Februar 2011
Teil 1 findet man hier.
Im zweiten Teil meines Berichtes über den letzten Bezirk vom alten Shanghai widme ich mich noch einmal kurz den Essensgepflogenheiten um dann eine kurze Wanderung zum Randgebiet dieses Bezirks zu unternehmen.
Für den kleinen und großen Hunger kann man diverse Gerichte erhalten:
Gut gestärkt geht es jetzt durch die Straße der Tuchhändler und Schneider.
Hier kann man sich noch für kleines Geld einen Maß-Schlafanzug nähen lassen.
In einer der vielen kleinen Seitengassen hatte ich Glück. Normalerweise kommt immer Jemand und weist mit freundlichen Gesten darauf hin das man nicht näher kommen soll. Etliche Katzen luden zu einem Photo-Shooting ein und so konnte ich ohne Argwohn zu erregen näher kommen.
Als dann eine der Katzen auf die Wasserstelle sprang, konnte ich endlich das Photo machen für das ich die Katzenfreundschaft eingegangen war.
Jedenfalls ist hier die Welt noch in Ordnung, je weiter man in Richtung der Neubauten kommt, wird es jedoch immer unmenschlicher.
Die Eigentümer der alten Häuser wurden großzügig entschädigt und in eine der Neubauwohnungen umquartiert.
Der Verfall der Häuser nimmt stetig zu und doch wohnen noch Menschen in den Ruinen. Ich vermute das es sich dabei um sogenannte Wanderarbeiter handelt, die vom Lande gekommen sind um in Shanghai ein besseres oder wie aus meiner Sicht ein schlechteres Leben zu führen.
Kaum zu glauben, aber selbst in diesem Schutthaufen scheint noch Jemand zu wohnen. Das die Welt ungerecht ist, ist weithin bekannt, aber solche Zustände habe ich nicht einmal in den Townships in Südafrika gesehen.
Am Ende des Viertels trennt eine Mauer zwei Welten. Es gibt wieder Händler und Anbieter von Service-Leistungen.
Auf der anderen Straßenseite noch ein paar bewohnte Ruinen, die wohl recht bald dem Bagger zum Opfer fallen. Diese Bewohner werden sich wohl keine der neuen Wohnungen leisten können, die bereits in der Nachbarschaft entstehen.
So aber erlebt man eine Dorf-Idylle mitten in einer 16 Miilionen Stadt.
Auf der anderen Seite der Mauer dann die von Investoren gebauten neuen Wohnsilos. Für Wohnungen in City-Nähe muss man mindestens 1.500,-- EUR pro m2 aufbringen. Ein stolzer Preis für diese Leute.
Es bleibt nur zu Hoffen, das eine gelockerte Bauweise bevorzugt wird und nicht wie im folgenden Photo an anderer Stelle in Shanghai festgehalten.
Mit der U-Bahn fahre ich zurück in die neue Welt um noch ein paar Bilder vom modernen Shanghai zu zeigen:
Im Planungszentrum von Shanghai kann man ein riesiges Modell bewundern, wie Shanghai einmal aussehen soll. Leider hatte ich bei meinem Besuch nicht bemerkt, das die Batterie vom Photoapparat leer war.
Gleich nebenan kann man das Theater (Oper) mit seinem wirklich gelungenen Baukörper bewundern:
Über Shanghai gibt es so unglaublich viel zu berichten, aber diese Geschichte findet man in keinem Reiseführer.