Auf dem Weg zum Flughafen Bremen (der Rückflug nach Alicante sollte erst am nächsten Tag erfolgen) haben wir in diesem Jahr im Monat Juni eine Stadtbesichtigung in Oldenburg eingebaut. Es war ideales Wetter, so dass es richtig Spaß gemacht hat.
Oldenburg ist eine Stadt mit ca. 164.000 Einwohnern und hat schon einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. In der Tourist-Info haben wir uns einen „Stadtplan für Touristen“ besorgt.
Nun ging es also los, zunächst zum großen Schlossplatz mit der Schlosswache (weißes Gebäude aus dem Jahr 1839) und der Lamberti-Kirche (neu aufgebaut 1795) im Hintergrund. Auf dem Schloßplatz steht natürlich auch das Oldenburger Schloss. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die ehemalige Wasserburg in ein prunkvolles Schloss umgebaut.
Anschließend kamen wir am Pulverturm (errichtet 1529) vorbei. Er ist der Rest, der noch von der ehemaligen Stadtbefestigung übrig geblieben ist.
Unser nächstes Ziel war der Schlossgarten. Ihr wisst ja inzwischen, dass ich schön angelegte Parks sehr mag. Dieser steht sogar unter Denkmalschutz. Bei unserem Besuch im Monat Juni standen die Rosen in voller Blüte. Historische Gebäude aus dem 19.Jahrhundert sind ebenfalls in diesem Park angesiedelt, wie z.B. das Gewächshaus, der Pferdestall und der Kuhstall. Der Fluss Hunte fließt am Schlossgarten entlang.
Vom Parkgelände aus konnte man gut das Elisabeth-Anna-Palais von 1896 fotografieren. Heute ist dort das Sozialgericht Oldenburgs untergebracht.
Anschließend kamen wir am Prinzenpalais und am Augusteum vorbei. Beide Gebäude wurden wurden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts fertiggestellt. Das Augusteum ist eines der ersten Museumsbauten im norddeutschen Raum.
Als nächstes der Rathausplatz mit Rathaus-Apotheke und dem Rathaus. Das besondere ist die dreieckige Form. Dort auf dem Rathausplatz befindet sich auch die ev. Lambertikirche, die sogar geöffnet war. Man bezeichnet sie als neugotische Hallenkirche.
Nach der Park- und Kirchenbesichtigung schlenderten wir durch große Fußgängerzone. Oldenburg hat übrigens die älteste flächendeckende Fußgängerzone in Deutschland. Sie wurde bereits 1967 angelegt. Man merkte jedoch, dass das beliebteste Verkehrsmittel in Oldenburg das Fahrrad zu sein scheint. Das war manchmal schon etwas unangenehm, denn sie fuhren kreuz und quer.
Das schönste Haus in der Fußgängerzone, direkt neben dem Rathaus, ist sicherlich das Degodehaus, ein wunderschöner Fachwerkbau (erbaut 1502). Es ist das einzige erhaltene mittelalterliche Patrizierhaus Oldenburgs. 1860 übernahm der Kaufmann Wilhelm Degode dieses Fachwerkhaus und es trägt bis heute seinen Namen. Sein Sohn, Georg Wilhelm Degode wurde dort 1862 geboren. Er wurde ein berühmter Landschaftsmaler und Fotograf und hatte mit Handel nix am Hut. Erst der Enkel des Hausbesitzers übernahm dann 1912 das Geschäft des Großvaters im Degodehaus (Kolonialwarenhandlung mit Kaffeerösterei).
Nun noch weitere Fotos von der Fußgängerzone…
Hier ein weiteres interessantes historisches Bürgerhaus, und zwar das Graf-Anton-Günther-Haus. Hier ist über ihn geschrieben.
In der Fußgängerzone gibt es auch ein Denkmal von einem berühmten Oldenburger Pferd, mit Namen Donnerhall. Es war ein sehr erfolgreiches Dressurpferd. 2002 verstarb es und 2007 wurde dieses Bronze-Statue (Gewicht 700 kg) aufgestellt.
Ein Wahrzeichen Oldenburgs ist auch der Lappan. Der Turm wurde 1468 erbaut und war der Glockenturm einer noch älteren Kapelle. Die Kapelle gibt es schon nicht mehr, aber der Turm blieb erhalten. Um 1800 wurde ein Abriß verhindert und im Jahre 1909 restaurierte man ihn dann aufwändig. Ich finde dieser Lappan macht sich gut in der Fußgängerzone.
Nach einer Pause im Eiscafé in der Fußgängerzone führte uns die Stadtbesichtigung noch an der Kirche St. Peter (1876 erbaut) und dem Kulturzentrum (19. Jahrhundert) an der schönen Parkanlage am Flüsschen Haaren und am Oldenburgischen Staatstheater vorbei.
Anschließend traten wir die Weiterfahrt nach Bremen an und streiften noch das Dobbenviertel Oldenburgs mit schönen alten Bürgerhäusern.