Carlibaba > Dorf im Kreis Suceava

  • Cărlibaba (deutsch Kirlibaba oder Ludwigsdorf, ungarisch Radnalajosfalva) ist ein Ort im Nordosten
    Rumäniens im Kreis Suceava, in der Historischen Region Bukowina, Rumänien.



    Wir waren diesmal früh in Borșa, Kreis Maramureș, wo wir genächtigt hatten weggefahren
    um über den (rumänisch Parcul Național Munții Rodnei) in die Historische Region Bukowina gefahren.
    Der Nationalpark Rodna-Gebirge wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe 2014 nominiert.


    httpss://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Rodna-Gebirge


    War eh schon der zweite Anlauf, da wir Tags zuvor auf halber Höhe der Passstraße mit dem rechten
    Hinterrad in ein Hufeisen gefahren waren.
    Dachte kein Problem, da ich ja immer ein Reserverad dabei habe.
    Leider hatten meine Alufelgen eine Sperrmutter für die man eine eigene Nuss benötigte.
    Diese Nuss lag nicht auf Ihrem Platz im Kofferraum und war auch nirgends zu
    finden. Jetzt war guter Rat teuer, denn ohne diese Nuss war es unmöglich das Rad zu
    wechseln. Wir räumten mehrmals den gesamten Inhalt des Kofferraumes aus, keine Nuss.


    Inzwischen blieben auch immer wieder Rumänen mit Autos stehen und boten uns Ihre
    Hilfe an. Auch telefonierten etliche mit Werkstätten aber alle winkten ab, ohne diese Nuss
    könne man die Schraube nicht lösen.



    Da half auch ein fachmännischer Blick von Erna nichts.



    So telefonierte ich zu Hause mit unserem VW-Händler der uns auch nur den Rat geben konnte
    den internationalen VW Notruf anzurufen. Also Nummer suchen und den Notdienst anrufen.
    Die freundliche Dame notierte sich unseren Standplatz und versprach es würde sich in kürze
    jemand melden, der helfen könnte.
    Wirklich meldete sich nach ca. einer Stunde ein Mann der perfekt rumänisch sprach.
    Ich perfekt deutsch. In Englisch waren wir beide sehr schwach ich noch mehr als er.
    Jeden falls konnte ich Ihn unseren Standplatz Parcul Național Munții Rodnei, Passstraße nahe der
    ukrainischen Grenze klarmachen. Da meinte er melde sich aus Bukarest ca. 650 km entfernt.
    Er war auch sehr bemüht, aber es stellte sich heraus das heute sicher niemand mehr kommen
    könnte, da jede Werkstätte die helfen könnte mindestens 100km entfernt sei.
    So hofften wir auf den nächsten Tag, dass hoffentlich Hilfe kommen würde.
    Wir hatten uns schon umgesehen, es gab wohl einzelne Häuser in der Umgebung und auch ein
    kleines Dorf oberhalb, aber keine Unterkunftsmöglichkeit.
    Erna rechnete schon sicher damit, dass uns in der Nacht Wölfe und Braunbären, die es in diesem
    Gebiet reichlich gibt besuchen würden. Aber wir konnten eh das Auto absperren.
    So standen wir verzweifelt da und durchsuchten doch immer wieder unseren Kofferraum.
    Da ich zufällig auch einen stärkeren Magneten dabei hatte versuchte Erna, trotz Protestes
    meinerseits mit Ihm alle Ritzen des Kofferraumes abzusuchen.



    Auf einmal machte sie einen Schrei und sagte sie habe die Nuss. Die war wirklich irgendwann
    in so einen Spalt gerutscht. Jetzt war es eine Kleinigkeit das Rad wurde gewechselt.



    Inzwischen war es später Nachmittag geworden und so beschlossen wir wieder zu
    dem Hotel in Borșa zurückzufahren wo wir schon am Vortag genächtigt hatten.
    Hotel Mia, Str. Al.Ioan Cuza 237A, Borsa,


    https://at.hotels.com/ho409316/hotel-mia-borsa-rumanien/



    Wir kannten dieses Hotel sowieso schon gut, da wir schon 2002 dort genächtigt hatten.
    Damals war es gerade fertiggestellt worden. Glaube wir waren die ersten Ausländischen
    Gäste damals. Habe noch ein altes Foto von damals, wo noch kaum Aufschrift vorhanden
    war. Wie man sieht waren wir auch die einzigen Gäste.



    Auch das Kaufhaus nebenan sah noch gleich aus.


    Altes Foto.



    Neu




    Nach einem ausgiebigen Frühstück ging die Fahrt am nächsten Tag wieder Richtung
    Nationalpark Rodna-Gebirge los.



    Eine Autowäsche würde vielleicht auch nicht schaden, aber am Abend würde er eh
    wieder gleich aussehen.



    Der Verkehr in den Tälern war teilweise stark. Da gerad auch Zeit für die Fahrt zur Milchsammelstelle
    war. Da wurden wir wieder an die 50iger Jahre erinnert als es bei uns gleich war.




    Und schließlich war es auch Zeit um sich um Futter zu kümmern.





    Rechtskommende haben natürlich Vorrang. Der wird auch beansprucht.



    Auch sonst herrschte schon reger Verkehr.







    Auch die Jugend ist hier genauso mit den Pferden unterwegs.



    Teilweise kam es fast zur Kolonnenbildung.



    Ochsenfuhrwerke waren eher seltener unterwegs.



    Was die mit der Kuh vor hatten? Vielleicht zum Stier treiben?



    Aber Alteisensammeln ist scheinbar ein gutes Geschäft.



    Wobei die Damen natürlich in voller Fahrt unterwegs waren.



    Die Straßen über dem Pass waren leider nicht sehr gut aber einiges waren wir ja gewohnt.
    Auch kannten wir die Strecke von Fahrten Jahre zuvor.





    Endlich erreichten wir das Dorf Cărlibaba (Ludwigsdorf)



    Laut einer der Volkszählung von 2002 bekannten sich neun Prozent der Bevölkerung zur deutschen Nationalität.
    Deutsch als Muttersprache sprechen laut diesen Angaben jedoch nur noch 5,4 Prozent.
    Leider hatten wir kein Glück und trafen niemanden der deutsch sprach.


    Kurz etwas zur Geschichte des Ortes.
    Ende des 18. Jahrhunderts wurde im Südwesten der Bukowina nahe der kleinen Siedlung Kirlibaba
    durch den Steiermärkischen Großgrundbesitzer und Industriellen Karl Manz Ritter von Mariensee
    ein Bergwerk eröffnet.
    Der Eigentümer holte geschulte Arbeiter, vor allem aus der Zips (Deutsche) und aus Oberwischau (Vișeu de Sus),
    in seinen Betrieb und siedelte sie in Ludwigsdorf an. Später kamen auch deutschsprachige Arbeiter
    aus Oberschlesien sowie aus in der näheren Umgebung gelegenen Siedlungen zu. Durch den Niedergang
    des Bergwerkes änderte sich um 1870 der Haupterwerbszweig der Menschen: Aus Bergarbeitern wurden Holzfäller und Flößer.


    Auch in Cărlibaba waren noch Milchfuhrwerke unterwegs. Die Dame hatte es scheinbar schon eilig.






    Im Ort gibt es 3 Kirchen. Wir besuchten die orthodoxe Kirche, da diese als einzige geöffnet war.
    Von der Straßenseite sah auch diese Kirche verlassen aus.



    Dieser Turm war auch versperrt.



    Als wir aber um die Kirche gingen staunten wir gewaltig. Der Eingang war mit Fresken bestückt
    die auf die Quallen der Hölle aufmerksam machen sollten.







    Vor allem auf die Damen hatten es die Teufel besonders abgesehen.







    Aber auch im Inneren der Kirche kamen wir aus dem Staunen nicht heraus ob der herrlichen
    Fresken. Das gesamte Kircheninnere war voller Fresken.













    Viele Themen der Fresken waren uns bekannt.








    Solche Pracht in einem Dorf wo die Armut zum Alltag gehörte.
    Aber scheinbar war es früher durch den Bergbau einmal reich.
    Diese Seite habe ich gefunden und hier könnte auch des Rätsels Lösung liegen.


    https://www.bukovinasociety.or…nt-near-Cirlibaba-DE.html

  • Josef- diesen Bericht muss ich einfach mehrmals lesen.
    Es ist eine so "ferne " Welt , so unglaublich, was Ihr da alles gesehen und erlebt habt.
    Einmalig und nur so erlebbar, wenn man so reist wie Ihr ! :up:


    Danke für diesen wunderbaren Bericht über Landschaften , Begegnungen und kulturelle Schätze.
    Deine Beschreibungen und Bilder waren wieder einmal ein Genuss.


    Die Geschichte mit der Reifenpanne zeigt, mit welcher Gelassenheit Ihr ( Du und Erna ) solche Situationen meistert!!


    Was macht man aber, wenn man keinen Reservereifen (wie bei den neuen Autos heutzutage -leider auch meines) , dabei hat?
    ( Unser Wohnmobil hat einen - aber unser PKW nicht...)


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Du hast hoffentlich das Hufeisen als Glücksbringer mitgenommen, Josef. ;) Wenn ich aber die Vielzahl der Pferde sehe, könntest du wohl aber auch als Altmetallsammler durch die Orte ziehen.


    Du beschreibst uns eine Gegend, in der die Zeit stehen geblieben scheint. Da wird man auch selbst nicht oft auf die Uhr schauen, Gelassenheit scheint Trumpf zu sein.


    Dann die Bilderflut der orthodoxe Kirche, ihr habt ein Juwel gefunden.


    Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Bericht,
    Irmgard und Klaus

  • @ Hallo Elke!


    Ja das ist heute das Problem, das bei vielen Autos keine Möglichkeit mehr
    besteht einen Reservereifen unterzubringen. Unser VW Händler im Ort war sehr
    enttäuscht als ich aus diesem Grund nicht mehr den neuen VW Sharan gekauft habe,
    der auch keine Unterbringungsmöglichkeit bietet, außer man würde den Reifen frei
    in den Kofferraum legen. So sind wir auf eine andere Marke umgestiegen.
    Ich könnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen ohne Reserverad unterwegs zu sein,
    denn was nützt mir die Flüssigkeit, wenn ich einen größeren Schnitt im Reifen habe.
    Mit solchen Kleinigkeiten muss man in Rumänien immer rechnen das Fuhrwerke etwas
    verlieren. Hatte schon mehrmals einen Patschen, aber immer ohne Probleme den Reifen
    gewechselt.


    @ Hallo Dieter!


    Danke für die Anerkennung. Es freut mich, wenn sich jemand für solche Berichte
    interessiert. Kann nicht sagen warum, aber mich fasziniert Rumänien und da vor allem der
    Norden und Osten. Wenn man jemand bittet ob man fotografieren darf wird immer jeder
    ja sagen. Habe den Eindruck die Menschen freuen sich, wenn man an Ihrem Leben Interesse
    zeigt.


    @ Hallo Klaus!


    Ja das Hufeisen hatte ich mitgenommen, aber auf mein Auto montiert und leider
    mitverkauft. Ja solche Alteisensammler gibt es viele. Die begegnen einem fast in jedem
    zweiten Ort. Aber viele sind noch mit Handwagen unterwegs, den sie leider selber ziehen
    müssen. Habe es zwar schon öfter erwähnt aber ein altes Sprichwort sagt in Maramureş
    sei die Zeit vor hundert Jahren stehengeblieben.
    Die orthodoxe Kirche hat in Rumänien scheinbar einen hohen Stellenwert, denn
    solche Kirchen könnte ich viele einstellen, die ich in Orten fotografiert habe wo
    große Armut herrscht.

  • :wink:


    Danke für diesen schönen Bericht, Josef. Man wird in eine andere Zeit zurückversetzt.


    Wie gut, dass Ihr das Reifenproblem noch schnell lösen konntet.


    In Rumänien war ich noch nie. Ob ich da noch mal hinkomme?
    Ich habe mal gegoogelt, man könnte auch ab Spanien (mit spanischen Reisenden) diverse Rundreisen incl. Flug buchen. Mal schauen...


    Du hast mich zumindest mit Deinen Berichten neugierig auf Rumänien gemacht.


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • hallo Josef,


    vielen Dank für deine Bilder mit super Beschreibung vom Ende der Welt. Dabei ist Rumänien gar nicht am Ende der Welt sondern sogar an einem Tag mit dem Pkw von Süddeutschland aus zu erreichen. Wir sind vor gut 10 Jahren zwar an zwei Tagen bis Hermannstadt gefahren aber nach einer Woche an einem Tag zurück.


    Was bei dir das Hufeisen, war bei uns der Auspuff. Wer noch nie in Rumänien war, glaubt nicht, daß es tatsächlich so tiefe Schlaglöcher gibt, daß das Auto dann aufsitzt und somit irgendetwas am Unterboden beschädigt wird. Nun meint zwar der Laie, daß man halt langsam fahren müsse. Allerdings ist es oft bereits dunkel bis man sein Ziel erreicht hat oder es hat geregnet. Dann steht Wasser in einem Loch, dessen Tiefe man nicht abschätzen kann. Jedem Schlagloch kann man auch nicht ausweichen, weil trotz geringem Verkehr deren Anzahl sehr hoch ist. Wir fanden jedenfalls im Bekanntenkreis unserer einheimischen Reisebegleiter einen fachkundigen Schweißer, der den Topf gratis (!) zumindest soweit instandgesetzt hat, daß der Auspuff bis nach Hause hielt.


    Tatsächlich ist es die Freundlichkeit der Menschen, die bei aller Armut bezeichnend ist für dieses Land. Ich will dort unbedingt wieder mal hin. Deine Berichte bestärken mich jedes mal aufs Neue.


    Vielleicht noch eine Anregung für einen Bericht. Denjenigen, die noch nie im Land waren, sollte man vielleicht einmal ein Zigeunerdorf mit den dazugehörigen Villen oder Schlössern der Zigeunerkönige zeigen. Selbst in einem Vorort von Hermannstadt haben wir diesen Gegensatz gesehen. Das stellt alles in den Schatten was die rumänische Bevölkerung des Landes ausmacht. Meine Bilder stammen leider noch aus der Vor-digitalen Zeit.


    grüsse


    jürgen

  • Josef, das war wieder ein erstklassiger Bildbericht, sowohl aus dem Alltagsleben der Bevölkerung, als auch aus der überaus schönen Kirche. Und vor allen Dingen mit sehr viel "Augenzwinkern" zwischen den Zeilen. ;) Dankeschön dafür.


    Liebe Grüße
    Helga

  • @ Hallo Jofina!


    Wir sehen immer wieder Busse die in Rumänien unterwegs sind.
    Die zeigen einem auch Rumänien, haben aber zu 90 Prozent immer die gleichen
    Ziele, wie wir feststellen konnten.
    Wenn ich im Norden beginne: da wäre Săpânţa „mit den fröhlichen Friedhof“,
    die herrliche Klosteranlage Bârsana, oder die bemalten Moldauklöster, wie das
    Kloster Sucevița oder Voroneț. Die Fresken der Moldauklöster gelten als Meisterleistung
    der Byzantinischen Kunst und sind einmalig in Europa.
    In Siebenbürgen Sighișoara, Sibiu (Hermannstadt), ein paar Kirchenurgen, die als Weltkulturerbe
    anerkannt sind , das Schloß Bran (Dracula), natürlich Bukarest, die Schwarzmeeerküste und
    das Donaudelta. Wobei ich gestehen muss das wir noch immer nicht an der Schwarzmeerküste
    waren und auch nicht im Donaudelta. Wir haben es immer vor, schaffen es aber einfach nicht, da wir
    uns immer in den Dörfern zu lange aufhalten und auch immer versuchen dort hin zu fahren
    wo noch keine Touristen sind. Aber da muss man dann halt manche Unzulänglichkeit in kauf
    nehmen. Hier sind wir gerade auf dem Weg in über 1000 Metern Seehöhe zu einem herrlichen Kloster




    @ Hallo Jürgen!


    Jürgen Du hast alles so beschrieben wie die Wirklichkeit ist, kann alles zu 100 Prozent bejahen.


    Auch wir fahren, wenn wir nach Rumänien fahren immer in einem Tag durch.
    Meisten ist unsere erst Station Baia Mare im Norden Rumäniens und zwar das Hotel Mara.
    Wenn wir südlicher fahren nächtigen wir im Raum Oradea oder noch weiter südlich
    im Raum Arad. Hier hat man den Vorteil das man alles Autobahn hat, da wir immer über
    Budapest fahren und dann die Autobahn bis Szeged in Südungarn nehmen.
    Hat man auch im Norden, da die Autobahn bis nach Nyíregyháza in Ostungarn und noch
    ein Stück weiter ausgebaut ist. Da ist man dann auch schon nahe an der rumänischen Grenze.


    Ja, es gibt nichts was in Rumänien nicht möglich ist.


    Einmal waren wir auf einer Internationalen Durchzugstraße unterwegs, auf einmal war die
    Straße ca. einen halben Meter abgesessen, dass ich frei durch die Luft geflogen bin und aufgesessen,
    dass der Spoiler unter der Stoßstange runter hing. Aber für was hat man Draht mit, raufgehängt und
    weiter ging die Fahrt. Es war vor der Kurve weder ein Warnschild oder eine Geschwindigkeitsbeschränkung
    aufgestellt. Aber das ist Alltag in Rumänien. (lache)




    Was ich wenn es möglich ist meide. In der Nacht zu fahren.
    Nicht das ich Angst hätte vor einem Überfall hätte.
    Aber da fahren die Pferdefuhrwerke vom Gasthaus nach Hause. Natürlich unbeleuchtet
    und der Kutscher schläft auf dem Wagen. Ist aber kein Problem für die Pferde, denn
    die kennen eh den Weg.


    Bezüglich der Villen der Zigeunerkönige zeige ich gerne ein paar Fotos.
    Möchte aber voraussenden, das ich das Thema immer vermieden habe, da die Zigeuner
    in Rumänien die ärmsten unter den Armen sind und in Dörfern in unendlicher Armut hausen.


    Nur ein Zigeunerkönig lebt in solchen Villen und die findet man an vielen Orten.




    @ Hallo Helga!


    Wie Du weist kenne ich auch den Süden Osteuropas wie Mazedonien, Montenegro um nur einige
    zu nennen. Aber der Norden und Osten Rumäniens ist ganz etwas anderes. Die Menschen gehen
    auf einem zu und wenn man in einem Dorf stehenbleibt kommt fast sicher eine alte Frau mit
    dem Schlüssel zur Kirche. Auch wird man immer wieder eingeladen, so dass ich einmal
    nicht in der Lage war weiterzufahren. Es gibt zwar fast nur Topfen und Schnaps. Aber Schnaps
    in Überfluss. (Lache)
    Warum ich immer wieder den Norden erwähne. Hier sind die Karpaten mit Ihren Bergen und
    Tälern. Da konnte Ceaușescu keine Kolchosen machen. So konnten die Menschen Ihre
    paar Hektar großen Bauernhöfe behalten. Diese Höfe bewirtschaften sie noch heute da doch
    wenigstens ein wenig Geld reinkommt. Ein Traktor rentiert sich nicht und wäre wahrscheinlich
    auch kaum leistbar. Dadurch sind noch immer die Pferde und Ochsenfuhrwerke unterwegs.
    Was mich wundert, man sieht kaum Fuhrwerke mit Kühen. Den Grund kenne ich nicht.
    Aber so ein Pferdfuhrweck zu besitzen ist schon mit Reichtum zu vergleichen.




    Während der Westen Richtung Ungarn und teilweise auch zu Serbien viel ebener ist.
    Hier findet man auch große Kolchosen. Hier ist eine ganz andere Welt. Hier findet man auch
    kaum noch Fuhrwerke. Wie ich schon erwähnte bis ganz in den Süden und das Donaudelta
    haben wir es noch nicht geschafft. Hier kann ich auch keine Angaben machen.
    Aber vielleicht schaffen wir es noch, was ich aber eher bezweifle, da es uns doch immer
    weiter nördlich zieht.

  • :wink:


    Hallo Josef,


    ich habe mal nachgeschaut, was als 8-tägige Busreise (ein Angebot ab Spanien) meist im Programm ist:


    Bukarest, Sibiu, Cluj Napoca, Targo Mures und Brasov (incl. Dracula-Burg).


    Europa bietet so viele schöne unterschiedliche Ziele. Wer die Wahl hat... ;)


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Hallo Josef,


    auch ich kann mich der Faszination Deiner Bilder und Berichte nicht entziehen. Hier zeigst Du uns wieder eine ganz andere Welt in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Wenn sie nicht in Farbe wären, könnte man meinen, das sind hundert Jahre alte Fotos.


    Ich muss bei Deinen Berichten immer an meine jetzige Nachbarin denken, die Rumänin ist und jetzt hier mit einem Deutschen verheiratet ist. sie fahren einmal im Jahr nach Rumänien zu ihrer Mutter die noch lebt aber wohl auch nicht im Reichtum, sondern von einer kleinen Landwirtschaft mit Äckern und ein paar Hühnern usw. lebt. Wenn ich Deine Fotos anschaue, kann ich mir vorstellen, wie sie so lebt.
    Sie nehmen immer viele Waren mit wenn sie nach Rumänien fahren, Kleidung und früher auch mal ein Möbelstück. Früher konnte die Mutter noch einmal im Jahr nach Deutschland kommen, sie ist mit dem Fernbus hergefahren, - eine einfache unscheinbare freundliche Frau, nun ist sie alt und kann nicht mehr herkommen. Sie sieht aus, wie die Mütterchen, die man auch auf Deinen Bildern in Deinen Berichten sieht.


    Danke für die "Zeitreise" so kann ich mir einen Eindruck verschaffen wie meine Nachbarin (sie wird so um die 40 Jahre alt sein) wohl früher gelebt hat, bei den Erzählungen kann man es sich ja nicht so richtig vorstellen.


    Liebe Grüße
    Sylvi

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • @ Hallo Jofina!


    Außer der Hauptstadt Bukarest kennen wir alle diese Städte.
    Sibiu (deutsch Hermannstadt),
    Târgu Mureș (deutsch Neumarkt),
    Cluj-Napoca (deutsch Klausenburg),,
    Brașov (deutsch Kronstadt).


    Hier hat Waldi einen herrlichen Bericht geschrieben:


    https://www.schoener-reisen.at/forum/showthread.php?2672-Brasso-Brașov-Kronstadt


    Bran (deutsch Törzburg) Dracula Burg.


    Alle diese Orte, außer der Hauptstadt befinden sich in der Historischen Region Siebenbürgen.
    Dies wäre sicher eine herrliche Reise. Du würdest staunen wie modern und gepflegt
    diese Städte sind.
    Rumänien ist so voller Gegensätze, wie ich kaum irgendwo gesehen habe.


    @ Hallo Sylvi!


    Danke Sylvi. Ja ich bemühe mich die Wirklichkeit in meinen Berichten wiederzugeben.
    Die alten Menschen sind besonders arm. Habe von Frauen Rentenabschnitte gesehen die
    40 Jahre auf Kolchosen gearbeitet haben und nicht mal 150 Euro Rente bekommen.
    Wenn die nicht einen Garten und ein paar Hühner hätten könnten sie schwer über die
    Runden kommen. Wenn diese alten Menschen ein Schwein füttern können sind sie Kaiser.
    Die Jugend hat die Dörfer verlassen und die alten Menschen sind übriggeblieben.


  • Danke Josef, für die Info. Das hört sich super interessant an. :up:
    Diese Gegend (das frühere Siebenbürgen) kommt auf jeden Fall auf meine To-do-Liste.
    Durch dieses Forum wird meine Reisewunschliste immer länger. :wink:
    Natürlich werden wir uns in Spanien auch noch weitere tolle Gegenden anschauen, aber ich finde es auch interessant, ab und an auch ganz woanders hinzureisen.


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

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