• Mauritius




    Unser "Kleiner" hat letztes Jahr geheiratet und die beiden haben zur Hochzeit um eine Geldspende zur Hochzeitsreise gebeten.
    Ein Spezialangebot für Jungvermählte führte sie nach Mauritius.


    Mauritius ist ein Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans ungefähr 870 Kilometer östlich von Madagaskar
    und etwa 1700 Kilometer östlich vom afrikanischen Festland.
    Zusammen mit La Réunion und Rodrigues zählt die Insel Mauritius zu den Maskarenen.
    Ich kannte Mauritius bisher nur im Zusammenhang mit der "blauen Mauritius".
    Sonst wusste ich nichts über die Insel.
    Als uns das junge Paar die Bilder ihrer Flitterwochen zeigte war ich hellauf begeistert!
    Sie erlaubten mir Euch einige Bilder dieser Trauminsel zu zeigen.



    Entdeckt von Europäern wurde die Insel 1505 (andere Quellen nennen 1507 oder auch 1510) vom Portugiesen Pedro Mascarenhas.
    An ihn erinnert noch heute der Name der Inselgruppe der Maskarenen (bestehend aus Mauritius, Rodrigues und Réunion).
    Die Portugiesen nutzten die Insel jedoch nur als Stützpunkt und nicht als Kolonie.
    Nach holländischer, französischer und britischer Kolonialzeit wurde Mauritius am 12. März 1968 unabhängig und trat dem Commonwealth bei.


    Der erste Teil der Reise, der Flug von Frankfurt nach Dubai mit Emirates endete bevor er begann.
    Nach zwei Stunden warten im A380 durften sie wegen defektem Bordcomputer im Sheraton übernachten.


    Am nächsten Tag hats dann geklappt.
    Nach 6 Stunden Flug und kurzem Aufenthalt in Dubai…



    Blick aus dem Flieger auf das nächtliche Dubai




    …gings noch mal 6 Stunden Flugzeit weiter nach Mauritius.




    Die Farben der Flagge von Mauritius haben folgende Bedeutung:


    Rot steht für das Blut, das im Unabhängigkeitskampf vergossen wurde.
    Blau symbolisiert den Indischen Ozean, der die Insel umgibt.
    Gelb steht für "das Licht der Selbstständigkeit, das jetzt über der Insel leuchtet".
    (gelb ist so schlecht auf weißem Hintergrund zu lesen)
    Grün repräsentiert die reiche Vegetation des Landes.



    So sieht die Insel von oben aus.



    Quelle: https://commons.wikimedia.org/…nd_topographic_map-de.svg



    Die erste Woche hatten sie eine einfachere Unterkunft im Norden der Insel gebucht um die Insel auszukundschaften.
    Im zweiten Teil der Hochzeitsreise wollten sie sich in einem Luxushotel am südwestlichen Zipfel verwöhnen lassen.



    Noch ein paar Details zur Trauminsel.
    Etwa zwei Drittel der Einwohner Mauritius‘ stammen vom indischen Subkontinent.
    Ein großer Teil der übrigen Bevölkerung sind sogenannte Kreolen, also ehemalige Sklaven aus Afrika und Madagaskar, mit anderen Gruppen, vor allem Europäern, vermischt.
    Gut zwei Prozent der Mauritier sind chinesischer Abstammung, die weiße Minderheit ist etwas kleiner.
    Ureinwohner gibt es nicht, da Mauritius vor der Kolonialisierung unbewohnt war und nur gelegentlich von arabischen Seefahrern besucht wurde.


    Morisyen, eine Kreolsprache, die auf dem Französischen basiert, wird von fast der gesamten Bevölkerung im Alltag verwendet und von über 80 % als Muttersprache gesprochen.
    Daneben wird auch ein Gemisch aus nordindischen Sprachen und Dialekten gesprochen, das dem Hindi ähnelt (12 %),
    sowie dravidische Sprachen aus Südindien, vor allem Tamil (3 %). Die Chinesen sprechen zum Teil noch verschiedene südchinesische Dialekte.
    Eine weitere verbreitete Sprache ist Englisch, während Französisch weiterhin die Muttersprache (4 %) der Oberschicht ist,
    obwohl die Franzosen das Land schon seit über 200 Jahren nicht mehr beherrschen.
    Das Französische beherrscht die Massenmedien und den öffentlichen Raum.
    Die Stellung des Französischen wird auch durch das verwandte Morisyen gestärkt, das die meisten Einwohner sprechen.


    Aus dem zahlenmäßig stärksten indisch stämmigen Bevölkerungsteil kam Sir Seewoosagur Ramgoolam
    (* 18. September 1900 in Belle Rive, Mauritius; † 15. Dezember 1985 in Port Louis).
    Er war vom 26. September 1961 bis 16. Juni 1982 erster Premierminister
    und vom 28. Dezember 1983 bis zu seinem Tod am 15. Dezember 1985 Generalgouverneur von Mauritius.
    Unter ihm wurde das Land am 12. März 1968 nach 150 Jahren britischer Herrschaft unabhängig. Er gilt daher als Mauritius' "Vater der Unabhängigkeit".
    Nicht nur der internationale Flughafen von Mauritius, sondern auch der Botanische Garten in Pamplemousses trägt heute seinen Namen.
    Seit Juli 2005 ist sein Sohn Navin Ramgoolam Premierminister.




    Der Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden,


    abgekürzt SSR Botanical Garden, oder auch Pamplemousses Botanical Garden, ist eine Touristenattraktion in der Nähe des Ortes Pamplemousses,
    acht Kilometer nördlich von Port Louis der Hauptstadt des afrikanischen Inselstaates Mauritius.
    Der älteste Botanische Garten in der Südlichen Hemisphäre umfasst eine Fläche von etwa 37 Hektar.
    Er beruht auf einer Initiative von Pierre Poivre, einem französischen Physiokrat, Aufklärer, Gartenbaufachmann, und Intendant,
    intendant de l'île de France (Île Maurice) im Jahre 1770.
    Er importierte exotische Pflanzen und legte den Garten so an, wie er auch heute noch zu besichtigen ist.




    Das Gelände war ursprünglich im Besitz von Barmond, der es 1729 erworben hatte und ihm den Namen Mon Plaisir gab.
    1735 erwarb Mahé de Labourdonnais das Gelände und baute darauf erste Gewürze an.


    Der Garten wurde vor allem durch seine riesigen Seerosen, Talipot-Palmen und Wasserlilien bekannt.
    Er bietet aber auch eine große Anzahl an teils exotischen Gewürzen,
    Ebenholzbäumen, Zuckerrohr und 85 verschiedene Arten von Palmen von Zentralamerika, Asien, Afrika und anderen Inseln im Indischen Ozean.





    Das Markenzeichen des Gartens sind wohl die Amazonas-Wasserlilien (Victoria regia).




    Die Blüten öffnen sich erst mit Beginn der Dämmerung. Mit Anbruch des Tages schließen sich die Blüten wieder.
    Jede einzelne Blüte öffnet sich an genau zwei aufeinander folgenden Nächten.




    In der ersten Nacht ist die Blüte weiß, in der zweiten Nacht meist mehr oder weniger stark rosa.
    Danach senken sich die Blüten wieder und die Samen reifen unterhalb der Wasseroberfläche heran.




    Ein weiterer Blickfang ist ein Teich mit Lotusblumen.





    Mit Löcher ausgestattete Kapseln der Lotosblume, die in ihrer Form an die Brause einer Gießkanne erinnern.
    Sie enthalten haselnussgroße essbare Samen.




    Einige der Bäume wurden von Staatsoberhäuptern als Geschenke nach Mauritius mitgebracht,
    darunter Prinzessin Margaret, Indira Gandhi, François Mitterrand und Robert Mugabe.


    ...


    ...



    Auf der Insel lebt nur noch ein einziges einheimisches Säugetier, nämlich der Mauritius-Flughund.
    Um die Fughunde auf dem letzten Bild zu erkennen zeige ich Euch einen Bildausschnitt.




    Diese Blüte konnte ich leider nicht zuordnen.




    In der Mitte des Parks findet sich darüber hinaus das Chateau Mon Plaisir des ehemaligen Gouverneurs Mahé,
    das unter Denkmalschutz steht und lediglich für Staatsempfänge geöffnet wird.




    Bereits zu Beginn des 17.Jahrhunderts brachten die Holländer den Sambur-Hirsch von Java nach Mauritius
    und wilderten diesen dort aus, um die Versorgung mit Fleisch zu verbessern.
    Die Hirsche vermehrten sich in den Wäldern von Mauritius außerordentlich gut.
    Hier im botanischen Garten kann man sie in einem Gehege sehen.





    Die Riesenlandschildkröte war vor der Entdeckung der Maskarenen auf Mauritius und Rodrigues in großer Anzahl heimisch.
    Aber schon die Portugiesen, die die Inseln anliefen um sich mit Proviant zu versorgen, schätzten das Fleisch der Schildkröten.
    Rücklings auf Deck liegend überlebten die Landschildkröten oft mehrere Monate und waren so auf den langen Schiffsfahrten ein idealer Lieferant für Frischfleisch.
    So dauerte es nicht lange und die Riesenlandschildkröte war auf den Inseln Mauritius und Rodrigues bald ausgerottet.
    Heute findet man sie nur noch in Parks wie dem botanischen Garten.




    Diese scheint die Sonne zu genießen.




    Möchte man sich etwas stärken, so kann man außerhalb des Gartens das Wiener Café «Valse de Vienne» besuchen.
    Mitten in Mauritius gibt es hier Sachertorte und Pharisäer (aber auch deftige Gerichte) in gemütlichem Ambiente.





    Fortsetzung folgt!



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Das ist eine gute Idee von Dir, uns virtuell nach Mauritius mitzunehmen!
    Danke an Deinen "Kleinen " für die Bilder und Dir für die Recherchen.
    Ich freue mich auf weitere Teile.


    Lieben Gruß,
    Elke

  • Lieber Waldi,


    wie immer hervorragend. Danke, dass du uns hier ein zwar oft gehörtes Urlaubsziel, das auch noch extrem teuer und der Strand mit Sandflöhen gespickt sein soll, auf die echten Schönheiten und tatsächlichen Vorgeschichten reduziert , vorstellst.


    Herrliche und ausgesuchte Motive der Fauna und Flora. Das war für "dein" Brautpaar sicher die Erfüllung ihrer Träume.


    Bin neugierig was da noch kommt, der Anfang , auch verschiedene Hintergründe zu erläutern, ist ja schon mal wieder erste Klasse.


    ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Hallo Waldi,


    danke für die schönen Bilder von Mauritius - Unser "Einziger" ;) hat auch letztes Jahr geheiratet und die ersten Planungen der Hochzeitsreise waren auch Mauritius - schlusssendlich haben sich die Kinder aber für Sansibar entschieden, auch das war ein Traum.


    Durch Dich komme ich nun trotzdem dazu, so schönen Fotos von Mauritius zu geniesen. :blume17:

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Es wird Zeit, dass ich mich für Euren Zuspruch bedanke. Das spornt an!


    Dieter, die "Kleinen" sind ja nicht mehr so jung.


    Sie hatten die Reise über ein Reisebüro in ihrer Nähe (DER-Touristik) gebucht. Sie wollten erst auf die Malediven. Sie hatten Vorgaben die vom Reiseveranstalter gut berücksichtigt wurden. Eine Woche wollten sie von einer Durchschnittsunterkunft aus herumreisen und Sehenswürdigkeiten besuchen und Land und Leute etwas kennenlernen. Das Hotel für eine weitere Woche sollte der wahre Luxus sein - nach dem Motto: Man gönnt sich das ja (wahrscheinlich) nur ein Mal! Dann nur Seele baumeln lassen, baden, essen, miteinander sein - halt geniessen. Dazu hatten sie einen Festbetrag eingeplant. Das war in der Hauptsaison auf den Malediven nicht möglich. Das Reisebüro machte den Vorschlag "Mauritius" weil sie ein Sonderangebot für Hochzeitsreisende in einem Luxushotel (das ich Euch noch vorstellen werde) anbieten konnten. Dazu suchte man den passenden Flug und das einfachere Hotel am anderen Ende der Insel aus. Ein Direktflug mit Condor hätte 12 Stunden gedauert. Sie wollten aber nicht zwölf Stunden am Stück sitzen. Deshalb - und wegen 15cm mehr Kniefreiheit - wählten sie den Flug mit Emirates mit Aufenthalt in Dubai. Der war zwar teurer aber bequemer, meinten sie.
    Bei Ankunft im Hotel hatte DER schon Prospektmaterial über mögliche Ausflüge deponiert. Am nächsten Morgen kam dann jemand von DER und man buchte verschiedene Touren. Dazu kam dann zur vereinbarten Zeit ein Taxi und kutschierte das Paar zu den Zielen. Sie haben mal probiert mit dem Bus zu fahren, aber da hielten dann die Taxis an und boten sich an oder Privatfahrzeuge hupten und fuhren langsam vorbei. Das bedeutete: Ich nehme Euch mit bis zum Ziel des Busses zum gleichen Preis. Das sei da so üblich versicherte man mir.
    Sie wussten also was sie wollten und haben die Ausflüge genossen, aber natürlich musste ich recherchieren weil es eben in kurzer Zeit viel Neues zu verarbeiten gab.
    Aber eben dieses Suchen nach den verschiedenen Orten, Gegenden, Bergen, Inseln, Besonderheiten und Kuriositäten bringt mir das Erlebnis unserer "Kleinen" sehr nahe!
    Fast wie dabeigewesen! Jedenfalls macht es mir unheimlich Spass!
    Und wenn ichs dann noch mit Euch teilen kann - umso besser.


    Helmut, von Sandflöhen wurde mir nichts erzählt! \\6
    Teuer? Das ist relativ. Wenn Du es für Dich behältst: die Kosten mit allem Drum und Dran lagen bei 6000 Euros.
    Ich hab mal geguckt was das Luxushotel kostet. Das einfachste Doppelzimmer kostete da zwischen 500 und 600 Euros pro Nacht!
    Unsere "Kleinen" waren da eine Woche "alles drin"!
    Der Gesamtpreis vermindert sich noch durch eine Erstattung von Emirates in Höhe von 600 Euro pro Fluggast weil der Flieger durch den defekten Bordcomputer erst einen Tag später fliegen konnte.
    Ich hatte insgesamt etwa den doppelten Preis geschätzt.


    So, nun muss ich aber mit dem zweiten Teil weitermachen, sonst schreib ich noch im Sommer an Mauritius. :13w:



    Vielen Dank und liebe Grüße von waldi :174:

  • Zitat

    Fast wie dabeigewesen! Jedenfalls macht es mir unheimlich Spass!


    Stimmt!
    Nicht nur Dir!
    Weiter so, waldi!


    Für Deine "Kleinen" wird das unvergesslich bleiben - und hoffentlich auch ein für lange, lange Dauer verbindendes gemeinsames Erlebnis sein. Ich wünsche es ihnen!
    Und wenn Du die Hochzeitsreise hier dokumentierst, haben sie vermutlich auch ihre Freude dran!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • hallo Waldi,


    dir und den "Kleinen" einen recht herzlichen Dank für den tollen Bericht einer Trauminsel, die ich ja aus der Schilderung meiner "Kleinen" bereits kenne.


    Ich freue mich auf die Fortsetzung!


    grüsse


    jürgen

  • Mauritius



    Teil 2


    Ich hab mal nachgelesen und habe jetzt erst erfasst wie klein diese Insel ist!
    Mit einer Fläche von 2040 km² ist sie sogar kleiner als das Saarland (rund 2570 km²).
    In Nord-Süd-Richtung dürften es grad mal um die 60 Kilometer Luftlinie von Strand zu Strand sein!
    Da ist es relativ wurscht wo man wohnt. Man ist schnell an jedem beliebigen Ort auf Mauritius.


    Heute ist es kaum vorstellbar, dass Mauritius mit seinen Urwäldern und idyllischen Palmenstränden ursprünglich eine vulkanische Insel war.
    Ein imposantes Zeugnis aus der vulkanischen Vergangenheit von Mauritius ist jedoch der
    Trou aux Cerfs,




    ... der sich im Hochland von Mauritius in Curepipe zwischen dem Vorort Floreal und dem Stadtzentrum befindet.
    Beim Trou aux Cerfs handelt es sich um den Krater eines längst erloschenen Vulkans.
    Dieser Krater ist etwa 90 Meter tief und hat einen Durchmesser von mehr als zweihundert Metern.
    In seinem Inneren befindet sich jetzt ein sumpfiger See, der von einem Wäldchen umgeben ist.


    Mindestens ebenso eindrucksvoll wie der Blick in den Krater, wo sich eine dichte Vegetation breitgemacht hat, ist der Ausblick auf die umliegende Landschaft.
    Der Kraterrand des Trou aux Cerfs liegt etwa 650 Meter über dem Meeresspiegel.
    Von dort aus kann man nicht nur die nahegelegenen Städte Curepipe, Vacoas, Quatre Bornes, Floréal, Phoenix, Beau Bassin und Rose Hill überblicken,
    sondern auch die umliegenden Zuckerrohrfelder, die Nordwestküste und die Berge des Hochlands,
    beispielsweise den Montagne du Rempart, die Trois Mamelles und die Moka-Gebirgskette.




    Bei klaren Witterungsverhältnissen kann man in der Ferne sogar die Nachbarinsel La Réunion erkennen.
    Das war an diesem etwas bedeckten Tag nicht möglich, aber Les Trois Mamelles (muss ich nicht übersetzen, oder? :roll: )
    und der Montagne du Rempart (rechts) waren gut zu erkennen.


    Ein Panoramafoto vom Kraterrand aus.






    Die sogenannte siebenfarbige Erde von Chamarel ist ein ungewöhnliches geologisches Phänomen.




    Auf einem Hügel präsentiert sich auf einer Fläche von etwa einem Hektar der kahle, wellige Boden in verschiedenen Farbnuancen.
    Der Hauptfarbton ist ein rostiges Rot, insgesamt kann man jedoch sieben verschiedene Farben erkennen –
    das Spektrum reicht von ocker, braun und rot über gelb und orange bis hin zu blau und violett.
    Die dünenähnliche Fläche darf zwar nicht betreten werden, doch von einer Aussichtsplattform aus kann man sie problemlos bewundern.




    Vermutlich ist der Hügel vulkanischen Ursprungs. Eine eindeutige Erklärung für die Farbvielfalt wurde jedoch bislang noch nicht gefunden.
    Eine Theorie besagt, dass sich dort Vulkanasche abgelagert hat, die bei unterschiedlichen Temperaturen abgekühlt ist und daher ihre jeweiligen Farben angenommen hat.
    Andere Wissenschaftler vermuten, dass die Sandschichten durch Mineraloxidationen auf verschiedene Weise gefärbt wurden.
    Das Farbschauspiel des bunten Bodens vor dem Hintergrund der tropisch-grünen Landschaft ist insbesondere für Fotografen ein beliebtes Motiv.
    Bei Regen ist die Farbvielfalt allerdings nicht sonderlich gut zu erkennen, daher sollte für den Ausflug nach Chamarel ein sonniger, klarer Tag gewählt werden.
    Quelle: https://www.mauritius-guide.de/mauritius/chamarel




    Bei Wikipedia habe ich gelesen:

    Zitat

    Die Farben kommen durch die Umwandlung von Basaltlava in Tonminerale zustande. Alle unter tropischen Verwitterungsbedingungen wasserlöslichen Bestandteile wie z. B. Kieselsäuren sind weggewaschen, es bleiben nur noch das rötlich/schwarze Eisenoxid Fe2O3 und Aluminiumoxid übrig, das Farben von blau über violettblau bis blaugrün erzeugt. In unterschiedlichen Zusammensetzungen kommt es zu den verschiedenen Farben.

    Zitat


    https://de.wikipedia.org/wiki/Siebenfarbige_Erde


    Auch hier kann man Riesenschildkröten bewundern.




    Diese hier scheint nicht so glücklich darüber zu sein, dass man ihren Lebensraum begrenzt hat, vermute ich.





    Der Cascade Chamarel liegt im Südwesten von Mauritius in der Nähe der gleichnamigen Ortschaft
    und ist nach dem französischen Offizier Charles Antoine de Chazal de Chamarel benannt, der in diesem Teil der Insel lebte.
    Der Rivière de Cap stürzt hier über eine Felskante knapp 100 m in die Tiefe und ist damit der höchste Wasserfall von Mauritius.







    Wo Zuckerrohr angepflanzt wird, kann die Verarbeitung nicht weit sein.
    Einen Besuch wert sei deshalb auch die...




    meinten unsere "Kleinen". :377:


    In Kupferrohren und -kesseln wird der gefilterte Zuckerrohrsaft zu Rum destilliert.


    ...






    Was dann am Ende rauskommt darf in Stahlkesseln oder Eichenfässern noch zwischen 18 Monaten und mehreren Jahren zu einem guten Rum reifen.




    Wenn er dann in Flaschen abgefüllt ist...




    ... kann man natürlich auch eine Rumverkostung vornehmen.


    Das Angebot reicht von weißem über doppelt destillierten Rum bis zum Very Superior Old Pale.
    Die Liköre mit Vanille-, Kaffee-, Kokosnuss- oder Mandarinengeschmack wären da eher meine Richtung. :roll:
    Quelle: https://www.rhumeriedechamarel.com/our_rhums_premium_en.php


    In dem angegliederten Restaurant LAlchimiste kann man dazu hervorragend essen.
    Es werden hauptsächlich Speisen zubereitet, die aus dem Gebiet um Chamarel direkt kommen.
    Früchte und Gemüse werden aus dem lokalen Anbau geerntet und werden mit heimischem Hirsch oder Wildschwein serviert.




    Wenn man danach noch dazu fähig ist, dann kann man im Garten die herrlichen Blumen bewundern...




    ... oder auf dem Gras des Innenhofes seinen Rausch ausschlafen. \\7






    Dies soll kein Phallus-Symbol, sondern der Kamin der Brennerei sein, versicherte man mir.


    Wie überall auf der Insel so findet man auch hier die vierbeinigen Insektenvernichter.



    Es dürfte sich wohl um den Goldstaub-Taggecko handeln.





    Ein weiterer Ausflug führte zur Domaine de L'Etoile.





    Dort starteten unsere "Kleinen" zu einer Quadtour!


    Eines der Ziele war dieser Aussichtspunkt.




    Eine Tafel neben der Hütte zeigt, dass man von hier einen großen Teil der Insel überblicken kann.











    Ein Blick in den Black River Gorges Nationalpark.





    Auf dem Weg aus dem Park in Richtung Westküste wurde der Blick frei nach Süden.




    Rechts seht Ihr den Le Morne Brabant der für die Sklaven auf Mauritius eine besondere Bedeutung hat.




    Der Le Morne Brabant ist ein 556 Meter hoher Berg auf der gleichnamigen Halbinsel im Südwesten von Mauritius.
    Am Fuße des Le Morne Brabant liegen Sandstrände aus Korallensand.
    Der Berg wirkt durch seine Höhe fast wie ein Leuchtturm und bedeckt ein Gebiet von mehr als 12 Hektar.
    Viele Hotels haben sich an den Stränden rund um den Berg angesiedelt.
    Auch "unser" Luxushotel liegt am Fuße dieses Berges. Deshalb wird er uns später wieder begenen.


    Doch kurz zur angesprochenen Bedeutung des Le Morne Brabant für die versklavten Inselbewohner.:

    Zitat

    Im 19. Jahrhundert flohen Sklaven in größerer Zahl auf den Le Morne Brabant.
    Am 1. Februar 1835 wurde eine Polizeiexpedition anlässlich des Endes der Sklaverei in Mauritius auf den Berg geschickt.
    Viele Sklaven verstanden diese Geste falsch und stürzten sich vom Berg in den Tod.
    Seit diesem tragischen Tag wird der 1. Februar in der Kreolischen Gesellschaft auf Mauritius als Feiertag für das Ende der Sklaverei gefeiert.


    2008 wurde der Berg von der UNESCO als Kulturlandschaft in die Liste des Weltkulturerbe aufgenommen.
    Dabei wurden auch die reichen mündlichen Überlieferungen zur Rolle des Berges für die Leiden und für die Befreiung der Sklaven gewürdigt.


    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Le_Morne_Brabant




    Als der Blick auf den indischen Ozean an der Westküste Mauritius' frei wurde lag die Île aux Bénitiers vor den Füßen des Paares.





    Zum Abschluss dieses Teils möchte ich Euch noch einen geflügelten Inselbewohner vorstellen.



    Bei den Madagaskarwebern haben Männchen und Weibchen ein unterschiedliches Aussehen.
    Weibliche Tiere und Jungvögel haben ein schlichtes olivbraunes Federkleid, einen hornfarbenen Schnabel und ähneln einem Sperling.
    Männliche Vögel sind orange oder gelb mit olivbraunen Flügeldecken und Schwanzfedern. Zur Brutzeit werden sie leuchtend rot.
    Dies scheint ein Männchen gewesen zu sein.




    Sie ähneln nicht nur im Aussehen unserem Hausspatz, sie sind auch ähnlich frech.
    Dieser wollte unbedingt was vom Frühstück des Flitterpaares abhaben.




    Fortsetzung folgt!



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • hallo Waldi,


    ehrlich gesagt glaube ich dir nicht, daß du zur Erstellung dieses Berichts nur die Bilder deiner "Kleinen" verwertet und den Rest dir angelesen hast. Du warst auf Mauritius - da bin ich mir sicher!


    Wie erwartet, erfüllt auch dieser zweite Teil alle Wünsche eines Daheimgebliebenen nach Shangri-La im Südpazifik.


    grüsse


    jürgen

  • Lieber Waldi,


    Traumfotos , wie sie im Reiseführer nicht ausgewählter sein können.
    Sogar meine geliebten Strelizien waren wieder dabei. Auch die farbenprächtigen Madagaskarweber gefallen mir narrisch.


    Mit der Übersetzung musst du aber nicht "gschamig" sein, lach.


    Deine kompetenten Hintergrundberichte kommen wohl aus einem gekauften Dumont ?


    Hervorragende Motive wieder mal ausgesucht.


    Denke mal ,das sind auch Panorama Aufnahmen vom Nationalpark, einfach wunderbar.


    Ich sags ja immer wieder, wenn das Herz überläuft ( siehe Brautpaar) , sieht man einfach mehr.


    ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Mauritius


    Teil 3




    Die am weitesten verbreitete Religion auf Mauritius ist der Hinduismus, dem 50 % der Bevölkerung angehören.
    Zum Christentum bekennen sich etwa 32,5 % der Bevölkerung, wobei 27 % katholisch und etwa 5,5 % Protestanten sind.
    Fast alle der etwa 17 % Muslime sind Sunniten, auch wenn es eine kleine Zahl von politisch und wirtschaftlich einflussreichen Schiiten gibt.
    Buddhisten stellen etwa 0,2 % der Bevölkerung.
    Die große Mehrheit der Hindus und Muslime wird von den indischen Arbeitern gebildet,
    die von den Briten nach Abschaffung der Sklaverei auf die Insel geholt und auf den Zuckerrohrplantagen eingesetzt wurden.


    Der Kratersee eines erloschenen Vulkans, Grand Bassin, ist ein Heiligtum der Hindus auf Mauritius.




    Die Hindus nennen die heilige Stätte auch Ganga Talao, übersetzt "See des Ganges".


    "Shiva, der Hauptgott des Hinduismus, wollte seiner Frau die schönsten Plätze der Erde zeigen.
    Dabei hatte Shiva den Fluss Ganges auf seinem Kopf, um die Welt vor Überschwemmungen zu schützen.
    Als die beiden auf Mauritius landeten, verschüttete Shiva versehentlich sein Wasser.
    Die Tropfen flossen in einem Kraterloch zusammen. Deshalb schimmert heute östlich von Le Pétrin dieser See. "


    So erzählen es zumindest die mauritischen Hindus, weshalb es aus Anlass des Festes Maha Shivaratree, ein beliebter Wallfahrtsort geworden ist.


    Rund um den See befinden sich heute zahlreiche Tempel, kleine Schreine und bunte Götterstatuen.


    Auf diesem Bild sieht man kleine Tische.




    Auf diesen können die Pilger ihre Opfergaben ablegen.
    Diese werden dann nach und nach mit Gebeten dem See übergeben.
    Die Fische im Grand Bassin sind deshalb sicher wohlgenährt, vermute ich mal.




    Etwa 2 km vor dem Grand Bassin ragt eine imposante Statue des hinduistischen Hauptgottes Shiva in den Himmel.




    Sie ist 33 Meter hoch mit traditionellem Dreizack, der Kobra um den Hals und den 3 horizontalen Aschestreifen auf der Stirn.




    Dies ist eine Kopie der Mahadev-Statue im Sursagar Talav-See im Zentrum der indischen Stadt Vadodara (Bundesland Gujarat).
    Auch in Nepal hat man eine solche Mahadev-Statue 2011 vollendet.



    Shiva der Zerstörer und Wiedererneuerer ist der jüngste der 3 Hauptgötter der Hindus.
    Direkt am See zeigt er sich in einer ähnlichen Erscheinungsform, aber sitzend.




    Sein Körper und sein Hals, um den sich eine große Kobra windet, sind blau.
    Der Kopf seines Reittieres, des Buckelstieres Nandi, wird durch den Umhang verdeckt.




    Mutter Ganga, die Verkörperung des indischen Flusses Ganges.




    Der wichtigsten Überlieferung zufolge ist Ganga die Tochter des Himavat, der Personifizierung des Himalaya-Gebirges,
    und der Mena und somit eine Schwester Parvatis.
    Ganga gilt Hindus nicht nur als heilig, sondern ist die lebendige Wasserform der Göttin – der Fluss selbst ist ihre Personifizierung.
    Mehr als alles Andere verkörpert er Reinheit, und dementsprechend dient Gangeswasser in vielen Riten zur materiellen und spirituellen Reinigung.
    Für jede Puja, den hinduistischen Gottesdienst, ist es als "Weihwasser" unerlässlich.
    Da der Ganga-Talao - wie die Sage erzählt - Wasser des Ganges ist, so ist es den mauritsischen Hindus ebenso heilig.
    Beim Besuch des Sees wird deshalb auch meist eine Flasche des Wassers aus dem See mitgenommen,
    denn jeder gläubige Hindu sollte immer etwas heiliges Wasser daheim haben.


    Gangas "Reittier" ist ein Fisch.




    Surya, der Sonnengott, geht für immer auf, überquert den Himmel und entschwindet schließlich der Sicht.




    Als Herr der Erleuchtung steht Surya für das aufgehende Licht der Wahrheit im menschlichen Geist.
    Seine Merkmale sind die Sonne und der Himmelswagen mit 7 Pferden.




    Krishna ("der Schwarze") mit seiner Gefährtin Radha.




    Die heiligen Schriften beschreiben Krishnas Körpertönung als vergleichbar mit einer frischen Gewitterwolke.
    Er hat stets eine Bambusflöte (Bansuri) bei sich und trägt eine Pfauenfeder im Haar.
    Krishna ist eine der populärsten Gottheiten des Hinduismus; seine Verehrung ist in Indien weitverbreitet.
    Auch im Westen stieß sie auf Interesse: Die Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (umgangssprachlich: "Hare-Krishna-Bewegung"),
    gegründet von Abhay Charan Bhaktivedanta Swami Prabhupada, gelangte in den 1960er Jahren nach Amerika.
    Nicht selten ist man auch bei uns diesen singenden und tanzenden, in weiße Betttücher gehüllten Gruppen mit kleinen Instrumenten in den Städten begegnet.
    Das ist aber inzwischen wieder verschwunden.




    Meist wird Ganesha (Sohn von Shiva und Parvati), dargestellt als kleiner, roter, beleibter Mann
    oder als Kind mit einem großen, dicken Elefantenkopf, der nur einen Stoßzahn hat, oft auf einer Lotusblüte sitzend.




    Seine Ohren werden überdimensional groß dargestellt, seine Augen sind klein und sein Blick stechend und durchdringend.
    Sein kugelrunder, dicker Bauch steht für Reichtum und die Fähigkeit alle Erfahrungen zu absorbieren.
    Bei ihm ist immer sein Reittier (vahana), eine Maus oder Ratte.




    Links sieht man den Rattenschwanz und rechts den Kopf.




    Diesen weißen, wissend blickenden Mann kann ich nicht einordnen. Vielleicht verdeckt das Kopftuch seinen kahlgeschorenen Schädel.
    Vielleicht ist er nur ein Symbol für den Brauch des Abrasierens – opfern – der Haare, wie es in vielen Strömungen des Hinduismus als Zeichen der Demut üblich ist.
    Man schneidet sich eine Glatze um zu zeigen dass man weniger oder geringer ist als die Götter.




    Vielleicht weiß jemand von Euch um welche Figur es sich handelt.





    Fortsetzung folgt!



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Ja Jürgen, Deine Sehnsucht nach Shangri-La kann ich verstehen! (obwohl ich nichts darüber weiß)



    Helmut, vielen Dank für die Blumen (Strelizien)!
    Ich hatte den Namen dieser fantastischen Blume in auffallender Form nicht parat.
    "G'schamig" war ich nicht, Helmut.
    Ich denke doch dass fast jeder a bisserl französisch versteht.
    Außerdem erklärt sich die Form der Berge von selbst, oder?
    Meine Kommentare basieren ausschließlich auf den Erzählungen unserer "Kleinen" und Internetsuche.
    Nicht mal die Prospekte die die Reisenden gesammelt hatten standen mir zur Verfügung.



    Ja, die Reise hätte ich gerne mitgemacht!
    Aber als Reisebegleiter eines Hochzeitspaares wäre ich mir schon wie das fünfte Rad am Wagen vorgekommen.
    Ich werde wohl nie selbst auf dieses großartige Inselchen kommen. heul...
    Mark Twain soll gesagt haben: Gott habe zuerst Mauritius erschaffen und nach dessen Vorbild dann das Paradies.
    Schade, dass ich Euch die Bilder des Paares voller Glück und Lebensfreude nicht zeigen kann.
    Es muss auch echt toll gewesen sein!
    Ein bisschen davon kommt vielleicht im nächsten Beitrag rüber.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • "G'schamig" war ich nicht, Helmut.
    Ich denke doch dass fast jeder a bisserl französisch versteht.
    Außerdem erklärt sich die Form der Berge von selbst, oder?


    Haha, da muss man nicht mal französisch kennen, lateinisch mamma. (Aber wenn es 3 sind, mammae):blume18:


    ganz lieben Gruß
    Helmut

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