Das Elefantencamp Mae Rim bei Chiang Mai

  • Etwa 30 Kilometer von Chiang Mai im Norden Thailands entfernt befindet sich im Urwald das Elefantencamp Mae Rim. Hier sind mehr als 70 Elefanten mit ihren jeweiligen Mahouts in einem staatlichen Camp untergebracht. Früher dienten diese als Arbeitselefanten beim Einschlag von Teakholz. Mittlerweile darf dieser Baum nicht mehr gefällt werden und so sind diese Elefanten "arbeitslos". Da Elefanten ihr Leben lang an einen Mahout gewöhnt sind, gilt gleiches auch für den und seine Familie. Nun dienen diese Elefanten der Unterhaltung der Touristen in einem Camp. Zuerst dachte ich, daß es sich um einen der üblichen Touristenrummel handelt. Tatsächlich ist es jedoch so, daß die Tiere hier soweit ich es als Laie erkennen kann artgerecht gehalten und vor allem beschäftigt werden.


    Etwa fünf Euro Eintritt sind zu bezahlen und schon darf man rein. Der mittlerweile verstorbene König und die Königin sind allgegenwärtig.



    Hier sind alle Bewohner mit Bild, Namen, Alter und dem Namen des Mahouts aufgelistet.



    Es wird der Ritt auf einem Elefanten angeboten.





    Dazu läuft die Herde eine kleine Runde durch den Wald.



    Die Tiere dürfen gestreichelt und gefüttert werden



    Die Elefanten werden zwei mal täglich im Fluß gebadet. Das macht ihnen anscheinend viel Spaß.





    Es ist doch toll, wie der Elefant im Wasser sitzt und sich offensichtlich seines Lebens freut...



    ...oder die Besucher duscht



    Hier wird gezeigt, wie die Elefanten früher Holzstämme mit Rüsseln und Stoßzähnen aufschichteten. So ein Elefant ist ja im Urwald wesentlich "geländegängiger" und schont den Boden viel mehr als moderne Maschinen.



    Man mag es für Kitsch halten aber die Tiere sind trotz der Größe sehr geschickt.



    Auch Fußball dürfen die Elefanten spielen.



    Höhepunkt der Show sind die malenden Elefanten. Ich dachte, das kann doch nicht wahr sein. Jeder malt was anderes. Im Laden sind verschiedene Bilder ausgestellt. Dabei ist auch erkennbar, daß jeder Elefant seinen eigenen Stil hat. Ich hätte es nie geglaubt, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie diese Elefanten ein komplettes Bild malen.



    Der Mahout taucht lediglich den Pinsel in einen Topf Farbe und gibt ihm dem Elefanten. Der malt was auch immer. Unvorstellbar!



    Diese drei Bilder haben drei Elefanten in meiner Gegenwart gemalt. Wer will, kann eines kaufen.



    Auch das ist fast nicht zu glauben. Dieses Bild wurde von drei Elefanten gemeinsam zeitgleich gemalt.



    Am Ende der Vorstellung haben wir uns im Camp umgesehen und dabei doch tatsächlich zwei Jungtiere gefunden. Anscheinend sind die Elefanten nicht sterilisiert und können sich in Gefangenschaft vermehren. Vielleicht gilt das nicht für alle, aber Jungtiere sind da.





    Ich hoffe, die Bilder gefallen euch auch wenn sie nur mit dem Handy aufgenommen wurden. Bekanntlich ist der Kamera ja ein kleines Unglück geschehen. Aber diese Geschichte kennt ihr ja...


    Hier findet ihr einen Bericht über meinen Ritt auf einem Elefanten auf der Insel Koh Chang zwei Wochen zuvor.


    Thailand: Elefanten reiten auf der Insel Koh Chang


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    ja, die Bilder gefallen mir. Ich glaube auch, was man so anhand der Bilder sehen kann, daß es diesen Elefanten wohl wirklich gut geht und sie soweit möglich "artgerecht" gehalten werden. Sie dürfen Baden und Spielen und Aufgaben erledigen, damit es ihnen nicht langweilig wird. ich denke mal, es geht ihnen besser, als bei uns in einem Zoo.... (oder wenn ich da an diese Tiger denke die für Fotos mit Touristen herhalten, und deshalb halb betäubt ihr Dasein fristen müssen)
    Aber mit den Gemälden, also ich weiß nicht, ich würde ja fast meinen, Du willst uns veräppeln... Führt denn der Mahout dem Elefanten den Pinsel? (da kann ich doch bei den Gemälden ein Schildchen erkennen mit einem durchgestrichenen Fotoapparat, aber es juckt halt im Auslösefinger, gell :thumbsup: )
    Ich finde es schön, daß es dieses Camp für die arbeitslosen Elefanten gibt, so sind alle gut versorgt, die Tiere und auch ihre Mahouts.

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

    2 Mal editiert, zuletzt von tosca ()

  • Hallo Jürgen,


    ja, die Bilder gefallen mir. Ich glaube auch, was man so anhand der Bilder sehen kann, daß es diesen Elefanten wohl wirklich gut geht und sie soweit möglich "artgerecht" gehalten werden. Sie dürfen Baden und Spielen und Aufgaben erledigen, damit es ihnen nicht langweilig wird. ich denke mal, es geht ihnen besser, als bei uns in einem Zoo.... (oder wenn ich da an diese Tiger denke die für Fotos mit Touristen herhalten, und deshalb halb betäubt ihr Dasein fristen müssen)
    Aber mit den Gemälden, also ich weiß nicht, ich würde ja fast meinen, Du willst uns veräppeln... Führt denn der Mahout dem Elefanten den Pinsel? (da kann ich doch bei den Gemälden ein Schildchen erkennen mit einem durchgestrichenen Fotoapparat, aber es juckt halt im Auslösefinger, gell :thumbsup: )
    Ich finde es schön, daß es dieses Camp für die arbeitslosen Elefanten gibt, so sind alle gut versorgt, die Tiere und auch ihre Mahouts.

    hallo Sylvi,


    ich bin kein Fachmann was Elefanten anbelangt, glaube jedoch, daß es die Tiere in dem Park hier relativ gut haben. In die freie Wildbahn kann man sie nicht entlassen, weil die Tiere dort nicht zurechtkommen würden. Hinzu kommt das fehlende soziale Gefüge. Der Elefant ist ein Herdentier. Eine Herde mit Hierarchien hat sich bei gefangenen Tieren nie bilden können. Der ranghöchste ist der jeweilige Mahout.


    Was die Bilder anbelangt möchte ich noch mal klarstellen, daß ich mir vielleicht am 1. April einen Scherz erlaube, nicht jedoch heute. Für mich war das genauso unglaublich wie es dir oder auch anderen erscheinen mag.


    Nochmal zur Klarstellung. Der Mahout tunkt lediglich den Pinsel in Farbe ein. Dabei wählt er die Farbe aus und gibt den Pinsel dem Elefanten in den Rüssel. Der Mahout steht ohne Blickkontakt und Körperkontakt neben dem Elefanten während der malt. Ist keine Farbe mehr auf dem Pinsel reicht der Elefant diesen mit dem Rüssel dem Mahout, der den Pinsel dann wieder in einen Farbtopf taucht und anschließend dem Elefanten gibt.


    Die drei Tiere, die in meiner Gegenwart gemalt haben, verwenden unterschiedliche Techniken. Der eine tupft im Abstand von ein bis zwei Sekunden auf das Blatt, der andere zieht Striche und der andere malt eher Kleckse. Ich habe das genauso wenig verstanden wie du.


    Nun könnte man ja vielleicht meinen, daß die linken beiden Bilder Zufälle sind, die für unser Auge Pflanzen ähneln. Der Wahnsinn ist jedoch der Elefant in Umrissen im rechten Bild. Die Zuschauer sind dabei alle auf der Tribühne zu diesem Tier gelaufen und haben fotografiert und gefilmt wie der Teufel. Ich frage mich, was im Gehirn des Elefanten wohl vorgeht, wenn er malt???????


    Von einem Fotografierverbot habe ich nichts gesehen. Ich spreche weder thailändisch noch kann ich deren Schrift lesen oder Symbole erkennen. ^^


    grüsse


    jürgen

  • Wenn wir irgendwohin verreisen, sind wir ja alle Touristen.
    Schön, dass durch das Eintrittsgeld der Touristen diese 70 Elefanten nun ein gutes Leben haben und ihre Mahouts profitieren ja auch davon.


    Ist ja interessant, dass man den Tieren sogar beibringen konnte, ein Bild zu malen. Wieviele Motive ein Elefant wohl erlernt hat, zu malen?


    Danke für den schönen Fotobericht.

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Die Asiaten sind in ihrer Grundhaltung höflich und zurückhaltend. -So habe ich sie jedenfalls erlebt. Sie würden also kaum einen ausländischen Touristen auf ein "Fehlverhalten" (oder sollte er zufällig einmal etwas übersehen haben ^^ ) hinweisen und schon gar nicht öffentlich zurechtweisen.


    Mit den malenden Elefanten hast Du mich richtig verblüfft. –Ich bin der Meinung, es ist doch eigentlich egal, ob nun das Malen antrainiert ist, menschlich gesteuert wird oder das Gemälde doch einem höchsteigenen künstlerischen Ausdruck des Elefanten entstammt. Es ernährt Mensch und Tier und das ist überlebenswichtig bei den Gegebenheiten.


    Danke Jürgen, für die interessanten Einblicke in die Station.


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • So wie Du das Elefantencamp erlebt hast , kann wohl kaum ein Tierschützer etwas dagegen haben .
    Ich erinnere an die Orcas im Loropark auf Teneriffa, bei denen sich jetzt die Frage stellt, was man mit ihnen tun soll, damit sie sich nicht zu Tode langweilen.Dieter s.#54 hat darauf hingewiesen)


    Arbeitselefanten kann man nicht in die Wildnis entlassen. Und was Du uns in Deinem Bericht zeigst , ist doch sehr postiv.
    Auch dagegen , dass mit Toruisten Geld verdient wird, kann kaum jemand etwas einwenden.


    Dass Elefanten malen, habe ich schon mal in einer Reportage über einen Tierpark in D gesehen ( Ich weiß nimmer welchen ) .
    Dort allerdings habe die Elefantenpfleger das Papier vor dem farbgetränkten Rüssel des Elefanten so bewegt, dass ein Bild entstand.
    Dass es auch anders geht, habe ich hier gelesen
    http://m.tierwelt.ch/?rub=4496&id=41373


    Viele Grüße,
    Elke

  • glaube jedoch, daß es die Tiere in dem Park hier relativ gut haben.

    Das ist das Wichtigste und kommt auch im Forum, wie ich gelesen habe gut an. Das hast du wunderbar heraus gestellt.


    Darf gar nicht an die Tierhaltungen, wie Esel in Griechenland, oder auf den Prinzeninseln in der Türkei denken.


    Das sind wunderbare Bilder geworden von dir, vielleicht ist es den Elefanten auch bewusst, wenn sie die Besucher ein bisschen duschen. Kann ja nicht schaden.


    lieben Gruß
    Helmut

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