Mallorca – Küstenwanderung über den Torre d`Albarca zur Platja de sa Font Celada
12.03.13 - Unsere heutige Wanderung beginnt unweit des Ortes Arta.
Weit im Nordosten Mallorcas gibt es viele abgelegene Traum-Strände,
die noch in ihrem natürlichen Zustand erhalten sind.
Die Küstenabschnitte sind so gut wie unbewohnt.
Größtenteils erreicht man sie nur über Pfade bestenfalls über Schotterstraßen.
Laut Rother Wanderführer Mallorca, soll die Schotterstraße bis zum Startpunkt, der Cala Estreta
„bei umsichtiger Fahrweise gerade noch mit einem PKW befahrbar“ sein.
Was wir jedoch auf dem Weg dorthin vorfinden, ist eine extrem schlechte Piste mit Schlaglöchern und tiefen Rinnen von bis zu 30 Zentimetern.
Nach einem vorsichtigen Herantasten beschließen wir, unserem Leihwagen solch eine Tortur nicht zuzumuten
und uns einen eventuellen Radwechsel zu ersparen, machen kurzerhand kehrt und stellen das Auto ab.
Die letzten 500 Meter zur Cala Estrata, dem Ausgangspunkt gehen wir zu Fuß. An den Rändern des Weges wuchern Dornginsterbüsche.
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Schroff und fast kahl präsentiert sich die Nordküste. Das Meer ist tiefblau und der Horizont wie mit einem Lineal gezogen.
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Schon bald sieht man den Torre d`Albarca. Man könnte meinen ihn demnächst erreicht zu haben,
doch der Schein trügt, ein tiefer Küsten-Einschnitt, die Cala Matzoc ist noch zu umlaufen.
In der Bucht kommt es häufig durch Strömungen zu Seegrasanschwemmungen.
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Bizarre Felsformationen und zerklüftete Felsvorsprünge, auf denen „jemand“ absolut unentspannt posiert.
Von weitem sehen wir Leute auf dem Turm. Der Torre d'Albarca (auch Aubarca oder Matzoc genannt) ist ein 11m hoher Wachturm aus dem Jahre 1751.
Er ist einer von 85 Türmen entlang der Küste Mallorcas, die Beobachtungs- und Verteidigungszwecken dienten und in Sichtverbindung zueinander errichtet wurden.
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Die Aussichtsplattform erreicht man über eine schmale Wendeltreppe.
Die letzten Stufen sind auf einer steil angestellten Holzleiter zu überwinden.
Auf der Geschützplattform rostet ein Kanonenrohr vor sich hin.
Mountainbiker sind auch schon da. Am Horizont kann man gut den nördlichsten Punkt Mallorcas ausmachen, das Kap Formentor.
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Wie besessen schieße ich ein Foto nach dem anderen.
Der kontrastreiche Anblick, die Farben des Meeres des Himmels und der schroffen Felsen ziehen mich in ihren Bann.
Die Töne tun fast schon in den Augen weh. Ihr könnt froh sein, dass ich nicht alle zeige.
Nun führt der Weg bergab. Auf die Entfernung ist er gut auszumachen, während des Laufens hingegen ist er manchmal nur schwer zu erkennen.
Hier sieht man wo wir hergekommen sind, ganz klein sind noch zwei Küstenwanderer auf dem Pfad erkennbar.
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Erosiertes Gestein, auf dem kümmerlich Rosmarin wächst und ein verkarstetes Plateau mit Salzablagerungen.
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Ab und zu hat sich ein Gänseblümchen zwischen Walzen-Wolfsmilch in den kargen Küstenbereich verirrt.
Der dürftige Bewuchs besteht hauptsächlich aus diesen Igelpolstern.
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Die Platja de sa Font Celada, der Traumstrand ist erreicht.
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Wir machen eine kurze Rast und teilen unseren mitgebrachten Proviant mit zwei Möwen,
den einzigen Anwesenden hier am menschenleeren Strand.
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Ein letzter Blick auf die schöne Bucht,
dann geht es in einem Bogen durch das Landesinnere zurück bis zum Turm.
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Hier ist die Vegetation abwechslungsreicher. Zu meiner Freude entdecke ich eine Ragwurz.
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Die einzigen Lebewesen, die uns auf dem Rückweg begegnen: Eine Ziegen-Mama mit Zicklein und Rinder.
Das Mallorquinische Rind kam schon vor mehr als 2000 Jahren auf Mallorca vor.
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Ab dem Turm geht es dann auf gleichem Weg wieder zurück.
Fazit:
Wunderschöne Tour mit kleinen Buchten und Felskliffen, jedoch teils schwer erkennbaren Wegen.
Auf Grund der grandiosen Ausblicke, die uns immer wieder inne halten ließen, haben wir statt der angegebenen Dauer von 2 ¾ Stunden fast 4 Stunden gebraucht.
Unterwegs erzählte uns eine Frau, dass sie und ihr Mann jedes Jahr diese Wanderung unternehmen.
Für sie sei es jedes mal wieder der absolute Höhepunkt ihres Mallorca-Aufenthaltes.
Die atemberaubenden An- und Aussichten, das in unterschiedlichem Türkis schimmernde Meer,
die bizarre einsame Küste und die unberührte Natur. - Für sie ihr Traum-Fleckchen-Erde.
Wir meinen: Dem ist nichts hinzuzufügen. – Nur noch unsere Wegführung auf
Wandermap
Albert hat auf dieser Tour nicht gefilmt.
Liebe Grüsse
Albert + Gabi