Das Reiseland Ägypten hat ja nicht nur das "Rote Meer, Strand, Hotel, Wüste, Dünen, Pyramiden" .... es gibt ja noch jede Menge mehr. ...
Im November 2012 war ich zum ersten mal 14 Tage weit weg vom Roten Meer und zwar in Luxor - auf der West Bank.
01.11.2012: Am frühen Nachmittag sind wir in Luxor gelandet und dann per Transfer zur West-Bank gefahren. Schon auf der Fahrt vom Air Port nach El Gezira begegnet einem das "Ägypten", das ein RoteMeerUrlauber so gut wie nie zu Gesicht bekommt und dass einige wenige in den Touristenorten hin und wieder vermissen. Die einen evtl. mehr, die anderen sicher weniger.
Hier gehören Männer in den Landestypischen Galabeyas zum gewöhnlichen Straßenbild. Eselskarren als Transportmittel ist Alltag,
Wasserbüffel, Kamele und grasende Esel am Straßenrand .... Bananen- und Zuckerrohplantagen zum greifen nah ....
Ich hatte schnell das Gefühl, dass die Menschen - auf der "anderen Seite" des Nils ihre angeborene Natürlichkeit noch nicht verloren haben. Den "Tourismus von hier" kann man auch mit keinem vergleichen den ich bisher kennen gelernt habe, er ist ganz anders.
Natürlich ist dieser auch hier nach der Revolution massiv eingebrochen und hat sich bisher kaum wieder erholen können. Wir haben u. a. mit Caleschenfahrern gesprochen, die an so manchen Tagen keinen einzigen Gast hatten und so ist Frust logischerweise vorprogrammiert.
Keine Gäste - kein Verdienst!! Einer erzählte, dass er täglich mindesten 10LE braucht um seiner Familie Brot zu kaufen. Das sind zurzeit etwas mehr als 1€. ...
Wie schön die Gegend ist spiegelt m. E. dieses kl. Video sehr schön wieder, dass ich durch Zufall bei youtube gefunden habe.
Es zeigt beide Seiten vom Nil, aber überwiegend den von Theben West und u.a. auch Menschen, die mir vor Ort begegnet sind.
Der Mann auf der Bank - sitzt im Cafe Rasul (oder Ramesseum Resthouse). Das Cafe übte auf mich eine besondere Anziehungskraft aus, da die Betreiber einer sehr alten Grabentdecker- und Räuberdynastie (Ahmed abd el Rasul) an gehören. Er entdeckte das berühmte TT320 und schwieg - vorerst. .....
Sein Enkel Hussein abd el Rasul verstarb 1997 - er war der letzte, der persönlich und gemeinsam mit seinem Vater bei späteren Entdeckungen u.a. von Howard Carter dabei war und etwas aus der - sicher spannenden Zeit hätte erzählen können. Seinen Urenkel Taya ist heute einer der Besitzer des "Ramesseum Resthouse".
Bei 1,18 sitzt ein Mann am Nil. Das ist Nubi, er betreibt das Restaurant "Blue Sky" auf der Westbank.
Bei ihm gibt es die beste Lentelsoup (ägyptische Lisensuppe), die ich in all den Jahren in Ägypten gegessen habe. ...