Impressionen vom Bodden / Ostsee MV

  • Hochsaison im August, was tut man sich da an, an der Ostsee bzw. am Bodden?
    Nach gut 40 Jahren besuchte ich die Ostseeküste und den Bodden am Darß und mir fielen fast die Augen raus was sich alles positiv verändert hat.
    Ganz sicher ist die Ostsee beliebtes Urlaubsziel geworden mit einem hohen Wohlfühlfaktor.
    Ein Sonnentag am überfüllten Ostseestrand in Dierhagen mit Blick entlang der Küste bezeugte, hier liegt Handtuch an Strandmuschel, mit/ohne oben oder unten… *grins* so wie es schon immer Tradition an der Ostsee war.
    Ich hab es mir jedoch verkniffen ein Strandfoto zu machen wollte nicht als „Spanner“ gelten und gesund wieder nach Hause kommen.


    Meine Stippvisiten galten Stralsund, Ribnitz-Damgarten, Barth und Pütnitz als Schlechtwetter-Tipp.


    Los geht es heute mit Stralsund. Die Fotos (wie alle hier gezeigt) musste ich mit meinem Smartfon aufnehmen. An einem Samstag mit Markttrubel sind wir von Bahnhof für 2 Stunden in die Innenstadt gebummelt.



    auf dem Marktplatz





    Evangelische Nikolaikirche




    Am Rathausplatz





    Rathaus


    Beeindruckend hat sich Stralsund als Perle am Strelasund entwickelt.
    Im Forum gibt es zu Stalsund bereits ausführliche Bildberichte von Vadda und ELMA.


    Wird fortgesetzt


    burki

  • Zitat von burki

    Im Forum gibt es zu Stalsund bereits ausführliche Bildberichte von Vadda und ELMA.


    Ich war zwar noch nie in Stralsund, freue mich aber gerade deswegen auf Berichte von mir unbekannten Städten. :14: (Was für eine Grammatik, deutsche Sprache - schwere Sprache)


    Herzlichen Dank für die Vorstellung eures Fahrradausfluges(?) nach Stralsund.


    Lieben Gruß,
    Klaus

  • Klaus, deine Frage mit dem Fahrrad muss ich verneinen, aber sicher hast du Freude an diesem Foto



    Dem Darß entlang ein Paradies für Fahrradfahrer unmittelbar entlang der Ostsee, besser gesagt zwischen Ostsee und Bodden.
    Das Foto habe ich ca. ein Monat vorher aufgenommen, der Ort ist Born.


    Vielleicht sollte ich entgegen meiner Vorankündigung hier doch noch ein paar Fotos aus Prerow (Darß) anbieten, touristisch sicher interessant.


    burki

  • Schieben wir einen kleinen Zwischenstopp ein, ich zeige einige Bilder aus Prerow (Darß) der ja geografisch nördlich vom Bodden liegt.
    Die Fotos entstanden zeitlich ca. ein Monat früher. Wir waren mit unserem Vater (Dialysepatient) vielleicht zu seinem letzten Ostseeausflug, der über den ganzen Darß (Ribnitz-Damgarten, Wustrow, Prerow, Barth) ging.
    Prerow ist mir noch aus meiner Jugendzeit sehr gut aus den Sommerferien bekannt.
    Aber wie hat sich dieser Ort touristisch entwickelt?
    Hier stimmt die Infrastruktur! Neue Straßenbeläge, Fahrradfreundlich, kleine Restaurants zum Verweilen… alles was man für den Urlaub braucht wenn … im Sommer nicht alles so überlaufen wäre.


    Was aus dem einstigen kleinen Fischerdorf geworden ist.



    Der Ostseezugang Born am Darß (Gegenüber ist ein kostenpflichtiger Parkplatz)
    Man geht nur über die Straße und ist dann unmittelbar am Sandstrand.



    Wasserkontakt, am 28.05. war die Ostsee trotz Sonnenschein noch recht kühl


    Wir sind schon im Ostseebad Prerow in dem touristisch gestalteten Ortskern


    und schleckern


    Ohne einen Wegweiser zu entdecken geht es im Ortskern über diesen Fußgängerbereich direkt zum Strand, zur Seebrücke. Ich meine eine schöne touristische Flaniermeile zum Verweilen und zum Shoppen.




    Über den Weg zur Seebrücke überquert man den Prerower Strom, der aus dem Brackwasser des Boddens gespeist wird und zahlreiche Nistplätze für die Vogelwelt bietet.
    Dieses Foto habe ich mir dann auch derzeitig als Desktophintergrund eingerichtet.



    Richtung Seebrücke




    Hier haben wir es noch mal amtlich, Ostsee 15° Wassertemperatur





    OK, hier endet dann unser nicht geplanter Bild-Ausflug nach Prerow.
    Ich hatte meine gute Fotoausrüstung dabei, ich hoffe die Bilder vermitteln einen kleinen Einblick in das touristische Seebad Prerow.


    Burki
    Fortsetzung folgt dann planmäßig mit Ribnitz-Damgarten :wink:

  • Ich könnt schon wieder ...


    Ja, das ist schon ein herrliches Fleckchen dort oben, wenn es doch nur nicht so weit wäre.


    Herzlichen Dank für die ungeplante Mitnahme,
    Klaus

  • Als Schnuppi und ich 1992 für ein Wochenende auf dem Darss waren, hatten wir den Berliner Ferienbeginn übersehen. Entsprechend schwierig war es, ein bezahlbares Nachtquartier zu finden. Wir fuhren den Darss bei Barth wieder runter und entdeckten eine Baracke in Kenz. Diese gehörte zum Ferienprojekt eines sächsischen Chemiebetriebs, keine Ahnung wo bzw. und ob der zu diesem Zeitpunkt nicht schon "abgewickelt" war. Jedenfalls hatte der seinerseits arbeitslose Nachbar von den Herrschaften eine Weile nichts mehr gehört und damit begonnen, die Baracken selbst zu verwalten.


    Wir bekamen ein geräumiges Vierbettzimmer und fragten nach einem Restaurant in der Nähe, es war schon spät. Der "Verwalter" meinte, er sei grad am Grillen und könne uns, wenn wir wollten, noch etwas auflegen. Wir wollten. Mit Grillfleisch und Dosenbier verbrachten wir einen gemütlichen Abend. Anderntags bekamen wir ein reichhaltiges Frühstück, alles zusammen für 50 DM. Ein schwäbischer Mitbewohner hatte Telefonprobleme - damals waren Ost-West-Gespräche aus bestimmten Ex-DDR-Bereichen noch schwierig, ein Jahr später war es von Usedom aus besser, wenngleich noch mit internationaler Vorwahl, manchmal auch mit drei Nullen vornedran - und bat uns, nach unserer Rückkehr in den "Westen" seine Frau anzurufen, dass mit ihm alles in Ordnung sei, aber er eben die erwähnten Telefonprobleme habe.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Wer die Ostsee nicht kennt, kann sicher nicht verstehen, wie anziehend solche Bilder wirken!
    Ich habe auch lange gebraucht, bis ich zum ersten Mal an der Ostsee war. Aber beim Betrachten Deiner Fotos möchte ich jetzt sofort losfahren.


    Liebe Grüße,Elke

  • Ribnitz-Damgarten – Bernsteinstadt


    Den Beinamen Bernsteinstadt trägt Ribnitz-Damgarten erst seit 2009.
    Diese Doppelstadt Ribnitz (Mecklenburg) – Damgarten (Pommern) besteht erst seit 1950 durch beide Stadtvertretungen so gewollt, wird durch den kleinen Fluss Recknitz getrennt.


    Will hier keine Geschichte erklären, wichtig sind wohl die praktischen, touristischen Tipps zu dieser Region.


    Also, der kleinere Ort Damgarten sieht gut saniert aus, hat eine kleine Stadtverwaltung, das war es wohl schon an Hit,s die ich entdecken konnte. In Richtung Rostock befinden sich eine Bernsteinmanufactur und ein größeres Gewerbegebiet. Das Bernsteinmuseum (habe ich leider nicht besucht) befindet sich in Ribnitz.
    Interessant, vor Ribnitz biegt man nach Damgarten von der B105 ab. Dort befindet sich linker Hand ein Parkplatz und ein Fischimbiss / Fischräucherei.



    Hier bekommst du den Räucherfisch garantiert frisch und preiswert! Fischbrötchen nur 2,00 EUR Fischbrötchen mit reichlich Heilbutt für 3,00 EUR, täglich ein Tagesgericht im Angebot, z.B. Zanderfilet mit Bratkartoffeln (im Bild) für nur 6,90 EUR, alles frisch zubereitet. Hier haben wir immer unseren Räucherfisch mitgenommen.



    Wir befinden uns am kleinen Hafen von Ribnitz, im Hintergrund die Marienkirche zu sehen.



    Auch hier gibt es die schwimmenden Verkaufsstände, die geräucherten Fisch anbieten.


    Am Hafen gibt es Boddenrundfahrten und Linienverkehr. Das Fahrrad kannst hier auch mit einschiffen.


    Hier sehen wir die Marienkirche (Westturm), Baubeginn im 13. Jh. mit vielen Umbauten und Ergänzungen in den Folgejahren.




    Der Altar


    Wir sind vor der Kirche auf dem Marktplatz




    Der Bernsteinbrunnen Ribnitz-Damgarten


    Vom Marktplatz schlendern wir wieder in Richtung Hafen.
    Auf der Wiese am Hafen stehen weitere Skulpturen.




    Klare Anweisung, die mich aber ratlos sah…


    Ribnitz nimmt man einfach mit. Hier kann der Ausgangpunkt für Radtouren sein mit dem Boot, Bootsrundfahrten. Immer am Hafen entlang fährt man problemlos in Richtung Darß und erreicht die feinen Sandstrände der Ostsee.
    Ribnitz-Damgarten ist das Eingangstor zum Darß.


    Burki
    Wird fortgesetzt

  • Barth – das östliche Eingangstor zur Halbinsel Zingst


    Barth ist ein attraktiver, sanierter Ort, insbesondere die Kernstadt am Hafen. Wirtschaftliche Bedeutung hat diese Kleinstadt nach der Wende wegen der Abwicklung viele Betriebe verloren und gestaltete seine touristische Anziehungskraft.
    Über 150 Mio wurden für die Sanierung (ohne Hafen) in die Hand genommen.


    Mein Gesamteindruck – Barth ist ein Muss für Besucher dieser Region.


    Zum Parken ging es zum Hafen, der sich nicht verfehlen lässt.
    Wir beginnen also unseren Besuch am Hafen bei herrlichem Wetter.



    Schon der Rundblick am weitläufigen Hafen lässt den Ortskern mit seiner Sankt-Marien-Kirche vermuten.


    Am Hafen fällt uns ein sehr langes Flussfahrtschiff excellence coral auf. Meine Recherchen ergeben dazu, dass dieses 82m lange Flussfahrtschiff speziell schweizer Touristen (schweizer Touristikunternehmen) auf der Route Berlin – Oder – Ostsee – Barth schippert. Auch andere Luxus-Flussschifffahrten gehören dazu.



    Schon am Yacht-Hafen erkennt man die sanierten Bauten nebst touristischen Passagen, Restaurants und Imbissstuben auf Schiffen am Hafen Kai.



    Ein paar Gehminuten vom Hafen und wir befinden uns auf dem Marktplatz von Barth, dessen Panorama von der Sankt-Marien-Kirche vereinnahmt wird. Typische norddeutsche Backsteingotik.



    Schon stehen wir vor dem Altar der Sankt-Marien-Kirche.


    Um 1250 erfolgte die Grundsteinlegung, deren Vollendung mit dem 80m hohen Turm erst 200 Jahre später endete. Die ältesten Wandmalereien um 1400 sind im südlichen Seitenschiff noch zu finden.
    Die frühromantische Buchholzorgel enthält noch den größten originalen Bestand an Orgelpfeifen in Deutschland.


    Der Brunnen am Marktplatz mit den 3 springenden Fischen auf einer Säule wurde 1958 erbaut. An den Seiten finden sich Sprüche mit sozialistischem Inhalt von Kurt Bartel.
    [Den Fischern wollen wir geben die Boote zu reicher Fahrt
    Wir schaffen am besseren Leben im sozialistischen Barth]


    Sanierte Fachwerkhäuser am Marktplatz


    Wir begeben uns zum („Kloster“) Adligen Fräuleinstift, welches 1733 vom König Friedrich I. von Schweden gegründet wurde und die einzige schwedische Stiftung auf dt. Boden ist. Heute befinden sich hier Wohnungen für betreute Senioren.



    Wir beenden unseren Besuch in Barth wieder am Hafen.
    Auffällig noch dieser Hotelbau unmittelbar am Yacht-Hafen, der aus einem alten Getreidespeicher entstanden ist und vom Design gekürt wurde. Hotel Speicher Barth hat eine eigene Web-Site.




    burki
    wird fortgesetzt

  • Technik-Museum Pütnitz


    Befindet sich nördlich von Ribnitz-Damgarten direkt am Bodden.
    Man fährt aus Damgarten Richtung Saal und findet den Wegweiser zum Technikmuseum.
    Wer sich mit dem Technikmuseum vorab vertraut machen möchte besucht die Seite dieses Vereins unter https://www.technikmuseum-puetnitz.de/
    Für die Lage des Technik-Museums habe ich diesen Kartenausschnitz aus Google Earth produziert, aus dem die Lage des Flugplatzes der GSSD (Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland) hervorgeht. Auf diesem ehemaligen Flugplatzgelände befindet sich dieses technische Museum, der für eine Schlechtwetterlage sicher ein interessantes Ausflugsziel darstellt.



    Aber der Reihe nach mit einigen interessanten historischen Erläuterungen.


    Die Eintrittskarte



    wird beim Betreten des Geländes für 6.- EUR/Erwachsenen gelöst und man fährt dann noch 3 Km auf dem typisch für Flugplätze betonierten Straße bis zum Parkplatz.


    Historische Anmerkung


    Hier war die 16. Garde-Jagdfliegerdivision der GSSD bis 1990 stationiert. Zu dieser Dislozierung (Struktur einer Luftverteidigungsdivision) gehörte das
    -773. Jagdfliegerregiment Damgarten-Pütnitz
    -33. Jagdfliegerregiment Wittstock
    - 787. Jagdfliegerregiment Eberswalde-Finow
    sowie diverse Funktechnische Sicherstellungseinheiten, Fla-Raketenabteilungen.
    Bei dieser Struktur handelte es sich um die 1. Staffel der Luftverteidigung nördlich von Berlin.


    Zu diesem Flugplatz Damgarten-Pütnitz ist bekannt, dass hier 34 MiG-29 und 3 MiG-27 disloziert waren.


    Da dieses Areal von einem Verein verwaltet wird, macht das Gelände eher ein rustikalen Eindruck, dem die finanziellen Mittel für eine hervorragende Attraktion fehlen. (Das soll keine negative Kritik sein, man muss sicher mit dem Budget leben, was man hat.)


    Blick auf den Eingangsbereich mit Parkplatz.
    Hier steht ein MiG-21 F13 zum „anfassen“.


    Eine von 3 Technik-Hallen, die man besuchen kann.
    In solche riesigen Flugzeughallen passt natürlich viel Technik, ich nehme euch einfach mal mit.



    Die Halle 2 hat Kfz-Technik, die vor allem im Osten sehr populär war.
    Der „Ossi“ erkennt seine alte Heimat wieder *grins* der „Wessi“ bekommt vor Staunen den Mund nicht wieder zu *lach*.


    W50, Robur und Tatra-Modelle der Feuerwehr


    Polizeifahrzeuge Typ Wartburg und andere Rettungsfahrzeuge vom Typ Barkas sowie alle gängigen Fahrzeugtypen auf ehemaligen DDR-Straßen sind hier zu bewundern.


    Wir besuchen die nächste Ausstellungshalle mit Militärtechnik.



    In der nächsten Halle geht es mit Militärtechnik weiter.




    Ein Hubschrauber Mi-8 TB, der heute noch in vielen Modifikationen vieler Streitkräfte im Einsatz ist.


    Für diesen Schlechtwetter-Tipp gibt es viel zu sehen und zum Anfassen.


    Damit schließt sich fast die Rundreise am Bodden von Ribnitz-Damgarten bis Barth.
    Interessante kleine Orte am Bodden wären da noch mit verschiedenen Schwerpunkten:


    Saal – mit seinem Wassersportcenter/Kiteschule


    Kitesurfer bei der Vorbereitung an der Kite-Schule


    Neuendorf – vielleicht ein kleiner Geheimtipp für Wassersportler




    Hier kann der Bootsfahrer auch campen, eine gute Fischgaststätte und tägliche Versorgung über einen mobilen Verkaufswagen.


    Fuhlendorf – ca. 15 Km von Barth


    Kleiner Ort, direkt an der Straße mit Hafen, Restaurants, großen Strand mit Liegewiese (nicht sonnengeschützt) und Fewo,s zum Urlauben.




    Ich habe fertig
    und viele Grüße zurück an den Bodden


    burki

  • Danke burki für diesen interessanten, mehrteiligen Bericht. Ich persönlich finde die Gegend dort recht ansprechend, sowohl von der Natur her als auch von den nett restaurierten Städtchen. Hat mir sehr viel Spaß gemacht, die letzten Tage mal ein bisschen mitreisen zu dürfen. :grin:


    Liebe Grüße
    Helga

  • Deine Vorstellung der Orte südlich des Bodden reizt, die Aufmerksamkeit auch darauf zu richten. Sollten wir wieder in die Gegend kommen, werden wir deinen Bericht noch einmal hervorholen.


    Herzlichen Dank (und alles Gute für den vadda),
    Irmgard und Klaus

  • Tder „Wessi“ bekommt vor Staunen den Mund nicht wieder zu *lach*.


    Eine gewagte Aussage, lieber Burki, lach


    bin froh , dass der Schrott nicht mehr zum Einsatz kommt.



    Im herrlich krassen Gegensatz dazu das nachfolgende Bild von Saal, in dem die unendliche Weite der Freiheit angedeutet ist.


    Lieben Gruß
    Helmut

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