aus Ungarn kurz berichtet 2017

  • Nach der kurzzeitigen Abkühlung war die Temperatur wieder auf 36 bis 38 Grad gestiegen.
    Vorgestern kam dann wieder ein erfrischendes Gewitter. Aktuell zeigt das Thermometer angenehme 31 Grad.


    Ein Segelfalter hat sich auf unserer Blume niedergelassen.



    Obwohl er so böse nach hinten guckt...



    ... hat ihm jemand ein Schwanzende abgeknabbert!


    Er saß auf einer Blume die ich wahrscheinlich falsch als Calla identifiziert zu haben glaubte.
    Wer kennt diese Pflanze?




    Die Blätter sind oval und spitz.





    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • Waldi, es düfte eine Lilien Funkie sein.
    https://winterharte-stauden.co…lantaginea-lilien-funkie/


    Duftet sie?


    Winterhart, sie dürfte jedes Jahr kommen, wenn Ihr sie nicht "stört"

    Aktuell zeigt das Thermometer angenehme 31 Grad.

    So angepasst seid Ihr schon ! 31 Grad = angenehm ! :D


    Gestern hatten wir 18 Grad ... brrr,
    heute angenehme 25 Grad und frischen Wind.
    So mag ich es.


    Euch noch schöne Tage in Eurer Saunalandschaft.
    Wie lange noch ?


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Danke, Elke! Das ist sie. :thumbsup:
    Ich hatte sie bei den Lilien nirgends gefunden.


    Ja, sie kommen (2 Stöcke) jedes Jahr wieder - und das ohne jegliche Pflege!
    Sie werden von uns kaum gestört. :wink:


    Ob sie riecht muss ich morgen mal erschnuppern. Bisher fiel mir kein Geruch auf.


    18 Grad haben wir manchmal morgens um sechs Uhr.
    Bis zum Frühstück zwischen Acht und Neun auf der Terrasse müssen wir dann aber meist die Jalousien runterlassen.


    Die Rückfahrt ist für die erste Septemberwoche ins Auge gefasst.
    Die Großelternpflichten (-freuden) rufen!



    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • Heute begegnete mir das "Insekt des Jahres 2017" (laut NABU).



    Die Gottesanbeterin hing an der Hauswand und wippte typisch vor und zurück und machte ab und zu auch einen Schritt.
    Ich wusste gar nicht dass es diese Art Heuschrecke auch in Mitteleuropa gibt.



    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • Ich wusste gar nicht dass es diese Art Heuschrecke auch in Mitteleuropa gibt.

    Für Ungarn wundert mich das nicht.
    Heiß und trocken , das mögen sie.
    Ich habe sie im südlichen Kroatien auch schon oft gesehen.


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Danke für die guten Wünsche!


    Gestern sind wir wohlbehalten daheim angekommen.
    Die Fahrt war fast völlig stressfrei!


    Weil die Österreicher am Grenzübergang Hegyeshalom/Nickelsdorf eine neue Abfertigungshalle bauen kommt es da zu Staus. Deshalb bin ich über Bratislava gefahren. Auf der Strecke habe ich keine Grenzkontrollen erlebt. Nicht mal ein Polizeiauto oder einen Grenzer habe ich zu Gesicht bekommen. Das betraf die ungarisch/slowakische Grenze genau so wie die slowakisch/österreichische.
    Auch bei der Einreise nach D im Donautal bei Passau war alles wie vor 2015.
    Ob sich die Grenzkontrollen nur auf die LKWs auf den Autobahnen konzentrieren?
    Jedenfalls hätte ein "unerwünschter Einreisewilliger" mit uns keine Probleme gehabt!


    Auf der A3 bei Nürnberg und dann auf der Weiterfahrt nach Würzburg wurde es manchmal ein bisschen langsamer, aber wir kamen nie zum Stehen. Nur bei Schlüsselfeld habe ich die Empfehlung des Navi angenommen und bin etwa 20 Kilometer Landstraße gefahren. Ob ich damit tatsächlich die berechneten 2 Minuten gespart habe weiß ich nicht. Darauf kam es mir auch nicht an, aber der Schlenker war eine willkommene Abwechslung zum Autobahneinerlei.


    Also, alles gut gelaufen!
    Jetzt gehts erst mal ans Waschen, Putzen, Wiese mähen, und, und, und...



    Liebe Grüße von waldi vom bayrischen Untermain, oder wie die Region jetzt neuerdings wirbt: Churfranken :174:

  • Der Begriff ist ziemlich neu.
    Ich vermutete, dass er darauf basiert, dass die Kurfürsten von Mainz lange die Herrschaft über diesen kleinen Teil Unterfrankens hatten.
    Meine Suche bestätigte meine Annahme.

    Churfranken ist ein Kunstname, unter dem sich etliche Gemeinden in Unterfranken zusammengeschlossen haben. Das Gebiet gehörte größtenteils bis 1803 zum Kurfürstentum Mainz, erkennbar noch an vielen Ortswappen mit dem Mainzer Rad. Es gab die geistlichen Kurfürstentümer, abgekürzt Kurmainz, Kurköln und Kurtrier, nie aber ein Kurfranken. Das Präfix Chur in der neuen Wortschöpfung Chur franken greift die in früheren Jahrhunderten gebräuchliche Schreibweise auf, wie sie z. B. für „Chvrfvrst“ belegt ist.

    Da hat sich der Verein Churfranken gebildet, der mit diesem Namen der Region einen besonderen Besucheranreiz geben möchte.
    Die Genussregion Churfranken.
    Der Bereich Churfranken beschränkt sich fast nur auf den Landkreis Miltenberg.



    Liebe Grüße von waldi aus Churfranken :174:

  • Danke für die Erklärung, waldi!


    Chur.... Churfranken...
    das ist geschickt gewählt ( hört sich edel an und macht neugierig)


    Kurfranken... wie langweilig!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Ich hab da noch ein paar Kleinigkeiten aus der Sommerfrische. Die werde ich hier noch nachreichen.


    Die Herz-Jesu-Kirche (Jézus Szíve) in Mezőkövesd feierte im Juni ihr Kirchweihfest.
    Am Freitag den 23. nach der Vorbereitungsmesse beobachtete ich die Kerzenlichtprozession um die Kirche zum nahen Steinsee (Kavicsos-tó).



    An der Kirchenwand sieht man das Symbol für den Namen der Kirche.



    Der Spingbrunnen im Steinsee wechselt seine Farbe.




    Die Prozession bewegt sich singend und betend zum See.



    Am Seeufer hat man ein Kreuz aus Kerzenlichtern geformt.



    Dort verweilt der Prozessionszug zu einer kleinen Andacht.



    Ein Rückblick auf den Steinsee und die Herz-Jesu-Kirche auf dem Heimweg.



    Nach dem Empfangen des göttlichen Segens fanden wir zu einem erholsamen Schlaf!




    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Von Debrecen habe ich noch ein paar Bilder.


    Debrecen ist mit knapp 210 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Ungarns. Sie liegt im nördlichen Osten des Landes, etwa 30 Kilometer von der rumänischen und 120 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
    Viele kennen nur die rötliche Knackwurst, die "Debreziner", die nach dieser Stadt benannt worden, aber dort nicht erfunden wurde.
    Der Blumenkarneval zieht jedes Jahr Mitte August viele Touristen an. Ich meide die Stadt in dieser Zeit weil ich den Rummel und den Kommerz nicht mag.


    Den Millenniumsbrunnen hatte ich ja in einem Rätsel schon vorgestellt.



    Im Hintergrund steht die "Reformierte Großkirche von Debrecen" aus dem Jahre 1819, die größte calvinistische Kirche Ungarns.



    Im Namen der Stadt kann man es sich bequem machen. Links von der Kirche sieht man das Kossuth-Denkmal.


    Die Kirche gilt als ein Symbol des protestantischen Glaubens in Ungarn. Deshab wird Debrecen auch als "calvinistisches Rom" bezeichnet.



    2016 wurde Debrecen der Ehrentitel "Reformationsstadt Europas" durch die "Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa" verliehen.
    Im linken Turm (beide sind 61 Meter hoch) hängt Ungarns größte protestantische Glocke. Mit dem Gewicht von 3800 kg ist die "Rákóczi-Glocke" die fünftgrößte Glocke in Ungarn. I. Rákóczi György war ein Fürst in Siebenbürgen der sich gegen die gewaltsame Einsetzung des katholischen Glaubens durch die Habsburger zur Wehr setzte und deshalb als Revolutionär bezeichnet wurde, und von den Ungarn als Nationalheld verehrt wird. Von ihm wurde die ursprüngliche Glocke - gegossen aus Kanonen - gestiftet. Sie wog 5600 kg und fiel 1802 bei einem Großfeuer in Debrecen herunter und zersprang. Viele Jahre später goß man aus dem größten Teilstück die heutige Glocke.


    Debrecen war während der Revolution 1848/49 zeitweise Sitz der ungarischen Regierung. In der reformierten Kirche wurden auch Sitzungen des Parlamentes abgehalten. In einer Nische des Kirchenschiffs steht, umgeben von rot-weiß-grünem Nationalflor, der Stuhl, von dem aus der Nationalheld Lajos Kossuth im Aufstand von 1849 die ungarische Unabhängigkeitserklärung verlas. Die ungarische Fahne gehört nach wie vor zur reformierten Kirche ebenso wie das Absingen der ungarischen Nationalhymne an großen Feiertagen!
    Ich hätte gerne den Innenraum der Kirche mit seinen Sitzplätzen für 3000 Gläubige gesehen, aber man verlangt Eintritt! Den bin ich nicht bereit zu bezahlren wenn ich in eine Kirche gehen möchte.



    An einem Haus in der Nähe hängt diese Tafel.



    "Vom Balkon dieses Hauses hielt Lajos Kossuth im Jahre 1849 eine begeisternde Rede an die Bevölkerung von Debrecen."



    Die kleine reformierte Kirche wurde 1600 erbaut, aber durch den Brand von 1727 stark beschädigt.



    Ursprünglich schloss eine zwiebelartige Kuppel den Turm ab, aber sie wurde 1907 durch einen großen Sturm zerstört. Man reparierte sie, aber ein noch stärkerer Sturm riss sie später vollends vom Turm. Dann ließen die Architekten von der Kuppel ab und gaben dem Turm eine basteiartige Form. Seitdem nennt man die Kirche auch die "stumpfe Kirche".




    Ein paar Häuser weiter, an der alten Poststation, dem ältesten Wohnhaus von Debrecen erinnert ein Relief von Richárd Füredi daran, das König Karl XII. von Schweden hier am 13. November 1714 übernachtet hat. Nach dem verlorenen Krieg gegen Russland und 7-jährigem Exil im osmanischen Reich hatte Karl die Heimreise nach Schweden über Targu-Mures, Cluj-Napoca, Zilahot, Oradea, Debrecen, Pest und Wien angetreten. Nach nur 16 Tage erreichte er Stralsund.


    Zum 200. Jahrestag, am 13. November 1914 ließ die "Debreceni Mensa Academica" die Gedenktafel an der alten Poststation anbringen. Heute ist die alte Post ein Restaurant!




    In Debrecen ist erfreulicherweise einige historische Bausubstanz erhalten geblieben.




    Das alte Rathaus. Hier wohnte Kossuth bei seinen Aufenthalten in Debrecen. Hier in Debrecen sind Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph am 28. Mai 1857 auf ihrer ersten Reise durch Ungarn um 11 Uhr angekommen. Hier erreichte sie ein Telegramm, dass ihre kranke Tochter Sophie, die sie in der Burg in Budapest zurückgelassen hatten, in bedenklichem Zustand sei. Um 14 Uhr traten sie die Rückreise nach Ofen an, wo sie am nächsten Morgen um 10 Uhr 30 Minuten eintrafen. Kaiserin Elisabeth saß ununterbrochen bis halb 10 Uhr abends am Bett ihrer ersten Tochter und schloss ihr dann die Augen. Das war ihr erster harter Schicksalsschlag, von dem sie sich nie mehr richtig erholt hat.




    Der frühere Wohlstand der Stadt ist auch an den Dächern einiger Häuser noch erkennbar.




    Das war nur ein kurzer Spaziergang über die Hauptstraße von Debrecen. Sie hätte noch einiges zu bieten.
    Ein Knöllchen über fast 25 Euro, weil ich den Parkscheinautomaten ignoriert hatte, veranlasste mich aber dazu, diese Stadt schnell wieder zu verlassen. Vielleicht ein anderes Mal.



    Liebe Grüße von waldi :174:

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