Unser Urlaub in Albanien 2009

  • Liebe Gemeinde,



    Dieses Jahr sollte ein von mir lange gehegter Traum in Erfüllung gehen.


    Seit wir im Jahr 2002 für einen Tag Albanien besucht haben, lässt mich dieses Land nicht mehr los.


    Meine Partnerin hatte Vorurteile, und die waren nicht leicht auszuräumen.


    Durch Zufall erzählte ihr ein Bekannter von seiner Reise nach Albanien und ihre unberechtigten Ängste waren weg. So schnell geht das manchmal.


    Am Anfang ein Dankeschön an Elke (ELMA) für die Unterstützung.


    So fuhren wir am 12.09. los.


    Nach einer Nacht in Österreich ging es weiter nach Kroatien.


    Hier verbrachten wir eine weitere Nacht in unserem geliebten Tribanj Sveta Marija Magdalena.


    Dieses mal hatten wir ein Zimmer bei Mira im Restaurant „Florida“.


    Ein wenig neugierig fragte ich, wie denn die Saison gelaufen ist und machte die Bewegung mit dem Daumen und Zeigefinger.


    Ganz lapidar kam die Antwort von Mira. Genug.

    Ihr Mann Jure begrüßte uns, und nach einer Weile zeigte er mir seine neueste Errungenschaft.


    300 000 Kuna kostete das Boot. Also mehr als 41 000 €. Da hat Mira wohl nicht gelogen, als sie genug sagte.


    Er hat uns gleich zu einer Fahrt eingeladen für nächstes Jahr.




    Am nächste Morgen ging es weiter in Richtung Süden. Keinerlei Probleme auf der Autobahn und nur wenig Verkehr.


    Hier geht es in Richtung Neretva Delta.



    Eine herrliche Landschaft dieses Delta.






    Ein kurzer Stopp in Dubrovnik ermöglichte die folgenden Bilder.




    In Montenegro führte uns der Hunger in dieses schöne Restaurant. Es befindet sich in Herceg Novi.




    Die Bucht von Kotor ist wunderschön. Mit dem Auto zieht sie sich aber unheimlich hin. Das nächste Mal werden wir die Fähre nehmen.




    Vorbei geht es an der Hotelinsel Sveti Stefan.



    Und dann tauchte der Grenzübergang Sukobin auf.


    Vor uns stand nur ein Auto und die Abfertigung hat trotzdem 45 Minuten in Anspruch genommen.



    Miredita Shqiperia.


    Guten Tag Albanien.



    Wir hatten es bisher ohne jegliche Schwierigkeiten geschafft, von jetzt ab hieß es besonders aufpassen. Ich hatte den Zustand der Straßen aus dem Jahr 2002 noch in Erinnerung.



    Hier geht es über die Bojana. Unser Bekannter sagte uns, dass wir unbedingt die Fenster schließen sollten, da es hier viele Roma gibt, die hinter den Autos her sind und betteln.


    Wir haben viele Roma gesehen, aber niemand kam und bettelte.



    Ich hatte zu tun und musste aufpassen, dass nichts passiert. Trotz der Enge auf der Brücke haben uns Fahrradfahrer überholt.




    Angekommen in Shkodra suchten wir einen Parkplatz und einen Bankomat, denn wir hatten noch keine Lek.
    Das ist die albanische Währung. Allgemein wird mit einem Kurs von 1 € = 130 Lek gerechnet.


    Auf meiner Kartenabrechnung war es dann 1:133 -134.




    Die Verkehrssituation in der Stadt ist nicht zu beschreiben. Man muss es erleben.


    Es gibt praktisch keine Verkehrsregeln. Wer sich durchsetzt, hat eben gewonnen.


    Ich bin schon ganz langsam gefahren, aber gefährlich war es doch.


    Die Autos kommen aus dem Nichts und drängeln sich irgendwie vorbei.


    Es gab Radfahrer, die ohne sich umzuschauen, einfach vor unser Auto fahren und dann scharf bremsen.





    Auch fahrende Geschäfte gab es.



    In der Bildmitte eine Bettlerin mit einem kleinen Kind. Sie bestimmen nicht das Bild der Stadt, aber es gibt sie eben.



    Ich fahre schon einige Jahre Auto und habe auch schon brenzlige Situationen erlebt. So etwas noch nicht. Wir waren heilfroh, mit unseren Lek die Stadt verlassen zu können.


    Bankomaten gibt es in den größeren Städten. Es ist kein Problem Geld abzuheben. An einigen Automaten kann man Deutsch als Sprache wählen.


    2002 war die Situation noch anders. Da hatte man nur die Möglichkeit mit Bargeld zu zahlen.


    Wir hatten uns vorgenommen, bis etwa in die Mitte des Landes zu fahren, um dann irgendwo am Meer eine Unterkunft zu finden.


    Die „Küstenstraße“ war trotz der vielen Baustellen ganz gut zu befahren.


    Aus verschiedenen Quellen wusste ich, dass es genug Unterkünfte gibt.


    „Dhoma me Quera“, „Zimmer zu vermieten“ sollte auf den Schildern stehen, die an den Häusern hingen.


    Aufpassen muss man auf die Polizei, die reichlich anzutreffen ist und mit ihren Blitzgeräten von unseren österreichischen Freunden eifrig am Werke ist.


    Kurz nach Durres, einer größeren Stadt, sind wir dann einfach von der Hauptstraße abgebogen und in ein kleines Dorf mit dem Namen Qerret gefahren.


    Dann hieß es Ausschau zu halten nach Zimmern, die zu vermieten sind, hierbei
    schön langsam durch das Dorf fahren und schauen. Gesehen haben wir nicht einen Hinweis, und das in einem Dorf, das ca. 500 Meter entfernt vom Meer lag. Wo sonst sollen denn dann Unterkünfte sein?


    Ich beschloss, diesen Jungen zu fragen. Der Junge kam gleich angerannt und ich fragte ihn nach einem Zimmer.



    Ungläubiges Staunen, als er nach kurzer Zeit herausgefunden hatte, wo wir herkamen.


    Er rannte gleich in dieses Haus, und nach einer Weile kam dann auch jemand.




    Die junge Frau sprach Englisch und staunte auch nicht schlecht, Deutsche zu sehen.


    Zimmer hätten sie und ob wir nicht mitkommen wollen und sie uns anschauen. Nichts lieber als das. Man ist froh in einem fremden Land eine ordentliche Unterkunft zu finden.


    Eine kleine Ferienwohnung mit einfachster Ausstattung zeigte man uns. Unsere Ansprüche sind nicht hoch und bei 10€ für 2 Personen pro Nacht meckert man nicht.


    Im Vordergrund der Hausherr Ramon. Er rief sofort einen Freund an. Er sitzt hinter ihm und ist leider nicht zu sehen. Vehbi heißt er und hat uns in den Tagen, die wir dort waren, sehr geholfen.


    Die beiden Mädchen die noch im Haus wohnten, saßen auch mit im Garten.
    Sobald ich kam und sie mich sahen, sind sie sofort aufgestanden und verschwunden.



    Also die Sachen hochgetragen und erst mal einen Überblick verschaffen


    Aber vorher noch die Schuhe ausgezogen und vor dem Haus abgestellt. Das ist Sitte in diesem Land und da wollten wir uns daran halten.


    Fatma die jüngste Tochter, hat uns zweimal die Schuhe vor unser Zimmer gestellt.
    .
    Eine wohlgemeinte Absicht, aber unsere Schuhe blieben immer vor dem Haus. Sie hat es dann auch gelassen.


    Das schaut nicht schlecht aus und man kann das Dorf schön überschauen.






    Als wir im Garten saßen, hat uns die junge Frau informiert, das wir nichts zu essen kaufen sollen. Man wird uns Essen bringen.


    Bayrame, die Ehefrau von Ramon kam in den Garten und rief ihren Mann. Was wollte sie denn mit einem Messer, fragten wir uns.


    Fortsetzung folgt.


    Tschüssi
    Michael

  • Albanien / Shqiperia ist nun wirklich in der Gunst der Reisewilligen ein europäisches Schlusslicht.
    Umsomehr werden Deine Beiträge dem Leser viel Neues nahe bringen. Hiermit muss schon mal kundtun, dass ich auf weitere Beiträge gespannt bin


    Dem Bekannten ein Lob, dass er Deine Frau überzeugen konnte. Vielleicht überzeugt Ihr jetzt andere User?


    Vorab möchte zu Deiner Anreiseroute vermerken, dass man mindestens einmal die Bucht von Kotor umfahren haben muss bevor man die Fähre nimmt. Die Landschaft und die Aussichten entlang der Bucht entschädigen für die längere Fahrt.


    Wie lange seid Ihr an der Grenze HR/MNE gestanden? 2000 standen wir dort auch schon mal 50 Minuten, was sich aber inzwischen gebessert hat. Nur die Öko-Steuer hält auf.


    Albaniens Grenzen sind nicht einfach zu überqueren und 45 Minuten Wartezeit durchaus einzuplanen. Es dürfte schon allein deswegen länger gedauert haben, weil man gesehen hat, dass Ihr in dem Land länger als einen Tag bleiben wolltet.


    Dann bin ich mal neugierig auf die nächsten Teile, wo Du uns sicherlich mehr aus dem täglichen Leben mitteilen wirst.


    Was es mit dem Messer wohl auf sich hat?

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    Carpe Diem Annette und Hartmut


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  • Hallo Hartmut,


    die Bucht von Kotor haben wir ja nun umfahren.


    An der Grenze HR/MNE ging es ganz schnell. Zu Albanien eben viel länger. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wenn da 10 Autos vor uns gestanden hätten.


    Das Messer...


    Wir leben noch.:wink:


    Tschüssi
    Michael

  • Ich darf es jetzt ja verraten: Ich wusste von Eurer Albanienreise und auch von der Vorbereitung Deiner Berichte.
    Mit umso größerer Spannung warte ich jetzt natürlich auf die einzelnen Teile von einer Reise, die sicher ungewöhnlich war.


    Bis zur albanischen Grenze - und dann auch noch ins grenznahe Shkodra ( einschließlich der abenteuerlichen Holzbrücke über die Bojana) ist mir das alles nicht fremd. Die Aussage von Helmut über die Bucht von Kotor, die man mindestens ein Mal umrunden muss, möchte ich unterstreichen.


    Aber auf Eure Erfahrungen und Erlebnisse in Albanien bin ich schon gespannt.
    Eure ersten Kontakt zu gastfreundlichen Einheimischen hast Du schon mal vielversprechend beschrieben.
    Mal sehn, wie es weitergeht! ( Du hast den Bericht ja an einer spannenden Stelle abgebrochen ;) )


    Schon jetzt: DANKE, Michael für die Arbeit, die Du dir machst!


    Liebe Grüße,
    ELMA

  • Es ist schon viel Arbeit Elke, aber wem sage ich das?


    Wir schicken auch eine CD an unsere Gastgeber. Darin werden Informationen über unser Zuhause sein, sowie der Reisebericht.
    LG
    Michael

  • Das Messer...


    Wir leben noch.:wink:


    Das ist uns allen klar. Deine Aussage passt perfekt zu einem Mehrteiler.


    Mit der Aussage baust Du Spannung auf, die sich entladen will.


    Mal sehen, was die Gastgeberin oder Ihr Mann für das Essen vorbereiten musste.

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    Carpe Diem Annette und Hartmut


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  • Hallo Michael,


    die Überraschungen in diesem Forum nehmen kein Ende.
    Herrlich, dein Bericht.
    Von Elke sind wir ja gewöhnt, in die entlegendsten Ecken entführt zu werden, aber du hast nicht minder ein für mich neues und gänzlich unbekanntes Areal gefunden.
    Ein sehr interessanter Bericht, der mit viel Arbeit verbunden war. Auch dafür ein Dankeschön.
    Mut kann man dir durchaus bescheinigen, berücksichtigt man die Presseberichte über dieses Land mit seinen Schwierigkeiten.


    Die Neretwa kenne ich von Elkes Ausflüge und in Dubrovnik und bis runter in Budva (siehe mein Bericht, der gerade auch zur Auswahl steht im Juni) war ich schon.

    Die Verkehrssitution kann ich mir lebhaft vorstellen. War sie doch in Istanbul die Gleiche. Lauter Wahnsinnige. hihi
    Ist halt so.
    Stutzig hat mich dein Satz gemacht, dass die durchaus hübschen Damen bei deinem Kommen sofort verschwanden. Denke, da bedarf es noch einer Aufklärung über deine Person ;);) grins
    Ich bin wirklich gespannt was da noch Unbekanntes kommt.
    Also bis bald
    Helmut

  • Hallo Michael!


    Auch wir sind schon sehr neugierig auf deine weiteren Berichte.


    Leider sind auch wir bis jetzt nur bis Shkodra gekommen. Deswegen interessieren uns deine Berichte umso mehr.
    Da wir ja auch vorhaben vielleicht nächstes Jahr doch nach Albanien zu fahren und über Mazedonien zurückfahren möchten.
    Möchten wieder nach längerer Zeit Ohrid besuchen.


    Liebe Grüße


    Josef

  • hallo Michael,


    der Straßenverkehr erinnert mich an Bulgarien. Blinker - wozu ist das Dinge da? Bremsen - ausweichen ist besser - falls nötig, Hupe ist nur zum grüßen da :)


    das fahrende Geschäft ist ja putzig.


    danke für deinen tollen Bericht!


    liebe Grüße


    Ini

  • Stutzig hat mich dein Satz gemacht, dass die durchaus hübschen Damen bei deinem Kommen sofort verschwanden. Denke, da bedarf es noch einer Aufklärung über deine Person


    An meinem Aussehen liegt das nicht Helmut. :-? Das sind die Regeln, aber das weißt Du ja.


    Bayrame, die Chefin des Hauses, saß auch mal mit am Tisch. Der Stuhl 2 Meter vom Tisch weg und gesagt hat sie auch nichts. Das die Frau einen anderen Stellenwert hat, haben wir zur Kenntnis nehmen müssen.

  • An meinem Aussehen liegt das nicht Helmut.


    Genauso hab ich es auch gemeint. Es ist wirklich traurig, wie anarchistisch noch das Frauendasein in diesen Ländern ist. Es wird nur gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaannz langsam besser. Also allemal erst in der übernächsten Generation, denn viele Jugendliche haben ja als Bruder auch schon das sog. Aufpassersyndrom, das nichts anderes verdeckt , als ihre patriarchischen Eigenschaften ausleben zu können.
    Helmut

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