Insel Ischia - Wanderung auf den Monte Epomeo

  • Schnee und Regen wechseln sich gerade draußen ab. Ideal also um am PC zu sitzen und euch ein paar Bilder von meiner Wanderung bei bestem und sonnigem Wetter auf den Monte Epomeo auf der Insel Ischia zu zeigen.


    Dieser Berg befindet sich so ziemlich in der Mitte der Insel im Golf von Neapel und ist 789 Meter hoch. Ich habe auf den Berg den einfachsten und bekanntesten Weg von Fontana aus gewählt. Der Ort liegt natürlich wie alle Gemeinden an der SS 270 und ist damit gut mit dem Bus zu erreichen. Deshalb hält sich die Anstrengung in Grenzen, weil es bereits bei 450 Höhenmetern losgeht. Dann allerdings steil bergauf.






    Am Wegrand sieht man immer wieder mal derartige Höhlen, die die Bewohner schon seit Jahrtausenden (!) in das weiche Vulkangestein meißeln. Jahrtausende deshalb, weil nicht die griechischen Kolonisten, die um 800 v. Chr. aus Euböa kamen die ersten Siedler auf der Insel waren, sondern Ausgrabungen zufolge bereits in der Steinzeit Ischia besiedelt war. Der deutsche Archäologe Giorgio Buchner hat hier in den 50er Jahren des letzen Jahrhunderts wichtige Entdeckungen gemacht.





    Am Anfang gehen wir noch auf einer schmalen steilen Teerstraße. An deren Ende nach 20 Minuten Gehzeit gibt es die erste von drei Verpflegungsstationen.










    Jetzt geht es auf einem ausgetretenen Eselspfad durch den Wald weiter nach oben. Bei einem Veranstalter kann man auch heute noch einen Ritt auf dem Esel da hinauf buchen. Schaut euch die weiteren Bilder an. Da gehe ich dann doch lieber zu Fuß rauf.











    Der Wald lichtet sich. Dafür hat sich der Weg im Laufe der Zeit tief in den weichen Fels eingetreten.





    Nun können wir auch erstmals über die Insel sehen.





    der Gipfel





    Zuvor muß ich jedoch noch ein Stück in den ausgetretenen Rinnen des Felsens steil nach oben gehen.





    Meine Wasserflasche dient dem Größenvergleich









    Im Jahr 1459 wurde die Kirche San Nicola von Mönchen in den Felsen hinein gebaut die zeitweise hier ein Kloster betrieben. Die letzten Bewohner dort oben waren Angehörige der Wehrmacht, die die exponierte Lage zur Beobachtung des Golfs während des Zweiten Weltkrieges nutzten.





    Unterhalb der beiden führt der Weg vorbei. Man sollte schwindelfrei und trittsicher sein.





    die letzten Meter nach oben





    Geschafft. Nun können wir uns in Ruhe umsehen. In der Ferne sehen wir neben Ischia Porto das Castel Aragonese.





    Forio





    Casamicchiola





    Der zweite Gipfel mit Blick auf den Golf von Neapel. Dazwischen die dritte Gaststätte am Weg.





    In der Ferne Capri





    Hin- und Rückweg führen links runter





    Man braucht je nach Kondition eine dreiviertel bis eine Stunde bis zum Gipfel. Zurück bin ich nicht den selben Weg gegangen, weil ich kurz unterhalb des Gipfels einen alten Wegweiser mit der Aufschrift „Forio“ gesehen habe. Die Rückfrage bei anderen Wanderern ergab, daß ich bei gutem Orientierungssinn und Kondition diesen Weg nehmen könne. Dann würde ich direkt zu meinem Hotel gelangen, wenn alles klappt. Es klappte sogar hervorragend. Näheres in der Fortsetzung des Berichts über die Wanderung…


    Jürgen

  • Bei einem Veranstalter kann man auch heute noch einen Ritt auf dem Esel da hinauf buchen.

    Da gehe ich dann doch lieber zu Fuß rauf.

    Das war schon mal der erste gute Gedanke, wer hat sie nicht schon überall erlebt, die armen Tragtiere.
    Hatte in Griechenland sogar mal einen Streit mit einem Eselsbesitzer . ( Man sah unter dem Sattel , aufgerauten Rücken mit Blut) Da ging es rund.
    Und alle die dabei waren, gingen plötzlich selbst den Weg.


    Und wenn man auf dem einen Bild den Herrn, so vermute ich mal, mit dem roten Hemd sieht, dann freut es mich, dass sich der nicht tragen ließ. Denn der hatte schon ordentlich für den Winter vorgesorgt. :P Aber Tierlieb.


    Daher, dass ich jetzt nicht mehr schwindelfrei bin, bin ich dir dankbar, per ausgewählter Bilder deine Wanderung nachvollziehen zu können.
    Ich kann es aber nachvollziehen, welch herrliche Gefühlswelt du, nicht nur da oben eingefangen hast.


    Eine Frage noch:


    Dieses Bild mit der Flasche auf der rechten Seite , zeigt doch meines Erachtens einen ehemaligen Wasserweg, ähnlich den Levadas? Denn links davon ist der eigentlich Gehweg.


    Lieben Gruß
    Helmut

  • ...Dieses Bild mit der Flasche auf der rechten Seite , zeigt doch meines Erachtens einen ehemaligen Wasserweg, ähnlich den Levadas? Denn links davon ist der eigentlich Gehweg...

    Nein Helmut, außer bei Regen, der hier nicht allzu häufig fällt, fließt bzw. floß da nie viel Wasser runter. Das Gestein ist so weich, daß dieser Weg im Laufe der Zeit vor allem von den Eseln ausgetreten wurde. Erst später dürfte der Steig auf der Seite geschaffen worden sein, weil es für Menschen unbequem ist, in der manchmal rutschigen Rinne zu laufen. Manche gehen heute in der Rinne und manche Wanderer daneben.


    Gerade im Herbst, wenn es doch ab und zu regnet und Laub in der Rinne liegt, sollte man nicht in der Rinne laufen. Bei meinem Besuch auf dem Epomeo war es trocken weshalb es auch in der Rinne gut zu gehen war.


    Zum Thema Tierschutz in Südeuropa sage ich mal bewußt nichts. Da kämen wir vom hundertsten ins tausendste. :(


    grüsse


    jürgen

  • Zum Thema Tierschutz in Südeuropa sage ich mal bewußt nichts. Da kämen wir vom hundertsten ins tausendste.

    Danke- das würde dann eine unendliche Geschichte (nicht nur Südeuropa , auch Ceylon, Südamerika, usw....)


    Der Weg , den Du beschreibst, fasziniert mich.


    Natürlich sind die Panoramen sehr schön - mehr als das gefallen mir die durch die geologischen Gegebenheiten ( Bims) bestimmten, teilweise uralten Wege.
    Ich habe Ähnliches noch nirgendwo gesehen.


    Und wenn dann noch in regelmäßigen Abständen "Verpflegungssationen" vorhanden sind, braucht man nicht einmal eine Rucksack mitzuschleppen.


    Schöne Wanderung - schöne Bilder ! Danke!


    Viele Grüße,
    Elke

  • hallo Elke,


    mit dem Rucksack hast du ein Thema angeschnitten, daß ich am Rande erwähnen möchte. Einen solchen habe ich vergessen auf die Insel mitzunehmen. Hingegen hatte ich eine leichte gefütterte Regenjacke mit vielen Taschen dabei. Ein Allgäuer Bergfex hält es ja schon ein paar Stunden ohne Brotzeit in den Bergen aus, nicht jedoch ohne Wasser. Bäche gibt es auf der Insel so gut wie keine. So blieb mir nur, eine Halbliterflasche Wasser in der Jackentasche mitzuführen und darauf zu vertrauen, daß es irgendwo und irgendwann was zu futtern gibt. Das hat recht gut geklappt.


    Im übrigen war es so warm, daß ich nahezu immer in kurzer Hose und im T-Shirt laufen konnte. Lediglich wenn Schatten und stärkerer Wind dazukam, mußte ich zeitweise die Jacke anziehen. Klimatisch im Oktober super zum Wandern!


    hier gibt es im Übrigen den Bericht über den Abstieg auf einer anderen Route:


    Insel Ischia - Wanderung vom Monte Epomeo nach Forio


    grüsse


    jürgen

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