Javorca, die Heiligengeist-Gedenkkirche.

  • Während des Ersten Weltkrieges erbaute die 3. Gebirgsbrigade der K u. K-Monarchie
    vom 01.03.1916 bis 01.11.1916 hoch über Tolmin eine Holzkirche, die Heiliggeist-Gedenkkirche in Javorca.
    Die Kirche wurde den gefallenen österreich-ungarischen Soldaten des Schlachtfeldes der Isonzofront bei
    Tolmin (1915–1917) gewidmet.


    Sie wurde zum europäischen Kulturerbe der historischen Denkmäler eingereiht. Die Kirche gilt als
    schönstes Denkmal des ersten Weltkrieges in Slowenien.
    Die Kirchenaußenseite schmücken die Wappen der zwanzig zu Österreich-Ungarn gehörenden Länder.
    Im Kircheninneren sind auf Eichentafeln, nach militärischer Hierarchie geordnet, ca. 2600 Namen der
    auf den umliegenden Schlachtfeldern gefallenen österreichisch-ungarischen Soldaten eingebrannt,
    die auf dem Soldatenfriedhof Loce bei Tolmin begraben liegen.








    Die Fahrt zur Kirche hoch am Berg, ca. 8 km war doch etwas abenteuerlich. So schmale Straßen sind mir nicht mal in Montenegro
    untergekommen und das soll schon etwas sagen.

  • So schmale Straßen sind mir nicht mal in Montenegro
    untergekommen und das soll schon etwas sagen.


    Wo Du Dich mal wieder rumtreibst, Josef :wink:


    Ja, die Gegend um Tolmin hat mich auch sehr beeindruckt. Dieses ungewöhnliche Kirchlein kenne ich zwar nicht - aber mit einem slowenischen Feund sind wir dort einmal in den Bergen rumgestiegen - haben die Gänge, Höhlen, Kavernen, Stellungen gesehen, in denen die Soldaten auch im bittersten Winter ausharren mussten
    Wahnsinn i!!


    Es ist ein hübsches Kirchlein, das man dort als Ehrenmal errichtet hat . Ich betrachte so etwas aber auch immer als Mahnmal!


    Danke für die Bilder und den Bericht!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Danke Josef, dass Du die abenteuerliche Straße dahin gefahren bist, und uns dieses außergewöhnliche Kirchlein gezeigt hast.
    Ganz beeindruckend finde ich die vorherrschend blaue Farbe des Innenraums.


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • Da hast du uns ein wahres Kleinod vorgestellt, Josef. Das bestärkt mich darin, die Julischen Alpen unbedingt in eine Reiseplanung aufzunehmen. In einem Flyer der für dieses Gebiet zuständigen Institution zur Förderung des Tourismus sind mir besonders diese Sätze aufgefallen:



    Herzlichen Dank für deinen Bericht, ich bin sehr beeindruckt.


    Gruß,
    Klaus

  • Lieber Josef,


    so unglaublich wie dieses Juwel eingerichtet ist, um so schöner wäre es gewesen, wenn es gar nicht gebaut hätte werden müssen.


    Das macht mich immer so traurig.


    Danke, dass du dieses bemerkenswerte Kulturerbe hier, für viele von uns sicher zum Nachdenken , eingestellt hast.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Ein wahres Kleinode, welches du uns hier wieder vorstellst!


    Zitat

    Die Kirche gilt als schönstes Denkmal des ersten Weltkrieges in Slowenien.


    Beim betrachten der Bilder kann man dem wohl zustimmen. Die Wappen der zu Ungarn gehörenden Länder geben der Kirche etwas außergewöhnliches insbesondere im Zusammenspiel mit dem Steinsockel.


    Wie findest du eigentlich diese wunderschönen Kirchen, von denen du hier schon berichtet hast?

  • @ Elke!
    Ja, wir sind nach einer Woche Urlaub in Pörtschach am Wörthersee,
    Richtung Kranjska Gora und über die Triglav Gebirgsstraße ins Sočatal
    gefahren. Hier haben wir versucht die vielen Kriegsgräber aufzusuchen.
    Unser Weg führte uns in die Seitentäler entlang der Soča bis nach Most na Soči
    und weiter nach Nova Gorica bis nach Italien wo wir in Redipuglia
    den großen österreich-ungarische Soldatenfriedhof von Fogliano besuchten.
    Aber wir besuchten auch die riesige italienische Militärische Gedenkstätte von Redipuglia.
    Die Gedenkstätte wurde auf den Abhängen des Monte Sei Busi errichtet und birgt die Gebeine
    von ca. 100 000 Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
    Zurück ging es entlang der Soča und Bača (der Eisenbahnlinie) bis Podbrdo und über das Gebirge nach Bohinjska Bistrica.


    @ Dieter


    Ja in diesen entlegenen Gebieten findet man manch verborgene interessante Schätze.


    @ Gabi


    Auch wir waren beeindruckt von dem herrlichen Bauwerk. Nicht vorzustellen was
    diese Soldaten hoch im Gebirge geleistet haben um diese herrliche Kirche zu bauen.


    @ Klaus


    Danke für diesen zu Herzen gehenden Spruch.


    @ Helmut


    Ja leider war dies ein ganz schlimmer Teil unserer Geschichte.


    Nochmals zurückkommend auf die Fahrt zur Kirche.
    Großteils bestand der Weg aus Schotter und nur teilweise
    war Asphalt oder Beton.
    Leider war es oft wirklich so schmal das nur die Breite des Autos als Weg vorhanden war.
    Bergauf ging das letzte Stück ja noch mit Müh und Not.
    Aber die Bergabfahrt war durch die Steilheit, Nässe und dem vielen Laub doch
    nicht einfach da mir das Auto zu rutschen kam obwohl ich ganz vorsichtig mit dem ersten Gang unterwegs war.
    Erna hat ein paarmal geschrien, aber die hat sich schon fast an so solche Situationen gewöhnt.



  • @ Bernd


    Ich versuche mich vor jeder Fahrt durch den Kauf von Reiseführern und Büchern auf
    das Gebiet welches wir vorhaben zu besuchen vorzubereiten.
    In diesem Fall hatte ich es leichter, da ich mich schon lange mit dem Thema
    Isonzofront und des Ersten Weltkrieges beschäftige.

  • Hallo Josef,


    ein interessanter Bericht, der die dunklen Seiten der Geschichte aufzeigt, möge es nie mehr so weit kommen.............


    Vielen Dank fürs Fotografieren und Zeigen.



    Viele liebe Grüße



    Herbert

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