Die Ewige Stadt - zweiter Anlauf

  • Bis zu diesem schönen weißen Denkmal hat uns unsere Rom-Besichtigung zu Fuß auch geführt.



    Wir werden in diesem Jahr wieder mal dort sein und dann möchte ich auch diese schöne Aussicht genießen, die Du uns von hier oben vorgestellt hast, Grizzly.


    Danke für Deinen interessanten Rom-Bericht. Rom ist einfach überwältigend. :thumbup:

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Bedrückend, diese Informationstafel über das Schicksal der 650 000 (!) italienischen Soldaten.


    non si siede a gli scalini

    Nicht rauchen, nicht essen, verstehe ich,
    aber das?
    Gibt es wenigstens Bänke und Stühle zum Rasten?


    Es gibt so viel zu schauen und zu lesen -




    Aber für die tolle Aussicht von der Plattform würde ich das auch auf mich nehmen.


    Viele Grüße,
    Elke

  • Ich bilde mir ein, dass es in dem Bau ein Cafe o.ä. gibt. Sicher bin ich aber nicht.
    Drumrum gibt's jede Menge.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Das Collosseum


    Was wäre Rom ohne seine antiken Ruinen ? Viele haben selbst den jahrhundertelangen Missbrauch als Steinbruch überstanden. Wobei man heut nicht mehr weiss, war es das, oder der natürliche Verfall, oder Kriegseinwirkungen ? Das Colloseum jedenfalls ist auch als Ruine noch ein prachtvoller Bau.


    Der Bau des heutigen Collosseum wurde 72 n.Chr. unter Kaiser Vespasian begonnen und innerhalb acht Jahren fertig gestellt, d.h. schneller als der Berliner Flughafen. Seit 532 wurde es nicht mehr als Theater benutzt und diente als Wohnquartier bzw. wie schon erwähnt als Steinbruch, bis 1744. Damals erliess Papst Benedikt XIV. ein Edikt, wonach er das Kolosseum zur geweihten Märtyrer-Stätte erklärte, einen Kreuzweg mit Kapellen darin einrichtete und durch Edikt von 1744 den Erhalt des Kolosseums anordnete. Hintergrund war die heute umstrittene Annahme, dass im Kolosseum zahllose Christen für ihren Glauben gestorben seien. Seit 1964 findet im Kolosseum an jedem Karfreitagabend ein Kreuzweg mit dem Papst statt.

    Zitat

    Im Kolosseum konnten nach heutigen Berechnungen ca. 50.000 Zuschauer Platz finden. Das podium, die erste Reihe der Sitzplätze, war den römischen Senatoren vorbehalten. Auch die kaiserliche Loge (pulvinar) befand sich hier. Spezielle Plätze gab es auch für die Vestalinnen, die traditionsgemäß öffentlichen Schauspielen beiwohnten. Darüber lag das Maenianum primum, das dem Stand der Equites vorbehalten war. Die darüber befindlichen Reihen maenianum secundum waren in drei Sektoren unterteilt. Der unterste Sektor (imum) diente den wohlhabenden Bürgern, während der oberste Sektor (summum) den ärmsten Bewohnern Roms vorbehalten war. Schlechter waren nur noch die Frauen der untersten Schichten untergebracht. Für sie gab es Stehplätze auf einer Holzkonstruktion auf dem obersten Geschoss (maenianum summum in ligneis), das Titus anbauen ließ.


    Das Kolosseum ist ellipsenförmig gebaut. Seine Breite beträgt 156 Meter, die Länge 188 Meter, der Umfang 527 Meter, die Höhe 48 Meter. Auch der Boden der Arena war elliptisch mit einer Breite von 54 Metern und einer Länge von 86 Metern. Die runde Form sollte verhindern, dass Gladiatoren, zum Tode Verurteilte oder gejagte Tiere in einer Ecke Schutz suchen konnten. Den Boden der Arena bildeten Holzbohlen, die sich nach Bedarf entfernen ließen. Darunter befanden sich die Kellerräume und das 7 Meter dicke Fundament.

    Zitate und Infos aus Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Kolosseum


    Das Kolosseum dient seit dem Jahr 1999 als Monument gegen die Todesstrafe. Immer wenn ein Todesurteil ausgesetzt wird oder ein Staat dieser Welt die Todesstrafe abschafft, wird das Kolosseum 48 Stunden lang in bunten Farben angestrahlt. Getragen wird die Aktion von der italienischen Regierung und verschiedenen Menschenrechtsgruppen, darunter Amnesty International und der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio.



    Auch der Ortsunkundige findet das Collosseum ohne Probleme, liegt es doch an der gleichnamigen Straßenbahn- (Linie 3) und Metrostation. Im Vorverkauf bekommt man die Eintrittskarten etwas teurer, aber man hat dann nur eine kurze Warteschlange, eine halbe Stunde hab ich damit bestimmt gespart. Sicherheitskontrollen auch hier, immerhin musste ich nicht die Stiefel ausziehen.

















    Viele zum Teil kunstvoll bearbeitete Steine liegen einfach herum.




    Es gibt jetzt eine Reiseberichtspause, weil ich ab morgen bis zum 2. April in Schweden bin


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  • Auch der Ortsunkundige findet das Collosseum ohne Probleme, liegt es doch an der gleichnamigen Straßenbahn- (Linie 3) und Metrostation. Im Vorverkauf bekommt man die Eintrittskarten etwas teurer, aber man hat dann nur eine kurze Warteschlange, eine halbe Stunde hab ich damit bestimmt gespart. Sicherheitskontrollen auch hier, immerhin musste ich nicht die Stiefel ausziehen.

















    Viele zum Teil kunstvoll bearbeitete Steine


    liegen einfach herum.



    Es gibt jetzt eine Reiseberichtspause, weil ich ab morgen bis zum 2. April in Schweden bin

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  • Die Liberazione, die Befreiung von den deutschen Besatzern, gehört untrennbar zur italienischen Identität. Entsprechend muss ein Tourist, der sich nicht nur die Sonne auf den Bauch scheinen lassen oder die Kunstschätze des Landes bewundern will, dieser Geschichte widmen, insbesondere wenn er aus dem Land der ehemaligen Aggressoren kommt.


    Bekanntlich war das faschistische Mussolini-Italien mit NS-Deutschland verbündet. Das änderte sich, als Mussolini nach der Landung der Alliierten auf Sizilien am 25. Juli 1943 gestürzt wurde, und Italien kurz darauf als Verbündeter NS-Deutschlands ausschied. Währrend Süditalien relaiv flott befreit wurde, besetzten die Hitler-Truppen Mittel- und Norditalien und lieferten sich mit den Alliierten einen grausamen Abwehrkampf, mit den Alliierten. Unterstützt wurden letztere dabei durch die Partisanen der Resistenza. NS- bzw. SS-Truppen ermordeten dabei Tausende von Partisanen und Zivilisten, auch Frauen und Kinder. Am 24. März 1944 wurden in diesen Höhlen 335 Italiener erschossen, der älteste 74, der jüngste 15 Jahre alt, als Vergeltung für einen Partisanenangriff.
    https://de.wikipedia.org/wiki/…rdeatinischen_H%C3%B6hlen


    Nahe der Piazza San Giovanni in Laterano befindet sich in der Via Tasso Nr. 145
    das Museo della Liberazione

    .

    Zitat

    Das Historische Museum der Befreiung wurde in den Räumlichkeiten des Gebäudes, das während der Nazi-Besatzung von Rom (4. Juni 1944 11. September 1943) als Gefängnis von der Sicherheitspolizei (SIPO) und vom SS-Sicherheitsdienst (SD) verwendet war. Nach der Besetzung von Rom wurde das Gebäude Via Tasso 145-155 der Sitz von SD und SIPO unter der Führung von Oberleutnant Herbert Kappler. Das Gebäude war vorher der Sitz der kulturellen Büros der deutschen Botschaft. Es war der Ort, an dem man gefangen genommen wurde, auch ohne Grund, verhört, verhaftet und gefoltert. Von hier konnte man direkt zum Gefängnis von Regina Coeli gebracht werden oder zum Kriegesgericht (Gefängnisstrafen in Deutschland oder Erschießung in Forte Bravetta). Die Alternative waren Deportation oder, oft, Ermordung in den Ardeatinischen Höhlen. Über zweitausend Männer und Frauen waren dort inhaftiert - über 350 Frauen, dazu Partisanen, Soldaten und Bürger.



    Nach der Befreiung wurde das Gebäude von Evakuierten besetzt. Sie blieben dort bis 1950, als der Besitzer dem Staaten vier Wohnungen mit der ausdrücklichen Klausel gespendet hat, die sie das Historische Museum der Befreiung schaffen sollten, das endlich am 4. Juni 1955 gegründet als eine öffentliche Institution mit dem Gesetz 14 April 1957 n. 277 eröffnet wurde.

    Übersetzung aus der o.g. Museums-HP, von mir etwas bearbeitet



    29.1.2017


    Der Bus 218 bringt mich von der Piazza San Giovanni in Laterano (gegenüber der Basilika) zu den Fosse Ardeatine. Die Gedenkstätte liegt in Fahrtrichtung rechts.













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  • Oh ja, Grizzly....


    Entsprechend muss ein Tourist dieser Geschichte widmen, insbesondere wenn er aus dem Land der ehemaligen Aggressoren kommt.

    Das gilt nicht nur für Italien - auch in Griechenland sind wir letztes Jahr ständig darauf gestoßen.



    Das änderte sich, als Mussolini nach der Landung der Alliierten auf Sizilien am 25. Juli 1943 gestürzt wurde

    Kennst Du diese Geschichte mit den Fieseler Störchen und wie es es mit Mussolini zunächst weiterging?
    http://www.spiegel.de/einestag…us-der-luft-a-951252.html
    Vielleicht hast Du meinen Bericht von letztem Jahr gelesen.



    Gruß,
    Elke

  • Ich hab ihn erst jetzt gelsen, liebe Elke, damals war ich grad kurz vor der Papstreise und hatte anderes im Kopf. Aber eine interessante Ergänzung !

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  • Seit meinem Ruhestand hab ich viel weniger Zeit für das Internet als vorher -
    wie das wohl kommt ??
    Deshalb kommen meine Berichte leider etwas gestückelt daher, sorry.



    Wenn in einer antiken oder mitterlalterlichen Stadt gebaut werden soll, gibt's oft Überraschungen, und dann sind die Archäologen gefordert, wobei das schon in Hamburg passieren kann. Umso mehr in Rom.
    Auf dem Largo di Torre Argentina - der Name hat nix mit Argentinien zu tun, sondern kommt von einem päpstlichen Zeremonienmeister - wurde nach dem Abriss der dortigen Häuser 1909 überhaupt nichts mehr gebaut. Inzwischen sind die Reste von vier Tempeln ausgebuddelt, ansonsten gehört der Platz den Katzen und ihren Betreuerinnen, mehr dazu hier.








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  • Deshalb kommen meine Berichte leider etwas gestückelt daher, sorry.

    Macht nichts... Hauptsache, Du vergisst sie nicht. :wink:
    Ich mag es, mit Dir virtuell durch eine Stadt zu streifen - und vieles aus Deinem Blickwinkel zu sehen.


    Liebe Grüße,
    Elke

  • 4 Jahre später, ein paar Bilder hatte ich bei Facebook reingestellt, die haben eine Erinnerungsfunktion, weshalb ich aktuell überhaupt auf diese Reise, wie eine Geschichte aus ferner Vergangenheit, erinnert wurde. Und daran, dass ich Euch die Rückfahrt unterschlagen habe.


    Die nette Reisezentrum-Angestellte im Hamburger Hauptbahnhof hatte für die Hinfahrt, unter Berücksichtigung von Bahncard 50 und diversen Rabatten, eine Verbindung für verträgliche 125 € gefunden, die Rückfahrt sollte allerdings 230 € kosten, und sie empfahl mir, mein Glück lieber in Rom zu versuchen - da wartete allerdings eine Überraschung auf mich:


    Roma Termini, Fahrkartenschalter, Tag nach der Anreise:


    Der Angestellte hat meinen Wunsch gehört und tippt und tippt und tippt. Dann schüttelt er den Kopf.
    "Mi dispiace, es tut mir leid, aber ich bekomme keine biligere Fahrkarte als für 300 €. Es sei denn, Sie wollen für 39 € einen Sitzplatz im Nachtzug nach München nehmen ..."
    Einen Schlafwagen gibt es nicht, hätte auch keinen Bock auf Mitschnarcher im Etagenbett, dafür bin ich zu alt.
    Er empfiehlt mir, hier im Bahnhof ein paar Büros weiter einen Flug zu buchen. Den krieg ich, für 150 €, plus 15 € Zubringerzug, d.h. für ca. 20 € mehr als den Gesamtpreis Nachtzug Rom-München plus ca. 90 € München-Hamburg (incl. Bahncard 50).



    30.1.2017: Also doch Flug.


    Nach ein paar Komplikationen bei der Gepäckaufgabe und dem obligatorischen Wanderstiefel-Aus/Anziehen, wegen der Metallhaken die den Detektor zum Quietschen bringen (wenigstens gibt man mir einen Hocker für diese Prozedur), darf ich in den Flieger, der fliegt auch tatsächlich, und 2 1/2 Stunden später bin ich wieder in Hamburg.

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  • leider sind manche Fotos nicht mehr sichtbar,

    Das bedaure ich auch sehr. Ich erinnere mich an eindrucksvolle Bilder.

    Wie leider an manchen Stellen im Forum, zeigt es sich , dass Bilder "verschwinden" können , wenn sie aus fremden Datenbanken stammen.

    Datenbanken, die es nicht mehr gibt, oder die nicht mehr aktuell sind. Dagegen können wir nichts tun. :(

    Ich möchte an dieser Stelle wieder einmal dringend empfehlen, unsere forumseigene Datenbank, die Medienverwaltung, zu benützen!

    Dort können Bilder in Originalgröße hochgeladen werden und stehen unbegrenzt immer wieder zur Verfügung.


    Ich möchte waldi danken, der hier im Forum in Zusammenarbeit mit den Bildbesitzern einige lückenhafte Beiträge wieder vervollständigt hat, eine mühsame Arbeit.


    Vielleicht gelingt das hier mit dem Rombeitrag auch , Grizzly ?

    Es würde sich lohnen !

    Auch noch nach 4 Jahren ( oder vielleicht erst recht !)


    Gruß,

    Elke

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