Seit gestern geistert das Lind "Sansibar" von Achim Reichel durch meinen Kopf:
Wobei ich glaub, dass Achim Reichel nie auf Sansibar war, jedenfalls nicht vor dem Lied. Das klingt eher nach Südsee. Sansibar habe ich als ein relativ streng muslimisches Land erlebt, soviel Freizügigkeit kann ich mir dort nicht vorstellen. Auch nicht 1910. Das ganze Lied ist ein feuchter Männertraum. Ein melodischer, zugegeben.
Ich war damals auch im Hafen von Stone Town (der Fährhafen mit dem geschilderten Pleiten-Pech-und-Pannen-Programm ist woanders). Eine gespenstische Athmosphäre, wir waren die einzigen Europäer und wurden finster angeguckt, deshalb traute ich mich auch nicht zu photographieren. Schlamm auf den Wegen, ein fürchterlicher Gestand in der Luft, am ehesten von verdorbenem Fleisch. Eine Unzahl Boote im offensichtlich flachen Hafenbecken, die meisten ohne Motor. Eine große Zahl Menschen, Männer wie Frauen, standen teilweise bis zum Bauch im Wasser, mit großen Packen im Arm oder auf dem Kopf, offensichtlich warteten sie auf eine Passage.
Wir machten, dass wir wieder raus kamen.