Dem Froschkönig begegnet

  • Auf dem Weg zum Schloss Auer bei Dorf Tirol führte mein Weg durch große Obstanlagen und an Bauernhöfen vorbei.



    Auf einer Wiese am Waldrand lag ein großer Haufen altes Holz, teilweise morsch und verfault.


    Ein alter Bauer mit seiner für Südtirol typischen blauen Schürze arbeitete dort.


    Als er sah, dass ich es nicht eilig hatte und immer wieder fotografierte, kam er auf mich zu und fragte mich , ob er mir etwas zeigen dürfe. (Leider kann ich diesen schönen Dialekt nicht wiedergeben)


    Er führte mich zu einer Stelle mit totem Holz , deutete auf eine Stelle und lachte.


    Da saß ein dickes, ganz gewiss mindestens 15cm großes Tier – eine Erdkröte.


    Sie hatte sich schon wieder halb in ihr Versteck zurückgezogen.
    Ich habe noch nie eine Erdkröte dieser Größe gesehen.






    Ich musste unwillkürlich an das Märchen mit dem Froschkönig denken , und an den schönen Prinzen, der daraus wurde.


    Die Kröte dürfte schon einige Jahre alt gewesen sein.


    Der Bauer meinte, sie sei nicht allein, da sei noch eine zweite und sie lebe schon seit etlichen Jahren unter dem alten Holz.


    Er freute sich, dass er mit etwas Interessantes gezeigt hatte- wir unterhielten uns noch eine Weile über seine Arbeit, über die Gegend, das Wetter , dann wünschten wir uns einen guten Tag und ich wanderte weiter.




    Eine kleine, unbedeutende Begegnung – aber eine in der Art, wie ich sie liebe.


    Elke

  • Hallo Elke,


    warum hast du sie nicht geküsst? Ich finde diese Tiere einfach nur schön.
    In meinem Garten tummeln sich einige davon, aber so ein großes Exemplar ist leider nicht dabei.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Hallo Elke,


    den muss man aber lange küssen bis er ein Prinz wird ;) Spaß beiseite - ein faszinierendes Tier, wie sie scheinbar in sich ruhend und gelassen in ihrerm Erdloch hockt. Sie hatte wohl keine Angst vor Dir.

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!


  • Habe immer wieder welche in meinem Teich, die dort ablaichen.


    Sind die bei Euch auch "standorttreu" und überwintern?


    @Dieter, Karin, Sylvi


    Ich hab doch schon einen Prinzen!


    Zitat von Sylvi

    Sie hatte wohl keine Angst vor Dir


    Ich denke schon- am Anfang hat sie (er?) mich mit den dunklen Augen angeguckt, als ich mich mit der Kamera weiter näherte, duckte sie sich.
    Aber sie war so groß und dick -ich denke nicht, dass sie schnell hätte springen können.


    Gruß,
    Elke

  • Sind die bei Euch auch "standorttreu" und überwintern?
    Gruß,
    Elke



    Nach dem Ablaichen (temperaturabhängig > Mitte März - Mitte April) bleiben sie max 3-4 Wochen im/am Teich und verschwinden dann wieder in ihren angestammten Lebensraum - umliegende Hecken, Wiesen, Felder und Wälder.


    Gruß Harry

  • So unbedeutend war das gar nicht, liebe Elke,


    kommt man ihnen entgegen tauen sie sehr schnell auf, denn sie haben ein unglaubliches Gespür und Menschenkenntnis.


    Und hie und da ein Schwätzchen wird da gerne mal geführt, wenn s sympatisch ist.


    Klasse, liebe Elke


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Zitat

    kommt man ihnen entgegen tauen sie sehr schnell auf, denn sie haben ein unglaubliches Gespür und Menschenkenntnis.


    genauso wie Helmut es treffend beschreibt, habe ich die Einheimischen bis jetzt auch kennengelernt ...

  • hallo Elke,


    danke für deine schönen Bilder einer Gegend, die ich schon lange ausser bei der Durchfahrt nicht mehr intensiv erkundet habe.


    Solche riesigen Erdkröten sehe ich alle paar Jahre im Sommer in Istrien in großer Anzahl. Wenn in der Trockenperiode ein Platzregen auftritt, kommen sie aus dem Gestrüpp. Die Viecher sind wirklich enorm groß und eigentlich nicht scheu. Ich habe sie schon oft in die Hand genommen. Meistens lassen sie sich ganz einfach fangen und hüpfen auch nicht weg. Leider sieht man sie dann vor allem auf befestigten Flächen wie Straßen. Das ist dann oft der Tod für einige der Tiere. Wieviele es erwischt hat, kann man dann erst am nächsten Tag beim Entlangfahren erkennen.


    grüsse


    jürgen

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