Karlskirche in Wien

  • Der Beitrag ist zwar schon etwas älter- dennoch sehr schön so einen tollen Beitrag über die Karlskirche zu lesen! Vielen Dank für diese liebevolle Gestaltung! Als Wiener kenn ich die Kirche schon aus Kindertagen und verbinde damit viele gute Erinnerungen.

  • Herzlich willkommen in unserem Forum, Benny!

    Es freut mich das Lob eines Wieners natürlich doppelt! **\'2

    Ich freue mich auf weitere Beiträge und Ergänzungen zu schon bestehenden Themen von Dir.



    Liebe Grüße vom bayrischen Untermain nach Wien :174:

  • Hallo Johannes,


    So ein Aufzug hat natürlich seine Vor- und Nachteile. Was mir am verlinkten Artikel sauer aufstößt ist die Kritik mancher Zeitgenossen am Heiligen Boromäus. Der lebte im 14. Jahrhundert und deshalb verbietet sich Kritik an dessen Wirken aus meiner Sicht. Manche selbsternannten Moralapostel finden immer in der Geschichte dunkle Flecken die angeprangert werden können. Dazu haben sie so geringe Kenntnisse der Geschichte um die damaligen Verhältnisse zu kennen.


    Ich persönlich habe es den „Italienern“ bis heute nicht vergessen, dass die vor 2000 Jahren meine Vorfahren versklavt haben. Die schlimmsten „Antisemiten“ um auf deinen Artikel einzugehen sind eh die Ägypter. Haben die doch das Volk Israel vor 3000 Jahren versklavt wenn man der Bibel Glauben schenkt. ;)


    Grüße


    Jürgen

  • Naja, ich finde die Kritik schon angebracht, auch wenn diese Verbrechen damals salonfähig waren. Man kann und soll es schon wissen, dass so mancher Heilige aus heutiger Sicht nicht ganz so heilig war. Das trifft ja auch auf eine Vielzahl von Päpsten zu.


    Johannes

  • Nur stellt sich mir die Frage wo anfangen und wo endet das dann? Die Kenntnisse der Kirchengeschichte sind doch getrübt je weiter wir zurück gehen. Folglich ist eine Beurteilung einzelner Personen aus heutiger Sicht eh schwierig. Wenn man nun all das zusammenträgt was über jeden Heiligen bekannt ist, dann wird man bei fast jedem Eigenschaften oder Taten finden die wohl aus heutiger Sicht nicht für eine Heiligsprechung ausreichen.


    Damit stellt man allerdings dann auch die Kirchengeschichte an sich in Frage. Was bleibt dann noch übrig von der Kirche außer ein paar Kulturdenkmäler?


    Grüße


    Jürgen

  • Es gab immer schon Gute und Böse und weniger Gute und weniger Böse. Borromäus gehörte nach seiner Vita zu den Eiferen in Sachen Inquisition. Er hat auch Gutes getan und seine Heiligsprechung wird man ihm nicht aberkennen, aber ein kritischer Blick auf ihn sei erlaubt.


    Manche Taten der Kirche im Allgemeinen werden sicher auch verzerrt dargestellt. Hier ein Beitrag dazu.


    Kreuzzüge, Hexenverbrennung, Inquisition: Wie schuldig ist die Kirche?
    Das Christentum habe eine Blutspur von Millionen Opfern hinterlassen - behaupten manche Autoren. Was ist dran an den Vorwürfen zu Hexenverbrennung, Kreuzzügen…
    www.kirche-und-leben.de


    Allerdings wurden Kritiker, der Kirche und der kirchlichen Gewalt wie Ian Hus, gnadenlos verfolgt und hingerichtet. John Wyclif war bei seiner Verurteilung bereits 30 Jahre tot, was die Obrigkeit nicht daran hinderte, ihn posthum zu verurteilen und seine Gebeine zu verbrennen.


    Die Zeit damals mag seltsam klingen, die Frage bleibt, ob das Böse seither weniger geworden ist.


    Für mich bleibt, dass ich für diesen Borromäus keine Kerze anzünden würde.


    Johannes

  • Es gab immer schon Gute und Böse und weniger Gute und weniger Böse.

    Ein wahrer Satz, Johannes!

    Wer kann das nachträglich eindeutig feststellen ob ein vor vielen hundert Jahren gelebter Mensch gut oder böse war?

    Wohl selten war ein Mensch nur gut oder nur böse.

    Es wurde im Namen der christlichen Kirche einiges verbrochen!


    Ich persönlich habe da ein Problem mit dem ungarischen Staatsheiligen, dem hl. Stephan.

    Nur weil er mit brutaler Gewalt sein Volk christianisiert hat und sich dem Papst unterwarf wurde er heilig gesprochen.

    Stephan I. machte seine Vettern regierungsunfähig, indem er sie blenden und ihnen Blei in die Ohren gießen ließ.

    Kann so jemand heilig gesprochen werden?

    Nicht genug!

    Ein beim Kampf um die Herrschaft über Ungarn getöteter Verwandter namens Koppány wurde bestialisch behandelt.

    Stephan ließ Koppánys Leiche vierteilen und seine Körperteile wurden monatelang über den Toren der vier Burgen des Landes - Győr, Esztergom, Veszprém und Gyulafehérvár - aufgehängt, um darauf hinzuweisen, was diejenigen erwartete, die sich dem König widersetzten, wobei die letztgenannte Stadt insbesondere Gyula von Siebenbürgen warnen sollte. Damit verstieß Stephan gegen ein altes menschliches und ungarisches Gesetz, wonach die Toten begraben werden sollten. Dieser Akt sollte als Abschreckung dienen und denjenigen, die sich der königlichen Autorität widersetzten, eine grausame Behandlung androhen.

    Dieser Stephan war übrigens mit Gisela von Bayern verheiratet die später selig gesprochen wurde. Sie kam nach Stephans Tod zurück nach Bayern und ist im Kloster Niedernburg in Passau bestattet.


    Fazit: Nicht alle heilig gesprochenen Menschen waren Heilige!



    Liebe Grüße von waldi :174:

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