Bangkok - Essen im Einkaufszentrum


  • In Thailand kann man grundsätzlich an jedem Straßenimbiß bedenkenlos essen. Es mag zwar für uns Europäer etwas ungewöhnlich und primitiv, vielleicht auch unhygienisch erscheinen, aber die meist frisch vor Ort zubereiteten Speisen sind auch für unsere Mägen genießbar. Ich zumindest hatte weder auf der Insel Koh Chang noch in Chiang Mai irgendwelche Gesundheitsprobleme beim Ausprobieren diverser Speisen am Straßenstand.


    Wer in einen Straßenimbiß jedoch kein Vetrauen hat und trotzdem hungrig eines der riesigen Einkaufstempel der Großstadt Bangkok besucht, dem möchte ich mit diesem Bericht einen kleinen Einblick in die dortigen Möglichkeiten der Verköstigung geben.


    Nicht weit entfernt von meiner Unterkunft im Randbezirk der 14-Millionen-Einwohner-Stadt befindet sich das Fashion Island, ein Konsumtempel nicht nur für Mode.







    Im obersten Stockwerk kann man sich an verschiedenen Ständen sehr schmackhafte einheimische Speisen kaufen. Die Preise pro Gericht liegen bei ca einem Euro oder etwas mehr. 50 Bath entsprechen 1,25 €. Man muß allerdings vorher eine Chipkarte an einem Stand erwerben. Mit dieser bezahlt man dann das Essen. Der Angestellte hält diese kurz vor ein Lesegerät und schon wird der Rechnungsbetrag abgebucht.





    Die Chipkarte wird nach der Mahlzeit wieder an der Kasse abgegeben. Dort wird der Restbetrag ausbezahlt. Ist noch ein geringer Restbetrag auf der Karte vorhanden, dann werfen die meisten Gäste diese Karten in eine Box. Dieser Restbetrag wandert dann in die Trinkgeldkasse des Personals.





    Das Beherrschen der thailändischen Sprache ist nicht erforderlich. Es gibt Bilder mit englischer Beschriftung der Speisen. Der Hungrige deutet einfach auf ein Bild, dann wird der Teller belegt und die Karte zum Abbuchen des Rechnungsbetrages vorgelegt. Das Personal ist mit Plastikhandschuhen und Mütze ausstaffiert.













    Der Topf mit heißem Wasser dient dazu, daß der Gast sein Besteck zur Desinfektion kurz eintaucht. Selbst die Einweg-Stäbchen werden kurz ins fast kochende Wasser getaucht. Messer gibt es eigentlich in keiner thailändischen Gaststätte. Alle Speisen sind klein gemacht. Mann benutzt die Gabel nur dazu, die Speisen auf den Löffel zu schieben. Gegessen wird mit dem Löffel. Das einzige Gericht welches mit Stäbchen gegessen wird, ist in der Thai-Küche die Suppe. Eigentlich logisch, weil die Einlagen wie die Nudeln, das Gemüse und das Fleisch mit den Stäbchen zum Mund geführt wird. Die Suppe selbst wird anschließend geschlürft oder mit dem Porzellanlöffel ausgelöffelt.







    Wem das ganze nicht scharf genug ist, der darf gerne nachwürzen.





    Nicht vergessen werden dürfen natürlich die sanitären Einrichtungen. Die Toilette entspricht dem asiatischen Komfortbedürfnis an Hygiene. Popo-Dusche mit Fön, Temperatur sowohl von Wasser als auch Luft natürlich regelbar genauso wie die „Sitzheizung“ und auch die Klobrille lässt sich in der Höhe verstellen. Da können wir Europäer noch was lernen, allerdings auch die Thais, denn so moderne und hygienische Toiletten gibt es in vielen Gaststätten nicht.







    Einen guten Appetit wünscht euch


    Jürgen

  • Lieber Jürgen,


    einerseits ist das alles sehr hygienisch , vorbildhaft sogar die Desinfektion, da könnten sie in unseren Krankenhäusern mit den in letzter Zeit im wahrsten Sinne des Wortes "aufkeimenden" Problemen, noch was lernen.


    Die Sitzheizung, das darf ich mir gar nicht vorstellen,wenn sie in unseren Amtsräumen auch noch hätten, lach. Statt Zeitung hätten die Herren dann wohl noch ein Buch gelesen, grins.


    Schade, dass diese Tipps im Übrigen mir nicht mehr helfen können, aber solche Beiträge sind tatsächlich eine extrem gute Idee , für jene, die sich diese
    Reise, auch gesundheitlich noch leisten können.


    Vielen Dank


    lieben Gruß
    Helmut

  • Das Einkaufszentrum, das Du beschreibst, Jürgen , sieht doch sehr amerikanisch aus!


    Das Bedürfnis, alles möglichst hygienisch zu gestalten : Kein Geld, das die Verkäufer in die Hand nehmen müssen, das heiße Wasser für Besteck (würde ich mir bei uns auch manchmal wünschen) - bis hin zu den Toiletten passt aber eher noch nach Japan und nach Hongkong ( ich war dort noch nicht- aber so stelle ich es mir dort auch vor)


    Wie sich wohl ein thaiändischer Bauer aus der Provinz fühlt, der zum ersten Mal solch eine Shopping Mall betritt?


    Ich würde aber wahrscheinlich bei einem Besuch in Thailand lieber an einer Garküche am Straßenrand etwas essen als in solch einem Palast.
    Du schreibst ja, dass man das bedenkenlos machen kann.


    Danke für diesen Beitrag, der die Kontraste des Lebens in Thailand deutlich macht.


    Viele Grüße,
    Elke

  • :wink:


    So pompös müssen die Toiletten ja nicht sein, wie in dem vorgestellten Einkaufszentrum. Die mittlere Variante tut es ja auch.


    Aber diese Hock- bzw. Steh-Toiletten mit diesem Loch fand ich einfach schrecklich in Asien. :( Bei manchen Besichtigungen gab es nix anderes (auch in Bangkok).
    Manchmal fand man ganz, ganz niedrige Sitztoiletten vor. Toilettenpapier hatte ich eh immer reichlich dabei.


    In Asien sah man übrigens viele Leute am Hocken. Ist wohl von Kindheit schon antrainiert. Ältere Leute hatten oft einen ganz niedrigen Hocker.




    Andere Länder, andere Gewohnheiten.


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    Bezüglich Essen in Garküchen am Straßenrand: Bei uns auf dem Schiff hatten anschl. etliche Leute Magen- und Darmprobleme. Unsere Stadtführerin in Bangkok sagte uns, dass man als Einheimischer seine Stamm-Garküchen aufsucht und dann genau weiß, dass da eine gute Qualität angeboten wird. Viele Wohnungen in Bangkok sind so winzig, dass man dort gar nicht kochen könnte. Deshalb sind die Garküchen auch absolut notwendig.


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Zitat

    Aber diese Hock- bzw. Steh-Toiletten mit diesem Loch fand ich einfach schrecklich in Asien.


    Jofina, gibt es in Spanien keine Stehtoiletten mehr? Auch nicht auf dem Land?
    In Frankreich und auch in Italien finde ich sie immer wieder vor - auch letztes Jahr in Griechenland. Nicht in großen Hotels- aber in kleineren (oft älteren) Gaststätten, Kneipen oder Bars.
    Von Bosnien, Montenegro oder der Türkei ganz zu schweigen - in Ostanatolien gab es sogar nicht einmal ein Emailbecken o.ä. sondern nur ein Loch im Lehmboden...


    Am Rande bemerkt- eine schmutzige Sitztoilette finde ich weit schlimmer als eine schlecht gepflegte Stehtoilette.
    Man kann es sich halt nicht immer aussuchen, wenn man unterwegs ist


    Gruß,
    Elke

  • Hallo Elke,


    ich habe in Spanien noch nie so eine Hock- bzw. Stehtoilette gesehen. Und wir waren schon in etlichen kleinen Ortschaften (in ganz Spanien verteilt).
    Ich hatte sie bislang nur mal in Casablanca erlebt.


    Ich habe leider schon Knieprobleme (das Alter macht sich bemerkbar). ;) Ich komme schlecht aus der Hocke hoch. :( Deshalb ist das für mich persönlich schrecklich.


    Gruß
    Jofina

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    Gruß Jofina

  • hallo Freunde der thailändischen Küche,


    ich habe an diesem Tag nicht im Einkaufszentrum gegessen. Das war mir irgendwie zu steril. Auf dem Rückweg zu Fuß zu meiner Umterkunft habe ich etwa zwei Kilometer entfernt an einem Klong, daß ist einer der vielen Wasserarme der Stadt gehalten um in einer typischen Verpflegungsstation der Einheimischen zu essen. Links unter dem roten Blechdach befindet sich mein Restaurant.





    Ich hab mir einfach einen freien Platz unter den ausschließlich einheimischen Gästen gesucht und der Bedienung das Gericht des Gastes am Nebentisch gezeigt.





    Pad Krapao nennt man das Thai-Standardgericht welches ich wiederholt in verschiedenen Varianten gegessen habe. Wem es zu scharf ist, der bestellt ein Spiegelei dazu. Das mildert das Gericht etwas. Wem es nicht scharf genug ist so wie den meisten Einheimischen, der kann ja vom auf jedem Tisch stehenden Chilipulver, teilweise sind die Schoten auch in Öl eingelegt noch einen Teelöffel dazu geben.





    Wenn jedoch das Baby der Wirtin schreit, müssen die Gäste halt etwas warten. Zeit hat in diesem Land ja jeder genug, wir Touristen sowieso.





    Zum Nachkochen vielleicht noch das Rezept dieses typisch einfachen Thai-Gerichts. Ich habe im übrigen 60 Bath, also etwa 1,50 € einschließlich eines halben Liter Wasser bezahlt. Das Wasser wird immer in verschlossenen Plastikflaschen ohne Kohlensäure serviert. Die Tatsache, daß ich dieses Essen genauso vertragen habe wie die Speisen an anderen Orten in Thailand habe ich euch ja bereits mitgeteilt.


    https://www.thaizeit.de/thaila…ai-food-9-pad-krapao.html


    Mahlzeit sagt


    jürgen

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