Wolkenwanderung auf die Hochschrutte

  • Es gibt Tage, da weis man nicht so recht ob man eine Bergwanderung machen soll, weil das Wetter nicht so toll ist. Es gibt auch Berge, die sind fast unbekannt, weil es irgendwie unangenehm ist, da rauf zu steigen oder kein Lift und auch keine bewirtschaftete Hütte da ist. So ein Berg ist die Hochschrutte mit 2247 Meter Höhe in dem Teil der Ammergauer Alpen gelegen, der zu Tirol gehört.


    Ausgangspunkt der insgesamt siebenstündigen Wanderung vor gut einer Woche war das kleine Dorf Lähn östlich von Lermoos auf 1100 Meter Höhe gelegen.



    Diese Aufnahme stammt vom Ende unserer Rundtour auf den Gipfel als das Wetter sich erheblich gebessert hat.



    Weil es am Anfang noch leicht geregnet hat, sind wir einfach einen Umweg rüber zur Bichlbacher Alpe auf 1591 Metern Höhe gegangen um einen Morgenkaffee zu trinken.



    Danach geht es bequem ein Viertelstündchen auf einem Forstweg weiter.



    Das haben wir hier oben nicht erwartet. Nicht nur einige Jungrinder sind auf der Alpe (auch im Außerfern werden die Almen Alpen wie im Allgäu genannt) sondern mindestens zwei Dutzend Kleinpferde. Ich würde sagen, daß es sich um Haflinger handelt.



    Die Gams da lässt sich durch unsere Anwesenheit genauso wenig stören, wie die weiter entfernten Artgenossen beim äsen.



    Es geht immer weiter rauf und knapp über 2000 Meter Höhe entlang eines unwegsamen Grats mal rauf und runter.





    Der mangelnde Fernblick lenkt das Auge auf die Blumen zu unseren Füßen. Wäre es wolkenlos, hätte man von hier oben natürlich einen tollen Ausblick. Im Osten nicht weit entfernt befindet sich die Zugspitze.







    Wenn sich die Wolken mal lichten, kann man im Westen auf 976 Meter Höhe den Heiterwanger See sehen.



    Aus dem Gipfelbuch ist zu entnehmen, daß die letzten Tage niemand hier oben war.



    Schnell die Brotzeit unterbrechen und das Wolkenloch dazu nützen, den See mal heranzuzoomen. Oben am Bildrand ist Breitenwang bei Reutte zu erkennen.




    Der Weg nach Westen entlang eines fast weglosen und schlecht markierten Grats bis runter zum Wiesjoch auf 2023 Meter Höhe ist genauso unangenehm wie der Weg rauf zum Gipfel. Nun ist mir klar, warum hier kaum einer rauf möchte. Mir solls recht sein.



    Sigi und Christian schicke ich vor um den genauen Verlauf des Weges zu erkunden. Schließlich muß ich ja fotografieren. ;)




    Wir erreichen die Baumgrenze bei etwa 1800 Metern. Auch wird es langsam wärmer, die Wolken verziehen sich und ab und zu kommt doch die Sonne durch. Unten im Tal ist Lähn zu erkennen.



    Wiederholt müssen wir Bäche überqueren oder auf nassen Pfaden laufen.




    Nachtrag:


    Mein Vorschlag bei der Anfahrt anhand des regnerischen kühlen Wetters an unseren Fahrer Sigi, doch gleich durch bis zum Gardasee oder zumindest nach Südtirol zu fahren und dort ein Glas Wein in mediterraner Sonne zu trinken und eine üppige Jause oder Pizza zu essen wurde von meinen beiden Bergkameraden abgelehnt. Im Nachhinein gesehen, war die Tour trotz durchwachsenen Wetters nicht schlecht, haben wir doch außer auf der Alpe die Wirtin mit Tochter und Tante auf unserer heutigen Tour niemand getroffen.


    In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es übrigens ähnlich "unangenehme Gipfel". Wer weis, vielleicht ist ja demnächst mal der Daniel, die Kohlbergspitze, das Pitzenegg oder die Upsspitze unser Ziel. Das sind alles kaum begangene Berge mit gut über 2000 Metern Höhe in unmittelbarer Nachbarschaft der Touristenzentren Lermoos und Ehrwald.


    jürgen

  • Eine schöne Wanderung

    Der mangelnde Fernblick lenkt das Auge auf die Blumen zu unseren Füßen

    Zum Glück!


    Da hast Du hübsche Sachen entdeckt!


    Die blaue Alpenaster!


    Das rote Schokoladenblümchen ... eine Orchidee, nur noch selten zu finden
    http://www.mlul.brandenburg.de/media_fast/4055/kohlroes.pdf


    Alpenrosen /Almrausch, kennt sicher jeder


    und dann noch einen gelben Enzian!!


    Schon dafür würde ich eine Wolkenwanderung machen!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Hallo Jürgen,


    die Wanderung sieht wirklich interessant aus - auch mit den Wolken.
    Aber für mich aus dem Flachland kommend, sieht das auf manchen Bildern richtig gefährlich aus, da oben herum zu kraxeln.
    Aber Ihr seid da ja geübt drin - und sogar 7 Stunden - Respekt!


    Ich war erst 2x im Leben auf einem hohen Berg (Nebelhorn in Deutschland und auf den Picos de Europa in Spanien).
    Aber jedes Mal ging es mit der Seilbahn hinauf und auch wieder runter. ^^

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Hallo Jürgen,


    toller Bericht und tolle Fotos. :401:


    Die Fotos mit dem Heiterwanger See haben mich sehr an den Geiranger Fjord - in meinem Bericht - mit sehr ähnlichem Wetter erinnert. ^^


    Die Wanderung auf dem unwegsamen Grat sah für mich auch sehr gefährlich aus. :/


    Liebe Grüße,
    Angi

  • Im Nachhinein gesehen, war die Tour trotz durchwachsenen Wetters nicht schlecht, haben wir doch außer auf der Alpe die Wirtin mit Tochter und Tante auf unserer heutigen Tour niemand getroffen.

    Eine Tour nach meinem Geschmack. Wären da nicht die über 1100 Höhenmeter ... *1\'


    Herzlichen Dank,
    Klaus

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