Dacharbeiten bei minus 7 Grad

  • Nachdem ich so manches mal einen kurzen O.T Schlenker ( man möge mir das verzeihen) auf meine Dauerbaustelle nebenan eingestellt habe,


    möchte ich heute mal meine Winterbaustelle bei Dauerfrost ins Bild rücken.


    Dieses Fertighaus Nr. 5 ( es kommt ja noch Nr. 6 und rückt mir damit gehörig auf die Pelle) ist zwischenzeitlich wegen des Schneefalls und dem Dauerfrost etwas in Verzug geraten.


    Aber, derzeit wird , nachdem man mit Fertigteilen das Dach aufgesetzt hat, daran gearbeitet, dieses vom Schnee zu befreien.


    Heute kam nun der Kran wieder, um letztlich die Dachziegel aufzulegen.


    Hatte ich schon seit Weihnachten Bedenken, wie das Haus je austrocknen kann, als bei Sturm und Schneeschauer unverdrossen die Fertigteile installiert wurden, so komme ich


    immer mehr ins Grübeln, wie bei diesem Dachunterbau die Nässe wieder verschwindet, die sich durch Frost und ein bisschen mit dem Besen reinigen dauerhaft hält und jetzt nur noch die Dachziegel aufgelegt werden.


    Ich sehe täglich, wie sich die Bauarbeiter bei diesen Wetterbedingungen abmühen. Auch wenn es immer wieder heißt, die sind


    das gewohnt, ist man über seine eigene Berufswahl froh. (wobei sich bei manchen diese Frage sicher nicht stellte).


    Unglaublich für mich auch, wie die ohne Sicherung auf nasser Baustelle da oben "rumturnen".


    P1020438.jpg



    P1020439.jpg



    P1020440.jpg


    Die Teleaufnahme wurde durch das näherliegende Strauchwerk am scharf stellen gehindert, aber man erkennt, den verbleibenden Untergrund.


    Lieben Gruß
    Helmut

  • Ich habe gegenüber auch gerade eine Truppe im Blick, die seit Tagen bei ähnlichen Minusgraden das Flachdach eines abgebrannten Hauses erneuert. Meine Hochachtung vor den Leuten, das ist ein echter Knochenjob und sie machen ihn gut.
    Fotos möchte ich ohne Einwilligung lieber nicht machen und ins Netz stellen.


    Liebe Grüße
    Helga

  • hallo Helmut,


    ein Gerüst mit Fangnetz ist dran, soweit ich das erkennen kann. Im Bereich der Traufe, also an den Seiten ist das Gerüst nicht vorschriftsmäßig. Nur ganz oben am First ist eine seitliche Absturzsicherung angebracht.


    Was das Legen der Dachziegel anbelangt, gibt es da weniger Probleme mit Feuchtigkeit. Sind die ordnungsgemäß gelegt, wenn Eis und Schnee entfernt wurden, dann trocknet die darunterliegende Lattung und Konterlattung aus, weil heutzutage das Dach unten offen ist und ein Trockenfirst verbaut wird.


    Auch darunter gibt es keine Probleme mit Feuchtigkeit. Da du von einem Fertighaus gesprochen hast, nehme ich aufgrund deiner gezeigten Bilder an, daß auch die Dachisolierung aus Holzfaserplatten Pavatex


    https://www.pavatex.de/startseite/


    gefertigt wurde. Die dürfen auch beim Verlegen naß werden. Sie trocknen wieder. Ich habe diese Platten auch schon verbaut, allerdings trotzdem mit Spezialfolie Tyvek abgedeckt. Schließlich bin ich kein Bauträger, bei dem das Haus nur bis zum Ablauf der Garantie halten soll...


    Du kannst dich sicherlich an das Mehrfamilienhaus schräg unterhalb unseres Hauses in Liznjan erinnern. Das dreigeschossige Haus wurde einschließlich Dach und Spenglerarbeiten ganz ohne Gerüst gebaut. Die Dachrinnen wurden vom Dach aus verlegt! Ein Gerüst wurde erst zum Verkleben des Vollwärmeschutzes und dem anschließenden Verputzen aufgestellt. Es geht alles irgendwie...


    grüsse


    jürgen

  • hallo Helmut,


    doch, das passt schon. Wenn es taut, dann schmilzt der Schnee darunter und läuft nach unten als Wasser ab. Die Pavatex-Platten trocknen durch den Luftzug unter der Lattung. Durch die Erwärmung der Dachziegel entsteht ein Luftzug von unten nach oben. Dabei wird die Luft unter den Ziegeln wärmer und kann durch den Trockenfirst entweichen. So verschwindet auch die Restfeuchte. Rechts vom Arbeiter kannst du auch erkennen, wie Dachziegel mit Metallklammern in den Dämmstoffplatten verankert werden. Das muß man nicht machen, ist jedoch bei einzelnen Ziegeln zwischendrin ganz gut, insbesondere dann, wenn die Firstrichtung von West nach Ost verläuft, weil vor allem die Westwinde stark wehen können. Diese Klammern verhindern, daß einzelne Dachplatten angehoben werden und somit das Dach vom Wind abgedeckt wird.


    Die Ortgangziegel, also der letzte Ziegel rechts oder links müssen angeschraubt werden. Wenn man gut arbeitet und nicht sparen will, sollte auch ein sogenanntes Schirmblech die Schirmbretter an den Seiten des Dachs verblenden um ein Auswaschen der Farbe im laufe der Jahre zu verhindern.


    grüsse vom Hobbydachdecker ;)


    jürgen

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