Sommer 2014 in Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Montenegro

  • Sommer 2014 in Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Montenegro


    Auszug aus meinem Reisetagebuch


    30.7.14
    Es ist zum Haareraufen ....


    Das Wohnmobil steht gepackt in der Scheune ..
    aber der tägliche Blick auf die Wetterkarte lässt uns die Abreise Tag für Tag verschieben


    So sieht es dort aus , wo wir (eigentlich ) hinwollen



    Quelle
    https://www.wetteronline.de/wetter/


    Ob wir unsere Reisepläne ändern?
    Oder einfach noch ein paar Tage warten?


    31.7.14
    Wir haben uns entschieden noch etwas zu warten - bis Anfang/ Mitte nächster Woche


    1. Am Wochenende sind die Bayern, Baden-Württemberger , Saarländer,Bremer, Niedersachsen unterwegs... den Staus schaue ich lieber zu als mittendrin zu sein


    2. Das Wetter spielt verrückt.
    Wenn ich sehe, was heute in Zadar los war...
    Zadar pod vodom (30.07.2014.) Zadar unter Wasser !



    Vielleicht hätten wir uns statt unserem "Kleinen" doch lieber ein Amphibienfahrzeug gekauft!


    Quelle: Wikipedia


    5.8.14
    "Wenn Engel reisen, lacht der Himmel"
    Sagt mal dem Petrus, dass wir Engel sind, er glaubt es nicht !


    So sieht es heute aus



    Quelle: https://www.wetteronline.de/wetter/


    Es schüttet wie aus Kübeln, aber wir wagen es und starten.
    Morgen früh sehr zeitig! Die Richtung ist klar, das Ziel noch nicht.


    Wie müssen einfach los.
    Warum? Hier zu hören :
    Eines Tages.....

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    6.8.14
    Die erste Etappe:
    Österreich - Kufstein, Pass Thurn, Mittersill
    Es sieht aus, als würde das Wetter besser- Nebel im Salzachtal



    dann der Plöckenpass mit den vielen engen Kehren ( mit unserem "Kleinen" war das Passfahren ein Vergnügen)



    Italienische Autobahn bis Triest- gute Laune Wetter - 28 Grad.
    Wir hätten in Italien bleiben sollen.


    In Rijeka nur noch 24 Grad , wieder dunkle Wolken am Himmel, die immer dichter wurden.


    Jetzt sind wir "hinter dem Velebit" ,in der Lika bei Otocac und es sieht so aus



    Es regnet, die Wiese auf dem Campingplatz Borje ist matschig und grundlos - wir müssen einen Fleck finden, wo wir nicht steckenbleiben .


    Hinten, wo die Berge sind , ist Plitvice.
    Ich bedaure alle, die heute einen Ausflug an die Plitvicer Seen gemacht haben. 14 Grad!


    Zur Versöhnung gab es heute gegrillte Leber mit Knoblauchsoße und ein kaltes Karlovacko ...
    so beginnt ein echter Kroatienurlaub !


    Ob wir morgen nach BiH fahren ( ist nur 50km entfernt ) oder schnurstracks auf der D1 nach Süden Richtung Knin, solange, bis die Sonne scheint, wird morgen früh ein Blick an den Himmel entscheiden.

  • 7.8.14
    Heute ist das Wetter schon viel besser als es die Prognose erwarten ließ.


    Die Una zieht uns an wie ein Magnet…wir sind in Bosanska Krupa im Una Kamp
    Und die Sonne scheint , 27 Grad, blauer Himmel !
    Auf der Fahrt entlang der Una



    Wir sind fast allein ( leider – das schlechte Wetter bisher hat dem Kamp eine schlechte Saison beschert)
    Der CP ist nach wie vor sehr gepflegt- das Maihochwasser hat keinen Schaden angerichtet.



    In den letzten Tage hat es viel geregnet- die Una führt schon wieder Hochwasser .


    Das war die Badeplattform an der Una bei normalem Wasser stand ( 2013)



    So sieht sie heute aus: die Plattform ist unter Wasser



    Und das ist die derzeitige Wassertemperatur der Una



    Wir genießen es, ein paar Tage hier zu sein. ( das kostenlose WIFI am Platz funktioniert mal gut, dann wieder einige Stunden nicht….)


    Und ich bin auf Fotojagd nach einem großen, dicken Biber, der ständig hier am Ufer auftaucht, Zweige abbeißt und unter Wasser zieht – aber immer dann , wenn ich den Foto nicht bei der Hand habe.
    Aber morgen erwisch ich ihn ( vielleicht )


    10.8.14
    Das Sommerwetter ist inzwischen eingetroffen – mit 35 Grad nach den kühlen Tagen gewöhnungsbedürftig.


    Wir genießen die Zeit hier im Unakamp.


    Morgens mit den Fahrrädern die ( nähere) Gegend erkunden,



    nachmittags an der Una in der etwas kühleren Luft über dem noch recht kalten Wasser sitzen.


    Gestern sah es noch so aus



    Heute ist der das Wasserstand wieder um einen Viertelmeter zurückgegangen



    Und jeden Abend lassen wir uns von Idriz und Nurka verwöhnen:
    Vorgestern gebratene Forelle, gestern gab es köstlichen Sač( die bosnische Version der kroatischen Peka)



    und heute Abend lassen wir uns überraschen. Die Campingküche bleibt kalt.


    Gestern sind Campinggäste hier angekommen, die vom ca 50km entfernten Plitvice „geflüchtet“ sind, weil sie keinen Parkplatz bekommen haben und keine Lust hatten, sich auf den Holzstegen im Park in die Besucherschlange einzureihen.


    Wir halten es hier noch gut bis übermorgen aus.


    Abends an der Una





    11.8.14

    Ich will das kurze Zeitfenster des offenen Netzes hier am Unakamp ausnützen:


    Forellen knabbern nicht an meinen Zehen - aber eine kleine Schlange ( vermutlich eine Ringelnatter) ist im Wasser an mir vorbeigeschwommen – mit einer unglaublichen Wendigkeit gegen die Strömung. ( Die Una hat schon wieder 15 Grad- für ein paar Schwimmzüge ok – so lange, bis einem die Luft wegbleibt)


    Der Biber hat sich nicht mehr gezeigt- aber er ist vermutlich nachts am Werk- die Weiden am Ufer zeigen deutliche Spuren.
    Auch eine dicke Bisamratte konnte ich kurz beobachten , viele kleine Grasfrösche auf der Wiese… die Natur scheint noch ziemlich in Ordnung zu sein.


    Hier zwei Bilder von gestern




    Es ist wieder sehr warm - 36 Grad – da ist Nichtstun angesagt ( Lesen , die Füße im Wasser- ich habe etliche Bücher dabei , auf dem praktischen E-Book natürlich, der Platz in unserem kleinen Wohnmobil ist beschränkt)


    Die Una hat nach dem Hochwasser schon wieder ihre schöne grünblaue Farbe bekommen,





    12.8.14
    Heute waren es 38 Grad- da wird die Unternehmungslust schon etwas gebremst.


    Morgen geht es weiter nach : Kulen Vakuf - Raftingcamp Villa Buk Wir werden die Tage dort genießen, aber eine Raftingtour über den Štrbački Buk , wie Bernd sie gemacht hat, werden wir mit Sicherheit nicht nachahmen!
    Sein Bericht:
    https://www.schoener-reisen.at…f-der-Una-Bei-Kulen-Vakuf


    Letztes Jahr haben wir die Wasserfälle des Štrbački Buk von der Nähe betrachtet, dieses Jahr werden wir diesen Abstecher auf der schmalen, immer noch nicht befestigten Straße nicht machen.


    Bild von 2013
    s. auch hier

  • 14.8.14


    Im Rafting Camp in Kulen Vakuf


    Wir haben in diesem Urlaub zum ersten Mal unsere (Normal-) Fahrräder dabei ( wir sind allerdings nicht die ganz großen Fahrradfans…)


    Ein Ausflug in das nahegelegene verschlafene Kulen Vakuf: ein Moschee, zwei kleine Läden, eine Polizeistation, zwei Kneipen - mehr gibt es nicht.
    Meine Taschenkamera ( die kleine kompakte Nikon hat mich im Stich gelassen - alle Bilder sind unscharf und unbrauchbar. :x:sad:


    Unser Platz am Rafting Camp




    Das Wasser ist sehr klar - aber sehr kalt.
    Auch die Strömung ist nicht zu unterschätzen.
    Es reicht, bis zu den Knien ins Wasser zu gehen - das lässt mich schon die Luft anhalten .



    Schlangen fühlen sich in dem kalten Wasser offensichtlich wohl




    Der Campingplatz in Kulen Vakuf gehört sicher ( noch ) zu den Geheimtipps!
    Er hat uns sehr gut gefallen - ich kenne eigentlich nichts Vergleichbares in D oder A .


    Für heute hatten wir uns vorgenommen, zur Burg und zur alten Stari Grad Ostrovica oberhalb von Kulen Vakuf hinaufzufahren oder - zu schieben )



    Beim Frühstück zogen jedoch Gewitterwolken auf und schon bald danach fing es an zu regnen. Gestern noch 34 Grad- jetzt haben wir gerade mal 18 Grad.


    So wurde aus dem heutigen Tag ein Lesetag.
    Ob wir darüber traurig sind? Eigentlich nicht so sehr.


    Es gibt hier eine sehr schöne überdachte Terrasse mit einer Bar und mit Blick hinunter auf den Fluss, da kann man sehr schön sitzen ( und schnelles WLAN gibt es hier auch)




    Draußen unter dem großen Nussbaum dreht sich ein Lamm am Spieß, es riecht nach Holzfeuer und gebratenem Fleisch -


    Abends an der Una



    Vielleicht fahren wir morgen weiter.


    Übrigens: Wir sind sehr glücklich mit unserem "Kleinen", es klappert nichts beim Fahren, wir vermissen den riesigen Concorde nicht! Der Kleine hat alles, was wir brauchen.
    Wir "wohnen " unterwegs nicht mehr - wir reisen und haben unser Bett dabei.
    Und wir müssen nicht mehr so viel überlegen, ob die Straßen wohl breit genug, die Tunnels ausreichend hoch sind und ob wir auf den Parkplatz passen.


    Es war (wetterbedingt ) nicht lohnenswert auf die Burg hinaufzufahren , man hatte keine Aussicht übers Unatal. ( Der Anstieg ist übrigens recht steil - auch mit EBikes hätten wir sicher oft schieben müssen)

  • 15.8.14
    Wir sind heute die Straße nach Martin Brod gefahren ( immer noch Baustellenstraße!) - und weil wir letztes Jahr das Kloster Rmanj nicht angeschaut hatten, haben wir dort die erste Pause gemacht.


    Bei Regenwetter hätte ich diese Straße nicht fahren wollen. Aber die Sonne hatte den Lehm zum Glück schon getrocknet.



    Kloster Rmanj



    Es ist ein solch friedlicher Platz- und wenn man dann liest, dass dieses Kloster im 2. Weltkrieg von der Deutschen Luftwaffe dem Erdboden gleich gemacht wurde (es war ein Lazarett der Partisanen), so mag man das gar nicht glauben und man bekommt ein ganz seltsames Gefühl.


    Ein Mönch hat extra für uns die Kirche der 1990 wiederaufgebauten orthodoxen Klosters aufgeschlossen- wir waren die einzigen Touristen dort.




    Neu : es gibt einen ganz einfachen Campingplatz in Martin Brod ( eine Wiese, nur WC, keine Duschen, kein Strom) - Das sollte man sich merken.



    Die eigentliche Attraktion sind die Wasserfälle der Una bei Martin Brod.





    Die Unac- ein Nebenfluss der Una



    Wir sind inzwischen ein Stück weiter:
    Von Marin Brod aus Richtung Drvar und Kljuc .
    Auf der Straße bis Drvar ist uns kein einziges Auto begegnet.
    Es war fast wie Niemandsland - die Grenze nach Kroatien ist in Sichtweite.


    Blick hinunter nach Martin Brod und in die fast unzugängliche, wilde Schlucht der Unac.




    Unser Ziel war die Sanaschlucht von Kljuc aus nordwärts.


    Auf die Idee hatte uns Klaus ( Vadda) gebracht, als er mir letztes Jahr diese Links schickte


    httpss://sites.google.com/site…%C3%BCrdigkeitenderregion
    https://www.suedosteuropa.ch/das-sana-projekt


    Wir hatten gehofft, bis zu der Campingwiese bei Sokolovo zu kommen.
    https://www.magla.rs/tag/8-campingplatz-sokolovo


    Die Fahrt war ein Stück weit möglich - aber dann "Off Road" mit vielen ausgewaschenen Löchern und sehr tiefen Pfützen auf einer Schotterstaße- das wollten wir unserem "Kleinen " nicht antun.


    Außerdem hatte die Sana vermutlich vom gestrigen starken Regen braunes, lehmiges Wasser- nach der glasklaren Una und der Unac in Martin Brod eine Enttäuschung.



    Wir verschieben die Erkundung der Sanaschlucht auf ein anderes Jahr.


    Wir sind jetzt auf dem Campingpatz bei Jajce in der Nähe der Wassermühlen am Plivsko Jezero



    Da wir hier in der Republik Srpska sind und heute Mariä Himmelfahrt ist - ein Feiertag, der den Orthodoxen wohl auch etwas bedeutet, war viel los auf den Straßen. Morgen geht es wieder in die Föderation, - dort wo wieder vor allem Moscheen in den Orten stehen.


    Was für ein seltsames Land, das man eigentlich nicht verstehen kann.
    Dabei ist es ein so schönes Land!


    Fortsetzung folgt!

  • Danke, Elke, für die vielen vertrauten Bilder von der Una! Vom Ort Kulen Vakuf war ich auch enttäuscht. Dort habe ich nicht einmal Bilder gemacht, obwohl ich die Kamera dabei hatte.


    Das Landesinnere von BiH müssen wir auch noch erkunden. Es gibt ja bereits einige Berichte darüber.


    Freue mich schon auf die Fortsetzung.

  • Wahnsinn, gut dass es heute in der Ebene Nebel (in den Bergen ist ja strahlenden Sonne, wie ich in Berchtesgaden erleben durfte) verhangen ist, und du , liebe Elke,
    die Muße hast, hier diese äußerst aufwändigen Berichte einzustellen.


    Sieht man das als bebilderte Fortsetzungs Serie, nehmen diese Naturschauspiele von Bericht zu Bericht zu.


    Die Unzulänglichkeiten von teilweise gezeigter Wildnis. Im einzelnen die unterschiedlichen Kaskaden Verläufe, herausragend die Wassermühlen. Aber auch die Wasserfälle bei Martin Brod (haben irgenwie etwas wie die Krka Wasserfälle) die gezeigten Schluchten , zwischendurch die herrlichen Makroaufnahmen, mit der Schlange möchte ich nichts zu haben, da kann die noch so freundlich züngeln, zeigen genau so wie die wieder aufgebaute orthodoxe Kirche durch deine Motivauswahl ein herrliches Kaleidoskop eines besonderen Lebensraumes.


    Bin gespannt, was da noch kommt.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Zitat

    bebilderte Fortsetzungs Serie


    Du siehst das richtig, Helmut!
    Ich gehe zum ersten Mal bei meinem Reisebericht chronologisch vor - im Gegensatz zu bisher, wo ich thematisch Dinge in verschiedenenen Berichten zusammengefasst habe.
    So gibt es halt mehrere Fortsetzungen.
    Und hier gleich die nächste ( ich hatte heute, an diesem grauen Nebelsonntag, viel Zeit.....)


    Lieben Gruß,
    Elke

  • 17.8.14
    Jaice ist ein interessantes Städtchen – es wird zur Zeit angestrebt , dass es in die Liste der UNESCO Welterbe aufgenommen wird.
    Mehr darüber , auch Bilder, gibt es in Vaddas Reisebericht
    https://www.schoener-reisen.at…zegowina-ein-Reisebericht


    Sowohl die Osmanen als auch die das österreich-ungarische Imperium haben die Stadt geprägt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Jajce


    Wir hatten die Stadt schon vor zwei Jahren besucht , fuhren dran vorbei , weil wir auf dem Weg nach Mostar ein Kloster besuchen wollten.


    Auf der Fahrt von Jaice Richtung Süden führt die Hauptstraße an dem Ort Prozor vorbei.
    Dieses Mal haben wir den Ort nicht rechts liegen lassen, sondern sind hinuntergefahren zu dem ca 10km entfernten Ramsko Jezero ( Ramasee), einem 1968 aufgestauten See.
    https://www.bhtourism.ba/ger/prozor.wbsp






    Auf dem Inselchen Šćit steht ein großes Franziskanerkloster – die Ursprünge gehen bis in 16. Jahrhundert zurück. Aber wie viele Klöster hier wurde es mehrmals zerstört und erst in den neunziger Jahren wieder aufgebaut.


    Das Kloster selbst ( außer der Klosterkirche ) und auch das kleine ethnographische Museum konnten wir nicht besuchen ( geschlossen) - aber der schöne gepflegte Park mit Wiese und schattigen Plätzchen lud zu einer langen Pause ein – es ist inzwischen in der Mittagszeit wieder recht warm geworden.














    Auf dem kleinen Inselchen Scit ist ein großer Platz vor dem Kloster- ich könnte mir vorstellen, dass man da mit dem Wohnmobil durchaus übernachten kann. ( Wenn nicht gerade ein kirchl. Fest ist - in die große Kirche passen einige hundert Leute)


    Wir haben auch gesehen, dass rund um den See Einheimische offensichtlich das Wochenende verbracht haben - mit Zelten, Wohnwagen, kleinen Lieferwagen... nach Camping sah das nicht aus , aber anscheinend ist es geduldet- Sarajevo ist in erreichbarer Entfernung und für Großstädter ist das sicher ein sehr angenehmer Erholungsort.





    Nachmittags fuhren wir zuerst an der Rama , dann an der Neretva entlang.





    Die gestaute Neretva




    Vorbei an Mostar (das überquillt von Touristen) - wir hatten keine Lust, Mostar nach einem ausgedehnten Besuch vor 3 Jahren nochmal anzuschauen und uns durch die Gassen schieben zu lassen.
    Wenn Mostar, dann am frühen Morgen, bevor die Ausflugsbusse kommen!



    Und jetzt sind wir auf dem CP Wimbledon in Blagaj.
    Ein Gewitter stand am Himmel. Es hat uns aber nicht erreicht .


    Eine Fahrpause ist nach dem langen Tag angesagt.
    Heute früh gab es eine Überraschung von der Chefin des CP : Einladung zum späten Frühstück .


    Typisch für die Region:
    Links Kajmak ( eine spezielle Art Butter), rechts dann frischen Ovći sir ( Schafskäse) und dazu eine herzegowinische(bosnische) Spezialität: Peksimeti, in heißem Öl ausgebackene Hefeteigstücken ( Der Hefeteig mit Sauermilch oder Sauerrahm/Joghurt (?) gemacht)



    Inzwischen ist es wieder ziemlich warm geworden , 33 Grad, aber es weht ein recht kräftiger Wind.


    Am Platz ist ein kleiner Swimmingpool – gut gepflegt, das Internet funktioniert ( kostenloses WIFI, zumindest hin und wieder, manchmal zwar nur mit 4,8 kB/s ein Geduldsspiel ), man kann es hier gut aushalten.


    Heute Abend werde ich ( wenn die vielen Sonntagstouristen wieder weggefahren sind und es auf der Straße wieder weniger gefährlich ist ) mal mit dem Fahrrad hinter zur Bunaquelle radeln.



  • Josef- ich erinnere mich dran, dass Du bessere Bilder von den Bronzeskulpturen ( Kreuz und Abendmahl) hast- und dass Du auch von einem Besuch im Kloster und einem Gespräch mit einem Pater erzählt hast! Aber wo??
    Findest Du den Link zu dem Beitrag?


    Liebe Grüße,
    Elke

  • 21.8.14
    Nach längerer Pause in Blagaj bei Mostar sind wir weitergezogen…
    Die Straße führt oberhalb von Blagaj an der Burg vorbei in Richtung Nevesinje und Gacko.


    Die Burg Stjepan Grad, oberhalb von Blagaj, einer der historisch bedeutsamsten Orte der Herzegowina



    Es ist eine weite, einsame Landschaft - spärlich bewachsene Hügel, steiniger Boden , nur wenige Dörfer, immer wieder Schaf- und Ziegenherden,
    und schnurgerade Straßen mit wenig Verkehr. Am Straßenrand immer mal wieder Radarkontrollen, die schwarzen Limousinen sind oft erst spät zu erkennen.





    Tagebau bei Gacko - laut Wikipedia soll es Braunkohle sein.
    Unübersehbar das große Kraftwerk






    Der Stausee Klinje zwischen Gacko und dem Sutjeska Nationalpark, einer der vielen Stauseen in Bosnien und Herzgowina,
    Das Land könnte mit Stromexporten Geld verdienen- wenn die meisten Kraftwerke nicht hoffnungslos veraltet wären.




    Im Reiseführer stand, die Straße im Nationalpark sei sehr schlecht und führe über den Maglic Pass.
    Das hat sich offensichtlich geändert- die neue Straße mit einem langen Tunnel und einem Viadukt ist hervorragend.



    Im Sutjeska Nationalpark







    Im Osten von Bosnien kommt man nicht an der Geschichte vorbei – unvorstellbar was sich in dieser schönen , wilden Landschaft die deutsch- italienischen Truppen mit Titos Partisanen an Kämpfen geliefert haben …( und im letzten Krieg war Ostbosnien auch wieder Schauplatz grausamer Kämpfe…nochmals unvorstellbar)


    In Gacko, aber auch im Sutjeska Nationalpark finden sich immer wieder Gedenkstätten– wie hier bei Tjentište , ein ca 20m hohes Denkmal und Beinhaus für mehr als 3000 gefallene Partisanen.





    Dieses Denkmal bei Tjentište hat den letzten Krieg unbeschadet überstanden. Das Museum daneben ist geschlossen.
    Nach 1995 bis vor wenigen Jahren war das Gebiet ziemlich verlassen. Erst jetzt scheinen wieder Touristen zu kommen. Bergsteiger, Mountainbiker usw.
    Nach den Autokennzeichen waren es vor allem BiH , SRB und PL , ein paar italienische Motorradfahrer - nur selten D und A.
    Wir haben auch ein Schild Kamp gesehen - aber das Kamp selbst nicht.


    Es gibt in dem kleinen Ort ein Informationszentrum , sowie ein paar Konobas und Häuser (auch hotelähnliche), in denen man übernachten kann.
    Ich vermute, dass es kein Problem gewesen wäre, bei Tjentište mit dem Wohnmobil ein Übernachtungsplätzchen zu finden.


    Hier liegt Tjentište



    Es sieht so aus, als würde der Sutjeska Nationalpark so langsam für den Tourismus erschlossen. Es gibt Hinweistafeln und einige markierte Wanderwege.
    Campen ist möglich – wie z.B. hier bei einer kleinen Konoba an der Straße.




    Unsere Fahrt führte uns von Foca aus Drina- aufwärts Richtung Montenegro .


    Die Brücke über die Tara bildet die Grenze zu MNE. ( Durch die Scheibe fotografiert. Ich wusste nicht, ob ich die Grenze fotografieren darf)




    Endpunkt der Tararaftingtouren in Scepan Polje (Im Mai/Juni mit Holzrafts, im Sommer mit Gummibooten)




    Fahrt entlang der Piva - immer hoch oben entlang der gewaltigen Schlucht.




    Kurz vor Pluzine zweigt die Passstraße zum Sedlopass ab – schmal , kurvenreich mit vielen unbeleuchteten Tunnels und stellenweise mit zahlreichen Schlaglöchern bis hinauf auf zunächst ca 1000 m Höhe.
    Was bin ich froh über unsere „nur“ 2,05m Breite!


    Wir sind glücklich mit unserem Pössl - wir kommen an viel mehr versteckte Plätze und schmale Sträßchen und durch enge niedere Tunnel, für die wir in den letzten 10 Jahren mit dem Concorde zu groß und zu schwer waren.




    Unser Tagesziel war die kleine Siedlung Trsa, wo wir übernachten wollten.
    Ein paar Hütten zum Übernachten, eine Konoba - fließendes Wasser aus einem Tank – recht rustikal.




    Es gab herrlichen luftgetrockneten hausgemachten Schinken ( ich habe schon lange keinen solch köstlichen Schinken gegessen) Käse aus der Gegend, selbstgebackenes Brot aus Maismehl - wir wollten eigentlich dort stehenbleiben.


    Aber der Wetterbericht für den nächsten Tag war nicht gut- Gewitterwolken standen am Himmel und wir hatten keine Lust, den 1800m hohen Sedlopass am nächsten Tag im Nebel und bei Nässe zu überqueren.
    So fuhren wir nach einer längeren Pause weiter- immer weiter hinauf bis auf die Passhöhe.






    Je näher wir an Zabljak waren, desto besser wurde die Straße, - kein Vergleich zu unserer Fahrt über den Pass vor 3 Jahren.


    Jetzt sind wir in Zabljak am CP Ivan Do – und der heutige Tag bestätigt uns, dass unsere Entscheidung, gestern schon über den Pass zu fahren , richtig war : Heute jagt ein Gewitter das andere und die Berge ringsum sind verhüllt.
    Die Breite der Sedlo Straße war natürlich ein Problem.
    Es gibt keine regelmäßigen Ausweichstellen. Manchmal kann man auf eine Wiese hinausfahren, manchmal muss einer halt so lange zurückfahren, bis der Platz für 2 Fahrzeuge reicht.


    Es war wenig Verkehr. Nur ein Mal war es spannend, als ein uralter, kleiner, überladener LKW, hoch bepackt mit einer schwankenden, überbreiten Ladung Heuballen, einfach nicht ausweichen wollte. Er hätte an der kleinen Steigung mit seinen wenigen PS vermutlich gar nicht mehr anfahren können.


    Da hieß es : Rückwärtsgang einlegen und 100m zurücksetzen.


    Man darf es nicht eilig haben über den Sedlopass - aber ich denke für einen erfahrenen Fahrer ist er auch mit einem Wohnmobil fahrbar.


    Wir werden in Zabljak wieder ein paar Tage Pause einlegen .
    Zabljak ist kein attraktives Städtchen - die Region wurde im 2. Weltkrieg von italienischen und deutschen Truppen heimgesucht und geriet zwischen die Fronten von Titos Partisanen und den Besatzern.
    Dörfer auf der Hochebene wurden niedergebrannt, die Menschen ermordet, sofern sie nicht fliehen konnten.
    Eine schlimme Zeit!!


    Heute ist Zabljak ein Erholungsort in 1600m Höhe und Ausgangpunkt für Bergtouren.
    Es wird wild gebaut - die schöne Landschaft wird zersiedelt - Feriensiedlungen, auch luxuriöse Holzhäuser, die Teil leer stehen und nicht verkauft werden können.




    Partisanendenkmal





    Auf dem Weg zum Crno Jezero



    26.8.14


    Am letzen Sonntag war im Durmitor traumhaft schönes Bergwetter.


    Am Camp Ivan Do


    Man kann nicht behaupten, der Campingplatz sei "überfüllt" gewesen :wink:







    Nach dem Regen der Vortage schossen die Pilze aus dem Boden – man hätte sie in den Wäldern den Nationalparks kübelweise sammeln können!
    Ich habe mich „aus Sicherheitsgründen“ aufs Fotografieren beschränkt.







  • hallo Elke,


    danke für deinen tollen Bericht einer mir noch völlig unbekannten Gegend. Kannst du mir sagen, welchen Zweck diese Häuschen haben?





    grüsse


    jürgen

  • Und wieder bekomme ich meinen Mund vor Staunen nicht zu.


    Die Reisen an den überaus romantischen Wasseradern, den äußerst idyllischen Seen mit naturbelassenen Uferbereichen , vermischt mit kleinem Schluchtenhopping, erlebnisreiche Passstraßen Genüsse und verwitterte, karstige Bergformationen, Hochland und Waldgegenden mit blühenden Wiesen durchzogen, Herz was willst du mehr.


    Dann auch noch Raum für (mich) unbekanntes Kulinarisches, wachsende saisonale Grundnahrungsmittel, lach, aufbereitet mit herrlichen Motiven und Makroaufnahmen.


    Einblicke in "entschleunigte" Lebensart, siehe Schäfer, das alles zusammen lässt einen unwillkürlich an die Wanderungs- und Bergsteigerzeiten unserer in den 60 ger Jahren noch nicht so vom Tourismus gebeutelten Heimat denken.
    Übernachtungen in alten Bauernhäusern, wo man zwischen den Fassadenbrettern noch kleine Spalten gab, was dazu führte, dass der im Zimmer hingestellte Waschtrog
    mit Eis überzogen war an Sylvester.


    Liebe Elke,
    ich muss mich zurücknehmen, aber zum Träumen ist bei diesen Bildern noch Platz.


    Ganz lieben Dank
    Helmut

  • Josef- ich erinnere mich dran, dass Du bessere Bilder von den Bronzeskulpturen ( Kreuz und Abendmahl) hast- und dass Du auch von einem Besuch im Kloster und einem Gespräch mit einem Pater erzählt hast! Aber wo??
    Findest Du den Link zu dem Beitrag?


    Liebe Grüße,
    Elke


    Ekle ich finde den Beitrag auch nicht. Aber ist nicht schade ich habe
    bei meinen Bildern nachgesehen die Bronzefiguren sind bei mir schlecht.
    Hatte scheinbar in die Sonne fotografiert.
    Deine Fotos sind weit besser.

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