Der Alte Elbtunnel in Hamburg

  • Nur wenige Meter von den Hamburger Landungsbrücken entfernt steht ein Gebäude mit einer Kuppel und Säulen, das an eher an ein Mausoleum erinnert als an ein Funktionsgebäude.
    ( "Mausoleum" wurde es seinerzeit spöttisch bezeichnet)



    ( Bildquelle Infotafel s.u.)


    Er gehört heute zu den bestaunenswerten Sehenswürdigkeiten von Hamburg.



    Quelle und Lizenz: Wikipedia


    Der Alte Elbtunnel unterquert die Fahrbahnrinne der Elbe in 23, 5 m Tiefe auf einer Länge von 426,5m


    Dies ist der Eingang zum Alten Elbtunnel auf der St Pauli Seite der Elbe.



    Vier Aufzüge für PkWs und zwei Personenaufzüge führen in die Tiefe.
    ( Wegen Baumaßnahmen war die Treppe, die hinunterführt, im Januar 2014 nicht zugänglich.




    Die Geschichte des Elbtunnels ist auf einer Infotafel vor dem Gebäude dokumentiert.




    Ich habe mir erlaubt, ein paar der Informationen zu vergrößern und lesbar zu machen.








    Schon 1910 inspizierte Kaiser Wilhelm II die Baustelle



    Ganz im Stil jener Zeit wurde auch auf die ästhetische Ausstattung des Tunnels geachtet.


    Grüne Fayencen an der Tunnelwand



    Keramikdekorationen mit unterschiedlichen Motiven




    Keramik an der Tunneldecke



    Gegen eine Gebühr von 2 Euro kann man heute noch mit dem PKW die Aufzüge benützen und durch den Tunnel auf die andere Elbseite fahren.



    Fußgänger können kostenlos hinüberspazieren.



    Der Alte Elbtunnel mit seinen schmalen Fahrbahnen war vor hundert Jahren eine sensationelle Verbesserung für alle Hamburger.


    Aber er reicht schon seit Jahrzehnten bei weitem nicht mehr.


    1975 wurde ein neuer Elbtunnel eingeweiht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Neuer_Elbtunnel
    Zitat:

    Zitat


    Der Bau des Tunnels begann 1968 und am 10. Januar 1975 wurde die neue Elbunterquerung von Bundeskanzler Helmut Schmidt mit einem Volksfest eröffnet, an dem 600.000 Menschen teilnahmen. Bei einer Gesamtlänge von 3.325 m liegen 1.056 m unter dem Flussbett und 2.813 m sind geschlossene Tunnelstrecke.


    Und auch die Kapazität dieses Tunnels erreicht inzwischen in den Hauptverkehrszeiten die Grenzen.
    Verkehrsstaus sind an der Tagesordnung.


    Elke

  • So schön haben wir den alten Elbtunnel gar nicht mehr in Erinnerung, sind wir doch schon mehrfach dort hindurch gelaufen. Herzlichen Dank für die Auffrischung,


    Irmgard und Klaus

  • Lang, lang ist es her, dass ich dort mal gelaufen bin.
    Es war z.Zt. der Beatles im Starclub bzw.vorher irgendwo in den Katakomben.
    Aber viel verändert hat sich nicht.
    Danke Elke für die Erinnerung an uralte Zeiten ;)

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • hallo elke,


    zuletzt sind wir vor zwei jahren an einem strahlenden sommertag durch den alten elbtunnel gelaufen. daher sind deine bilder eine schöne erinnerung für mich, weil ich damals für die "firma" unterwegs war und leider keine kamera dabei hatte. vom südufer aus konnten wir sogar eine stelle am nordufer sehen, wo wein angebaut wurde. die hamburger waren stolz darauf, nun das nördlichste weinanbaugebiet deutschlands zu besitzen.


    grüsse


    jürgen

  • hallo elke,


    aus dem von dir zitierten artikel der faz geht hervor, daß der sylter winzer im jahr 2013 das erste mal trauben geerntet hat. somit ist es durchaus denkbar, daß die hanseaten vor ort vor zwei jahren, also im sommer 2012 keinen scherz mit mir und der begleitenden "obrigkeit" getrieben haben, indem sie uns den weinberg am elbhang zeigten.


    wenn das so weiter geht mit dem klimawandel, werden vielleicht küftig die besten rebsorten aus sibirien kommen. da ist es zumindest in vielen gegenden sonniger als in manchem deutschen weinanbaugebiet. ;)


    doch nun wieder zum elbtunnel. hast du den aussichtspunkt am südlichen ende auch besucht? von da aus hat man einen tollen blick auf die landungsbrücken und das "weinbaugebiet" am nördlichen ufer.


    grüsse


    jürgen

  • doch nun wieder zum elbtunnel. hast du den aussichtspunkt am südlichen ende auch besucht? von da aus hat man einen tollen blick auf die landungsbrücken und das "weinbaugebiet" am nördlichen ufer.


    Nein, wir sind nirgendwo hochgestiegen ( auch nicht auf den Turm des Michel, was auch in allen Reiseführern empfohlen wird).
    Das Januarwetter war so trüb und etwas neblig - es hätte sich nicht gelohnt.


    Das nächste Mal :wink: !!


    Gruß,
    Elke

  • 1960 stand ich im Rahmen einer der Ausflüge in Hamburg davor, als ich meine Tante da oben besucht habe.


    Tagesgespräch war der Elbtunnel allemal. Bin aber damals nicht hinein spaziert, sondern waren oben auf dem Michel.


    Vielen Dank , jetzt schließt sich wenigstens die Lücke meines damaligen Besuches.


    Nach wie vor eine unglaubliche Pionierleistung.


    Ganz lieben Gruß


    Helmut

  • Zitat

    Gegen eine Gebühr von 2 Euro kann man heute noch mit dem PKW die Aufzüge benützen und durch den Tunnel auf die andere Elbseite fahren.


    Aber nicht am Wochenende, da sind die Aufzüge geschlossen. Ich bin Ende 1989 mit einem Auto voller neugieriger (weil das 1. Mal in Hamburg !) Ost-Verwandtschaft von der Steinwerder-Seite mal rangefahren und musste dann ersatzweise eine Hafenrundfahrt veranstalten - war für mich nicht ganz einfach, weil damals noch neu in der Stadt.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Stimmt, Grizzly! ( Das hab ich vergessen zu fotografieren)
    Und wenn man nicht auf die Uhr schaut, kann es auch passieren, dass man ( mit dem Auto) lange, sehr lange warten muss



    Quelle
    https://www.hamburg.de/alter-elbtunnel/


    Gruß,
    Elke

  • Das mit dem Einbahnstraßenverkehr ist nicht auf Dauer, die Überholung der aktuell gesperrten Ost- und danach der Weströhre wird aber noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen.


    Irgendwo im Bereich des Tunnels (oder in der z.Zt. nicht zugänglichen Oströhre) gibt's eine Infotafel über den einzigen Wassereinbruch in den Tunnel während der Bauphase. Auf meinem heutigen Tunnelrundgang hab ich sie leider nicht gefunden und muss mich jetzt mit dem Internet behelfen.


    Um einen Wassereinbruch zu vermeiden, wurde die unterirdische Baustelle unter 2.6 atü Überdruck gesetzt. Die Arbeiter mussten aich an diese unterschiedlichen Druckverhältnisse allmählich anpassen - die Zeit, die sie dafür brauchten, musste erst herausgefunden werden. So erkrankten über 700 der insgesamt 4400 eingesetzten Arbeiter an der Taucherkrankheit, drei starben daran. Und am 24. Juni 1909 kam es trotzdem zu einem größeren Luftaustritt in die Elbe und danach zu einem Wassereinbruch in die Baustelle. Da die Kompressoren weiterarbeiteten, lief der Tunnel nicht komplett voll; das Wasser stand 120 - 150 cm hoch, Menschen kamen nicht zu Schaden.


    https://www.geschichtsspuren.d…auli-alter-elbtunnel.html
    https://holzmann.fh-potsdam.de…terHamburgerElbtunnel.pdf (Seite 14-16)

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Danke, Grizzly!


    Ja, auch diese Details sind auf der Informationstafel vor dem Eingang zu lesen.


    Ich habe sie auch fotografiert und möchte sie anfügen





    Hier nochmal das, was Grizzly in #11 angesprochen hat





    Gruß,
    Elke

  • Liebe Elke,
    Du hast mich zu einer kleinen Nachlese animiert, weshalb ich letztes Wochenende mal wieder dort war.


    In einem deutschen Tunnel herrscht deutsche Ordnung



    Rechte Gehwegseite Richtung Steinwerder, linke Richtung St. Pauli.


    Und wenn das zB wegen vermehrten Publikumsverkehrs nicht gesehen wird,


    das Ganze auch noch von oben: Rechts erlaubt, links verboten. Jawoll.


    Und auch die aus Steinwerder Kommenden werden aufgeklärt,


    deshalb von der Gegenseite die Schildmontage andersrum.


    Die Stahlringe die den Tunnel von eindringendem Erdreich, Schlamm und Wasser schützen sollen,

    Tübbinge genannt,
    werden an einer Stelle sichtbar gemacht.


    Hier gehts auf der Steinwerder-Seite wieder die Treppe hoch


    aber wir sind heut faul und nehmen den Aufzug, der zum Glück funktioniert.


    Hier geht's auf der Steinwerder-Seite runter


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    und nach dem Rückweg auf der St.Pauli-Seite wieder hoch.


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  • Ein toller und aufschlussreicher Bericht, Elke! Dank auch an Grizzly für die Ergänzungen.


    Obwohl ich schon mehrfach in Hamburg war, den Elbtunnel habe ich bislang nicht besichtigt. Das wird beim nächsten Besuch nachgeholt.

  • Ein toller und aufschlussreicher Bericht, Elke! Dank auch an Grizzly für die Ergänzungen.


    Da schließe ich mich doch mit Freuden an.


    Beklemmend finde ich allerdings, dass es bei so Großbaustellen immer wieder Tote geben muss, auch wenn es denn dem Fortschritt geschuldet ist.


    Mit diesen Berichten von Elke und Grizzly`s launigen Ergänzungen kann man sich jetzt ein schönes Bild machen.


    Vielen Dank für die informativen Berichte.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

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