Altstadtbesichtigung der oberfränkischen Stadt Bamberg
Die attraktive Bamberger Altstadt gilt als das größte unversehrte Altstadt-Ensemble Europas.
Das verdankt sie dem glücklichen Umstand, dass sie im Zweiten Weltkrieg von Bombenangriffen weitgehend verschont blieb.
Die gesamte Altstadt wurde 1993 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
Wie schon erwähnt, stand Bamberg auf unserer Reise-Wunschliste.
So entschlossen wir nach einem Angebotspaket zu suchen und buchten für Anfang Juni zwei Übernachtungen im Best Western Hotel in der Altstadt.
Als Inklusiv-Leistungen gab es eine Stadtführung durch Bamberg „Faszination Weltkulturerbe“,
ein typisch fränkisches Abendessen mit Rauchbier,
sowie die Eintrittskarten für die Garten-Ausstellung dazu.
Um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen, möchten wir gleich die inkludierte Stadtführung in Anspruch nehmen,
doch zuerst noch eine Erfrischung in einem der netten Straßenkaffees.
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Eine erschreckend große Menschentraube steht vor dem Tourismusbüro und wartet wie wir
auf den um 14.00 h beginnenden Besichtigungs-Rundgang durch die Bamberger Altstadt.
Wie sich herausstellt, werden die 160 Touristen glücklicherweise auf 7 Stadtführer verteilt.
Zu den herausragenden Bauwerken gehört das alte Brückenrathaus mitten in der Regnitz.
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Für dieses Gebäude schuf man eine künstliche Insel auf Pfählen im Fluss.
Nicht nur die ungewöhnliche Architektur des Hauses, sondern auch die plastischen Fresken mit denen es verziert ist, sind besonders beeindruckend.
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Es wurde im 15. Jahrhundert errichtet und im 18. Jahrhundert im Stil des Barock und Rokoko umgestaltet.
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links Schloss Geyerswörth / rechts die Schimmelsgasse
Die alten Gerberhäuser mit ihren drei-Stockwerk-hohen Dächern sind heute von haushohen Bäumen umwachsen,
daher muss anstelle eines Fotos diese Infotafel herhalten.
Auf der Unteren Brücke, wo sich früher der Handelshafens und der Fischmarkt befanden,
steht die moderne Bronze-Plastik des zeitgenössischen Künstlers Igor Mitoraj mit dem Titel Centurione I
und bildet einen interessanten Kontrast zum ehrwürdigen Altstadt-Flair.
Direkt am Regnitz-Ufer befindet sich die ehemalige Fischersiedlung die liebevoll Klein-Venedig genannt wird.
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Dicht an dicht drängen sich die hübsch restaurierten Fachwerkhäuschen, die zum größten Teil noch aus dem Mittelalter stammen.
Sie haben einen kleinen Vorgarten, an denen sich die Anlegestellen für die Kähne befinden.
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Bei einer erholsamen Fahrt mit einem Ausflugsboot kann man nicht nur die idyllischen Gärten aus der Nähe betrachten,
sondern sich ein Aecht Schlenkerla Rauchbier schmecken lassen.
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Das Wehr im linken Regnitzarm verhindert eine Überflutung der hübschen Fischerhäuser. Und so sehen diese von der Straße, der Fluss abgewandten Seite aus.
Eine romantische Gondelfahrt kann man im Alten Kanal und vor Klein-Venedig unternehmen.
Der echt Bamberger Gondoliere hat sich in der Lagunenstadt ausbilden lassen
und schwingt nun das Ruder in Perfektion. – La Dolce Vita in Bamberg.
Das Böttingerhaus ist eins der schönsten bürgerlichen Stadtpalais der Altstadt.
Es entstand nach dem Vorbild italienischer Palazzi. Heute beherbergt es eine Kunstgalerie.
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Fasziniert sind wir von den unterschiedlichen, kunstvollen Zunftzeichen oder Ladenschildern,
die auch als Nasenschilder bezeichnet werden, da sie rechtwinklig am Haus eines Geschäfts montiert sind.
Größtenteils liebevoll restauriert erfahren sie hier ihr Comeback.
Wir verlassen die sogenannte Brückenstadt und kommen in die Dom-Stadt.
Auf dem Dom-Berg über der Stadt erhebt sich der 4-türmige Kaiserdom.
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Im Jahre 1012 wurde der erste Dom geweiht, der allerdings einem Brand zum Opfer fiel.
Die heutige Kathedrale im spätromanisch-frühgotischen Stil ist der dritte Dom an dieser Stelle.
Im Inneren des bombastischen Bauwerks befinden sich viele bedeutende Sehenswürdigkeiten, die zum Teil von berühmten Künstlern geschaffen wurden.
Der Bamberger Reiter ist eine Steinskulptur aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Das mittelalterliche Kunstwerk steht auf einer Konsole an einem Pfeiler und ist das weltweit bekannte Symbolbild Bambergs.
Um wen genau es sich bei der gekrönten Dom-Skulptur auf dem Ross handelt, weiß man bis heute nicht.
Es gibt die unterschiedlichsten Hypothesen.
Die Theorie, dass es sich um den Heiligen König Stephan von Ungarn handelt, wird seit 2008 von einem kunsthistorischen Forscherteam vertreten.
- Wir meinen; lassen wir doch einfach dem Bamberger Reiter seine geheimnisvolle Identität.
Sehenswert ist auch der Marienaltar, der von Veit Stoß geschaffen wurde.
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Gleich neben dem Dom befindet sich die Alte Hofhaltung.
Eindrucksvoll ist die "Schöne Pforte" von Bildhauer Pankras Wagner:
Sie zeigt in einem Relief die Muttergottes, die Heiligen Petrus, Georg, Kunigunde und Heinrich, sowie die personifizierten Flüsse Main und Regnitz.
Durch das Tor gelangt man in den romantischen, von Fachwerkbauten gesäumten Innenhof.
Im 10. und 11. Jahrhundert war sie Kaiserpalast später bischöflicher Wohnsitz. Heute beherbergt sie das Fränkische Heimatmuseum.
Im wunderschön angelegten Atrium finden jedes Jahr im Juli die Calderón-Freilicht-Festspiele statt
.
Gegenüber der Alten Hofhaltung befindet sich die Neue Residenz, eine vier-flüglige Anlage im Renaissance-Stil.
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In den Sommermonaten blühen in 70 Beeten rund 4500 Rosen im angrenzenden Rosengarten.
Die St. Michael Kirche ist ein ehemaliges Benediktiner-Kloster.
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Gegründet wurde es im Jahre 1015 auf Anregung Kaiser Heinrich II. In der Kirche beeindruckt besonders die Deckenbemalung.
Man sieht ein himmlisches Herbarium mit ungefähr 600 naturgetreu dargestellten Blumen und Heilkräutern in den Gewölben des Haupt- und der Seitenschiffe.
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Von der Terrasse der Kirche bietet sich ein wunderschöner Blick auf die Weinberge zu ihren Füßen und das Panorama der Stadt.
Nach soviel Kultur baut uns der Gedanke an das bevorstehende Abendessen wieder auf.
Unsere Vorfreude auf das in unserer Reise beinhaltete typisch fränkische Gericht wird nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil - aber seht selbst:
Mit „Scheufäla“ (so stehts auf der Karte), einem ofenfrischen Schulterbraten mit Kruste, in Rauchbiersoße,
dazu Wirsing und Kloß sowie ein frisch vom Fass gezapftes Rauchbier, beschließen wir den eindrucksvollen Tag
und sind gespannt was uns auf der Landesgartenschau erwartet.
Liebe Güsse
Albert + Gabi