbar, mit seiner Priesterkappe in der Hand, unser hl. Johannes v. Nepomuk!




    Die Tage werden kürzer und es wird wieder Zeit, dass ich auf Reisen meinen Scheinwerfer mitnehme!


    Johannes

  • Judenau, Ortschaft in der Marktgemeinde Judenau-Baumgarten, Bezirk Tulln, Niederösterreich


    In Judenau steht nahe der Brücke über die Große Tulln nicht weit vom Schloss entfernt dieser Nepomuk:




    Bei der Beschriftung der Tafel hat jemand wohl eher an den Pumuckl gedacht...




    Also, wie jetzt Nepumomuk, Nepumuckl, Nepopomuk oder doch einfach Nepomuk?


    Johannes

  • Henzing, Katastralgemeinde von Sieghartskirchen, Bezirk Tulln, Niederösterreich


    In Henzing steht bei einer Buschenschank in einer Hausnische diese Nepomuk-Statue hinter Gitter.




    Eine Tafel erläutert die Statue:



    Durch das enge Gitter war ein Foto schwer zu machen, aber für den Gesichtsausdruck reichte es:



    Johannes

  • Retz, Weinviertel, Niederösterreich


    Mein Kollege hat mir unlängst zwei Nepomuk Fotos von Retz mitgebracht:


    (6) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 6


    Letzten Sonntag war ich Retz besuchen und natürlich fahre ich nicht ohne zumindest einen weiteren Nepomuk nach Hause.


    In den beiden Kirchen befindet sich jeweils ein goldener Nepomuk. In der Dominikanerkirche soll das Altarbild eine Szene mit dem hl. Nepomuk darstellen, allerdings ist gegen das einfallende Licht und aufgrund der Dunkelheit des Bildes rein gar nichts zu erkennen:





    Allerdings steht auf der rechten Seite ein Nepomuk aus Gold:




    In der Stadtpfarrkirche gibt es ebenfalls einen goldenen Nepomuk:



    Johannes

  • Guntersdorf, Bezirk Hollabrunn, Weinviertel, Niederösterreich


    Auf meinem Weg nach Retz und zurück nach Wien bin ich durch einige Ortschaften gefahren und habe in Kirchen geschaut, sofern sie geöffnet waren. Es war Sonntag, und kurz vor der Messe stand ich in der Kirche in Guntersdorf.




    Eigentlich kein Nepomuk, dachte ich, doch dann ging ich näher zum Altar.



    Die betende Gemeinde war zwar etwas verwundert, aber den vor der Maria mit Kind knienden Nepomuk ließ ich mir nicht entgehen:



    Johannes

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