Das Dorf Locronan in der Bretagne

  • Im Mai war ich zwei Wochen in der Bretagne. Ein „Vorzeigedorf“ ist das kleine Locronan südlich der Bucht von Brest im Departement Finistère. Obwohl der Tag meines Besuchs bewölkt war und es immer wieder mal leicht regnete, möchte ich euch die Bilder nicht vorenthalten. Die Witterung trug sicherlich dazu bei, daß das Dorf noch älter oder auch düsterer wirkte als bei Sonnenschein.







    Alle Häuser sind ausnahmslos aus dem einheimischen Granit gebaut.







    In der Bretagne sind nicht nur Ortstafeln, sondern auch die Straßenschilder zweisprachig. Das Bretonische ist eine keltische Sprache, die man vielleicht mit dem Irischen oder Walisischen vergleichen kann.





    So urig wie diese Häuser auch erscheinen mögen. Die kleinen Fenster lassen nicht viel Tageslicht rein. Gerade an so einem Tag wie heute ist es noch dunkler als sonst in den Räumen.





    Die Dorfbäckerei wirbt mit diesem Metallrelief.







    Schauen wir mal in die Kirche Saint-Ronan aus dem 15. Jahrhundert hinein. Fachleute sprechen von unverfälschter Gotik. Die Kanzel und die Figuren stammen aus dem 17. Jahrhundert.









    Stilleben





    Hoch über dem Dorf am Hang hat der langjährige Bürgermeister (Amtszeit 1912 bis 1944) ein herrschaftliches Anwesen gebaut. Mittlerweile gehört es dem Staat.






    Der Größe des Parkplatzes vor dem Ort nach dürfte der Besucherandrang bei besserem Wetter und im Sommer wesentlich größer sein als bei meinem Besuch. Somit hatte die Vorsaison und das schlechte Wetter auch sein gutes. ^^


    Jürgen

  • Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dieser Baustil hängt irgendwie damit zusammen, dass sich generell die Bretonen,


    die ja auch ihren eigenen Sprachstil haben, wie wir hier schon des öfteren gehört oder gelesen haben, gerne auch im eigenwilligen Baustil abgrenzen.


    Alles wirkt mittelalterlich düster. Gut, die Bauweise mit Steinen und vermutlich Granit lässt eine flockige nicht zu.




    Wirkt auf seine Art schon wieder hochinteressant.


    Lieben Gruß
    Helmut

  • Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dieser Baustil hängt irgendwie damit zusammen, dass sich generell die Bretonen,


    die ja auch ihren eigenen Sprachstil haben, wie wir hier schon des öfteren gehört oder gelesen haben, gerne auch im eigenwilligen Baustil abgrenzen.


    Alles wirkt mittelalterlich düster. Gut, die Bauweise mit Steinen und vermutlich Granit lässt eine flockige nicht zu.
    ...

    hallo Helmut,


    nein, das hängt damit zusammen, daß nicht nur in der Bretagne, sondern auch in der Normandie oder der Mayenne, also überhaupt hier im Westen Frankreichs dieser Baustoff überall reichlich vorhanden ist. Somit kann man praktisch in jedem Kaff einen Steinbruch eröffnen und den harten Granit verarbeiten.


    Deshalb hält so ein Gebäude mit Mauern aus Granit ja eine kleine Ewigkeit. Lehm für das Brennen von Ziegeln ist nicht überall vorhanden.


    Was die bretonische Identität angeht, sei nur nebenbei erwähnt, daß dieser Landstrich über Jahrhunderte hinweg zwischen Franzosen und Engländern umkämpft war. Nirgends gehörten die richtig dazu. Jede Obrigkeit hatte somit auch Probleme, die Herrschaft auszuüben. Die Sprache, die sich sowohl vom englischen als auch französischen unterscheidet, trug das übrige dazu bei. Heute sprechen nur noch wenige Bretonen auch die bretonische Sprache. Ähnlich ist es ja im Elsaß und im Baskenland. Nur Korsika hält sich aufgrund der Insellage mit der eigenen Kultur noch gut im zentralistischen Frankreich.


    grüsse


    jürgen

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