Inversionslage am Wallberg

  • Ausgelöst durch das begeisternde Bild einer nächtlich erleuchteten Inversionslage am Wallberg


    Beleuchtungsdekoration


    bin ich gestern spätnachmittag`s zu meinem Geburtsort (Tegernsee) gefahren, was mich auch hier zu einer kleinen Erzählung reizt:
    .


    Um einen langen Nachtmarsch zu vermeiden, schließlich fährt die Seilbahn ab 16 Uhr nicht mehr, zog ich es vor,


    mit dem Auto die Wallbergstr. bis zum Moos zu fahren.


    Das Moos ist ein großer Parkplatz mit einer Almhütte. Vergleichbare Höhe wie eine Mittelstation.


    Es ist jetzt die einzige Hütte , da es am Wallberg oben nur noch die Bergstation gibt. Wie ich vom Hüttenwirt erfahren habe, ist das Wallberghaus am Sattel zwischen Wallberg und Setzberg für lange Zeit geschlossen.


    Was dem , wer es kennt, vermutlich auch das Wasser in die Augen treibt.


    Habe ich dort oben , doch Kindheit und Jugend zu einem großen Teil verbracht.


    Kein Wunder, dieses besonders saisonal stark frequentierte Berghaus wurde von dem neuen Pächter vor 3 Jahren wieder auf Bedienung umgestellt.


    Was zwangsläufig nicht klappen konnte, da die Aushilfen (meist zwar im Familienbereich) nicht an einzelnen , aber besonders schönen Tagen , kurzfristig einspringen konnten. Der Vorbesitzer hat nicht umsonst auf Selbstbedienung umgestellt.


    Neuerdings hat also der Besitzer des Hauses Weißach, ein Hochpreishotel erster Güte , dieses Wallberghaus übernommen.


    Man kann sich vorstellen, was dies bedeutet, denn ähnliches mit allem Schnick - Schnack will er da oben realisieren. Entsetzlich.
    "
    Die Gemütlichkeit , wie sie sich oft urplötzlich oben ergeben hat, siehe hier diese Spitzbuben mit inspirativer Musikeinlage auf der Wallberghaus Terrasse (Archivfoto), wird es nicht mehr geben.





    Aber anscheinend wurde der Wirt vom Moos schon diesbezüglich angesteckt , verlangte er doch für eine Tasse Kaffee und 1 Stück Apfelkuchen, Kategorie fast nicht wahrnehmbar , und obendrein 2 Plätzchen , nachdem er vorher vollmundig vrkündigte , von seiner Oma selbst gemacht, stolze 12,50 €.


    Nun ja, am Moos war immer noch starker Nebel. Hoffnung auf ähnliche Bilder, wie von der Webcam, schwanden. Wenigstens die Vorhersage vom Wirt war richtig, dass es an diesem/r Tag/Nacht nicht zu solch einer Illumination von unten kommen kann, da die Wolkendecke wesentlich dicker war.


    Unverdrossen raffte ich mich nun auf ( 2°) , da schon mal oben, und marschierte durch dicken Nebel, aber siehe da, nach nur 100 Höhenmetern war ich über dem Nebelsüppchen.


    Der Weg führte mich jetzt hinauf zum Einstieg zur Freisinger Hütte , also nach 200-300 Höhenmeter zu einer prachtvollen Waldschneise, die wenigstens diese 3 Bilder ergab. Handaufnahme, da ich kein Stativ mit"schleppen" wollte.


    Immerhin eine Alternative, die mich persönlich sehr glücklich machte.







    Könnte sein, dass es euch gefällt, auch wenn man nicht so viele Erinnerungen daran knüpft.



    Interessant war in diesem Zusammenhang beim langen Verweilen auf einem Bankerl, wieviele an diesem Freitag Abend noch den Aufstieg zur Freisinger Hütte machten.


    Familien mit 2-4 Kinder, mehrere Radlfahrer!!! unterwegs mit Stablampen oder Radllicht. Ich war schier begeistert. Junge Leute mit ihren Eltern, die sich nachts zur Hüttenwanderung aufrafften.


    Gut, in jungen Jahren machte man das selbst recht oft, aber wenn man so im Alter da hoch schlürft, bedarf es schon eines kleinen inneren Schubsers, allein mit dem


    Herrgott da bei Nebel und später Nacht durch den Wald seinem Ziel entgegen zu kommen.


    Mich hats gefreut.


    So " hatschte" ich also , bewaffnet mit der Handylampe wieder hinunter zum Auto, das inszwischen arg abgekühlt war, aber durch persönliche Hitze nicht so empfunden wurde.


    Und so fuhr ich langsam durch die Nebelsuppe im ersten Gang hinunter und hoffte , dass die Schranke automatisch aufging.


    Nach erlösender Durchfahrt kam ich bei der Umfahrung der Egerner Bucht noch an meiner Lieblingsstelle vor dem Leeberg , gegenüber Rottach -Egern, vorbei.


    Und mit diesem Eindruck, obwohl einige von euch ihn schon kennen, möchte ich schon mal den bevorstehenden 1. Adventssonntag , hinweisen.





    Auf diesem Weg euch allen gleich mal einen erfüllten Einstieg zum Advent.


    Lieben Gruß
    Helmut

  • Respekt, lieber Helmut und Bewunderung


    Ob dieses


    kleinen inneren Schubsers


    um bei Nacht und Nebel bis hinauf zu einem Aussichtpunkt zu gelangen , an dem Du diese wunderbare Aussicht über das Nebelmeer genießen konntest.



    Der Aufstieg hat sich gelohnt und ich bin froh, dass Du bei Dunkelheit und Nebel heil wieder hinunter und heimgekommen bist.



    Das ist der Vorteil, wenn man jeden Weg und Stein kennt wie Du , es war ja das „Revier“ Deiner Jugend und Kindheit.



    Du hattest beim Gehen genug Zeit, um über die Veränderungen bei der Bewirtschaftung von Berghütten zu sinnieren.



    Es gibt sie schon noch, jene urigen Alm- und Berghütten- aber immer weniger. Dass im Tegernseer Tal die Hochpreiswelle immer weiter um sich greift, wundert mich nicht.



    Schade.


    Aber man „muss“ ja nicht …. Ein Rucksack mit Brotzeit, eine Thermosflasche mit heißem Getränk und dann ein Bankerl auf dem Gipfel – so geht es auch.



    Liebe Grüße,


    Elke

  • @


    erst recht aber die Geschichte dazu!

    Das freut mich ganz besonders aus berufenem Munde zu hören.


    @
    Ebenso wie der liebe Zuspruch



    Respekt, lieber Helmut und Bewunderung

    ich glaube ,ich habe heute selbst beim Schreiben entdeckt , dass ich hier ein , wenn auch klitzekleines ,emotionales Moment meiner Vergangenheit einfließen ließ.


    Lieben Gruß
    Helmut

  • hallo Helmut,


    die Zeiten ändern sich auch in den Bergen. Mir gehts ja ähnlich wie dir. Allerdings findet man als Insider immer noch Regionen wo es ruhiger ist und nicht nur der Kommerz und Rummel regiert.


    In wenigen Wochen werden wir sicherlich wieder das Gejammer der Skiliftbetreiber und Hoteliers über den mangelnden Schnee verbunden mit dem erneuten Ruf nach Subventionen hören. Da klingt so, als könne ausreichend Geld den Klimawandel verhindern.


    grüsse


    jürgen

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