Gedenkstein Göstling an der Ybbs

  • Am 11. juli 2019 habe ich im Zuge einer Beschreibung der Nepomukkapelle in Göstling an der Ybbs auf diesen Gedenkstein verwiesen:




    Wir hatten uns dann spontan entschieden, für die Renovierung und das Gedenken an dieses grausame Verbrechen zu spenden. Ich hatte Kontakt zur Gemeinde, doch erhielt lange keine Antwort. Letztes Jahr im September bekam ich eine E-Mail aus der Gemeinde, dass man sich der Sache annehmen will. Seither wieder Schweigen.


    Auf dieser Seite sind die Kriegsverbrechen gegen Juden in dieser Gegend zusammengefasst:


    Zwischenräume www.erlauferinnert.at de


    Mit dabei ist neben Göstling an der Ybbs auch der Ort Hofamt Priel. Hier kollaborierten Bewohnerinnen und Bewohner mit der SS, teils aus Angst vor der Rache der Russen und danach breitete sich das große Schweigen über mehrere Generationen aus.


    Heute ist in ORF 2 eine Kurzfassung einer Filmdokumentation über die Ereignisse in Hofamt Priel zu sehen:


    „Endphase“: Wenn das Schweigen bricht
    Das Massaker an 228 jüdischen Frauen, Kindern und Männern in Hofamt Priel (Bezirk Melk) ist eines der größten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs – und eines,…
    noe.orf.at


    Den Film gibt es auch als Kinofilm und er stellt einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen dar. Ich habe das zum Anlass genommen, die Gemeinde Göstling an der Ybbs nochmals anzuschreiben und habe auf unsere Initiative verwiesen. Ich hoffe weiterhin auf eure Unterstützung, ich bleibe dran, bis der Gedenkstein leserlich renoviert sein wird.


    Johannes

  • Was wäre da hilfreich? Was könnte ich tun?

    Ich habe eine Spende zugesagt, wenn es soweit ist, dass der Stein renoviert wird und mir die Kosten genannt werden, können wir zusammenlegen.


    Johannes

  • Natürlich bleibt es dabei

    Gast001

    #66 #67


    Du hältst uns auf dem Laufenden, Johannes56 , bitte!


    Gruss,

    Elke

  • Du hältst uns auf dem Laufenden

    Ja, das mache ich. Ich bleibe dran. Ich bleibe lästig. Ihr kennt mich ja, irgendwann ist das gesteckte Ziel erreicht.


    Manches braucht seine Zeit.


    Johannes

  • Mich berührt diese Geschichte ganz sonderbar, verbinde ich mit dem Ort Göstling an der Ybbs deutliche Erinnerung der Kindheit.


    Hier verbrachte ich mit meiner Familie meinen ersten Urlaub. Wir wohnten damals in einem einfachen Gasthaus. Es war keine 10 Jahre nach Kriegsende. Ich muss etwa 8 Jahre alt gewesen sein. Natürlich hatte ich damals keine Ahnung von all dem. Und natürlich sprach niemand über "all das", auch in meiner Familie sprach niemand darüber.

    Noch mein Geschichtsheft endet mit einem Absatz zur Zwischenkriegszeit...


    Und, ja: dieser Gedenkstein an diese Grausamkeit ist wichtig. Ich unterstütze Deine Aktion, Johannes56 , daher auf jeden Fall.


    Lieben Gruß!

    Susanne

  • Heute kann ich Erfreuliches berichten.


    Ein Gemeindevertreter schrieb mir folgende Nachricht:


    „Ja in der Tat, es sind wieder einige Wochen dazwischen vergangen..

    Kann Ihnen aber positives berichten – die Tafel wurde noch im Herbst saniert.

    Die angefallenen Kosten wurden von der Marktgemeinde Göstling übernommen.


    Bezüglich der angestoßenen Spende:


    Die Sanierung des Gedenksteines, auf welchem die Opfer namentlich erwähnt sind, steht noch an. Dieser befindet sich am Friedhof.


    Unser Bürgermeister Ing. Fritz Fahrnberger wird sich im Laufe der Woche bei Ihnen telefonisch melden, ob Sie für diese notwendige Sanierung einen Beitrag leisten wollen.

    Danke für Ihre Bemühungen!


    PS: Ein Bild des sanierten Steines von heute Morgen hab ich angefügt.“


    Ich habe soeben mit dem Gemeindevertreter telefoniert und unsere Spendenzusage bestätigt, die nun für die Restaurierung des Grabsteines verwendet werden soll. Göstling an der Ybbs ist bei der Angelegenheit vorbildlich vorangegangen, indem die sterblichen Überreste eingesammelt und am örtlichen Friedhof bestattet wurden mit der Zusage der Pflege der Grabstätte durch die Gemeinde. In anderen Gemeinden wurde eher dem Vergessen gehuldigt.


    Es wird gegen Sommer einen gemeinsamen Termin mit dem Bürgermeister und der Gemeinde beim hl. Nepomuk und der Gedenktafel geben, bei dem ich unsere Spende überreichen werde. Die transparente organisatorische Abwicklung kläre ich noch und halte euch auf dem Laufenden.



    Rechtzeitig zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Jänner kann ich den schön renovierten Gedenkstein hier zeigen. Ich bedanke mich bei der Gemeinde Göstling und für eure Unterstützung hier am Forum.


    Johannes

  • Eine erfreuliche Nachricht!

    Ein Ort gegen das Vergessen, sehr schön restauriert.

    Danke für diese Nachricht und das Bild.


    Dass auch der Gedenkstein mit den Namen noch restauriert wird, zeigt Achtung und Respekt der Gemeinde für die Würde der Opfer, 77 Jahre nach dem Verbrechen.

    Beachtenswert vorbildlich.

    Gerne unterstütze ich diese Aktion.


    Elke

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