Der Stausee von Letaj in Istrien...

  • ...ist manchmal gar kein richtiger Stausee. Doch der Reihe nach.


    Vor einiger Zeit habe ich euch vom verschwundenen Cepic See in diesem Bericht erzählt:


    Cepic - Istriens verschwundener See


    Dieser flache See natürlichen Ursprungs hatte, je nachdem wie wasserreich die Zuflüsse jahreszeitlich bedingt waren, eine mehr oder weniger große Ausdehnung. Oft wurden die flachen Ufer überschwemmt. Da die Italiener während der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts den See abgelassen hatten um landwirtschaftliche Nutzflächen zu gewinnen, hat sich das Problem der Übeschwemmungen der Ufer erledigt. Allerdings führen die Zuflüsse, allen voran der Bach oder manchmal Fluß Boljunscica mal mehr und mal weniger Wasser. Wäre dies nicht reguliert, würden gelegentlich die Felder im Cepicko Polje überschwemmt.


    Folglich wurde dieser Zufluß an geeigneter Stelle mit einem Staudamm versehen. Der befindet sich bei der Ortschaft Letaj direkt neben der Überlandstraße.



    Das Areal ist abgesperrt und der Damm darf eigentlich nicht betreten werden. Ich habe nebenan im Gebäude von Hrvatske Vode gefragt, ob ich trotzdem auf den Damm darf und der freundliche Angestellte hat es mir erlaubt. So sind die folgenden Bilder entstanden.


    Hrvatske Vode ist eine staatliche Gesellschaft, die überörtliche Wasserwirtschaft betreibt. Hier in Istrien sind das u. a. die Pumpwerke im Mirnatal oder auch im Rasatal welches ich euch ebenfalls schon gezeigt habe.


    400 Hektar neues Ackerland haben die Italiener...


    Wie alle hohen Dämme ist auch dieser wegen dem Wasserdruck bogenförmig konstruiert worden.



    Oben das Gebäude von Hrvatske Vode, unten das Generatorenhaus. Das Wasser wird aus dem Damm hauptsächlich über das Rohr abgelassen, welches eine 245 KW starke Turbine antreibt. Diese Zahl ist jedoch irreführend, weil das Wasser nicht ausreicht, ständig diese Turbine anzutreiben. Der Eigentümer des Kraftwerks ist nicht Hrvatske Vode sondern eine private Firma. Die Stromgewinnung ist jedoch nur ein Nebeneffekt. Hauptsächlich geht es darum, große Wassermengen zwischenzuspeichern und kontrolliert abzulassen.






    So sieht der Abfluß von der Dammkrone aus. Jetzt im Mai ist das Schmelzwasser von den Hängen des Ucka längst abgelaufen. Im Sommer ist auch nicht mit ausgiebigen Regenfällen zu rechnen.



    Dort unten plätschert nun ein kleines Bächlein aus dem Stausee.




    Der See selbst ist schmal und manchmal auch bei hohem Wasserstand recht tief.



    Der Pegel wird am östlichen Ufer mittels dieser Markierungen gemessen.








    Wie lang der See bei hohem Wasserstand ist, kann ich euch nicht sagen. Ähnlich wie der Butoniga Jezero, der in Zentralistrien als Trinkwasserreservoir dient, ist der See von Letaj praktisch nicht zugänglich.


    jürgen

  • Hallo Jürgen!

    Danke für diesen super Bericht.

    Obwohl ich dachte Istrien gut zu kennen, kannte ich

    diesen Stausee nicht.

  • Hallo Jürgen!

    Danke für diesen super Bericht.

    Obwohl ich dachte Istrien gut zu kennen, kannte ich

    diesen Stausee nicht.

    hallo Josef,


    vielleicht tröstet es dich. Ich wußte bis letzte Woche, daß es ihn gibt und wo er sich befindet. Und doch hat mich der Weg bisher nie dahin geführt. Nun ist auch diese Lücke in meiner persönlichen Istrien-Karte geschlossen. :)


    grüsse


    jürgen

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