Wanderung auf das Gschwender Horn im Oberallgäu

  • Einen Tag bevor wir für gut zwei Wochen nach Istrien gefahren sind, habe ich eine kleine Wanderung auf das relativ unbekannte Gschwender Horn in der Nähe von Immenstadt im Oberallgäu gemacht. Der Berg ist mit 1450 Metern nicht besonders hoch, weshalb nur gut 600 Höhenmeter zu überwinden sind. Ausgangspunkt war der Parkplatz bei Gschwend oberhalb vom Großen Alpsee. Wochentags war im übrigen kaum jemand auf den Wegen an diesem Berg unterwegs.




    Blick ins nördliche Oberallgäu. Irgendwo hinter diesen Hügeln liegt Kempten.



    Blick nach Westen. Der Ort im Hintergrund ist Thalkirchdorf. Nicht zu sehen und noch weiter westlich liegt der Kurort Oberstaufen.



    Dieser Hang ist etwas besonderes. Bis in die 70er Jahre wurde hier ein Skilift betrieben. Der lohnte sich wegen Schneemangel und höherer Ansprüche der Skifahrer immer weniger. So haben die Verantwortlichen lange diskutiert ob in den Wettbewerb mit künstlicher Beschneiung oder Sommerrodelbahn eingestiegen werden soll. Schließlich hat man sich gegen die Investition entschieden und die Liftanlagen geschleift. Deshalb stehen wir heute wieder vor einem fast ursprünglichen Stück Allgäu. Ich freue mich sehr darüber!



    Schumpen, also weibliche Teenager, vor der Sennalpe Gschwenderberg. Dort sind wir nicht eingekehrt, waren wir doch gerade mal eine dreiviertel Stunde unterwegs.






    Und immer wieder blinzelt uns der Große Alpsee zu.



    Der "Gipfel" des Gschwender Horn wurde erst vor kurzem von Fichten freigeschnitten, die ihn so zuwucherten, daß man den Gipfel vor lauter Bäumen nicht gesehen hat.



    Dann wird endlich eingekehrt im Naturfreundehaus, berühmt durch eine Riesencurrywurst. Die ist zwar nicht allgäutypisch aber sättigt.




    Den Almabtrieb, im Allgäu Viehscheid genannt kennt wohl fast jeder. Wie aber heutzutage der Viehauftrieb auf die Alpen wie die Almen im Allgäu genannt werden, stattfindet ist weniger spektakulär. Es braucht schon einen starken Bulldog um ein paar Schumpen im Hänger rauf auf den Berg zu fahren, daß sie den Sommer über grasen und erheblich an Gewicht zunehmen werden.





    In der Ferne sind die eigentlichen Allgäuer Alpen mit Höhen über 2000 Metern auszumachen. Jetzt Ende Mai liegt auf vielen Bergen noch Schnee.



    Auch so etwas gibt es: Hier wird mal nicht jemandem gedacht, der in den Bergen ums Leben gekommen ist, sondern der anscheinend viel Glück hatte.



    Ein besonderes Segelboot schippert da auf dem Immenstädter Meer.




    Nach der Tour haben wir natürlich die regionale Landwirtschaft unterstützt indem wir eine Halbe Bier in Bühl am Alpsee getrunken haben.



    Die reine Gehzeit für die hier beschriebene Tour beträgt vier bis viereinhalb Stunden. Trittsicherheit ist nicht gefragt. Es genügt festes Schuhwerk. Einzelne Abschnitte sind recht steil. Ich meine, es ist eine Wanderung in fast ursprünglicher Allgäuer Berglandschaft ohne Spektakuläres.


    jürgen

  • Das ist ja ein schöner Wanderweg, den Du gegangen bist, mit Seeblick und sogar noch mit einem Wasserfall! :thumbup:


    Das Schild: Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft ist ja genial. Ich unterstütze die spanische auch gerne. ^^


    Laufen eigentlich viele Leute (evtl. mehr die Senioren?) in den Bergen mit diesen Wanderstöcken? Man sieht es etwas links an der Seite auf einem Bild.


    Danke für die schönen Bilder, Jürgen.

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • hallo Jofina,


    über das Steckerl-Laufen habe ich vor vielen Jahren auch gespottet. "Habt ihr eure Ski vergessen" war ein gängiger Spruch.


    Mittlerweile laufe auch ich mit den Opa-Stecken. Das ganze hat Vorteile. Zum einen werden die Schultergelenke bewegt, des weiteren balanciert man das Gewicht im unwegsamen Gelände nicht nur mit dem Beinen sondern mit zwei zusätzlichen Stützen aus und ferner werden beim Bergabgehen vor allem die Kniegelenke dadurch entlastet, daß einige Kilogramm Körpergewicht auf den Stöcken lasten.


    Lediglich auf ebener Strecke mit Asphalt mag ich die Dinger nicht. Die Benutzung der Stecken hat weniger mit dem Alter zu tun, auch wenn der Prozentsatz der User bei älteren Wanderern sicher höher ist als bei jungen.


    grüsse


    jürgen

  • Ist unser Alpenland- und dazu zähle ich auch das Allgäu- nicht wunderschön??
    Es gibt sie anscheinend noch , die Wege, auf denen man fast allein ist ( zumindest im Frühsommer)


    Das ist wieder einmal ein sehr schöner Wandertipp-
    die Bilder - gut fotografiert und gut ausgewählt- lassen das virtuelle "Mitwandern" genießen!


    :thanks:


    @Jofina- Schon seit Jahrzehnten benütze ich in den Bergen Teleskopstöcke - früher ausschließlich zur Gelenkentlastung beim Bergabgehen ( heute auch schon ab und zu als Aufstiegs- und Balancierhilfen ^^ )


    Liebe Grüße,
    Elke

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