Wie im Bilderrätsel versprochen,
hier ein kleiner Bericht über den "Grand Canyon Südtirols", der doch vielen unbekannt ist.
Von Luzern kommend, das wir wegen einer Schlechtwetterfront für mehrere Tage verlassen mussten,
fuhren wir frühzeitig nach Prissian, das zwischen Bozen und Meran in dieser Richtung oben links unterhalb des Gampenpasses liegt.
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthread.php?t=1410
Dies habe ich seinerzeit auch in dem obigen Bericht , einschl. dem Hinweis auf die Bletterbachschlucht erwähnt.
Insofern hat sich sicher noch Elke daran erinnert , gell?
Dort ergab sich dann der Ausflug in die höchst interessante Bletterbachschlucht.
Diese befindet sich südöstlich von Bozen auf einem Hochplateau ,ganz in der Nähe der Ortschaft Aldein.
Sie beginnt/oder endet unmittelbar unterhalb des Weißensteins.
Am besten fährt man von Auer hinauf Richtung Cavalese und biegt oberhalb des Plateaus nach links Richtung Burgstall weiter zur Ortschaft Aldein ab.
Gar nicht so leicht zu finden.
Schließlich in Aldein führt eine unscheinbare Straße hin zur Bletterbachschlucht.
Im Google ist sie ersichtlich von Aldein aus als Localita Mitterstrich und später Localita Lerch.
An dessen Ende sind zwei größere Flächen. Bei einer Auflösung von ca. 700m Höhe führt ein weißer Strich nach rechts direkt zur großen Gesteinswand des Weißensteins. Zu diesem kann man auch vom Lavazzejoch aus hinfahren , da ist übrigens eine ganz tolle Alm, zwischen diesem Weißenstein und dem gegenüberliegenden Schwarzenstein, die beide von der Ferne sehr gut ersichtlich sind.
So also von Aldein aus durch zig Windungen auf den Parkplatz mit einem kleinen Häuschen mit Kasse.
Busse stehen zu unserer Verwunderung auch da.
Nach dem Lösen der Kassentickets hinter diesen Mauern
und einem sehr wertvollen Tipp, nämlich die Schlucht von der Westseite zu begehen!!!!!!! ging es ans Werk. Zuerst ganz gemächlich durch einen schönen Wald, bis wir zu den Treppen kamen
Hier schon ein kleiner Überblick hinunter zur Schlucht
Unten angekommen, mussten wir uns an dieser Stelle links halten, rechts ging es zum Plateau hoch, zum Hotel der Professoren. (stimmt wirklich). Da nehmen zu 90 % nur Professoren Unterkunft laut der Besitzerin vom Gasthaus Schlögler.
siehe hier https://www.hotel-zirmerhof.com/d-haus.php
Da wäre es hinauf gegangen
In mehreren Windungen zog sich die Schlucht dahin. Immer wildromantisch über große Steine
Allmählich wurden auch die Schluchtwände höher, ein absoluter Traum zum Begehen (bei schönem Wetter)
Für Geologen ein Quell der Gesteinsschichtensuche.
Schließlich sahen wir dann das hauptsächlich begehbare Ende der Schlucht (siehe auch Preisrätsel)
Ein Blick zurück sollte nicht fehlen
Und so ging es steil hinauf (rechts unten sieht man das kleine Menschlein, wenn sich nur alles dessen bewusst wären). Jetzt wurde auch klar, dass die Schluchtbegehung von dieser Seite einfach
z.'B. für nicht Schwindelfreie doch erträglich ist. Die Treppe möchte ich im Sommer zur Hauptzeit nicht gehen. Denn da gibt es , wie ich mir bestätigen ließ, lange Wartezeiten. So mancher, der sich überschätzt kreucht da gaaanz langsam hinunter, meist verkehrt mit dem Gesicht zu den Stufen.
Und es gilt abzusprechen, bzw. laut zu rufen, wann endlich mal einer von unten hinaufgehen kann.
Normalerweise überhaupt kein Problem, aber in unserer Ich Gesellschaft, schleppt sich das hin.
So, oben angekommen, sieht man nochmal , wie es vom Talgrund hochgeht. Geht man die Stufen in einem Zug hoch, prustet man schon.
Hier nochmal von oben seitlich ein Blick zur Schlüsselstelle.
Und ganz unten, man sagt es seien 400m , windet sich ein kleines Rinnsal durch die groben Felsstücke.
Schließlich kommt man, nachdem man die Schlucht hinaufgeklettert ist, wieder auf einen bequemen Forstweg von 2 m Breite, der hie und da einen Blick freigibt , was man so durchwandert ist.
Für den traumhaften Rundgang benötigt man insgesamt ungefähr 1 1/2 Stunden.
Man ist einfach schwer beeindruckt, zumal man ihn bei der Hinfahrt nicht annähernd einschätzen kann.
Fährt man dann von dem Parkplatz zurück, befindet sich ungefähr bei Mitterstrich ein derart lieblicher Gasthof, mit überwältigendem Fernblick und extrem billigem Aufenthalt. Leider wird dort keine Unterkunft bereitgestellt. Es war an diesem Ort Erholung pur.
Und so endete einer der überraschensten Ausflüge überhaupt, und das heißt was, wenn man Südtirol sehr gut kennt.
Ich hoffe, dass durch das Betrachten der Bilder dieser Überraschungsmoment herüberkommt.
euer
wallbergler
PS Titelzeile in ... Grand ... geändert - Hartmut