Ein kleiner Spaziergang in einer Kellergasse von Langenlois.

  • Ein kleiner Spaziergang in einer Kellergasse von Langenlois.


    Meine Frau hatte von unserer Tochter zu irgendeinen Anlass Kosmetikgutscheine geschenkt bekommen. Nun diese Scheine wollen natürlich einmal eingelöst werden. Vorigen Samstag war es dann soweit, dazu mussten wir nach Langenlois fahren. Dieser Ort gehört noch zum Waldviertel, ist aber ringsum schon von Weinbergen umgeben. Überhaupt Langenlois im Kamptal ist eines der Weinzentren von Niederösterreich.


    Für die Behandlungsdauer ist etwa eine Stunde vorgesehen. Natürlich nutzte ich diese Zeit um mit unseren beiden Bullis einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Wir wählten die Weinberge, mit einer von mehreren Kellergasse die es in dieser Umgebung gibt, als Wanderweg. (Den Vögerlgraben und Vögerlweg – welch netter Name!)



    In der Nähe ist auch das Hotel: „Loisium“ ein einzigartiges Wein & Spa Erlebnis! 4* Resort inmitten von Weinbergen.


    Aber auch rührige Anrainer gestalten so manche schöne Plätze am Weg. Wie diese: (Derzeit noch österlich gestaltet)


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    Nun in dieser Kellergasse gibt es viele kleinere und auch größere Kellergebäude und ich muss sagen alle sind Top hergerichtet. Hier wird dieses Kulturgut gepflegt und gelebt. Momentan ist es etwas still in den Weingärten, die Winterarbeiten sind abgeschlossen und die knorrigen Weinstöcke beginnen bald anzutreiben.


    Hier einige der zahlreichen Weinkeller:





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    Hier ganz im Hintergrund ist die Kamptalwarte zu erkennen



    aber im Vordergrund sieht man eigenartige Rauchfänge in der Wiese?



    Es sind sogenannte Dunstlöcher zu den darunterliegenden Weinkellern. Es gibt auch größere Dunstlöcher wie bei diesen großen Weingut (ebenfalls in dieser Gasse)



    Dieses Weingut hat auch einen eigenen kleinen Lehrpfad wo über den Weinbau interessantes zu lesen gibt z.B:


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    Auch das Firmenlogo ist recht amüsant! Zeigt es vielleicht wie man nach einer ausgiebigen Weinverkostung aussieht??



    Fachleute erkennen sofort: Es ist eine stilisierte Kröte, wie sie in den Weingärten vorkommt. Etwa in einem Zwischenstadium von Kaulquappe zum ausgewachsenen Tier. Finde ich ganz nett.


    Hier noch einige kleine Impressionen:


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    Die Sonne wärmte an diesen Apriltag schon ein wenig, was manche Kellereigentümer zu einen gemütlichen Plausch nutzten. Meine beiden Bullis waren natürlich gleich neugierig und freundeten sich sofort zwanglos an und bekamen dafür auch Streicheleinheiten.





    Leider verging die eine Stunde viel zu schnell. Ich hätte es ruhig dort länger ausgehalten.




    In Langenlois gibt es mehrere sogenannte Kellergassen. Ich werde, wenn es mir mal möglich ist auch die Anderen besuchen. Ich bin neugierig ob überall die Keller so gepflegt sind.
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  • Hallo Hannes


    Genau dies sind die Berichte, die einen ein bisserl mit auf die Reise nehmen, vielen Dank dafür!


    Viele Grüsse
    Viktor

  • Das war ein Ausflug in den Frühling!
    Ich sehe blühende Bäume, hochgewachsenes Gras, blühenden Löwenzahn.... und vor allem : Freundliche Menschen , die an einem Samstagnachmittag Zeit haben, sich mit einem Glas Wein vor die Haustür auf die Straße zu setzen. Wo gibt es so etwas noch!!
    Deine beiden Bullis haben sofort gespürt, dass sie willkommen sind.


    Hättest Du Dich nicht gern dazugesetzt?


    Diese Szene passt sehr schön in dieses Dorf mit den gepflegten, relativ niedrigen Häuserzeilen, die eine landliche, heimelige Atmosphäre spiegeln.


    Soche "Dunstlöcher" kannte ich bisher nicht ( wenn Du das Bild als Rätsel eingestellt hättest, wäre ich nie drauf gekommen)


    Du planst ja irgendwann nochmals in eine der Kellergassen zurückzukehren- vielleicht zur Zeit , wenn eine der Buschenschenken geöffnet ist (oder wie nennt man sie im Waldviertel? ).
    Das dürfte gemütlich sein !
    Erzähl uns davon, wenn Du magst ( auch was es dann evtl mit der Doppeldeutigkeit des Firmenlogos auf sich hat :wink: )



    Danke, Hannes, für diese Impressionen aus dem Waldviertel!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Ja diesen kleinen Spaziergang habe ich sehr genossen, ein kleiner Weg ohne Verkehr, da kann ich die Bullis frei laufen lassen.
    Zu dieser kleinen Familienrunde hätte ich mich schon dazugesetzt, mußte aber wieder zurück (die Kosmetikstunde war schon etwas überzogen). Ich merkte auch, dass ich willkommen wäre, aber keiner traute sich mich diesbezüglich anzusprechen. So blieb es bei einer kurzen Plauderei.
    Ich werde Bilder vom Kurzbesuch machen lassen und demnächst zum Keller bringen. Vielleich haben sie eine Freude damit, wenn sie diese beim nächsten Kellerbesuch finden. Hi Hi


    Das mit dem Firmenlogo find ich recht gelungen. Es ist ein Hingucker und schaut irgendwie etwas frivol aus. Die Hauer haben Humor und lachen gerne. Über dieses Logo ist vielleicht schon mancher Weinverkauf schneller gelungen. Man diskutiert darüber und es lockert manches Gespräch auf gemütliche Art leichter auf.


    Die Kellergassen haben bei uns überall ein eigenes Flair und ist auch gerne Willkommen.
    Die Buschenschanken werden bei uns als "Heurigen" bezeichnet. Und wenn man wissen will welcher Winzer gerade einen "Heurigen" macht. Fragt man meißt so: Wer hat ausg`steckt??? (Den Heurigen-buschen oder Heurigen-Kranz vor dem Keller ausgesteckt und damit zur Einkehr anregt)

  • Danke, Hannes -


    Gestern hatte ich keine Zeit zum Nachforschen- heute habe ich festgestellt:
    Langenlois ist kein Dorf- es ist eine hübsche Stadt mit mehr als 7000 EW !


    Kellergasse ist kein Straßenname, so wie ich es dachte - es gibt davon vor allem in NÖ viele davon ( wusste ich nicht ) - und die kleinen schnuckeligen Häuschen, vor dem die Leute sitzen, sind nicht zum Wohnen, obwohl es so aussieht.


    Oder doch? Haben die Menschen früher auch in den Häuschen ( Keller, Presshaus) gewohnt ?


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Langenlois ist eine wunderschöne Kleinstadt mit intakten Innenleben und schönen Plätzen, vielen Cafes usw.
    Ein Wirt im Zentrum braut sogar ein eigenes Bier - und nicht schlecht - wie ich schon feststellen konnte.
    Hat einige Berufsschulen wie für Maurer und Gartenbau und das Loisium (Eine Art Museum für Weinbau, das viele Besucher anlockt)
    Jedenfalls einen Ausflug wert, dass auch viele Gäste aus ganz Österreich und näheren Ausland anlockt. (wie man aus den Nr.Schildern der vielen Hotelgäste erkennt)


    Und es gibt unzählige Weinbauern die alle recht rührig sind mit ausgezeichneten Weinen.


    In den Kellergassen bei den Weingärten wohnen keine Leute, aber manche Keller (Presshäuser) sind oft so ausgebaut, dass man auch darin zur Not wohnen könnte.
    Die von mir gezeigte Gasse heißt Vögerlweg, was allein schon auf die Lieblichkeit hinweist.



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  • Es ist Mai und bin wieder mal in Langenlois, diesmal mache ich einen kleinen Stadtbummel.


    Langenlois ist kleine Stadt am Rande des Waldviertels und ist bekannt für seine guten Weine. Dieser Ort hat einen gepflegten Stadtkern mit 2 großen Hauptplätzen


    Dem sogenannten Kornplatz mit seiner imposanten Dreifaltigkeitssäule die der Mittelpunkt eines großangelegten Kreisverkehrs ist:



    Zum Dank für die Verschonung von der Pest im Jahr 1713 beschloss die Bürgerschaft von Langenlois eine Dreifaltigkeitssäule errichten zu lassen. Vielleicht verdankt der Ort seine Verschonung dem Wein wie es der Legende nach die Pest auch dem „lieben Augustin“ nichts anhaben konnte, obwohl er volltrunken in die Pestgrube fiel.


    Dann gibt es noch den Holzmarkt mit dem „Maria Immaculata Brunnen“


    Jetzt im Mai ist auch der traditionelle Maibaum aufgestellt:



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    Dass diese Stadt fruchtbar ist, sieht man an dem Storch der sich am Rauchfang niedergelassen hat.\\3


    Mitten durch den Ort fließt der kleine Loisbach, am rechten Ufer ist der Holzmarkt danach auf der linken Seite der Kornplatz. Dadurch gibt es in Langenlois verhältnismäßig viele Brücken, die ebenfalls mit Heiligenstatuen geschmückt sind.


    Wie hier die Brücke zum Kornplatz mit den vier Evangelisten:




    oder der Heilige Urban (Weinheilige) direkt auf der Brücke und der heilige Florian vor der Brücke zum Holzplatz:



    Dieser Bach ist recht klein (normal nur einige cm tief) aber einmal habe ich darin einen kleinen Goldfisch schwimmen gesehen. Ich wundere mich noch immer wie der wohl da hineingeraten ist. Hat ihn vielleicht ein Junge aus seinen Aquariumgefängnis befreien wollen?


    Schmuck sind auch viele alte Haustore:
    ..


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    In den Vororten gibt es noch Gaststätten wie sie früher einmal waren, als Beispiel zeige ich hier die Weinschenke zum alten Backhaus dem sogenannten Zwoni-Wirt.



    Zur Abwechslung noch zwei Bilder aus den umgebenden Weinbergen:


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    Den kleinen neugierigen Zwiesel im 2. Bild habt ihr sicher auch bemerkt.




    Aber jetzt wieder zurück.
    Vor ca. 2 Wochen rief mich meine Enkelin an. „Opa kannst Du gleich nach Langenlois kommen, ich habe die Schlüssel vergessen und Mama ist auch weg. Kannst du mir aufsperren??? DANKE“
    Natürlich springt der Opa sofort wenn die vergessliche Kleine (die gar nicht mehr so klein ist) ruft.


    Auf dem Rückweg denke ich mir, wenn Du schon da bist, da schau ich wieder mal beim „Zwoni“ auf ein Stehachterl vorbei.


    Was ich dann erlebt habe, hätte ich nie gedacht.
    Die Wirtin hatte am Arm ein Tattoo:


    Sie erklärt mir: Der Rosenstiel symbolisiert einen Violinschlüssel und bedeutet, dass ihr Herz der Musik gehört.


    Und dann die 2. große Überraschung:
    Im Lokal spielte eine Band aus der Umgebung die unheimlich gute Musik machte. Wie ich nun erfuhr spielt diese Gruppe jetzt jeden Mittwoch auf, mitten unter den Gästen. Und das alles Eintrittsfrei!!!


    Der Name der Musiker: „Wirtshaus Jam Gang“


    Ich hatte meine Kamera dabei mit der ich auch filmen kann.
    Nun bin ich froh, dass meine Enkelin so vergesslich ist. Es war ein wirklich schöner Abend.


    httpss://www.youtube.com/watch?v=n06OnUJ4T_Y

  • Was für ein Glück, dass Deine "Kleine" einen Hilferuf an Dich gerichtet hat,
    dass Du die Fahrt genützt hast und uns die Bilder und Eindrücke mitgebracht hast.
    So liebenswert wie Du über die Kellergasse von Langenlois berichtet hast, so wunderschön ist auch das kleine Städtchen selbst.


    Und dann noch dieses Erlebnis mit der „Wirtshaus Jam Gang“ ! Was die Burschen da ( scheinbar aus purer Freud am Musikmachen) von sich geben, ist großartig. Gut , dass Du gefilmt hast und wir auch akustisch teilhaben können.


    Danke, Hannes, dass Du uns ein Stück Deine Heimat näher gebracht hast!
    So wird bei mir aus einem bis jetzt noch ziemlich "weißen Fleck" auf der Landkarte ein lebendiges Bild einer sehenswerten Region!


    Liebe Grüße,
    Elke

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