Glücklich und zufrieden, dass das Wetter noch einige Stunden für die Besichtigung der Sierra Nevada gehalten hat, kamen wir im Hotel an.
Von Hotelgästen wurden wir ja vorher auf den Trick aufmerksam gemacht, weiter oben an der Bergstr. zu parken und nicht den großen Besucherparkplatz zu benützen. Letzterer zog eine umständliche Prozedur der jeweiligen Aus - u. Einfahrt mit Parkplatzkosten nach sich.
Als wir ankamen, wurden wir mit nahezu tödlichen Blicken des Herrn an der Rezeption bedacht. Was war?
Nun, beim Einchecken, da war er noch anfangs freundlich, gab er mir (auch hier waren wir die Ersten, die anderen ließen sich ja Zeit, da sie nicht ins Skigebiet wollten) den Zimmerschlüssel.
Wie gewohnt, sah ich mir zu aller erst das von wie immer gewünschte "ruhige" Zimmer an.
Also hinauf, zuerst ins Bad, die sanitären Geschichten ansehen, dann Rundwanderung und das kam mir komisch vor, bei einem Fenster im Wohnzimmer, das eh schon dunkel war, war der Vorhang geschlossen.
Also auf damit und Blick aus dem Fenster und- ich war erstarrt. Nun kann es ja sein, dass viele sich damit abfinden, auch wir, Cilli und ich, sagen öfter mal nichts und nehmen verschiedenes hin, ist im Grunde genommen Lebensqualität, sich nicht dauernd zu ärgern.
Aber hier war auf Höhe meines Fensters der Abluftkanal (warum nicht höher , hat sich mir nie erschlossen)
mit einem großen Rohr zu Ende. Geruch und Lärm waren vorprogrammiert.
Zumal direkt , also in 3 m Abstand eine Brandschutzmauer drohend auf uns wirkte.
Also das musste nicht sein, auch nicht bei Kurzübernachtungen.
Runter zur Rezeption, dem mein Problem klargemacht, er kalt wie eine Hundeschnauze, überheblich dazu,
er hat kein anderes Zimmer.
Kurzer aber aussagekräftiger Wortwechsel, Zimmerschlüssel auf die Theke und dem Ruf nach dem Direktor.
Das war nun eine Chefin ,die wohl im Nebenraum auf unser "Gespräch" aufmerksam wurde.
Abgekürzt :Wir bekamen ein anderes Zimmer, anstatt wie bisher im 1. Stock, was mir nichts ausgemacht hätte , im 3. Stock. Und der Hausmeister , oder wie es heute heißt, der Objektmanager, trug uns das Gepäck hoch.
The same procedere as anywhere.
Rein ins Bad, alles angesehen, Licht angemacht und peng. Liebe Foris, das war wirklich so.
Deshalb erzähle ich es ja so zwischendurch.
Der Hausmeister mit hochrotem Kopf meldete nach unten. Kam nach 5 Minuten mit neuer Lampe.
Angeschaltet und peng.
Und so kam es, wie es kommen musste, die Chefin selbst kreuzte auf und begleitete uns schließlich ins oberste Stockwerk mit herrlicher Aussicht auf Granada.
Glück im Unglück, aber uns war das selbst peinlich. Glaubt mir.
Dieses Foto ist aber vom nächsten Tag, da es zwischenzeitlich schon schwer dämmerte und der Regen drohte.
Trotz dieser trüben Wetteraussichten machten wir noch einen Abendspaziergang zu den Burgmauern.
Wunderschön , wenn auch dunkel, die Kamelien.
Unbehelligt gingen wir durch ein Tor (war am nächsten Tag geschlossen) und konnten den ganzen maurischen Garten durchwandern. Wie hieß es in der Werbung: " Eine Oase der Labsal" Nun ja.
Vorher richtete sich unsere ganze Aufmerksamkeit darauf, ob diese hehren Worte auch vom Himmel belohnt werden, in dem er still hält.
So recht konnten wir daran nicht glauben, deshalb zogen wir es vor, auch wenn der Eintritt entfiel, wieder zurück zum Hotel zu wandern. Was nicht verkehrt war, öffneten sich doch dann abrupt die Schleusen.
Mit gemischten Gefühlen zogen wir nun am anderen Tag frühmorgens (großer Andrang immer) zum Entree.
Nun muss ich noch erklären, dass ich vor dieser Reise viel von der Alhambra gehört und auch einzelne Bilder gesehen habe. Letztlich hatte ich durch dieses Stückwerk einen völlig anderen Eindruck eingeprägt.
Filigranstes Schlösschen usw.
Und jetzt steht da eine Riesenburg, mit denen ich ohnehin nicht so viel zu tun habe, ihr kennt das ja, aus meinen entsprechenden Antworten.
Sollte uns aber nicht abhalten- das darf ich voraus nehmen- war ein guter Entschluss.
Vom Innenhof aus sahen wir schon mal den Morgennebel.
waren im Palast Karls des V.,
gingen über den Myrtenhof zum Torre de Comares (mit Thronsaal)(Bild v. Vortag )
zum Löwenhof
Schließlich wurden noch verschiedene Säle besucht, zeitaufwendig mit wirklich aufschlussreichen Erläuterungen, da wir uns einer kleinen Führung in deutsch angeschlossen hatten.
Insgesamt war es im Nachhinein sogar eine unglaubliche Bereicherung . Die geschichtlichen Zusammenhänge vor allem, eng verbunden mit der Einnahme Granadas durch die Christen , so um 1500 rum, die hier nicht Platz haben.
Schließlich ging es hinaus in die maurischen Gärten, mit ihren Ordnungsmustern und meiner Vorstellungskraft, welchen Blütenrausch sie jahreszeitlich abgeben.
Nun, alles geht einmal zu Ende , auch wenn weitere Ausführungen zur Alhambra Seiten füllen würden, und dies nicht zu unrecht, so mussten wir doch am nächsten Morgen aufbrechen und Richtung Malaga fahren.
Gleich nach Granada Richtung Salobrena am Meer, überspann schon die damals im Bau befindliche Autobahn ein großes Tal.
Das Meer kam von großer Höhe in Sicht
Am Straßenrand wurde eine der zahlreichen Weihnachtssternsträucher entdeckt.
ein herrliches Viadukt war zu erkennen
und schließlich konnten wir in einem der kleinen Dörfchen noch einen netten Umzug beiwohnen
Wie heißt es im Dumont:
Im Feiern sind die Andalusier unschlagbar. Im Frühjahr und Sommer findet immer irgendwo ein Fest statt, ( Na ja, das haben wir hier auch im Sommer) und es ist unmöglich,ansatzweise einen vollständigen Festkalender zu führen.
Und so hatten wir noch einen herrlichen Ausklang bis es hinein nach Malaga ging,
die letzten Stunden vor dem Abflug (Abgabe des Wagens usw.) noch der Strand besichtigt wurde
und wir noch auf der wenig frequentierten Strandpromenade "wandeln" und ein Tässchen Kaffee genießen konnten.
Und so ging eine ereignisreiche und wunderschöne Reise ihrem Ende zu.
Ich hoffe doch, ich konnte euch ein paar Urlaubsvorfreuden vermitteln.
euer
wallbergler