P - 1699 Portugal > Madeira >Pico do Ariero > Poco da Neve (Schneebrunnen/Eishaus)

  • hallo Rätselfreunde,


    heute zeige ich euch einmal etwas Besonderes. Dieses Loch befindet sich in Portugal, erfüllte einmal einen bestimmten Zweck und hat bis heute einen bestimmten Namen. Zweck und Namen möchte ich von euch wissen.



    Viel Spaß wünscht


    jürgen

  • Hallo Elke,


    Jetzt steigt niemand mehr hinunter weil das Loch heute nicht mehr verwendet wird. Zudem ist ein Gitter angebracht. Früher ist öfters jemand hinuntergestiegen und hat dort gearbeitet.


    Grüße


    Jürgen

  • hallo Elke,


    Nein, es handelt sich nur um dieses Loch mit einem Innendurchmesser von vielleicht drei Metern. Das Ding ist etwa fünf Meter tief. Da wurde tatsächlich früher etwas aufbewahrt. Der Begriff Reifung passt nicht so richtig. Sagen wir, dort wurde etwas hergestellt.


    grüsse


    jürgen

  • hallo Elke,


    kühl und dunkel ist richtig und das war auch wichtig in früheren Zeiten. Dazu kommt die Tatsache, daß dieses Loch, welches vertikal in den Felsen gemeiselt wurde auch einen massiven Deckel erhielt. Somit bleibt es bei den niedrigen Temperaturen.


    Madeirawein oder ähnliches wurde dort nicht gelagert.


    grüsse


    jürgen

  • In Spanien nennt man sie Schneebrunnen. Dort wurde früher Schee gelagert zum Kühlen, wie eine Art Kühlschrank.


    Auf Madeira bin ich beim Recherchieren auf so eine Art Schneebrunnen gestoßen, da nennen die Leute es Eishaus. Es befindet sich z.B. eins beim Pico do Arieiro.


    Ist es so etwas?

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Gratulation Jofina. Rätsel gelöst!


    Dieses Ding nennt man Poco da Neve. Es befindet sich tatsächlich etwas unterhalb dem Pico do Ariero.



    Meines Wissens handelt es sich um das Einzige auf der Insel Madeira.




    Was wurde nun hier genau früher einmal gemacht? Gelegentlich hat es im Winter hier oben auf knapp 1800 Metern geschneit. Die Einheimischen haben den Schnee gesammelt und in das Loch geworfen. Dazu waren viele Arbeitsgänge nötig, weil die Schneedecke nicht sonderlich dick und somit oft ein oder zwei Tage später der Schnee schon wieder geschmolzen war. Also ging es sofort nach dem erneuten Schneefall wieder zu Fuß rauf auf den Berg um erneut Schnee zu sammeln. Im Loch drin standen dann ein paar Arbeiter und haben den Schnee mit den Füßen verdichtet. MIt der Zeit entstand so Eis im Loch.


    Das wurde dann in tragbare Stücke gesägt, so verpackt, daß es auf dem Rücken von Lasttieren "taufrisch" runter in den Stadteil Monte der Inselhauptstadt Funchal gebracht werden konnte. In Monte wohnte damals der Adel bzw. die Zuckerbarone und andere Wirtschaftsführer. Nur die konnten sich den Luxus gekühlter Getränke und Speisen leisten. Auch Kaiser Karl aus der vergangenen Donaumonarchie verbrachte hier die letzten Jahre seines Lebens.


    Der Pfad runter nach Funchal existiert zwar noch, soll jedoch ziemlich eingewachsen sein. Mal sehen, vielleicht kann ich beim nächsten Besuch auf den Spuren der Lakaien des madeirensischen Adels wandeln...


    Vielen Dank fürs Mitmachen sagt


    jürgen

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