Insel Cres > Kapellensuche bei Punta Kriza und noch mehr

  • Bei Punta Križa, an der südlichsten Spitze der Insel Cres, hatte ich irgendwo einen Hinweispfeil
    zu einer Kapelle gesehen, die aber auf meiner Karte nicht eingezeichnet war.
    Leider war keine Entfernung angegeben .Mit dem Auto durften und konnten wir nicht weiter,
    da der Weg sehr schmal und mit Stauden bewachsen war. Wir gingen also zu Fuß weiter.








    Leider zog sich der Weg und wurde zum Steig und wieder durch endloses Gestrüpp.
    Wir waren uns schon wieder sicher, dass wir irgendwo falsch abgebogen waren.



    Es gab viele Abzweigungen und keine Hinweispfeile mehr. So gingen wir immer weiter nur eine Kapelle fanden wir auch
    nach einer Stunde Fußmarsch nicht. Wir fühlten uns schon wie Hans und Gretl die sich verirrt hatten und genau wie diese
    sahen wir plötzlich auf einer Lichtung ein Haus.
    Es war zwar kein Hexenhaus, aber wir bekamen etwas ganz besonderes zu sehen.


    Um das kleine Haus herum und sogar auf den Platten vor dem Eingang lagen Tiere, so eine Reh Art aber größer. Es war wohl Damwild.
    Als Sie uns bemerkten sprangen Sie auf und flüchteten in den Wald und sie waren so schnell, das ich keine Fotos machen konnte.
    Schade, denn das würde mir später keiner glauben.


    Wir gingen zum Haus und ich klopfte an. Eine etwa 75 Jahre alte Dame öffnete die Tür und zu unserer Überraschung sprach sie perfekt deutsch.
    Es stellte sich heraus dass sie eine Deutsche war und hier wohnte. Wir wollten sie nicht ausfragen warum und wieso, nur wollte ich wissen,
    ob Ihr diese Tiere gehören würden und ob die zahm wären. Da sagte sie nein. Es seien alles wilde Tiere die schon seit Jahren kommen würden.
    Sie kämen pünktlich zur Mittagszeit, würden dann von ihr gefüttert und anschließend würden sie immer mehrere Stunden bei ihrem Haus liegen.
    Sie brächten auch immer die neugeborenen Kitze mit und dadurch hätten sie überhaupt keine Angst vor ihr und sie müsste sich oft den Weg zur
    Haustüre bahnen, da die Tiere ihretwegen nicht aufstehen würden.


    Jetzt fragte ich Sie nach der Kapelle und sie erklärte uns, dass wir noch ca. 20 Minuten zu gehen hatten.
    Wir müssten nur den Weg entlanggehen und uns immer rechts halten. Da wir schon so lange unterwegs waren nahmen wir auch das noch in Kauf.






    Endlich sahen wir eine Lichtung und eine neu renovierte Kapelle.








    Aber das war nicht alles. Da gab es daneben riesige Ruinen und auch ansatzweise die Mauern einer großen Kirche.
    Hier muss es sich um ein Jahrhunderte altes verfallenes Kloster gehandelt haben.





    Todmüde machten wir uns wieder auf den Rückweg und ich hatte wirklich schon leicht die Panik, dass wir nicht mehr zurückfinden würden.
    Hier hätte uns mit Sicherheit niemand mehr gefunden.





    Hier meine Gattin auf der suche nach einem Hinweis auf den richtigen Weg.




    Meine Frau hatte sich die Steige scheinbar besser gemerkt und wirklich sahen wir wieder das keine Haus auftauchen.


    Jetzt schlich ich mich ganz leise zum Haus und wirklich lagen die Tiere wieder gemütlich auf dem Betonboden vor der Eingangstür und rundherum.
    Leider sind mir keine guten Aufnahmen gelungen, da die Tiere mich wieder zu früh bemerkten.





    Aber sie flüchten nicht weit nur bis zu den ersten Sträuchern wo ich doch noch etliche Aufnahmen machen konnte.
    Lachen musste ich noch wegen der Hauskatze, die zwischen den Tieren gelegen hatte. Als die Tiere flüchteten, rannte die Hauskatze mit Ihnen.
    Glaube das machte sie aus Sympathie zu den Tieren. Die Hauskatze hatte auch so eine ähnliche Fellfarbe wie die Rehe. Die Dame erzählte uns auch das die Katze
    immer zwischen den Rehen liegen würde.














    Schließlich verabschiedeten wir uns noch von der Dame, die nicht verstehen konnte warum wir uns wegen der Tiere so wunderten.
    Die Tiere würden sie ja schon jahrelang kennen und sie füttere sie halt immer.


    Bis wir zum Auto kamen war es schon später Nachmittag geworden und wir waren hundemüde,
    aber die Suche hatte sich nicht nur wegen der gefundenen Kirche gelohnt.


    Das Erlebnis mit den Tieren wird uns immer als etwas Besonderes in Erinnerung bleiben

  • Danke Josef für den schönen Bericht.
    Zu Fuß sieht man doch immer noch am meisten.
    Die Bilder von den Rehen sind übrigens ganz klasse geworden. Das ist nun mal so, wenn man merkt, dass die Tiere den Rückzug antreten, dann kommt man in Zugzwang und will man noch schnell abdrücken.
    Schöner Spaziergang, so ganz nach meiner Nase. :wink:


    Liebe Grüße
    Helga

  • Vor etlichen Jahren ( da waren wir noch recht fit :wink:) sind wir von Osor hinaus nach Punta Kriza gewandert- 12km neben der Straße, durch Gestrüpp, Ginster und niedrige Steineichenwälder. Das war schon anstrengend ( vor allem dann auch der Rückweg, der sich endlos zog)


    Wir wollten uns den FKK Platz Baldarin anschauen.


    Bei der Gelegenheit entdeckten wir den Hinweis zur Crkvica Sv Antun.
    Wir dachten, dieses Kirchlein sei leicht zu finden-
    aber Fehlanzeige.


    Diese Südspitze der Halbinsel ist ( oder war??) mit undurchdringlichem Wald bedeckt,


    Mit dieser Erinnerung kann ich nachempfinden, was Ihr bei Eurer Suche geleistet habt und auch die Sorge von Dir, den Rückweg wieder zu finden.
    Bewundernswert, Josef und Erna , Respekt.


    Eure Anstrengung wurde belohnt mit dem Kirchleien aber auch mit der Begegung mit den Tieren und der kurzen Bekanntschaft mit dieser Frau.
    Das war wieder einmal ein ganz besonderes Erlebnis !


    Und wir dürfen es virtuell mit Euch erleben - Danke !!!


    Lieben Gruß,
    Elke

  • hallo Josef,


    danke für deinen Bericht vom Ende der (Insel)welt. Ich glaube auch, daß es sich hier um Damwild handelt. Rehe sind kleiner und scheuer. Damwild gewöhnt sich leicht an Menschen.


    grüsse


    jürgen

  • @ Helga


    Genau so ist es mir auch ergangen.
    Vorlauter fotografieren wurden die meisten
    Fotos unscharf. Zum Glück sind einige in Ordnung.


    @ Elke


    Da hatte Ihr Euch aber schon eine große Strecke vorgenommen.
    Ja man sollte es nicht für möglich halten wie groß diese Fläche ist
    in der man sich verlaufen kann. Zum Glück sind wir am Rückweg nicht
    irrtümlich Richtung Meer gegangen. Da hätten wir sicher nicht herausgefunden.
    Ja die Begegnung mit den Tieren war für uns etwas großartiges.


    @ Jürgen


    Ja es war mit Sicherheit Damwild.

  • Also lieber Josef,


    ich muss schon sagen, nur Geologen (verschieden farbige Gesteinsbrocken) oder Archiälogen ( für nähere Ausgrabungen bei der Ruine) bevorzugen so schwierig zugängliche Orte zum Stöbern.
    Sei froh, dass dieses Schild mit dem Autoverbot so zwingend aussah, deine Ölwanne am Wagen hat es dir sicher gedankt.


    Und dann seid ihr noch wie Hänsel und Gretel durch den struppigen Wald gelaufen und habt fast ein Hexenhäuschen gesehen. Gut, es war schon wesentlich moderner, aber auch mit noch märchenhafter Tierwelt, sprich super süße Rehe.


    Denke mal, das war ein edler Anblick, Rehe + Katze auf der Flucht.


    Danke für diesen sicher nicht einfachen "Spaziergang".


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Danke Dieter und Helmut.
    Ja es war wirklich ein interessanter Tag, denn wir da verbrachten.
    Nur erst hinterher wurde uns richtig bewust, dass wir Glück
    hatten und uns nicht verliefen.
    Denn das Waldgebiet ist riesengroß und vor allem nicht erschloßen.

  • HAllo Josef,


    ein Bericht von meiner Liebingsinsel Cres - und Was für einer! Diese Begegnung mit der Frau und den Tieren macht diese Wanderung zu Kapelle zu etwas ganz Besonderem. Wir sind auch schon mal nach hinten zum Camp Baldarin gefahren, die Abzweigungen die unterwegsabgingen haben wir dann ignoriert weil, wie Elke auch schrieb alles so undurchdringlich schien , so daß wir nur ans Ende zum Camp gefahren sind. Ein Freund hat ist mit dem Rad von Cres nach Punta Kriza und wieder zurück gefahren, auch er dachte damals, "was für ein langer Weg und was für ein Dickicht" das lohnt nicht zum nochmal da hin fahren. Doch wie man sieht, hat es sich für Euch doch gelohnt - wunderschön!


    Danke fürs Mitnehmen in eine Ecke von Cres die ich noch nicht erforscht habe in all den vielen Jahren :)

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Hallo Josef,


    danke für diesen Bericht zwecks Kirchensuche. Gut, dass Erna sich den Weg gemerkt hatte, sonst wäret ihr im Wald verdurstet.
    Die zutraulichen Tiere waren ein besonderes Erlebnis während dieser Erkundungstour.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Wahrhaftig ein besonderes Erlebnis, Josef! Du zeigst uns, dass es neben den Touri-Orten auch noch solche Kleinode gibt, herzlichen Dank!


    Gruß,
    Klaus

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