Liznjan - Herbstzeit ist Gartenzeit - auch in Istrien

  • Herbstzeit ist Gartenzeit. Das gilt für Istrien genauso wie für zuhause. Vor ein paar Tagen war es soweit. Nach einer ausgiebigen Rasur auf dem Balkon, die deshalb so ausgiebig ausfällt, weil einem am Morgen schon die aufgehende Sonne wärmt und es ja so viel zu sehen gibt, geht’s ans Frühstück auf der Terrasse und dann werden die Palmen getrimmt. Die sind vier Mal im Jahr dran. Die Wedel müssen mittlerweile mit der Kettensäge geschnitten werden. Dabei muß man zu zweit sein. Angelika hält die Wedel nach oben und ich säge was das Zeug hält. Dabei ist besondere Vorsicht zu walten, weil gerade am Blattansatz die Phoenix Canariensis etwa 30 cm lange Stacheln hat. Ins Auge ist das zwar bisher noch nie gegangen, so mancher Stich in Hände und Arme ließ sich jedoch in den vergangenen 10 Jahren nicht vermeiden. Ja, man glaubt es kaum, daß diese gewaltigen Palmen vor erst 10 Jahren aus Blumentöpfen in unseren Garten gesetzt wurden und sich so prächtig entwickelt haben. Egal, ob sie im Sommer gegossen werden oder auch nicht, ausreichend Erde ist vorhanden und die Wurzeln suchen sich ihr Wasser und ihre Nährstoffe.










    Auch die Bougainvillea war fällig. Das Ding blüht von Mai bis in den November und wächst so mindestens zwei Meter im Jahr. Nach der Aufnahme wurde sie radikal abgeschnitten. Ich hoffe, daß sich nun ein dicker holziger Stamm bildet und das lästige Anbinden der schweren blütenbehangenen Zweige weitgehend entfällt.





    Diese Washingtonpalme in der Mitte des Gartens lag schon in der Mülltonne. Ich habe damals den braunen Strunk einfach mit nach Istrien genommen und eingesetzt. Unglaublich, wie die Pflanze mir diese Rettung vergolten hat. Ich hoffe, ihr freut euch genauso an den Bildern wie wir uns.





    Mal sehen, wie der Garten im Frühjahr aussieht. Alle paar Jahre weht auch in Istrien die Bora recht heftig (über 100 km/h) oder es schneit. Der Schnee kann schon mal zwei oder drei Tage lang liegen bleiben. Da kann es schon mal wegen des Windes passieren, daß die Wedel der Palme geknickt werden. Da warten wir einfach, bis die herausgewachsen sind und schneiden sie ab. Bis zum Herbst ist dies dann der Fall und die Palmen schauen gesund aus.


    Jürgen

  • Lieber Jürgen,


    ist ja fast ein botanischer Garten, aber es will mir nicht in den Sinn, dass das Auge getroffen werden kann. Wenn du das schon weißt, hast du kein Glasvisier?????


    Und Arbeitshandschuhe. Die Minute zum Ankleiden schützt dich vor langwierigen ......... aber weißt ja selber.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • hi Roli,


    euren kleinen Garten könnt ihr wohl alleine pflegen. Da braucht ihr meine Hilfe nicht. :401:


    hi Helmut,


    ja, mit Taucherbrille wären die Arbeiten am Besten zu bewerkstelligen. Doch da schwitzt man drunter und hat gar keine Sicht. Handschuhe sind Pflicht, das ist klar. Fahr im übrigen mal in den Oman. Du glaubst gar nicht, wieviel einäugige Männer es da gibt. Das kommt vom Schneiden der Arabischen Dattelpalmen.


    hi Josef,


    noch machen wir die Arbeiten ganz gerne. Der Anblick danach entschädigt für die Mühen. Noch können wir die schweren Wedel auch ganz einfach auf dem Nachbargrundstück entsorgen. Doch wie man auf den Bildern erkennen kann, ist der Baugrund mittlerweile so teuer, daß ringsherum bald nur noch Protzvillen oder Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Dann werden irgendwann mal die Wege zum Müllcontainer oder einem anderen "freien Grundstück" weiter.


    grüsse


    jürgen

  • ..........ja, mit Taucherbrille wären die Arbeiten am Besten zu bewerkstelligen.


    Du sollst nicht mit der Taucherbrille schwitzen , sondern eben den 100 er ausgeben für einen Helm mit Plexiglas Visier. Müssten dir deine Augen wert sein, gell?


    Wie sagen die in der Eifel (hoffentlich stimmt das) : Mann Mann Mann.c´´


    ganz lieben gesunden Gruß
    Helmut

  • Du sollst nicht mit der Taucherbrille schwitzen , sondern eben den 100 er ausgeben für einen Helm mit Plexiglas Visier. Müssten dir deine Augen wert sein, gell?...


    Hallo Helmut,


    wir haben uns gerade hier in Deutschland in unserem Heimatort ein "Austragshaus" gebaut, nachdem die Jugend außer Haus und durch Heirat "weg von der Straß" und damit das alte Haus zu groß geworden ist. Im neuen Haus gibt es keinen Kachelofen und keinerlei Holzheizung einschließlich eines Holzbefeuerten Grillkamins mehr. KfW-40-Haus nennt man so was, mit Erdwärmepumpe und thermischer Solaranlage und zentraler Lüftungsanlage ausgestattet. Du glaubst gar nicht, was es für mich als einziger Mann im Haus bedeutet, nach 25 Jahren schwitzen und gefährlicher Arbeit endlich kein Brennholz mehr schneiden, zerkleinern, stapeln und hin und her tragen zu müssen. Dabei habe ich mitbekommen, wie zwei aus unserer Siedlung in den letzten Jahren Finger verloren haben. Ich mag einfach nicht mehr Brennholz machen.


    Nein, ich habe bis auf die elektrische Kettensäge, die ich für die Palmen benötige, alles verkauft. Irgendwann in nächster Zeit werde ich diese eh nicht mehr selber schneiden oder wir werden uns von dieser Ferienimmobilie trennen. Einen 100%igen Schutz vor Unfällen gibt es selbst bei bester Ausrüstung nicht.


    Gerne kannst Du Dich bei Deinem nächsten Aufenthalt in Medulin bei uns melden und mir mit der richtigen Ausrüstung "zeigen" wie es geht. Ein Glas Wein oder eine Halbe Bier auf der Terrasse sind Dir sicher. :401:


    grüsse


    jürgen

  • .....wir haben uns gerade hier in Deutschland in unserem Heimatort ein "Austragshaus" gebaut,


    Danke dir, lieber Jürgen,


    so könnte ein klassisches Verhör mit deeem Ergebnis abgelaufen sein........duck.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Wer besitzt schon eigene Palmen?
    Da kann man Euch nur gratulieren, dass es Euch gelungen ist , diese stattlichen Pflanzen heranzuziehen.


    Ich hoffe nur , dass Ihr bei all dieser Gartenarbeit auch noch Zeit für anderes habt!


    Ferienhaus, Wohnhaus, Austrags-hight-tech-haus ... dazu noch Gärten... nein, ich beneide ich Dich nicht.
    Ich liebe schöne Gärten ...... zum Anschauen :wink:


    Und lieber sorge ich ein Mal im Jahr dafür , dass uns der Bauer ein paar Ster ( geschnittenes ) Holz vors Haus schüttet und wir dann im Winter ( neben der Zentralheizung) auch noch gemütlich am Kaminofen mit echtem Feuer sitzen können.
    Da brauchen wir weder Kettensäge noch Beil... damit könnte ich gar nicht umgehen.


    Lieber Jürgen- ich wünsche Dir , dass Du bei all Deinen "Baustellen" ( i.w.S.) auch mal zur Ruhe kommst, einmal nichts tust und einfach nur genießt, was Du hast, (auch wenn es nicht perfekt sein sollte.)


    Liebe Grüße,
    Elke

  • hallo miteinander,



    beim abendlichen Stöbern auf meiner Festplatte habe ich doch glatt zwei Bilder gefunden, die ich euch nicht vorenthalten will.



    So schaut ein Teil unseres Gartens im April aus. Da blüht der Blauregen.





    Nachdem dieser im August verblüht ist, steht die Bougainvillea in voller Blüte. Dies im übrigen bis weit in den November hinein. Dann wurde sie von mir radikal beschnitten, so daß die Gartendusche wieder zugänglich ist. Mal sehen, ob ich euch im Spätsommer zeigen kann, wie schnell sich dieser Strauch in einem Jahr erneuert hat. Ein Längenwachstum von zwei Metern ist nichts außergewöhnliches.





    grüsse



    jürgen

  • :)


    Wunderschön, Euer Garten mit den Pflanzen in voller Blüte. :)
    Das untere Bild mit den üppig blühenden Bougainvillea könnte vom Aussehen her auch in Spanien aufgenommen worden sein. ;)


    Gruß
    Jofina

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Hallo Jürgen


    Die Palmen in Deinen Garten sehen ja prächtig aus. Da glaube ich, dass Du dich hier sehr wohl fühlst, da nimmt man die Gärtnerarbeit gern auf sich - bei diesen herrlichen Anblick.

  • hallo Hannes,


    tatsächlich macht die wenige Gartenarbeit in unserem kleinen Garten in Istrien schon Spaß. Vor allem habe ich mir die "sutra-Mentalität" (Morgen ist auch noch ein Tag) zugelegt. Ich werde euch demnächst ein paar Bilder vom Herbst zeigen. Im Oktober oder November geht's noch mal zwei Wochen runter ans Meer. Sollte es kalt und windig sein, wird halt der Kachelofen angemacht. Besonders schön finde ich die Stimmung nachts, wenn ich die Palmen angestrahlt habe.


    grüsse


    jürgen

  • Heute möchte ich euch einmal zeigen, wie sich unser Garten in Istrien im Laufe des Jahres ändert und welche Arbeiten hier anfallen.


    Los geht’s im Frühjahr mit dem Schneiden der Dattelpalmen. Dabei muß man zu zweit sein. Meine Frau hebt die Wedel etwas an und ich setze die Kettensäge nahe dem Stamm an um rundherum alle drei Phönix Canariensis oder die Washingtonpalme zu trimmen. Hierbei ist besondere Vorsicht geboten, weil die Blätter nahe des Stammes, also gerade da, wo man arbeitet, als bis zu 30 cm lange extrem spitze Stacheln ausgebildet sind. Da kommt es schon mal vor, daß sich so ein Ding in die Haut bohrt. Das vergeht jedoch. Aufpassen muß man jedoch auf die Augen.


    Wedel auf den Pick-Up geladen und weg damit.





    So sieht die Palme nach meiner Bearbeitung aus. Diese Tätigkeit mache ich etwa drei Mal im Jahr, zuletzt im Oktober.





    Weniger Arbeit machte uns in den letzten beiden Jahren der Olivenbaum. Weil ich ihn im Vorjahr nicht geschnitten habe, gibt es in diesem Jahr eine Menge Früchte. Die dreimonatige Trockenheit wurde mit Hilfe einer Bekannten, die den Baum im Sommer gelegentlich goß, überwunden. Mittlerweile hat er auch ein Alter erreicht, wo seine Wurzeln recht tief in den Boden ragen.





    Nach etwa drei Jahren haben sich unsere Wandelröschen prächtig entwickelt. Wie der Name schon sagt, wandelt sich deren Blütenfarbe immer wieder.







    Wer sich hier ein paar Zweige abschneiden möchte um sie in die Vase zu stellen wird schon nach einem Tag enttäuscht sein. Dann sind sämtliche Blüten abgefallen.









    Schade, daß ich diese Kleinsträucher Anfang November mitten in der Blütezeit, die dann bereits schon ein halbes Jahr andauert, kräftig zurückschneiden muß.


    Unsere Bougainvillea hat es in diesem trockenen Sommer nicht leicht gehabt. Wie immer blüht sie ab Ende Mai. Anfang September bot sich uns jedoch dieses Bild.





    Vermutlich zu viel Hitze und zu wenig Wasser. Sonst erfreut uns diese Pflanze mit üppigen Blüten ebenfalls bis in den November hinein. Dann werden alle Seitentriebe, die im Laufe des Jahres bis ca 2,50 Meter Länge gewachsen sind, radikal abgeschnitten. Auch dieses Gewächs verfügt über spitze Dornen die gerade am holzigen Stamm ziemlich hart sind. Also auch hier aufpassen auf die Finger!


    Im übrigen habe ich keine meiner Gartenpflanzen in den vergangenen zwölf Jahren gedüngt. Einfach Wasser und ab und zu die Astschere oder Kettensäge genügen anscheinend.


    Grüsse


    Jürgen

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