Toskana: Rund um den Monte Amiata Teil 2 (San Salvatore, Santa Fiora, Amiata)

  • Rund um den Amiata: Teil 2 Abbadia San Salvatore, Santa Fiora und die Rückfahrt über den Amiata


    Fortsetzung von Teil 1


    Unser Reiseführer hatte nicht viel über das kleine Städtchen Abbadia San Salvatore zu berichten.

    Die Abteikirche und vor allem die Krypta hatten uns sehr beeindruckt.


    Eine Hinweistafel beim Kloster machte auf den mittelalterlichen Teil der Stadt aufmerksam. Wir folgten den Schildern.
    Ein Spaziergang mit Einblicken in schmale Gässchen, der sich gelohnt hat!




    Es gibt weder Durchfahrverbote, noch Einbahnstraßen - man muss halt wissen, wo man mit seinem Auto noch durchkommt. Es gibt Gegenverkehr und es wird auch geparkt in diesen engen Gassen.




    Ein Käfig mit einem zutraulichen, weißen Papagei stand in der Gasse an der frischen Luft.


    Offensichtlich kannten die beiden sich.



    Ein parkendes Auto, ein Stuhl zum Ausruhen, Wäsche zum Trocknen auf der Leine… es wird gelebt in diesen engen Gassen und Häusern!




    Die alte Dorfkirche Santa Croce, geweiht 1221





    Unser nächstes Ziel war Santa Fiora, ein alter Ort am südlichen Abhang des Monte Amiata.


    Die Straße führt durch große Kastanienwälder. Die Straße und vor allem die Straßenränder sind bedeckt mit Herbstblätten und Früchten der Maronen. Man könnte sie säckeweise einsammeln.




    Der kleine Ort hat weniger als 3000 EW.


    Man betritt Santa Fiora oben in der Nähe des alten Dorfbrunnens von 1599 und kommt zunächst zur Piazza Garibaldi mit dem festungsähnlichen Palazzo Sforza Cesarini der früheren Herrscherfamilien Sforza und Aldobrandeschi.


    Der öffentliche Dorfbrunnen von 1599




    Piazza Garibaldi




    Das Bergbaumuseum


    Am Amiata gibt es Quecksilberminen, die in der Gegend von Abbadia an Salvatore und von Santa Fiora angelegt und noch bis vor wenigen Jahren betrieben wurden.



    Dann geht es im Ort aber nur noch bergab - steil, für Autos kaum befahrbar, teilweise nur über Treppen.




    Kirche der Hl Fiora und Lucilla





    Im Inneren der Kirche sind kaum gemalte Bilder zu finden, dafür aber sehr fein gearbeitete Terrakottaarbeiten der Brüder Della Robba aus dem 15. Jahrhundert.



    Bewundernswert fand ich die ausdrucksstarken Figuren, wie die der lässig daliegenden schlafenden Soldaten unter dem Grab von Christus.



    Oder die Gesichtszüge und Gesten der Apostel und von Maria




    Steil ging es bergab in das untere Dorf.



    Der frühere Fischteich der Adelsfamilien



    Im unteren Dorf steht die romanische Augustinerkirche San Agostino






    Nun ging es wieder bergauf zum Parkplatz – immer mit schönen Ausblicken auf Santa Fiora und auf die toskanische Landschaft






    Es war inzwischen schon Nachmittag geworden - infolge der Winterzeit mussten wir damit rechnen, dass es gegen 18 Uhr schon dunkel wurde.


    Wir beschlossen, die "Rundfahrt" um den Amiata abzukürzen.
    Piancastagnaio, Arcidosso und Castel del Piano werden wir in anderes Mal besuchen.


    Kurz nach Santa Fiora führt eine kurvenreiche Straße hinauf auf den Monte Amiata.


    Die Straße ist gut ausgebaut – ist doch der Monte Amiata mit seinen 1738m der Skiberg in Mittelitalien und vor allem für die Römer leicht erreichbar.


    Der Gipfel ist mit mehreren Lifts und Skipisten erschlossen.


    Zunächst führte die Straße am Südhang des Amiata durch große Kastanienwälder.



    Weiter oben wurden es Buchenwälder, die jedoch durch den Frost, den es ein paar Tage vorher gegeben hatte, schon ihr Laub verloren hatten.


    Der Gipfelbereich des Monte Amiata besitzt den Charme, den auch die Skiorte in den Alpen außerhalb der Saison haben: Große , verlassene Parkplätze, geschlossene Restaurants, breite, kahle Skiabfahrten.



    Wir hielten uns nicht lange dort oben auf.


    Unsere Fahrt zurück nach Pentolina ging wieder durch das Orciatal mit den typischen riesigen Lehmfeldern, der Hügellandschaft und den einzeln stehenden Bauernhöfen und Gutshäusern.




    Die Farben im Herbst sind unvergleichlich und faszinierend.





    Aber ich kann mir die Landschaft auch gut im Frühjahr vorstellen, wenn alles grün überzogen ist, hin und wieder ein blühendes Sonnenblumenfeld das Grün unterbricht, oder im Sommer, wenn die goldgelbe Farbe der reifen Getreidefelder das Gesicht der Landschaft bestimmt.


    Ach ja-… die Toskana: eine der schönsten Landschaften, die ich kenne.


    Die kurvenreiche Straße zurück nach Pentolina.



    Wir erreichten es nach Einbruch der Dunkelheit.



    ELMA

  • Wunderschön - danke Elma.


    Die Toskana ist auch im Herbst ein tolles Reiseziel, das du hier eindrucksvoll beschrieben und bebildert hast. Das macht auch uns Lust!


    Herzliche Grüße,


    Irmgard und Klaus

  • Liebe Elke,


    wie in diesen äußerst aufwendigen Beiträgen wieder die Kraft der Bilder überzeugt, ist wirklich unvergleichlich. Natürlich passend dazu, die gewohnten informativen Erläuterungen.


    Ich bin immer wieder erstaunt, mit welchen überzeugenden Sichtwinkeln du so einen Bildbericht zum Erlebnis geraten lässt.
    Neben den grandiosen Naturaufnahmen nimmst du dir die Zeit, ins Detail zu gehen.
    Sei es die ev. aus dem Alter entspringende Zuneigung zu einem Papagei, die Veranschaulichung der lieblich anzusehenden Katzenwelt usw. , oder das Interesse für den dörflichen Charakter einschließlich näherer Betrachtung künstlerischer Figurentafeln.


    Man ist geneigt, über die erhabene Stille der in sich ruhenden Landschaften Toscanas , ebenso zu reflektieren, wie über das in dieser gezeigten dörflichen Einsamkeit zu verbringende Leben.
    Vielleicht sind sie an dieser großzügigen Umarmung der Natur gewachsen und dadurch mit sich im Reinen.


    Man weiß es nicht, aber du hast durch deinen klugen Bilderreigen, zumindest eine Anregung zur Reflexion gegeben.
    Ich danke dir auch für die überaus zeitintensive Arbeit, sie hat sich mehr als gelohnt.
    Helmut

  • Euer Streifzug durch die Gassen zeigt wundervolle Impressionen, die Du mit Liebe zum Detail gut aufbereitet hast.


    - -


    Die Toscana ist in vieler Hinsicht beeindruckend.
    In ersten Teil hast Du die typischen Allen gezeigt, weiter die doch recht grüne Toscana und nun die eher kahlen Anblicke, welche für mich ganz neu sind.


    Getreide in der Höhenlage? Für welche Sorte wird hauptsächlich die Ackerfläche genutzt?



    Weiterhin schreibst Du von einem Skigebiet der Italiener bzw. Römer.


    Betreiben sie dort hauptsächlich Langlauf oder gibt es da auch ein Abfahrtsangebot mit einer Piste und Skilift?
    Das Wintersportthema hätte ich jetzt wirklich nicht mit der Toscana assoziiert.


    Dein Beitrag bringt reichlich Informationen zu Tage, die Du wie immer gekonnt mit vorbildlichem Bildmaterial zu etwas besonderem aufbereitest.


    Danke

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Danke für Eure anerkennenden Postings! :lol:


    Es freut mich besonders, wenn ich sehen kann , dass es mir gelungen ist, das rüberzubringen was mich selbst im Großen und in Details beeindruckt hat.


    Zum Skifahren am Amiata:


    Am Amiata gibt es 8 Lifts: 2 Sessel-,6 Schlepplifte
    315 Höhenmeter Abfahrt sind möglich.
    Hier der Link zu einer Skipistenkarte.
    https://www.lemacinaie.com/deutsch/amiata_sciare_cartine.asp


    Auch eine Loipe ist erkennbar.


    Auf der Suche nach Informationen über das Skigebiet Monte Amiata kam ich auf eine sehr interessante Seite – eine geradezu perfekte Seite für die Vorbereitung einer Reise zum Amiata


    Toskana, der unbekannte Vulkan Monte Amiata
    https://www.lemacinaie.com/deutsch/mappa_del_sito.asp


    Webcam, Photos, Informationen über die Orte am Berg, Routenvorschläge ( auch für Radtouren) , Wandervorschläge, Motorradstrecken, Informationen über die Umgebung
    und viel mehr.


    Hartmut
    In der südlichen Toskana wird Getreide angebaut ( vor allem Weizen), man sieht aber auch viele Sonnenblumenfelder. An den Hängen auch Oliven- aber weniger als in der Chiantiregion.
    Entlang der Flüsse und Bäche sieht man auch hin und wieder Mais.


    Die riesigen Felder im Orciatal liegen so etwa auf 300- 400m Höhe - im Sommer ist es sicher recht heiß und trocken (liegt die Region doch schon sehr weit im Süden)


    Gruß,
    ELMA

  • hallo Elma,


    ich muss Dir recht geben. Die Tokana ist eine der schönsten Flecke in Europa.


    die Straßen/die Treppen - erinnern mich an z.B. Urbino - auch wenn die Stadt nicht in der Toskana liegt.


    die Landschaftsbilder am Ende sind toll. Die könnte man sich glatt ausdrucken und an die Wand hängen.


    die gefertigten Wandbilder in der Kirche sind auch richtig gut. Da sieht man, wie der Bruder ein gutes Händchen dafür gehabt hat.


    vielen Dank, dass du uns die Bilder gezeigt hast!


    liebe Grüße


    Ini

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