Nachdem ich monatelang vorbereitet und geplant hatte, war es nun endlich soweit. Morgen soll es losgehen...in unseren wohlverdienten Urlaub.
Die letzten Reste wurden eingekauft, das Zeugnis von Luisa geholt und die Schulbuchbestellung bei unserem Buchhändler des Vertrauens abgegeben. Nun konnte es losgehen....wenn es nach mir gegangen wäre. Aber nein...daheim wartete das totale Chaos auf mich. Überall Klamotten, Angeln, Angelkoffer, Taschen, Kisten und irgendwo zwischendrin mein Menne. Wie jedes Jahr sind wir der Meinung: „Das alles kann gar nicht ins Auto passen.“
Den ganzen Tag wurde gepackt und gewirbelt. Am Abend war ich mal so richtig platt. Es hieß früh ins Bett, denn am nächsten Tag war die Nacht um 01:30 Uhr vorbei. Oh mein Gott, wer hat denn die Fähre so früh gebucht....ach ja...war ja ich Um 03:45 Uhr ist unser Auto startklar. Schnell noch mal alle auf's Klo. Mein Sohn Chrischy wurde schnell noch verabschiedet, damit er wieder ins Bett kam. Und Looosssss....nichts kann uns mehr aufhalten. Wir lagen gut in der Zeit, denn um 05:30 Uhr wollten wir uns 150 km weiter mit meinen Eltern treffen, um dann gemeinsam weiter nach Rostock zur Fähre zu fahren. Alles ging gut, kein Stau in Sicht.
Wir kamen ohne Zwischenfälle um 07:30 Uhr bei Scandlines an und stellten uns in die uns angesagte Spur (ich glaube 11 oder 9). Dort hieß es nun ausharren. Dann kam sie und alles ging wieder wie geschmiert. Autos runter und wir rauf. Ich staune jedesmal über diese logistische Leistung.
Im Parkdeck angekommen, griffen wir die Sachen die wir brauchten und strebten wie hundert andere den Aufgängen entgegen. Wir fanden ein schönes Sonnenplätzchen und einer stellte sich schon mal zum Kaffeeholen an. Klingt ja wie zu Ostzeiten das
hieß es auch immer...stelle dich schon mal an....
Doch dann war es soweit:
„Welcome to Scandlines“ ertönte es aus den Lautsprechern.....jippi...Urlaub hat begonnen....!!!!!
Planmäßig legte der Kahn in Gedser an, wo wir zügig von Bord gelassen wurden und weiter ging die Tour die E 55 Richtung Helsingør. Dort mit einer kurzen Fähre nach Helsingborg, dann weiter die E 6 Richtung Göteborg. Na super, Göteborg haben wir wieder im Feierabendverkehr erwischt. Och nö... schleppender Verkehr und Baustelle. Meine Erna im TomTom war schon ganz aufgeregt und wollte mich auf den falschen Spuren durchleiten, doch ich ließ mich nicht beirren und folgte den Schildern. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt. Einmal eine falsche Spur und man ist verloren. Zumal ich meine Eltern ja im Schlepptau hatte. Irgendwann ist das Schlimmste auch überstanden und ich war heilfroh, das ich den nächsten Rastplatz für ein Päuschen ansteuern konnte.
Weiter ging es dann im zügigem Tempo und bald kam die norwegische Grenze in Sicht. Geschafft...Norwegen....
Bei Drøbak verließen wir die E 6 und fuhren Richtung Drammen. Gegen 19.00 Uhr durchquerten wir dann den Oslofjordtunnel. Geschafft, das war so ziemlich unser Tagesziel. Nun kann die Suche nach einer „ledigen Hytte“ losgehen. Also suchten wir...und suchten...und suchten.... Ähmmm, bis 22:30 Uhr suchten wir und waren schon in Kongsberg gelandet. Wir hatten immer noch keine Hytte gefunden, somit trat Plan B in Kraft.
Auf einem Rastplatz, mit Kiosk und Klo, machten wir Halt und stellten die Autos kurzerhand zu einer Wagenburg zusammen und Plan B wurde rausgeholt.
Unsere „Hytte“ für die Nacht war schnell aufgebaut und die Matratzen schnell aufgepumpt. Also nischt wie rein und die Äuglein zu. Die Männer schliefen derweil im Auto, mein Menne bevorzugte die Rücksitzbank und mein Paps den runtergeschraubten Beifahrersitz.
Na dann „Guts Nächtle“
Ein neuer Tag (17.07.2009) bricht an und irgendein Tier näherte sich unserem Zelt. Es gab komische Grunzgeräusche von sich und ich tippte auf Igel. Nachdem er aber Geräusche im Zelt vernahm, machte er, dass er davon kam. Langsam wurden die Männer wach und schälten sich aus ihren Autos…..die Sonne blinzelte auch schon ins Zelt und ich dachte mir…auf, auf…weiter geht’s. Die anderen Beiden waren da anderer Meinung….gähn….
Nachdem wir unser Zelt abgebaut und die Sachen in den Autos verstaut hatten, wurde noch mal schnell Morgenhygiene betrieben…Beisserchen geputzt, Wasser ins Gesicht geschmissen und die Haare sortiert. Frühstücken wollten wir später, schließlich war es ja erst 05:45 Uhr als die Autos vom Rastplatz rollten.
Kurze Zeit später kam das Ortsschild „Heddal“ in Sicht. Oh Moment, dachte ich mir, da war doch was….die Stabkirche…aber morgens um halb Sieben wird die noch nicht auf haben. Also erhaschte ich einen Blick von der Straße auf die Kirche und rang meinem Menne ein Versprechen ab, diese auf dem Rückweg noch zu besichtigen. Dann hieß es einen kleinen Rastplatz für unser Frühstück suchen…den wir auch bald fanden. Lecker Frühstück, herrliches Wetter….was will man mehr…
Weiter ging die Fahrt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h die E 134 entlang, Die Fahrt führte uns durch Notodden und immer weiter Richtung Hardangervidda. Na ja nicht direkt hin, eigentlich nur vorbei, jedoch das was wir sahen beeindruckte uns schon so ziemlich. Die Kamera war viel am laufen und die Fotos wurden aus dem fahrenden Auto geschossen. Die Temperaturen vielen auf 5 Grad Plus und das bei strahlend blauen Himmel.
Da kam die erste Mautstation in Sicht und wir wurden 55 NOK los. Bald wussten wir auch warum…., der Åkrafjord und sein Tunnel.
Die nächste Attraktion wartete schon auf uns. Der Langfossen mit seinen 612 m. Gut das es da für uns Touri’s einen Rastplatz gibt, gleich auch mit einem hübschen Kiosk, wohin meine Ma als erstes strebte. Sie ist immer auf der suche nach Postkarten.
Wahnsinn …..welche Massen kürzester Zeit dort runterkommen. Wir versuchen natürlich, wie es sich für einen Touri gehört, nahe heranzukommen. Siehe da, ich entdecke einen Durchgang zur anderen Seite und einen Weg direkt zum Fossen….
Nach einer ausgiebigen Pause (Menne jummelt schon, das wir loswollen ) und reichlichem bestaunen geht es weiter Richtung Etne. Immer am Åkrafjord entlang….Tolle Natur sag ich euch….
Schließlich durchfahren wir Ølen und was mussten wir sehen …
…unsere schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Bei der Firma Westcon liegt eine Ölplattform drin…..
Na egal, wir sind ja viel weiter hinten….
Wir mussten auch nicht lange suchen…ich hatte ja ausgiebig beim Gule Sider gekuckt und wusste genau wo unser Häuschen liegen musste…tja Vorbereitung ist alles – obwohl ich ja oft belächelt werde….
Der Weg zu den Häusern stellt sich als sehr abenteuerlich dar….erst geht es eine Straße so was von abschüssig runter…dann an bzw. über eine Slipanlage an den Booten vorbei und einen Feldweg entlang…..wir dachten schon – das kann nicht richtig sein, aber doch….es war richtig so.
Unsere nette Vermieterin war mit dem Reinemachen noch nicht fertig, so genossen wir die Sonne und den restlichen Kaffee. Kurze Zeit später konnten wir unser Häuschen beziehen und waren sehr zufrieden…..
Gg war auch zufrieden und seelig, Boot war startklar….und die Fiske können sich auf was gefasst machen
Es wurde schleunigst alles eingeräumt und noch der restliche Tag in vollen Zügen genossen….