Der Palast
Während unser Busreise an den Golf von Neapel und Rom war auf der Rückfahrt ein Stopp in Tivoli vorgesehen. Unweit der Villa d'Este verließen wir den Bus und bekamen gut zwei Stunden Freizeit bevor es zur Übernachtung in die Toskana weiterging.
Ich nutzte die Gelegenheit die zum UNESCO-Welterbe zählende Villa d'Este mit seiner Parkanlage am Hang zu besichtigen.
Der heutige Eingang zur Villa d'Este liegt gleich rechts neben der Kirche "Chiesa di Santa Maria Maggiore".
Früher wurde dieser Zugang nur durch den Kardinal Ippolito II. d’Este genutzt.
ZitatDer Kardinal Ippolito II. d’Este (1509–1572) war während einer Konklave ein geförderter Papstkandidat Heinrichs II. Die Habsburger legten ein Veto ein und er unterstütze danach Giovanni Maria del Monte. Als dieser zum Papst gewählt wurde, ernannte er Ippolito II. zum Gouverneur von Tivoli auf Lebenszeit.
Der nordwestliche Flügel des von Franziskanern genutzten Benediktinerklosters wurde danach zu einem Palast umgebaut und mit zahlreichen Fresken italienischer Künstler ausgestaltet. Am Hang entstand eine Parkanlage - ein Prunkstück der Gartenkunst.
Nach dem Durchschreiten des Zugangs steht man in der Eingangshalle, welche sich zum Innenhof öffnet.
Besucher müssen jedoch geradeaus in den nächsten Raum "Saal des Salomon", denn dort befindet sich die Kasse und ein Souvenir- und Buchshop.
ZitatAnders als bei einem Besuch des Königsschlosses Caserta mit Parkanlage ist hier der Einlass nicht getrennt nach Park oder/und Schloss möglich. Besucher über 65 Jahre erhalten nach Vorlage ihres Personalausweises freien Eintritt.
Mit dem Erwerb der Eintrittskarte kann der Besucher den Palast und den Garten besichtigen.
In dem ersten Teil beschränke ich mich auf den Rundgang durch die Palasträume der zur Besichtigung freigegebenen zwei Geschosse.
Der Besucher gelangt zuerst in den Innenhof mit Arkaden.
Hinten in der Mitte beginnt dann der Rundgang durch das Obergeschoss
An der schlichten vierten Seite "Wand zur Kirche" befindet sich das einzige Nymphäum der Villa - Brunnen der Venus.
Anschließend begann ich mit dem Rundgang im Obergeschoss und kam vom Innenhof in den nördlichen Ecksaal, wo man einen Filmvortrag zur Villa anschauen könnte. Dazu hatte ich genauso wenig Zeit, wie das multimediale Angebot im rechts gelegenen Saal mit Jagd- und Landschaftsmotiven wahrzunehmen.
Ich orientierte mich jedoch links und begann mit der Besichtigung im zweiten Raum (07).
ZitatIch hoffe, dass ich die folgenden Fotos den richtigen Räumen zugeordnet habe. Für die Identifizierung dient einmal die digitale Bildnummer und das erworbene Informationsmaterial mit Plan, dessen Nummern ich beim Hochladen in der Bildergalerie nutze.
Hinter dem zweiten Raum gelangte ich in den Salon (08).
Im umlaufenden Deckenfries werden die Tugenden malerisch dargestellt. Vor den Wänden sind Holzwände errichtet auf denen zahlreiche Bilder hängen.
Es ging danach in das Vorzimmer des Schlafgemachs (09).
In der Decke ist das Wappen des Kardinals Ippolito II. dargestellt.
Im Schlafgemach (10) werden die Blicke von der Kassettendecke angezogen.
Vor den Wänden wurden wiederum angestrahlte Holzwände errichtet an denen zahlreiche kleine Bilder hängen.
Vom Schlafgemach aus kam ich in den Saal der Künste und des Handwerks (11),
Rechts im Bild erkennt man einen Zimmermann und in der Mitte die Allegorie des Tibur
bevor es ins südwestliche Eckzimmer "Galerie" (12) ging, wo der ursprüngliche Terrakottafußboden noch erhalten ist.
Auf dem Foto kann man gut erkennen, dass die Fensternischen wie in den anderen Räumen zuvor mit unterschiedlichen Motiven ausgestaltet wurden.
Hier warf ich einen Blick aus dem Fenster und sah erstmals die am Hang liegende Parkanlage.
Allerdings konnte man außer Baumspitzen nichts vom Meisterwerk der Gartenarchitektur erkennen.
Vom Eckzimmer aus führte eine Tür in den letzten Raum im Obergeschoss - der Kapelle (13).
Um eine Etage tiefer zu gelangen musste ich wieder durch das Eckzimmer und den Saal der Künste und des Handwerks gehen um in den Flur zu gelangen. Gegenüber befinden sich auch die öffentlichen Palasttoiletten.
Man musste den Flur wieder zum Beginn des Rundgangs zurück. Ich kam erneut am Innenhof vorbei.
Dabei fiel mir der Kolossalkopf im Arkadengang (03) auf, bevor es treppabwärts ging.
Eine Etage tiefer richtete ich den Blick auf den Wandelgang (15).
Rechts des Wandelgangs liegen die weiteren Palasträume. Ich begann wieder mit dem nördlichen Eckzimmer - Saal des Noah (17).
Die Freske im Deckengewölbe stellt Noahs Opfergabe dar.
Die beiden rechts liegenden Räume Saal des Moses (18) und Saal der Venus (19) habe ich nicht registriert und gelangte gleich in den "zweiten" Tivoli Saal (20).
Die Schaumgeborene Venus ist oben in der Mitte dargestellt
Das Deckenfresko zeigt den Triumpf des Apoll
Im Nachbarraum dem Ersten Tivoli- Saal (21) blickte ich zuerst auf das Deckengewölbe
Es wird die Ankunft der drei griechischen Brüder Tibertus, Catillus und Coras veranschaulicht
und danach auf die Wände.
Herkules' Kampf mit Albio und Bergio
Anschließend betrat ich mit dem Brunnensaal (22) das Herzstück des Palastes. Hier empfing der Kardinal seinerzeit seine Gäste,
Gastmahl der Götter
welche durch den Park und über die Treppe der Doppelloggia den Palast betraten.
Im Brunnensaal ziert neben Fresken ein Wandbrunnen (23) den Salon.
Im Salon hatte ich fototechnisch gesehen genügend Abstand um durch eine offene Tür einen Felsenbrunnen im Wandelgang (16) festzuhalten.
Im Saal des Herkules (24) konnte ich mal wieder einen Blick nach draußen richten und sah unter mir den Dreifußbrunnen.
Apothese des Herkules
Weiter ging es durch den Saal des Edelmuts (25)
Thronender Edelmut mit Freizügigkeit und Großzügigkeit
Grazien der freien Künste
Grazien der Mäßigung und die Klugheit
zum Saal des Ruhmes (26)
Die zentrale Allegorie des Ruhmes fehlt, im Kreis darum Darstellungen der Gläubigkeit, des Glücks, der Großherzigkeit und der Zeit
in die letzte Räumlichkeit Saal der Jagdszenen (27)
hinten oben eine Jagdszene, darunter ein erlegter Hase - seitlich ein Landschaftmotiv
Die Besichtigung der Innenräume war nun abgeschlossen. Über eine Wendeltreppe führte der Weg nach draußen
Ein erster Blick von der Promenade auf die am Hang errichtete Parkanlage "Wunderkammer der Gartenarchitektur".
Leider kommt bei diesem Ausblick die Gartenarchitektur nicht zur Geltung.