Am Ende des Jahres 2012 war das Wetter trocken und gut, die Straßen ebenfalls, so dass wir spontan beschlossen, am Silvesterabend nach Salzburg zu fahren.
Es sind auf der Autobahn von uns aus nur 100 km.
Man muss wissen: Salzburg ist an diesem Tag mehr als "voll"... einen Parkplatz zu finden ist ein Glücksfall. Letztlich fanden wir ein enges Plätzchen in einer (teuren) Tiefgarage.
Aber wir wollten es ja so...
Am Spätnachmittag kamen wir in die Stadt.
Bevor wir uns in das Getümmel in der Altstadt stürzten, stiegen wir hinauf auf den Kapuzinerberg, der sich gegenüber der Festung auf der anderen Seite der Salzach befindet.
Ein schöner Blick auf die Stadt
Eine Gruppe junger Männer in Trachtenkleidung schien etwas vorzubereiten.
Sie gehörten dem Verein der
"Festungsprangerstutzenschützen" Mattsee an , genauso wir diese Musikanten.
s. Rätsel hier
Die Sonne ging immer weiter unter und die Schützen schienen auf etwas zu warten.
Unten auf der Salzachbrücke sammelten sich die Menschen.
Ob Punkt 4 Uhr oder ob es genau der Zeitpunkt war, an dem die Sonne hinter den Bergen verschwand: Von der Brücke ging das Signal aus.
Mehrere Böllerschüsse leiteten ein Spektakel ein, das über eine Viertelstunde anhielt.
Auch die Schützen neben mir begannen zu feuern. Ein ohrenbetäubendes Knallen.
Ich stand direkt daneben, knapp 3m entfernt, und es gelang mir dieser Schnappschuss.
Von allen Anhöhen rings um die Altstadt wurde abwechselnd geschossen: von der Festung, vom Mönchsberg und vom Kapuzinerberg, auf dem wir standen.
Pulverrauch legte sich über die Stadt.
Wir hatten uns vorgenommen , im Salzburger Dom den Jahresschlussgottesdienst zu besuchen und machten uns auf den Weg hinunter in die Altstadt.
Blick hinauf zum Kapuzinerberg, wo wir vorher gestanden waren und wo immer noch geschossen wurde.
In der Altstadt : ein Gedränge, ein Lärm...
Ich hatte den Eindruck, dass halb Italien in Salzburg war.
Nur mit Mühe gelang es uns, im Dom ein Plätzchen zu bekommen.
Es wurde keine Messe gefeiert, aber eine Andacht zum Jahresschluss mit wunderschöner Musik mit Orchester, Chor, Solisten und vor allem mit festlicher Musik auf der wunderbaren großen Domorgel.
Am Schluss erklang ganz stimmungsvoll im dunklen Dom ( die Lichter waren abgeschaltet und nur ein paar Kerzen brannten ) in der schlichten Originalfassung (mit Gitarre) das Weihnachtslied "Stille Nacht" , das ja nur wenige Kilometer von Salzburg entfernt in [url=https://de.wikipedia.org/wiki/Stille_Nacht,_heilige_Nacht]Oberndorf an der Salzach[/url] entstanden ist. (Im Dom hörte man in dieser Zeit kein Husten, kein Kindergeschrei - auch kein Handy (!)) ( Zuvor schon)
(Es war absolut nicht kitschig- und manchmal darf es halt auch mal etwas gefühlvoller sein )
Fotografieren konnte ( durfte) ich nicht.
Zum Abschluss gab es grandiose Orgelmusik ( Bruckner??) - und das volle Geläute der Domglocken - ein Erlebnis, bei dem man nicht nur hört, sondern die Klänge und die Musik auch regelrecht am Körper spüren kann.
Nach dem Gottesdienst spazierten wir noch etwas durch die beleuchtete Stadt.
Die Chance, spontan in einem Restaurant oder einer gemütlichen Gaststätte etwas zu bekommen, war gleich Null. Da hätten wir wahrscheinlich Wochen zuvor schon reservieren müssen.
Der Lärm und das Gedränge in der Altstadt gefielen uns nicht mehr besonders.
Wir gingen zurück zum Auto und noch vor Mitternacht waren wir zu Hause, wo wir dann auf das neue Jahr anstießen.
Blick auf die Kollegienkirche
Blick zum Mönchsberg mit dem Museum der Moderne
Elke