WROCLAW > Sehenswürdigkeiten in Breslau

  • Zugegeben die Idee nach Breslau zu fahren, um die niederschlesische Stadt zu besichtigen, wäre uns höchstwahrscheinlich nicht in den Sinn gekommen. Doch da wir kürzlich mit unserer polnischen Schwägerin ein neues Familienmitglied dazu gewonnenen haben, und sie uns IHRE Heimatstadt vorstellen wollte, nahmen wir die Einladung zu einer 4-tägigen Stippvisite mit freudiger Erwartung an.
    Als Gruppe von 8 Personen in 2 Autos hatten wir eine Strecke von gut 700 km zu bewältigen. Wir fuhren am 14.04. (2 Tage vor Beginn der Osterferien) von München los.


    Breslau ist mit seinen ca. 650.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Polens und liegt an der Oder (Odra). Sie fließt 742 km lang durch Polen und ist nach der Weichsel der zweitlängste Fluss des Landes. Wroclaw ist die Großstadt mit den meisten Grünflächen in Polen. Auf einen Einwohner fallen 25 qm. Die Stadt liegt auf 12 Inseln, die durch 112 Brücken verbunden sind.



    Die Karte habe ich eingestellt, um zu zeigen wie viel Wasser, Brücken und Grünflächen rund um die Altstadt sind. Andere Details der Stadt sind hier nicht erkennbar.


    Wir besichtigen die Stadt zu Fuß mit unserer Reiseführerin. -




    Aber auch in diesem Kleinstbus oder per Kutsche lässt sich Breslau erkunden.






    Die Tauben hatten ihre Freude am kühlen Nass des Brunnens.


    Breslau ist beeinflusst von seiner bewegten Geschichte. Nach den verheerenden Zerstörungen während des Mongolen-Sturm 1241 wurde die Stadt im Schachbrett-Muster wieder aufgebaut, welches auch heute noch vorhanden ist.
    Die Altstadt hat heute noch das Gepräge alter deutscher Zeit. Sie ist zwar slawischen Ursprungs, war aber Jahrhunderte lang bis 1945 in deutscher Hand. Hier stehen Häuser mit den klangvollen Namen wie
    Haus zu den sieben Kurfürsten, Haus zur goldenen Sonne, Haus zum schwarzen Adler, Haus zum alten Galgen, usw.
    Eine Katastrophe aus der näheren Vergangenheit war das legendäre Oder-Hochwasser von 1997. Die Bürger haben unter enormen Anstrengungen versucht ihre Altstadt vor den Fluten zu schützen, trotzdem entstanden Schäden in Höhe von 200 Mio. Euro.





    Der quadratische, 37.000 qm große Marktplatz Rynek (was eigentlich „Ring“ bedeutet) wurde zuletzt 1997/1998 renoviert. Hier befindet sich eine der Hauptattraktionen Breslaus, das gotische Rathaus aus dem 13.Jhdt mit seiner markanten Sonnenuhr. Die spitze Turmhaube im Stil der Renaissance des 66 Meter hohen Rathausturms, wurde erst viele Jahre später aufgesetzt.



    Das Paar, ein Landsknecht mit Partnerin in traditioneller Tracht aus dem 17. Jahrhundert läuft über den Platz und erfreut die Touristen.




    Im Rathausgebäude mit seiner markanten Fassade befindet sich der 700 Jahre alte Schweidnitzer Keller (Swidnicka). Erst 2002 wurden die Gasträume umfangreich saniert und gekonnt gestaltet. Es bezeichnet sich als ältestes Gasthaus Europas und bewirtete schon Gäste wie Lessing, Goethe, Chopin, Gerhart Hauptmann und andere Persönlichkeiten. Und auch uns! Wir waren allerdings weniger begeistert vom Essen, sondern eher angetan von der Atmosphäre im Kellergewölbe, daher empfehlen wir nur die Besichtigung der Räumlichkeiten.



    Die Szene über dem Eingang zeigt einen trunkenen Mann, der von seiner Frau erwartet wird. Sie hat sich den Schuh ausgezogen, um ihn damit für seine Zecherei zu züchtigen.



    Vor dem Rathaus steht die Statue von Aleksander Fredo, dem bekannten polnischen Komödienschreiber.



    Auf dem Boden findet man das aus Pflastersteinen gestaltete Stadtwappen. Es besteht aus 5 einzelnen Motiven: In der Mitte Johannes der Täufer, umgeben von einem silbernen Löwen, einem schwarzen Adler, Johannes dem Evangelisten und einem „W“ für den Stadtgründer Wratislaw.



    Gleich daneben steht der Pranger.




    Direkt im Anschluss an den "Rynek" befindet sich der kleinere, aber ebenso bezaubernde Salzmarkt "Plac Solny". Viele der Adligen bauten hier ihre Stadtvillen, so dass man heute die hübschen, bunten Fassaden bewundern kann.



    Das grüne Oppenheim Palais aus der Mitte des 18. Jahrhunderts überstand als eines von wenigen Häuser unversehrt den Krieg. Viele der anderen wurden erst 1960/61 saniert oder im damaligen Stil wieder aufgebaut.




    Auf dem Platz des ehemaligen Salzmarkts befindet sich heute der Blumenmarkt, auf dem es die schönsten Blumen in großer Auswahl gibt.

    Die Maria-Magdalena-Kirche aus rotem Backstein stammt aus dem 14. Jahrhundert. Das wertvolle romanische Portal ist noch 200 Jahre älter. Eine 47 m hohe Brücke verbindet die beiden Türme. Von hier genießt man einen beeindruckenden Blick auf die Altstadt.




    Das steile, schachbrettartige Ziegeldach in schwindelnder Höhe, war sicherlich eine Herausforderung für die damaligen Dachdecker.




    Blick auf die Elisabethkirche



    Blick auf den Rathausturm



    1887, anlässlich des 90. Geburtstags von Kaiser Wilhelm I. wurde auf dieser Brücke ein Feuerwerk entzündet. Hierbei gerieten die Turmhauben in Brand und fielen hinab. Seitdem strecken sich die Türme ohne Hauben in den Himmel.





    Auf dem Kirchplatz gab es Marktstände mit Ökologischen Produkten und ein Schmied zeigt seine Fertigkeiten mit Schmiedehammer und Amboss. Rechts sieht man die Esse glühen.


    Das 171 Meter lange barocke Universitätsgebäude (1728-1771) verläuft parallel zur Oder. Im 17. Jahrhundert wurde die Universität von Jesuiten gegründet. Stifter aber war der Habsburger Kaiser Leopold I.




    Die schöne blaue Holzeingangstüre trägt sein Wappen „LI“.








    Den 4-eckigen Turm der Uni schmücken vier Steinfiguren. Sie versinnbildlichen Theologie, Jura, Medizin und Philosophie.


    Für Kulturinteressierte empfiehlt sich ein Besuch der Aula Leopoldina der Universität. Ein prunkvoller, stuckverzierter Saal, in dem man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Wuchtige Plastiken, Fresken und Skulpturen an den Wänden, Portraits berühmter Persönlichkeiten und Menschen, die sich um die Universität verdient gemacht haben – eine Art Ruhmeshalle.




    Eingerahmt von den symbolischen Figuren des Fleißes und der Weisheit befindet sich die Plastik von Kaiser Leopold I schwebend an der Decke in der Mitte.






    In diesem Raum werden auch heute noch die Studenten immatrikuliert und auf Grund seiner einzigartigen Akustik finden klassische Konzerte statt.


    Das Panorama von Racławice gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Wroclaws. Das Rundgebäude wurde 1985 eigens dafür gebaut, um das monströse Panoramabild zu präsentieren.





    Das 120 Meter lange und 15 Meter hohe Monumentalgemälde mit künstlicher Landschaft wirkt dreidimensional und zeigt den Sieg des polnischen Freiwilligenheeres über die Russische Amee 1794 bei der Schlacht von Racławice unter Führung des polnischen Generals Tadeusz Kościuszko. Den späteren Sieg der Russen und die Teilung des Landes konnten die Aufständischen damit nicht verhindern, trotzdem wurde die Schlacht bei Raklewice zum nationalen Mythos stilisiert.
    Fotografieren war nicht erlaubt, daher habe ich das Bild von der Eintrittskarte gescannt.



    Sowohl das Panorama von Raclawice, als auch das in direkter Nähe stehende Denkmal für die Opfer von Katyn befinden sich auf dem 1866 zugeschütteten Flussbett der Ohle und dem darauf angelegten Slowakiego-Park.


    Die bewegende Szene zeigt die weinende Landesmutter, die einen durch Kopfschuss getöteten Soldaten in den Armen hält. Hier wurden 1940 mehrere 1000 polnische Offiziere vom sowjetischen Geheimdienst getötet.


    Die gotische Elisabeth-Kirche aus dem 11. Jahrhundert war früher Bastionskirche. Von ihrem 90 Meter hohen Turm, soll man einen phantastischen Blick auf die Altstadt und bis zum Riesengebirge haben. Die schwindelerregende Besteigung des Turms mit seinen 300 Stufen haben wir uns dennoch erspart. Sehr sehenswert im Inneren sind die zahlreichen Epitaphen (steinerne Grab- und Gedenkbilder mit Inschriften) der begüterten Breslauer Patrizier Familien. Da gerade ein Gottesdienst stattfand, konnten wir sie nicht besichtigen.



    Die beiden Häuser davor genannt Hänsel und Gretel verbindet ein Torbogen, darauf steht auf lateinisch: „Der Tod das Tor zum Leben“. Der Durchgang führte früher auf den Friedhof der Elisabethkirche.


    Geht man auf der Straße Swidnicka von der Altstadt in Richtung Süden kommt man zum Opernhaus.

    Das klassizistische Opernhaus, mit seinem von Säulen gestützten Vorbau stammt von Carl-Ferdinand Langhans.




    Die hübsche, dreischiffige Corpus-Christi-Kirche mit ihrem außergewöhnlichen Giebel im gotischen Stil wurde 1273 von den Johannitern als Hospital erbaut, ehe sie 1320 zur Kirche wurde. Im 15.Jhdt. diente sie zweckentfremdet als Salzmagazin und Marstall. Im 17.Jhdt.wurde sie als Getreidemagazin und sogar als Lazarett genutzt, ehe sie 1814 wieder ihrer eigentlichen Bestimmung als Gotteshaus zugeführt wurde.




    An der Straße Jozefa Pilsudskiego Ecke Swidnicka findet man diese Gruppe von 14 in Bronze gegossenen Personen, die auf der einen Straßenseite vom Bürgersteig in den Abgrund hinabsteigen, um auf der anderen Straßenseite wieder aufzutauchen. Ein Symbol für den Untergang des Kommunismus und den Aufstieg in die Demokratie. Der Künstler Jerzy Kalina nannte es: „Übergang 1977 – 2005“ - Ein symbolischer Marsch auf die gegenüberliegende Seite.


    Nördlich der Altstadt liegt die Dominsel, wir machen uns auf den Weg dahin.
    Beim Nationalmuseum gibt es eine kleine Werft, wo man Boote ausleihen kann.



    In diesem Klinkerbau befindet sich das Nationalmuseum. Für eine Besichtigung fehlte uns die Zeit.



    Die Gondelbucht, bietet einen schönen Blick auf die Dominsel, hier verkehrten früher tatsächlich Gondeln.



    An der Dombrücke (Most Tumski) entdeckten wir ein romantisches Ritual, die Liebesschlösser. Hier hängen seit ca. 3 Jahren viele Verliebte als Zeichen ihrer Verbundenheit ein Vorhängeschloss in das Brückengeländer, auf dem sie Namen oder Initialen graviert haben. Den Schlüssel werfen sie danach in die Oder in der Hoffnung, dass ihre Liebe ewig halten werde.


    Die Dominsel (Ostrow Tumski) gilt als der älteste Teil der Stadt. Hier findet man die meisten Kirchen und auch Spuren einer ehemaligen Fürstenburg aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Sehenswert ist vor allem die Kathedrale St Johannes der Täufer mit ihren zwei unterschiedlichen Türmen.









    Beim Bau des Doms der über Jahrhunderte andauerte waren verschiedene Baumeister am Werk. Sie ist mit 98 Metern Breslaus höchstes Gebäude und ein Wahrzeichen der Stadt. Im Innenraum des Dom sind 21 einzelne Kapellen. Hier waren gerade Restauratoren am Arbeiten.


    Vor dem Eingang befinden sich zwei Löwen-Statuen aus dem Jahre 1241. Anscheinend gab es zur damaligen Zeit, Probleme bei der Überlieferung, wie ein stattlicher Löwe auszusehen hat.



    Gegenüber liegen die spätromanische St. Ägidienkirche 1213 – 1218 und die Kirche St. Martin. Ein Torbogen verbindet das älteste noch erhaltene Baumwerk der Stadt mit dem spätgotischen Haus des Domkapitels.



    Der Kirchplatz wird durch ein reich verziertes, barockes Denkmal des Hl. Johannes von Nepomuk aus dem Jahr 1732 geschmückt. Sein Leben ist auf den Basisreliefs der Säule dargestellt. Manch einer kennt vielleicht die Bauernregel: "Heiliger Sankt Nepomuk treib uns die Wassergüss zurück." Der Schützer gegen Hochwasser durfte auch nach dem Jahrhunderthochwasser 1997 seinen Standort behalten.



    Im ehemaligen Waisenhaus (1702 – 1715) wurden nur adeligen Waisenkinder betreut.


    Das heutige Ossolineum war ursprünglich eine Klosteranlage. 1811 wurde es zum Gymnasium, deren bedeutendste Absolventen waren der Dichter Joseph von Eichendorff, der General Friedrich Wilhelm von Steuben und der Sozialistenführer Ferdinand de Lassalle.
    Joseph Maximilian Graf Ossolinski (1748-1826) war ein polnischer Adeliger, Sammler und Gelehrter.


    Als Polen 1795 geteilt wurde und bis 1807 als Staat zu existieren aufhörte und von den Landkarten Europas verschwand, gründete Ossolinski ein Nationalinstitut im damals österreichisch-ungarischen Lemberg, um die polnische Identität und Kultur zu bewahren. Er legte eine Sammlung von 1,5 Mio Exponaten: Bücher, Kupferstiche, Miniaturen, Zeichnungen, Fotografien, Karten, Handschriften und Münzen an. Besondere Beachtung findet hier die Erstausgabe von Kopernikus aus dem Jahre 1543 und Grafiken von Rembrandt. Die Sammlung von Osslolinski zog nach dem 2. Weltkrieg in die Räume des Gymnasiums und er widmete die Stiftung „dem öffentlichen Gebrauche für alle Zeiten“. Im Innenhof des Gebäudes befindet sich ein akkurat angelegter hübscher Garten.



    In den 80er-Jahren gab es in Breslau eine avantgardistisch antikommunistische Bewegung die "Orangene Alternative" (Pomaranczowa Alternatywa). Ihr Initiator Waldemar Fydrych sammelte eine Gruppe von Gleichgesinnten (hauptsächlich aus Studenten bestehend) um sich. Als Zeichen ihrer Gemeinschaft und als Ausdruck ihrer Kritik am kommunistischen Regime, trugen sie Zwergen-Mützen. Im Jahre 2001 kam jemand vom Stadtrat auf die Idee, aus diesen Zwergen das Symbol der Stadt zu machen.




    Die drei stehen für Schwerhörigkeit, Blindheit und Gehbehinderung.
    Heute sind 115 Stück der ca. 20 cm kleinen gusseisernen Gesellen in Breslaus Stadtzentrum versteckt. Auch auf vielen Postkarten findet man die Abbildungen der Zwerge.


    Die heutige Galerien-Straße „Jatka“ war früher die Fleischbank Breslaus. Hier wurden die geschlachteten Tiere verkauft. Zur Erinnerung hat man ihnen ein Denkmal gesetzt.



    Heute reiht sich ein Künstler-Atelier an das andere.



    Wenige Kilometer östlich des Stadtzentrums befindet sich die Jahrhunderthalle (Hala Stulecia). Sie wurde im Jahre 1913 von Kaiser Wilhelm II eröffnet. Zu diesem Anlass wurde ein „Festspiel in deutschen Reimen“ von Gerhart Hauptmann aufgeführt.



    Die Jahrhunderthalle ist ein bedeutendes Beispiel moderner Stahlbetonbauten des 20. Jahrhunderts.
    Die Kuppel, eine Eisenkonstruktion hat einen Durchmesser von 65 Metern. Darin befand sich bis zum Ende des 2. Weltkriegs die größte Orgel der Welt mit 16.706 Pfeifen. Seit 2006 gehört das als Messezentrum genutzte Gebäude zum UNESCO Kulturerbe.

    Außer in den Wintermonaten kann man tägl. ab 10 h die Wasserspiele der Fontänen zu klassischer oder moderner Musik verfolgen. Abends wird die schöne Atmosphäre noch durch abgestimmte Farbenspiele unterstrichen. Ausgerechnet bei unserem Besuch waren die Brunnenbecken leer. Sie wurden anscheinend gerade einer größeren Reinigungsaktion unterzogen.



    Ein paar Meter davon entfernt steht die 100 m hohe stählerne Nadel (Iglica), ein Konkurrenzbau von Gegnern die gegen die Errichtung der Jahrhunderthalle waren.




    ohne Worte



    Der Trödelmarkt zog uns magisch an und wir durchstreiften die Reihen. Hier wurden neben antiken Möbeln und alten Dekorationsstücken auch Kalaschnikows zum Kauf angeboten.


    Der Japanische Garten wurde im Jahr 1913 anlässlich der Weltausstellung gegründet. Die Grünanlage der Japanischen Gartenkunst galt er als Perle der Weltausstellung. Sie ist ein beliebter Ort für Spaziergänge und Ausflüge. Exotische Pflanzen, winzige Pfade, Bogenbrücken, Teepavillon, Teiche und Bäche schaffen eine einzigartige Stimmung.










    Informationen und sonstiges


    Reisezeit:
    14.04 – 18.04.11
    Von München nach Breslau (alles Autobahnen) über die ehemalige Grenze in Görlitz haben wir ca. 6, 5 – 7 Stunden benötigt.


    Währung:
    4 Zloty sind ca. 1 Euro


    Essen:
    Die polnische Küche ist sehr deftig und fleischlastig.



    Die Rote-Rüben-Suppe (Barszcz) sieht erschreckend aus, schmeckt aber sehr lecker.


    Sehr ansprechend fanden wir auch die Suppe, die im frisch gebackenen Brotleib in Form einer Terrine serviert wird. Das Behältnis isst man selbstverständlich mit.



    Beliebt sind auch die Teigtaschen mit unterschiedlichen Füllungen (Pierogi). Sie ähneln unseren Maultaschen dienen als Suppeneinlage, werden frittiert oder in einer Soße gereicht.
    In traditionellen Gaststätten ist es üblich, dass man „als Gruß aus der Küche“, ein Töpfchen mit Griebenschmalz und frischem Brot hingestellt bekommt.


    Einkaufen:
    Die schlesische Metropole besitzt die meisten Einkaufszentren Polens. Meist sind sie nach dem modernen shop-in-shop Prinzip gestaltet und beherbergen bekannte Handelsketten und Labels.
    Öffnungszeiten sind auch Samstag und Sonntag bis 21.00 oder 22.00 h.



    Dieses Einkaufszentrum im Stil der klassischen Moderne war früher das Kaufhaus Wertheim.



    In einem gab es sogar ein Aquarium zwischen den Etagen.


    Verständigung:
    Entweder ist Deutsch oder Englisch in den Schulen 1. bzw. 2. Fremdsprache. Also kommt man sprachlich gut zurecht.


    Tanken:
    Der Liter Treibstoff ist ca. 20 Cent günstiger, als in Deutschland.


    Fazit:
    Die traditionsreiche, wunderhübsche Breslauer Altstadt ist sehr liebevoll gepflegt und ein absolut sehenswertes Highlight. Sie verbreitet eine anziehende, lebendige Atmosphäre durch eine gelungene Mischung von farbenfroh sanierten, historischen Bauwerken und Gebäuden, die ihren altehrwürdigen Charakter beibehalten haben, gepaart mit modernen Cafes, Bars, Clubs und Discos.
    Doch schon ein paar Meter außerhalb der Altstadt sieht es anders aus. Neben ein paar wenigen stilvollen alten Villen, stehen viele vernachlässigte ärmliche, graue Häuserzeilen. Entfernt man sich noch weiter von der Innenstadt, trifft man sowohl auf alte Bauten mit sozialistischem Charakter, als auch auf neue Trabantenstädte mit Hochhäusern.
    An den Ufern der Oder findet man viele schöne Grünanlagen und Parks. Der Fluss war leider schmutzig braun und man sah Dinge darin schwimmen, die da nicht rein gehören.


    Es dürfte bestimmt noch etliche Jahre dauern und viel Geld benötigen, um auch die umliegenden Stadtgebiete mit ihren durchaus erhaltenswerten Häusern zu sanieren. Sicherlich haben auch die Schäden des verheerende Hochwasser von 1997, die Stadt in ihren Verschönerungsmaßnahmen zurück geworfen, denn es mussten erst mal Gelder in die wieder bewohnbar Machung gesteckt werden.


    Sonstiges:
    2012 wird Breslau einer der Fußball-EM Austragungsorte in Polen sein.
    Und für 2016 haben sie sich das hochgesteckte Ziel gesetzt Kulturhauptstadt zu werden.


    Danken möchte ich an dieser Stelle meiner Schwägerin Ania für die perfekte Organisation der Reise und die vielen interessanten Insider-Informationen, die sie uns zu IHRER Stadt gegeben hat; ebenso ihren Eltern, die uns mit soviel herzlicher Gastfreundschaft empfangen haben. Herzlichen Dank auch an meinen Bruder Florian, der mir seine Fotos unserer Reise überlassen hat, die ich für diesen Bericht mit verwenden durfte.



    Allen, die noch mehr über Polen erfahren möchten, kann ich den Krakau-Bericht von vadda empfehlen:
    https://www.schoener-reisen.at…54-Eine-Tour-durch-Krakau



    Liebe Grüsse
    Albert + Gabi

  • Herzlichen Dank Gabi und Albert!


    Klasse Bilder und viele Infos zeichnen ein buntes Bild einer interessanten Stadt!


    Ich hoffe, dass wir Euren Nepomuk von Breslau auch noch in unserer Sammlung wiedersehen. Es ist ein sehr schönes Stück mit dem Heiligenschein mit den fünf Sternen.


    Der Brauch mit den Liebesschlössern verbreitet sich immer mehr. Auch in Frankfurt am Main gibt es eine Brücke die mit Vorhängeschlössern übersät ist. In Ungarn existiert in der Universitätsstadt Pécs (Fünfkirchen) ein Zaun mit Schlössern, in Miskolc gibts eine Brücke und in Györ eine Stelle. Josef hat vielleicht Bilder davon.



    waldi :174:

  • Hallo Albert und Gabi,


    ein weiterer , wieder unnachahmlicher mit Riesenaufwand eingestellter, nahezu lehrsamer Bericht über Hintergründe, das moderne Leben und vielen heraus gepickten Geschichtsdetails.


    Deine Aussage, "wunderhübsche, traditionsreiche Altstadt" kann man nur dreimal unterstreichen. Auffallend diese herrlich bunten und kunstvoll geschmückten Häuserfassaden. Und allein schon die Aula der Universität. Kunst pur.
    Am meisten verwundert mich , wie sich die Stadt jetzt nach der extrem bewegten Geschichte präsentiert. Das habt ihr vor allen Dingen hervorragend
    in Szene gesetzt!!!!!!
    Kann mir nicht vorstellen , dass es so verkürzt wie in einem Bericht in einem Forum erforderlich, recht viel besser geht.
    Vielen Dank euch Beiden
    wallbergler

  • Ausgezeichnete Bilder und mit viel Aufwand erstellte Texte bringen uns Breslau sehr nahe. Diesen Bericht kann man sich ausdrucken und als Reiseführer mitnehmen!
    Vielen Dank für die Arbeit, die ihr Euch gemacht habt.

  • Zitat

    Zugegeben die Idee nach Breslau zu fahren, um die niederschlesische Stadt zu besichtigen, wäre uns höchstwahrscheinlich nicht in den Sinn gekommen.


    Ein Glück , dass es diese Schwägerin gibt!!
    Auch mein Dank an sie!!


    Von inzwischen alten Schlesiern, die 1945 die Stadt verlassen mussten, habe ich schon sehr, sehr oft erzählen gehört, wie schön diese Stadt früher gewesen sein muss und welch kulturelles Zentrum sie einmal war. Namen wie Lessing, Goethe, Chopin, Gerhart Hauptmann sprechen für sich.


    Aber noch nie habe ich Bilder der Stadt von heute gesehen.
    Dass die Altstadt jetzt wieder so attraktiv ist , hätte ich nicht gedacht.


    Allein der Marktplatz mit den bunten Häusern und den wunderschönn Fassaden wäre eine Reise wert.
    Die Kirchen, die historischen Gebäude, die Denkmäler, die Parks... die Märkte kann man sicher kaum in einem Tag erkunden.


    Danke Euch, Gabi und Albert, für diesen aufwändigen Bildbericht! Auch für Euer Resümee am Schluss, das auch etwas von den Problemen der Stadt erkennen lässt.


    Bernd schreibt:

    Zitat

    Diesen Bericht kann man sich ausdrucken und als Reiseführer mitnehmen!


    Dem ist nichts hinzuzufügen.


    Gruß,
    Elke

  • Baedecker war einmal - heute gibt es Gabi und Albert!


    Danke für diesen informativen und herrlich bebilderten Bericht,


    Irmgard und Klaus

  • Hallo Irmgard und Klaus,


    Danke für das originelle, knackig kurze und charmante Statement! :24:


    Liebe Grüsse
    Albert + Gabi

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